Auflagekraft Empfohlen und tatsächliche Auflagekraft

  • und warum soll das beim SPU eine Nadel vom 2m red sein ?

    Wo steht das ?

    Was glaubst Du wohl, wieviele Hersteller von Nadeln es noch gibt? Ich meine Hersteller - nicht Anbieter...

    Und wenn ich dann einmal hier und einmal dort Nadeln identischer Spezifikation habe und das auch noch beim gleichen Tonabnehmer-Hersteller - wie kommst Du dann darauf, daß es da einen Unterschied geben könnte? Und gerade Ortofon war ja schon immer gut im Recyceln bewährter Technik:

    OM10 = VM White = 2M Red

    OM20 = VM Red = 2M Blue

    OM30 = VM Blue = 2M Bronze

    OM40 = VM Silver (hier tanzt ausnahmsweise das 2M-Modell aus der Reihe)

    Im Endeffekt ist nur das Plastik außenrum unterschiedlich designt und bestenfalls sind hier oder dort ein paar Wicklungen mehr oder weniger auf der Induktionsspule als beim Schwestermodell. Aber wer schon mal MM-Generatoren gemessen hat, der weiß, daß die Toleranzen zwischen linken und rechtem Kanal einunddesselben Tonabnehmers oft schon größer sind als die (tatsächlichen oder angeblichen) Unterschiede zwischen den Modellen... Siehe 2M, bei denen es ja (angeblich oder tatsächlich) zwei Bauformen gibt.


    Wenn ich also mehrere Modelle mit folgenden Spezifikationen habe:

    - elliptisch gebondet

    - 8x18µm Verrundungsradien

    - Nadelträger aus Alu

    wo soll da also ein Unterschied herkommen? Vor ein paar Jahrzehnten wäre das noch denkbar gewesen, da hätte Ortofon theoretisch vielleicht ein Dutzend Nadelhersteller zur Auswahl gehabt. Aber heute? Wieviele Hersteller gibt es da gleich nochmal? Zwei? Also werden die Nadeln des SPU und des 2M Red von einunddemselben Band purzeln und bestenfalls bei Ortofon noch selektiert (die Guten ins SPU, die Schlechten.... woanders...).


    Ich weiß ja, daß immer noch viele Leute glauben, die Hifi-Industrie sei immer noch eine Multimilliarden-Dollar Industrie, Firmen wie Sony oder Denon seien immer noch Giganten am Markt mit hunderttausenden von Mitarbeitern, die tageintagaus tüfteln und unbegrenzte Entwicklungsbudgets haben und daß jedes neue Modell immer besser ist als der Vorgänger - auch im Phonobereich... Und jeder Hifi-Anbieter hätte wenigstens ein paar hundert Leute. Äääh, nö... Leute, wacht mal auf! Phono ist im Grunde genommen seit Mitte der 60er Jahre ausentwickelt! Dual wußte anno 1965 schon, wie man einen hervorragenden Plattenspieler baut (siehe 1019). Das einzige, was sich da wirklich noch getan hat, war der Bereich Tonabnehmer und das Aufkommen scharfer Nadelschliffe. Und man konnte mit der Zeit immer bessere Phonostufen bauen (bessere Einhaltung der RIAA durch geringere Bauteiltoleranzen, weniger Klirr und Rauschen etc.). Aber auch da hat sich in den letzten sagen wir mal 30 Jahren nix grundliegendes mehr getan.

    Und was die Größe der Unternehmen angeht: was glaubst, wieviele Zwei-Mann-Unternehmen es da gibt? Fertigung? Wird an einen Bestücker ausgelagert... Viel zu aufwändig, sich heutzutage mit all den Vorschriften rumzuärgern (ROHS, REACH, Conflict Minerals, CE, UKCA und so weiter und so fort) oder sündteure Fertigungsstraßen zu bezahlen, macht alles der Bestücker der das Zeug eh dastehen hat und die gleichen Bauteile in 5 anderen Aufträgen auch verwendet...


    Gruß

    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • In der Schweiz sind Tonabnehmer Manufaktur:

    Siehe Benz Lukascheck in Neuhausen oder EMT und X-quisite in Turbenthal oder Goldenberg. Wer will schon Massenware an seinem edlen Laufwerk?

    Die Nadelträger kommen aber wohl alle von Namiki

  • Trotzdem würde ich doch noch gerne wissen was zu der stark erhöhten AK geführt hat.


    Ein normal verstelltes System in welcher form auch immer kann ich mir nur schwer vorstellen, selbst bei Montageabständen jenseits von gut und böse, das kann nie und nimmer so verzerren das man fast die Doppelte AK braucht um sauber Abzutasten, es sei denn man fixiert den Diamant schon brutal schräg zu den diagonalen.

    Ich Persöhnlich hätte aber in keinem fall die AK so dramatisch erhöht nur um weiter Musik hören zu können, die belastungen für Diamant und Vinyl wären mir da viel zu hoch.

