Gehen die Platten-Preise jetzt durch die Decke?

  • Was ich ein wenig traurig fand, richtig großes und beeindruckendes HighEnd(fette Endstufen, interessante Vor-bzw Vollverstärker, beeindruckende Lautsprecher, etc..)gab es zumindest in den Schaufensterfronten gar nicht zu sehen. Das scheint out zu sein, oder zumindest lockt es anscheinend niemanden den Laden zu betreten.

    Das macht heut zu Tage ja auch Sinn, bei der Kriminalitätsrate. Was denkst du wie schnell so ein Zeuch über Nacht das Laufen lernen kann, macht ein Händler bei mir in der Nähe schon seit 20 Jahren so. Schaufenster nur das Normale Zeuch und im Kellergeschoss das richtig feine Equitment.

  • Hallo,

    evtl. auch Diebstahlschutz?!?

    Viele Grüße Tobias.

    "Ich habe von Jugend an geahnt, daß es mit der Musik noch eine andere Bewandtnis als die nur künstlerische haben müsse... daß sie eine Welt für sich sei... etwas geheimnisvoll Jenseitiges, das mir tief das Herz bewegte" Bruno Walter

  • Habe gerade die Screamadelica von Primal Scream bei Amazone prime aufgrund einer Empfehlung in der FAZ online für 19.99 Euro gekauft. Geht doch!


    Ich kaufe keine 55zigste Auflage irgendeiner Mucke für Riesengeld. Die Musik ist die gleiche, wie auf dem Original, das ich oft seit zig Jahren im Plattenschrank habe. So z.B. bei DSOM.


    Aber ich verstehe natürlich die Sammelleidenschaft, die dahinter steckt ;)


    Gruß


    Andreas

    AAA Member mit Unmengen an altem Geraffel

  • Gewisse Bedrängnisse, welche die Situation Corona Leuten aufgezwungen hat, hatte viele Sachen auf den Markt gespült, die vorher nicht aufgetaucht sind.



    Corona hat vor allem die letzten 45-65 jährigen zum Streaming getrieben, mit dem Ergebnis, dass die CD verkäufe deutlich schneller zurückgegangen sind wie in den Jahren zuvor. Bei CDs kann man inzwischen sagen, dass da ein Ende absehbar ist.


    Und da die Onlineradio- und Download-Angebote inzwischen in besserer Qualität daherkommen als CDs, scheint das auch gerechtfertigt.


    Nur Schallplatten blieben von der Homeofficephase komplett unbeeindruckt.

  • Corona hat vor allem die letzten 45-65 jährigen zum Streaming getrieben

    Ich denke nicht, daß das an Corona liegt/lag. Kann natürlich nur von mir selber ausgehen, aber bei mir liegt der Grund für die mittlerweile 98% Streaming beim Musikhören nicht in der Angst vor einer Infektion begründet, sondern einfach darin, daß es die mit Abstand beste Möglichkeit ist neue Musik zu entdecken.

    So bin ich gestern durch Zufall auf Peter Green gestoßen und habe das zum Anlass genommen mir mal Fleetwood Mac zur Brust zu nehmen. Wo sonst hätte ich die Möglichkeit mir 5 Alben anzuhören, sofort und ohne Kaufzwang?

    Platten, so gut sie auch klingen, mögen einen Sammeltrieb(den ich nicht habe)befriedigen, zum Entdecken von Musik die man noch nicht kennt taugt Streaming am besten.

  • Die CD Verkäufe sind seit Jahren rückläufig, dieses Medium wird bald vom Markt verschwinden bzw. dort nur noch eine Nische einnehmen. Datenträgergebundene Digitalmedien haben (besonders als Einzelmedien) langsam ausgedient.

    Dieses Jahr liegen sogar die Vinyl-Verkäufe erstmalig seit den 90ern wieder über den CD-Verkäufen.

    Das hat mit Corona überhaupt nichts zu tun.

    Schallplatten hingegen sehe ich -unabhängig vom "Sammeln"- auch als Kulturgut. Zu Musikhören selbst benötigt man sie nicht. Aber ich habe schon großen Spaß mit ihnen. :)


    Grüße

    Rudi


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    seit 2009 AAA-Mitglied

  • Hm, habe letztens meine Platten und CDs bei Discogs eingegeben. CDs sind fast nichts wert, habe eine die soll bei 40€ liegen.

    Bei den Platten sind viele die einen durchschnittlichen Verkaufspreis von über 200€ erzielt haben sollen. Denke da kann ich mal einige von verkaufen. Zahlen würde ich das nie.

    Auch neue sind mir oft zu teuer. Ich kann bei mir sehr gut CD hören, mal sehen wie sich das entwickelt. Sind die Preise bei Discogs wirklich real?


