Frage an die Holzprofis – Furnier

  • Hier ist ja jede Menge Halbwissen am Start.


    Interessant finde ich, dass der TE schreibt, ihm sei Multiplex zu teuer und er möchte das Material verarbeiten, das bereits vorhanden ist. Dafür bekommt er in jedem zweiten Post die tolle Empfehlung, es beim Tischler in Auftrag zu geben :D

  • Mit Halbwissen hat das absolut nichts zu tun!!!

    Ein Schreinerlehrling lernt in seiner Ausbildung keine Bügelmethode, also wo ist da Halbwissen?

    Erst mal nachedenken, dann kommentieren

  • Alles gut Jungs, Danke erst mal für alle Rückmeldungen!


    SaRaiFo hatte ich natürlich auch schon gesehen, damit würde ich das Thema „fügen“ natürlich elegant umgehen können. Die Seiten hatte ich aber eigentlich als Einleimer (massiv, 5x55mm) geplant, um die Kanten auch vernünftig brechen zu können.


    Wahrscheinlich wird es aber eher schwierig, farblich zum Furnier passendes Material zu finden, wenn ich selbiges online bestelle. Vielleicht frag ich bei Pfeifhofer mal an, ob die entsprechendes Material liefern könnten.


    Ansonsten werde ich die Kanten wohl oder übel einfach furnieren müssen, mal schaun ...

    VG,

    Jens

    Let the speakers crackle and burn! (RedLorryYellowLorry)

  • Du hast 50 mm Materialstärke, das ist ja eigentlich keine "Kante" mehr, sondern eher eine Fläche. SaRaiFo ist auf ein feines Vlies aufgekebt, ich rate davon ab, die Kanten werden nicht schön. Furniere mit 50-60 cm Breite sind schwer zu bekommen, da kommst du ums fügen nicht rum. Aluleiste anlegen, scharfes Skalpell für einen akkuraten Schnitt und mit Klebeband fixieren. Bügelmethode ist hier nicht geeignet, da das Furnier beim Aufbügeln die aufgenommene Feuchtigkeit aus dem Weißleim wieder abgibt und schrumpft, die gefügten Furnierränder klaffen auseinander. Alternativ kannst du Kontaktkleber verwenden, eine exzellente kinderleicht zu verarbeitende und lösungsmittelfrei Alternative bietet die Fa. Decotric. Bei Verwendung eines Starkfurniers solltest du dir über die Reihenfolge Gedanken machen, ich würde mit den Seiten anfangen und dann das Deckfurnier. Als Finish ein gutes Öl verwenden, zB Tungöl oder Danish-Oil, solltest du doch feine Fugen haben, lassen sich diese beim Finishen mit 300er Nassschleifpapier und Öl schließen.


    Und noch mal zu deiner Ausgangsfrage: 50 mm MDF arbeiten nicht, wirft sich nicht, schüsselt sich nicht. Ein Sandwichaufbau mit Sperrholz/MPX ist nicht nötig, Gegenzug streng genommen auch nicht. Sieht aber schöner aus.

  • Ich dachte immer, Furnier soll man sägen. Beim Schneiden mit einem Messer würde man an der Maserung entlang schneiden und dann wäre es schwer, eine gerade Kante zu bekommen.

    Entspanntes Hören, Frank


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  • Du hast 50 mm Materialstärke, das ist ja eigentlich keine "Kante" mehr, sondern eher eine Fläche. SaRaiFo ist auf ein feines Vlies aufgekebt, ich rate davon ab, die Kanten werden nicht schön. Furniere mit 50-60 cm Breite sind schwer zu bekommen, da kommst du ums fügen nicht rum. Aluleiste anlegen, scharfes Skalpell für einen akkuraten Schnitt und mit Klebeband fixieren. Bügelmethode ist hier nicht geeignet, da das Furnier beim Aufbügeln die aufgenommene Feuchtigkeit aus dem Weißleim wieder abgibt und schrumpft, die gefügten Furnierränder klaffen auseinander. Alternativ kannst du Kontaktkleber verwenden, eine exzellente kinderleicht zu verarbeitende und lösungsmittelfrei Alternative bietet die Fa. Decotric. Bei Verwendung eines Starkfurniers solltest du dir über die Reihenfolge Gedanken machen, ich würde mit den Seiten anfangen und dann das Deckfurnier. Als Finish ein gutes Öl verwenden, zB Tungöl oder Danish-Oil, solltest du doch feine Fugen haben, lassen sich diese beim Finishen mit 300er Nassschleifpapier und Öl schließen.


    Und noch mal zu deiner Ausgangsfrage: 50 mm MDF arbeiten nicht, wirft sich nicht, schüsselt sich nicht. Ein Sandwichaufbau mit Sperrholz/MPX ist nicht nötig, Gegenzug streng genommen auch nicht. Sieht aber schöner aus.

