Octal Phono oder doch was anderes

  • Der Verstärkungsfaktor der Stufe mit 1:1 Übertrager ist höher als der der Stufe mit Anodenwiderstand.

    Nein ist sie nicht - gleiche DC Arbeitspunkte vorausgesetzt.

    Die Röhre sieht als Anodenwiderstand den sekundär am Übertrager (1:1) anliegenden (komplexen) Widerstand, meist der Gitterwiderstand der folgenden Röhre.


    Die Verstärkungen einer Röhre mit z.B. 100k Anodenwiderstand und einer Röhre mit einem 1:1 Zwischenübertrager mit sekundär anliegendem 100k Widerstand sind gleich groß.

    Die DC Arbeitspunkte müssen dabei natürlich gleich sein.



    Toni

  • Die Röhre sieht als Anodenwiderstand den sekundär am Übertrager (1:1) anliegenden (komplexen) Widerstand, meist der Gitterwiderstand der folgenden Röhre.


    Die Verstärkungen einer Röhre mit z.B. 100k Anodenwiderstand und einer Röhre mit einem 1:1 Zwischenübertrager mit sekundär anliegendem 100k Widerstand sind gleich groß.

    Die DC Arbeitspunkte müssen dabei natürlich gleich sein.

    Hallo Toni,

    so einfach ist das nicht: jeder Übertrager hat einen Gleichtromwiderstand sowohl primär als auch sekundär; die Röhre sieht diese beiden Widerstände in Reihe mit dem Gitterableitwiderstand 100 kΩ. Die Widerstände des Übertragers bilden mit dem Gitterableitwiderstand einen Spannungsteiler, welcher den Pegel am Gitter der folgenden Röhre herabsetzt.

    Übrigens, bei einer RC-Kopplung sieht die Röhre als Last eine Parallelschaltung ihres Arbeitswiderstandes 100 kΩ und des Gitterableitwiderstandes 100 kΩ..., zusammen 50 kΩ. Gleicher Arbeitspunkt = gleiche Steilheit ergäbe dann weniger Verstärkung - doch wer macht denn das so in der ersten Stufe? Ermöglicht doch die LC-Kopplung eine leistungsfähigere Röhre (die man aber bei den Pegeln eines MM-Vorverstärkers gar nicht braucht).

    Gruß Andreas

  • so einfach ist das nicht

    Doch, das ist so einfach. :)

    Die Gleichstromwiderstände von Zwischenübertragern liegen in der Grössenordung von einigen 100 Ohm. Das ist gegenüber einem Anodenwiderstand, insbesondere bei Pentoden zu vernachlässigen; macht weniger als 0,1 dB aus.


    zusammen 50 kΩ. Gleicher Arbeitspunkt = gleiche Steilheit ergäbe dann weniger Verstärkung

    Das ist beim Übertrager aber nicht anders. Die Verstärkung einer Röhre wird überwiegend durch den Wechselstromwiderstand bestimmt, der im Anodenkreis liegt. Und dabei ist es völlig egal, wie er zustande kommt.


    Der Vorteil eines Zwischenübertragers liegt, gleiche Arbeitspunkte vorausgesetzt, in der benötigten niedrigeren DC Betriebsspannung der Röhre im Vergleich zu einem ohmschen Anodenwiderstand.



    Toni

  • Die Gleichstromwiderstände von Zwischenübertragern liegen in der Grössenordung von einigen 100 Ohm.

    Hallo Toni,


    im angesprochenen Beispiel von Andrea Ciuffoli wird der LL1660 in der Verschaltung 4:4,5 verwendet: Primär DCR 1260 Ω, nach primär transformierter DCR der Sekundärwicklung (großzügig geschätzt) auch so viel. Bei einem Übertrager mit Luftspalt geht es halt nicht besser, da sonst nicht die geforderte Primärinduktivität erreicht werden kann (und es darüberhinaus noch ein Kerntransformator ist).


    Für AC liegt nicht nur der induktive Widerstand der Primärwicklung im Anodenkreis, sondern parallel dazu auch der nach primär transformierte Lastwiderstand sowie die Eingangskapazität der Folgestufe..., es wäre wunderbar, wenn Deine Meinung stimmen würde: dann wäre die Verstärkung eine MC-Signals nur mit einem Übertrager auf Line-Pegel machbar.


    Nenne es bitte nicht einen Vorteil, wenn an der Anode der Röhre eine niedrigere Spannung ist: je höher die Betriebsspannung gegenüber der Signalspannung ist, desto weniger Verzerrungen erzeugt die Röhre.


    Gruß Andreas

  • wenn an der Anode der Röhre eine niedrigere Spannung ist:

    Die Betriebsspannung ist die Spannung, die eine Röhre zum Betrieb benötigt. Es ist nicht die Anodenspannung. Die Betriebsspannung wird üblicherweise vom Netzteil geliefert.


    Für AC liegt nicht nur der induktive Widerstand der Primärwicklung im Anodenkreis, sondern parallel dazu auch der nach primär transformierte Lastwiderstand sowie die Eingangskapazität der Folgestufe...,

    Das gilt für RC Kopplung genauso. Und die Primärinduktivität ist nur im Tieftonbereich relevant, wenn sie nicht ausreichend hoch ist.