    Grüße

    Frank

    Konfuzius sagt:

    Erst wenn eine Mücke auf deinem Hoden landet, wirst du lernen, Probleme ohne Gewalt zu lösen.

  • Ich habe noch zwei Kisten mit CDs aus den 90ern und frühen 2000ern. Kein Schrott, alles (damals) normalpreisige angesagte Pop und Rock CDs. Einzeln angeboten für 2 EUR/Stck gab es keinerlei Interesse, als Konvolut lag der durchschnittliche Einzelpreis bei 75 cent/CD. Die Kisten stehen heute noch in der Garage. Der Markt ist voll mit CDs, es gibt keine Nachfrage bei großem Angebot. Ausnahmen gibt es natürlich auch bei CDs aber das "Normalprogramm" ist beinahe unverkäuflich. Wer auf das Medium selbst keinen Wert legt und die Musik nur hören möchte, der kann aktuell äusserst günstig einkaufen, aber die jüngere Generation streamt lieber, das spart auch Lagerplatz.


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    seit 2009 AAA-Mitglied

  • Lieferkettenprobleme, künstlicher Energiemangel, ok, das ist vorübergehend.

    Dennoch habe auch ich den Eindruck, die Hersteller versuchen gerade, das Maximale von den geneigten Interessenten aus der Tasche zu ziehen. Zigfache Reissues in immer neuen Varianten und Luxusboxen, gefüllt mit unnützen Gimmicks. Die einfache Platte ist am Ende doch die beste und oft sind die klanglichen Gewinne so marginal wie bei High-End-Tonabnehmern, wo man schon an die Grenze kommt, ob der Gewinn eher eingebildet oder im Blindtest noch hörbar ist. Dafür so viel Geld zahlen?

    Ich schaue auch mehr nach HR-Streaming/Download (wenn schon digital...) oder wieder verstärkt nach alten Originalen als die zigste Reissue davon. AP und SC nehme ich bevorzugt, ansonsten eher alte Platten.


    Denn mit den Preisen steigt leider nicht die Pressqualität, die gefühlt in den letzten drei Jahren deutlich nachgelassen hat. Für Lagerfeuergeräusche und Aufweckknacker zahle ich keine High-End-Preise. Hier muss man durch bewusste Kaufzurückhaltung die Plattenhersteller wieder auf Richtung Vernunft einbremsen.

    Gruß André
    Keine Emails mehr, nur PN. Emailfunktion ist deaktiviert.


  • Hallo

    Dennoch habe auch ich den Eindruck, die Hersteller versuchen gerade, das Maximale von den geneigten Interessenten aus der Tasche zu ziehen. Zigfache Reissues in immer neuen Varianten und Luxusboxen, gefüllt mit unnützen Gimmicks.


    Mir kommen so ziemlich die gleichen Gedanken in den Sinn.


    https://store.acousticsounds.c…Top_Count=200&field_cat=5


    Ob das die wirkliche Verkaufsrangliste oder mehr zum "Anfüttern" gedacht ist, kann ich nicht beurteilen.


    Und wenn ich dann von den Reklamationen hier im Forum lese, so kaufe ich eigentlich überhaupt keine Reissues mehr.

    Mir persönlich macht das keinen Spaß mehr und mein Kaufbedürfnis danach tendiert stark gegen 0.


    Ich habe für mich das Glück, dass mich zu 90% Klassik aus den 60 -90er Jahren interessiert und da war die Qualität der Schallplatten zum größten Teil einwandfrei. Decca, EMI, Philips etc. sind einfach Klasse.


    Neue Veröffentlichungen kaufe ich fast nur als CD/SACD/BLURAY.

    Wenn ich hier über die Qualität von z.B. Pink Floyd Animals lese, so würde ich die als Bluray kaufen. Oder eine gut erhaltene Original Schallplatte.


    Gruß von Eugen

    Einmal editiert, zuletzt von Jaromir Jagr ()

  • Zumal man mit einem alten Original eben auch ein altes Original mit entsprechender Historie besitzt. Diese ganzen modernen 180g Pressungen finde ich furchtbar. Es wird die Illusion einer höheren Qualität vermittelt, die so nicht stimmt.


    Gruß

    Andreas

    AAA Member mit Unmengen an altem Geraffel

  • ….

    So bin ich gestern durch Zufall auf Peter Green gestoßen und habe das zum Anlass genommen mir mal Fleetwood Mac zur Brust zu nehmen….

    …bisher im Forum wirklich noch nicht drüber gestolpert?

    …so jung ;)


    lori

  • Zumal man mit einem alten Original eben auch ein altes Original mit entsprechender Historie besitzt…..