  • Sorry, ich habe deinen Kommentar nicht gleich gelesen,

    immerhin rätst du beim Fügen von Bügelmethode ab.


    Genau das hatte Ich gemeint, dass Bügeln für jemand mit Erfahrung ok sein kann.

    So teuer ist der Schreiner für eine Platte nicht. den Leim müsste er ja auch erst kaufen, wenn er Ihn nicht zu Hause hat.

    soweit stimme Ich zu.

    Zu Danish Oil würde ich folgendes anmerken:

    Das ist ein heftiger Chemiemix, der Glanz dieses Öl kommt von den beigemischten Harzen. Aus Umweltgründen ist Danish Oil bedenklich.

    Nur nebenbei bemerkt.Öle, wie das genannte
    Tung Öl dringen tiefer ins Holz ein und feuern die Holzmaserung kräftig an, lassen sie also dunkler erscheinen, wenn er das den will.

    Wenn ich den Charakter von Nussbaum erhalten möchte, noch mehr wenn es um den helleren Europäischen geht würde ich nicht ölen, sondern lackieren oder wachsen.Steht aber jedem frei.

    Schellack ist auch schön, Umwelttechnisch absolut unbedenklich und recht einfach zu machen solange es keine Politur werden soll.

  • sansui78 Träum weiter!

    Und rede nicht von Halbwissen wobei das hast du ja!

    Liebe Grüße Jürgen

    Na dann lass mal hören, wie sehen denn Deine konstruktiven Empfehlungen für den DIY-Anfänger aus? Zum Tischler bringen und hinterher ein ganz einfaches Urushi-Finish?


    PS: wenn's die richtige Hälfte ist, reicht Halbwissen für solch ein simples Vorhaben völlig aus. Nur leider wurde hier auch ziemlich viel Blödsinn empfohlen, beispielsweise ist die Empfehlung das Ding vom Tischler anfertigen zu lassen, wenn man es selbst machen möchte, wenig zielführend 8|

    Einmal editiert, zuletzt von sansui78 ()

  • Ich habe als Laie schon mehrere Lautsprecher furniert, wobei sich die Bügelmethode mit dem "Save the Rain Forest Furnier" als beste erwiesen hat. Das Furnier ist auf ein dünnes Flies aufgebracht und in größeren Breiten erhältlich, muss also nicht gefügt werden.

    Die Überstände an den Kanten werden am besten abgeschliffen, das geht mit der Richtung der Maserung ganz gut, gegen die Maserung ist Vorsicht geboten und erfordert Zeit und Geduld.

    Das Abschneiden der Überstände klappt weder mit dem schärfsten Messer, noch mit sonstigem Werkzeug.

    Ein kleiner aber für mich tolerierbarer Nachteil ist, dass an den Stoßkanten das Flies sichtbar ist.


    Gruß Micha

  • Schellack ist auch schön, Umwelttechnisch absolut unbedenklich und recht einfach zu machen solange es keine Politur werden soll.

    Guter Vorschlag...

    zweimal mit Schelllack 1zu4 , dann mit 400er Papier drüberschleifen =>

    absolut griffsympathische Oberfläche, leicht anfeuernd.


    Ciao, Hardy

    Leben in einer Kakistokratie, ein soziales Experiment?


  • Kannst du das etwas genauer beschreiben Hardy.
    Oder vielleicht gibt es eine Webseite, wo das beschrieben ist.

    Schelllack war für mich bisher in der Kategorie, "das ist eher was für Profis".

    Entspanntes Hören, Frank


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  • Hallo!


    Frank, ich bin durch HEIKO RECH drauf gekommen, ein imho

    sehr empfehlenswerter Kanal auf YT.


    Man kauft sich Schellackflocken und Alkohol , mischt dann

    ein Volumenteil Flocken mit vier Volumenteilen Alkohol (1zu3 geht auch).

    Dauert etwas, bis es aufgelöst ist (2-3 Tage), schütteln = schneller.

    Das trägt man dann auf die geschliffene (180-240) Holzoberfläche auf.

    Kann man mehrfach wiederholen, zügig sein ist die halbe Miete, da

    der neue Auftrag den alten anlöst...


    Ich habe zweimal dick mit einer Kurzhaarrolle aufgetragen und dann

    mit einem Rotationsschleifer (langsam, sonst bilden sich Klumpen

    auf dem Papier) auf Seidenglanz geschliffen, die beste Ehefrau von

    allen war begeistert.


    Nachteil Schellack: Empfindlichkeit gegenüber Alkohol

    Vorteile: Günstig, geruchslos nach Ablüften, Reparierbarkeit, Haptik


    HTH, Hardy

    Leben in einer Kakistokratie, ein soziales Experiment?