    Toni

  • Morgen in die Runde,


    was wäre ein feiner günstiger Phonopre zum bauen?

    Aufleveln kann ich später ja noch immer.

    Ich möchte endlich wieder eine Röhrenstufe im Wohnzimmer betreiben.

    Der Octal Phonopre von Vinylsavor wäre ja recht einfach und die Röhren dazu kosten nicht viel, ist der nicht zu gebrauchen?


    Grüsse Hannes

  • Hallo Hannes,


    ich habe den Oktal-Pre nach einem Bauvorschlag von Thomas Mayer in seiner ersten Version mit 6SN7, 6N7 und 6SL7 seit über 10 Jahren im Einsatz. Im Gegensatz zum eigentlichen Bauvorschlag habe ich eine deutlich höherwertige Eingangsmimik mit controllergesteuerten hochwertig Relais Verbaut. Hauptsächlich nütze ich ihn heute als Vorstufe, so wie er damals im RuH vorgestellt wurde. An der eigentlichen MM-Phonostufe läuft derzeit mein Goldring 1042.

    Er ist allerdings auch für deutlich höherwertige Tonabnehmer zu gebrauchen.

    In meiner Version habe ich drei Eingänge auf die MM-Phonostufe geschaltet, so dass ich drei Tonabnehmer daran betreiben kann.

    Ich habe den Eindruck, daß von den Kollegen die hier geantwortet haben keiner den Oktal-Pre kennt, weil keiner auf Deine Eingangsfrage eingegangen ist.

    Der Oktal-Pre ist eine sehr hochwertige Vorstufenlösung mit integriertem Phonopre. Es ist jede Menge Eisen einschließlich Ausgangsübertrger in dem Gerät verbaut. Die Lautstärkeregelung wird ebenfalls mit Hilfe eines Conntrollers und Relais über einen TVC vorgenommen.

    Das Gerät ist auf zwei Gehäuse verteilt(Netzteil mit Trafos, Röhrengleichrichtung und erster Siebung. und des eigentlichen Pres mit weiteren Siebdrosseln, AUs, TVCs und eigentlicher Schaltung.)

    Ich betreibe heute neben dem Octal Pre noch einen EAR-Clone, einen Xono-Clone und eine Röhren-Phonostufe mit LCR-Ria von der Krim.

    Der Octal Pre spielt auf Augenhöhe zu allen genannten Phonolösungen.

    Beste Grüße


    Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von Balou ()

  • dsc04946s.jpg

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    Hätte ich das Gerät heute noch einmal zu bauen, dann hätte ich auch das Gehäuse für das Netzteil im Stil des eigentlichen Pres gewählt, das waren damals 300,-€ mehr und so wurde es nur das billige schwarze Blechgehäuse.

    Die Platinen im Netzteil sind die Steuermimik für die Eingangs- und Lautstärkesteuerung.

    Beste Grüße


    Thomas

  • Eine dem "Octal Preamplifier" von TM fast gleichende RIAA-Stufe hatte ich schon vor über 20 Jahren aufgebaut mit dem kleinen Unterschied, dass anstelle von 6SF5 und 6J5 zwei Systeme der 6SL7 die Verstärkung brachten.


    Ich bin mit der Schaltung zufrieden: der Rauschabstand ist ausreichend, die Heizung erfordert zumindest gesiebte Gleichspannung (eine Restwelligkeit von 10% stört nicht). Eine Nachverstärkung der Ausgangsspannung ist zweckmäßig; ich hatte dafür eine 6SN7 genommen.


    Besser wäre m.E. die Verwendung einer Pentode in der Eingangsstufe, da die Millerkapazität bei der Verwendung eines MC-Übertragers weniger ins Gewicht fällt und der Innenwiderstand der Röhre geringeren Einfluss auf die Filtercharakteristik nimmt (und es Kleinsignalpentoden mit doppelt gewendeltem Heizfaden gibt)


    Gruß Andreas

  • Schönen Abend,


    ich werde den Octal Phono mit 6SF5 und 6J5 bauen.

    Die Linestufe spare ich mir, da ich den Phonopre direkt an die Xilica hänge.

    Das Netzteil möchte ich wie bei der Octal Line Mk1 machen.


    Den Netztrafo von Weiss den Thomas Mayer auch verwendet habe ich hier.

    Die Version mit 2x6,3V 5A und 1x 100-600V 200mA.

    Die Drosseln möchte ich in Polen bestellen damit es leistbar bleibt oder glaubt ihr das die Drosseln von Ogonovski sich nicht für Choke loaded eignen?


    Grüsse Hannes

  • Abend


    UBV ,das sieht Fantastisch aus was du da gebaut hast.


    Von AndreasS Aufbau mit der 6J7 ist auch sehr Nice.


    Hier kann man mit Lt Spice den Ein oder Ausgangswiderstand verschiedener Schaltungen

    Berechnen/ Herausfinden !


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    Gruss Chris

    Hauptsache es Glüht.....

  • Schönen Abend,


    da das Christkind diese Woche den neuen Dreher bringt, da rückt der Phonopre auch wieder in den Vordergrund 😉


    Ich stolpere hier immer wieder über F.A.T. und phonomopped, gibts die beide als Bausatz?


    Grüsse Hannes