Diese Gewichtung sehe ich ähnlich.
An erster Stelle käme für mich die Abstimmung des Frequenzgangs.
Hier sind schon sehr geringe Unterschiede von weniger als 0.5 dB als ziemlich deutliche Änderungen des Timbres, des Charakters (weiß nicht, wie ich es besser ausdrücken soll) wahrzunehmen.
An zweiter Stelle käme das Abstrahlverhalten, da sich dieses schon ziemlich deutlich mit in den Klangeindruck reinmischt - wir hören ja meist garnicht innerhalb des Hallradius (hier sind Direktschall und Diffusschall gleich laut).
Um den Bogen zur KH150 mal wieder zu kriegen:
Das Abstrahlverhalten sieht hervorragend aus, der LS zeigt mustergültige Stetigkeit.
Die Abstimmung des Frequenzgangs ist (wie bei Neumann eigentlich immer) streng linear, und sieht auch richtig gut aus (sehr geringe Welligkeit).
Durch den DSP kann man die Wiedergabe zudem auf eine Zielkurve hin optimieren. Damit steht einer individuellen Anpassung nichts im Wege und man hat maximale Flexibilität, wenn man ein wenig mehr "Höflichkeit" vom LS möchte, um den Begriff aus dem Studiomagazin zu verwenden.
Ich mache das bei meinen Genelecs auch so.
Der grundsätzliche Vorteil eines Voicings der LS vor Ort liegt m.E. darin, daß man bei Veränderungen am Raum wieder nachjustieren kann - und im Extremfall nicht auf die Suche nach neuen LS gehen muß.
Vielleicht noch eine Anekdote, warum ich mich so über den DSP in der KH150 freue.
Als bei mir ein Neukauf anstand war klar, daß eine DSP Korrektur von Raummoden absolute Pflicht ist. Ich hatte über 20 dB Überhöhung bei 30 Hz und etwa 15 dB bei 60 Hz. Das hat jeden Basslauf versaut.
Ich hätte mir eigentlich gerne eine O300 gekauft oder eine O410, was aber nicht ging, s.o.
Viele Grüße
Christian