    Nur einmal extrem ausserhalb der Technischen Vorgaben abgetastet könnte das Vinyl für immer irreparabel beschädigen.


    gruß

    volkmar

    AAA Mitglied

    ..die zeit wartet auf niemand (Ulla Meinecke 1991)

    2 Mal editiert, zuletzt von volkmar II ()

  • Billige Polemik voller unbewiesener Behauptungen.


    Hat außerdem mit der Anfrage des Threadersteller rein gar nichts zu tun.


    Auch deine Ausführungen bzgl. den Ortofon Nadelherstellern sind unbewiesene Behauptungen.


    Mann , muß dir Ortofon einmal sauer aufgestoßen sein. Schade.



    Gruß

    Volker

    Wenn jemand ein Problem mit mir hat, kann er es behalten. Ist schließlich seins!

  • Soweit ich weiss kauft ortofon nicht alle Nadelträger zu sondern nur die exotischeren. Die einfacheren Modelle mache sie noch selbst afaik.


    Und Benz und EMT kaufen ziemlich sicher auch bei Ogura ein.


    Mike

    --- Ich höre hiermit und zwar das.

    Es gilt wie immer: das ist meine Meinung. Sie muss deshalb weder für andere passen noch erhebt sie Anspruch absolute Wahrheit zu sein.

  • Mann , muß dir Ortofon einmal sauer aufgestoßen sein. Schade.

    Jein. Ich hatte schon ne ganze Menge Ortoföner und habe auch aktuell mehrere (2M Black, MC70, Quintet Black, Cadenza Blue und Bronze). Meine Beobachtung ist halt, daß Du bei Ortofon wesentlich mehr Geld hinblättern mußt als bei anderen Herstellern, wenn Du was Gescheites willst. Die lassen sich ihren guten Namen fürstlich bezahlen. Gerade im Budgetbereich kriegt man meistens bei anderen Herstellen deutlich mehr für's Geld. Bei den teuren Systemen schaut's dann wieder anders aus, da ist Ortofon oft (nicht immer) gar nicht so übel. Auch da hatte ich schon Reinfälle wie etwa das Valencia, das ne echte Diva war, oder das Rohman, das mir einfach zu blutleer klang. Auch mit dem Cadenza Bronze bin ich irgendwie nicht so recht glücklich, vielleicht taucht es irgendwann mal hier im Biete-Bereich auf... Das Blue ist auch ein bischen ne Diva, klingt aber im richtigen Setup gar nicht mal schlecht, ist tonal ehrlicher als das Bronze und hat mehr Saft und Kraft. Löst halt nicht so gut auf wie das Bronze... Naja, vielleicht probier ich irgendwann mal das Black aber da muß sich erst mal mein Konto wieder etwas füllen..


    Noch ein paar Bemerkungen zu den "billigeren" Ortofönern: natürlich bin ich inzwischen etwas verwöhnt von hochwertigen Systemen mit hochwertigen Nadelschliffen. Aber ich muß schon sagen, daß mit die Ellipsen (nackt oder gebondet) und auch die Fine-Line einfach nicht gut genug auflösen und zu viel verzerren. Da passen Preis und Leistung imho einfach nicht zusammen, gerade auch wenn man sich mal die Töchter anderer Mütter anschaut. Insbesondere die Fine-Line ist doch schon empfindlich teuer und da sehe ich das Preis-Leistungsverhältnis einfach als sehr problematisch an. Aber auch die Ellipsen werden in so einigen sehr teuren Systemen verbaut (Stichwort SPU). Ich kann mir nicht so wirklich vorstellen, daß die da so viel besser performen als in den MMs und einfacheren MCs (das teuerste System mit der nackten Ellipse, das ich mal hatte, war ein MC25E - das zeigte genau die gleichen klanglichen Schwächen wie die MMs...). Ich hatte auch schon ein paar Systeme mit ner gebondeten Ellipse von Ortofon, da war der Klang ne echte Wundertüte: von halbwegs Hifi bis Telefonhörerklang mit mehr Bass war da alles dabei...


    Gruß

    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


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  • Aber auch die Ellipsen werden in so einigen sehr teuren Systemen verbaut (Stichwort SPU). Ich kann mir nicht so wirklich vorstellen, daß die da so viel besser performen als in den MMs........


    Ich hab wie schon erwähnt das SPU 1 E hier und ICH finde den Unterschied schon gut Wahrnehmbar . ICH kann dir nicht erklären warum, man sagt ja die Nadel klingt. Auch das SPU mit Rundnadel klingt für mich besser wie jedes Red/Blue. Einbildung ? ich glaube nicht. Mir gefällt es besser. Auch ein UHR V15 3-5 klingt mit der original Nadel besser, wie eine Nadel mit besseren Schlieff. Don´t ask me why.......

    mit Nebenerwerbsgewerbe nach §19 UmstG

  • ake

    Danke für deine ausführliche Darstellung!


    Du hattest ja schon einiges an Ortofonsystemen durchgehört. Chapeau.