    Gruß

    Andreas


    aber auch gerade da wird es zunehmend spannend ( bis absurd).


    Gruß lori


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  • Zumal man mit einem alten Original eben auch ein altes Original mit entsprechender Historie besitzt. Diese ganzen modernen 180g Pressungen finde ich furchtbar. Es wird die Illusion einer höheren Qualität vermittelt, die so nicht stimmt.


    Gruß

    Andreas

    Kannst du ja furchtbar finden, ist aber in seiner Pauschalität auch nicht haltbar. Es gibt nach wie vor auch sehr gute 180 g Pressungen, aber das Risiko der Verformung ist höher. Sprich, entscheidend ist ob mir das verwendete Master gefällt und nicht die Stärke des Vinyls.


    Das Original von Animals klingt leider arg bescheiden und muffig, da war dann das 2009 Remaster deutlich besser und der neue Mix hört sich auch besser an.


    Ich würde mich auch grundsätzlich zu sehr von den Qualitätsreklamationen bei Neupressungen beeinflussen lassen, weil die Zufriedenen sich anscheinend kaum melden, b.z.w. es da eine sehr grpße Erfahrungsdiskrepanz gibt, was Nebengeräusche und Verformung angeht.

    Im Plural: MMs MCs LPs CDs DVDs..auf in den Kampf gegen den Deppenapostroph!

  • Ich habe eine Menge 180 g Pressungen und bin auch durchaus zufrieden mit der einen oder anderen. Da ich aber von PF die meisten alten Originale seit Jahren im Schrank habe und sie selten auch mal höre, sehe ich für mich keine Notwendigkeit, mir davon Reissues zuzulegen. Egal, ob diealte Ausgabe schlechter klingt, als der Reissue. Wenn ich mir nur noch top klingende Platten anhören würde, müsste ich 4/5 meines Plattenschranks ausmisten.


    Gruß

    Andreas

    AAA Member mit Unmengen an altem Geraffel

  • Ich liebe die alten Originalausgaben, die ich immer noch ab 3,-€ beim Gebrauchthändler bekomme. Einzelne Pretiosen wie die Sgt Pepper‘s von Giles Martin mal ausgenommen.


    Fast alle neuen alten Platten (ca. 900) habe ich gebraucht gekauft, die allermeisten bei Schneider‘s LP-Shop.

  • Zumal man mit einem alten Original eben auch ein altes Original mit entsprechender Historie besitzt. Diese ganzen modernen 180g Pressungen finde ich furchtbar. Es wird die Illusion einer höheren Qualität vermittelt, die so nicht stimmt.


    Gruß

    Andreas

    Hallo Andreas,


    das finde ich sehr pauschal, wenn auch sicher etwas Wahres dran ist.

    Fast alle meine AP-Ausgaben habe ich zum regulären Preis gekauft und ich liebe sie!

    Es ist - für mich - jedes mal ein Genuss!

    Ein wunderbares Label und die Aufnahmen sind durch die Bank überragend.

    Da kommt selten ein anderes Reissue mit und Originale sind meist selbst in VG deutlich teuer.

    Ob das immer 180 oder 200gr sein müssen - m.E. nein, aber es ist nun mal

    oft so.


    Grüße

    bob 8)

  • aber auch gerade da wird es zunehmend spannend ( bis absurd).


    Gruß lori


    ED9E483B-6E0C-4EEB-B468-3F185BBEB20E.jpg

    Das ist in der Tat eine sehr seltene und auch sehr teure Platte, vor allem in NM-Zustand. Wenn man aber auf discogs verweist, kann eine Einordnung nicht schaden. Dann sieht man auch, dass discogs-Preise häufig das Wunschdenken der Verkäufer, aber nicht das Marktgeschehen spiegeln.

    Wenn jemand bei discogs 7.999 Euro dafür haben will oder als VB vorschlägt, heißt das nicht, dass er diesen Preis auch annähernd erzielen wird. Oder dass der Markt es bisher hergegeben hat. Laut popsike.com ist die Platte niemals teurer als 3.000 Euro verkauft worden, laut discogs erzielte sie dort einen Höchstpreis von 849 Euro. Nicht, dass das wenig Geld wäre, aber es ist doch trotzdem eine andere Hausnummer. Nebenbei bemerkt: der Verkäufer hat ein Rating von 85,7% bei bisher 7 (in Worten: Sieben) Bewertungen. Mit so einem Rating kann er vielleicht Kiosk-Hörspielcassetten verkaufen, aber bestimmt nicht Raritäten für mehrere tausend Euro.


    Viele Grüße


    Martin

    eine Stereoanlage, zwei Ohren und viele Platten