    Trotzdem würde ich mich bzgl. der Herstellung verschiedener Ortofonsysteme mehr auf fundierte Berichte denn auf Vermutungen, auch wenn sie noch so selbsterklärend sind, verlassen wollen. Anscheinend ist es wirklich schwierig von dieser Firma fundierte Infos zur Herstellung ihrer Systeme zu bekommen. Ich vermute, daß man sich nur ungerne in die Karten schauen lassen will. Dabei könnte vielleicht ein Nimbus zerstört werden. Wer weiß?


    Meine persönlichen Erfahrungen beschränken sich bei Ortofon nur auf das MC20 sowie SPU #1-E und verschiedene SPU A. Und da nur auf Systeme mit elliptischer oder Rundnadel.


    Bei denen hat jedes seine eigene Charakteristik wobei das Wood mir mit seiner gefassten konischen Nadel musikalisch am besten gefällt, vor allem bei Jazz und Klassik. Das Meister Silver dagegen gefällt mir persönlich am besten mit Rockmusik zusammen mit dem Ae. Dieses bringt bei Klassik mehr Details ans Licht, aber wie gesagt, das Wood hat da mehr Herzblut :love:.

    Die neueren Nadelschliffe hatten mich nie besonders interessiert. Details sind mir nicht so wichtig, mehr die Musik als Ganzes. Vielleicht 'ne Sache von Alter, Hörvermögen und persönlichem Geschmack.




    Gruß

    Volker

    Wenn jemand ein Problem mit mir hat, kann er es behalten. Ist schließlich seins!

  • Vielleicht 'ne Sache von Alter, Hörvermögen und persönlichem Geschmack.

    Alter und Hörvermögen würde ich da sogar fast ausschließen wollen (echte Hördefekte mal ausgenommen). Die Schwächen schlechter Nadeln müßte man auch dann noch wenigstens teilweise heraushören, wenn man im Hochton nicht mehr ganz so gut hört. So ganz jung bin ich mit meinen 50 Lenzen ja nun auch nicht mehr und meine Ohren waren früher bestimmt auch noch besser. Im Alter von 25 kam ich per Kopfhörer noch bis 21,5kHz und da war ich mir noch nicht mal sicher, ob nicht vielleicht der KH oder der Amp schlapp gemacht hat. Nun ja, tempi passati, die 21,5kHz schaffe ich heute ganz sicher nicht mehr... ;)

    Der Hörgeschmack ist dann aber natürlich ne andere Sache. Da ist nun mal jeder seines eigenen Glückes Schmid, wenn's gefällt, ist alles gut. Egal, ob da ne Stecknadel in der Rille pflügt oder ein vdHul 1 Schliff...

    Was aber meiner Erfahrung nach auch eine große Rolle spielt (oder spielen kann): die Musik, die man hört. Da gibt es durchaus Sachen, die relativ unkritisch abzutasten sind. Und es gibt Sachen, die ziemlich heikel sind. Ich höre sehr viel Metal und habe die Erfahrung gemacht, daß das sehr oft sehr schwierig abzutasten ist. "Normale" Rockmusik dagegen kann auch mit einfachen Schliffen hervorragend klingen.

    Ist also alles nicht so ganz einfach... ;)


    Gruß

    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • Ja, hatte bei mir das Gefühl, daß konische Nadeln gut bei Klassik oder Jazz sind und andere (in meinem Fall elliptische) besser bei Rock und elektronischer Musik.

    Hat vielleicht was mit den Instrumenten zu tun.

    Beim "Alter" dachte ich mehr an den sich u.U. ändernden Musikgeschmack beim Älterwerden.



    Gruß

    Volker



    Gruß

    Volker

    Wenn jemand ein Problem mit mir hat, kann er es behalten. Ist schließlich seins!

  • Hallo an alle,


    Ja ich kann auch bestätigen das man bei Ortofon tatsächlich mehr zahlt als bei jemandem anderen. Andererseits man kann mit wenig Glück einem Ortofon System zu 4t€ (Klanglich?) Bereich katapultieren.

    Ich habe vor 10 Jahren das Glück gehabt einem Ortofon Vienna (ohne nadel) für 450 € zu kaufen. Nachdem habe ich bei den Axel Schürholz (Gott hab Ihn selig!) einen Boron Nadelträger mit Shibata einbauen lassen.

    Ursprünglich war die Auflagekraft mehr, allerdings nachdem müsste man dies einfach testen, bin am Ende bei so um 1.8 G gelandet.

    Was ich eigentlich sagen wollte, ja, es gäbe einige Systeme die man mit wenig Glück wieder aufbauen kann.

    Im Falle von Ortofon Vienna hat sich die gesamte Investition von (um) 1000 € gelohnt. Selbstverständlich hängt es viel von Art der Musik sowie Geschmack an (ich höre meistens Jazz, so wie Manu Katche).

    Ich kann ja nur von meiner Seite aus sagen- das einige Ortofon fast für die Ewigkeit gebaut sind.

    Das einzige Problem ist das unser Axel nicht mehr bei uns ist und echt nicht weiß wer anders auf dieser Weltkugel Ihm wirklich Wasser reichen kann? Dies beziehe ich auf Reparatur meines Viennas?

    LG!

    Josef