Hochwertiger Radioempfang im Jahr 2023 - wie?

  • Schon kurios,


    jetzt habe ich zwar einen Internetradio-Stream gefunden, der mit 96k Lossless streamt, was an sich eine Superqualität ermöglichen würde - und was spielen sie ab? Knisternde Schallplatten wie vom Flohmarkt. :D :D :D


    Ich bleibe bei France Musique.


    Flac1.jpg

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Ich habe (leider) einen deutlichen Unterschied gehört zwischen UKW und Internet mit 192 Kbit AAC, wenn ich jetzt UKW jetzt mal als Original bezeichnen will.

    Das kann ja weitere Gründe haben, z.B. den ganz simplen eines qualitativ minderwertigen Encoders beim Programmveranstalter oder eines nicht optimal funktionierenden Decoders für AAC bei Dir.


    Ich erinnere mich z.B. an den Privatsender Radio Regenbogen, der sein Programm via Astra-Transponder 113 verbreitete - in 192 kBit/s MP2. Irgendwann kam man auf die grandiose Idee, diese 192 kBit/s zu halbieren und zusätzlich zu Regenbogen auch Regenbogen 2 aufzuschalten - beide in je 96 kBit/s LC-AAC. Abgesehen davon, dass die Gesamt-Bruttobitrate auf dem Transponder dabei aufgrund der zweiten PMT und des AAC- Codecs doch um ca. 25 kBit/s angestiegen war (Matthes Vogel hat dankenswerterweise eine Analyse des Transponders aus dieser Zeit auf seiner Seite veröffentlicht) und dass wegen Verwendung von ADTS als Transportformat anstelle von LATM etliche Receiver / Fernseher die Hufe hochrissen bei den beiden Programmen, waren die 96 kBit/s LC-AAC unerwartet grauenvoll.


    Der Frequenzgang endete bei 10 kHz, darüber gab es absurde, girlandenartige Abklingkurven im Frequenzspektrum (also keinen steilen Tiefpass, sondern was ganz komisches). Es klang wie Sound aus dem Abflussrohr. 96 kBit/s LC-AAC sind zwar grenzwertig, aber so übel darf das auf keinen Fall klingen. Es wären eher ca. 14-15 kHz Frequenzgang und eine gegenüber 192 kBit/s MP2 nur leicht beeinträchtige Audioqualität zu erwarten, aber nicht so ein Murks. Hier muss was ganz übel im Encoder schiefgelaufen sein. Genau den gleichen Sound fand ich mal in einer Testaussendung im Telekom-Kabelnetz, offenbar der gleiche Encoder.


    Auch beim Decoder kann viel schiefgehen. Ich hatte z.B. einen TechnISat UHD-Receiver (DIGIT ISIO STC+) zum Test hier, der bei AAC ab Aussteuerung von -3 dBFS knallhart mit 6:1 die Dynamik komprimierte. Auch wurde mir ein Mitschnitt eines Philips-Fernsehers an AVR geschickt, bei dem ARD-Radio pappig platt klang, deutlich schlechter als der 128er MP3-Livestream. Ich schickte einen Vergleich 128er MP3-Stream gegen ordentlich decodiertes 128er LC-AAC von Satellit zurück und der Besitzer des Gerätes empfand nun das 128er LC-AAC als besser. Aus einem Forum war vor einem Jahr zu lesen, dass manche Gerätebesitzer sogar zweistellige Bitraten in HE-AAC von DAB+ gegenüber z.B. 160 kBit/s LC-AAC von Satellit bevorzugten, weils besser klang. Das alles kann nur mit miesen Decodern zu tun gehabt haben.


    Wenn hier nicht eine der beiden UKW-Kopfstellenantennen um 90° gegen die Soll-Richtung verdreht worden wäre, könnte ich einen Vergleich MDR Kultur DVB-C (256 kBit/s LC-AAC) gegen UKW (lineare Zuführung) und MDR Aktuell DVB-C (128 kBit/s LC-AAC) gegen UKW (hier ebenfalls lineare Zuführung) liefern. Leider gehts so aber nicht. Und mein Studer ist eingemottet auf dem Dachboden - ob ich ihn nach der Zimmer-Renovierung überhaupt wieder aufbaue, ist noch offen.

  • Liebe Fachleute,


    das ist alles sehr interessant zu lesen und zu verstehen was mit Radio vor sich geht. Toll :thumbup: :thumbup: :thumbup:


    Aber zumindest ich verliere ob der vielen Details langsam den Faden... und bitte daher um ein Zwischenfazit bezüglich der Möglichkeiten hochwertigen Radioempfanges in 2023 :!:


    Ich verstehe bisher ziemlich deutlich Und das kann ja falsch sein), daß hochwertiger Radioempfang, wie z.B. früher über UKW oder DVBS, endgültig und unwiederbringlich Vergangenheit ist :rolleyes:


    Danke und Grüße,

    Winfried

    Die schlimmsten Geiseln der Menschheit sind nicht Krankheiten und Katastrophen, sondern menschliche Dummheit, Angst und Gier!

    2 Mal editiert, zuletzt von wgh52 ()

  • Was sollte ich damit, wenn ich kein Radio mehr höre? Aus dem Kabelanschluss kommen seit Ende der Sat-UKW-Umsetzungen (Umsetzer nicht AAC-tauglich) nur noch DLF, FM4 und Ö1 und ansonsten nur Programme, die mich nicht interessieren. FM4 und Ö1 gehts in Österreich gerade an den Kragen - Rechtsruck im ORF. Da erwarte ich alsbald auch nichts mehr.


    Und: ich höre seit 14.12.2021 wirklich kein Radio mehr. Da ist mit der Umstellung bei der ARD was bei mir zerbrochen, nach 4 Jahrzehnten. Es war mein prägendstes Hobby. Ich hatte auch nicht beschlossen, es aufzugeben, ich hatte bis wenige Tage vor Abschaltung des Hörfunktransponders noch versucht, eine Ersatzlösung zu stricken. Mir schwebte ein Transcoderserver mit Twin-Satkarte, FFmpeg, TwoLAME, TSDuck und Ausgabe eines "gefaketen" Hörfunktransponders mit den originalen SID und PID des ex-TP93 vor. Das Ausgabegerät liegt sogar hier - eine PCI-Steckkarte mit DVB-S-Modulator. Kostet eigentlich auch um die 2 kEUR, ich konnte sie deutlich günstiger erwerben. Damit hätte ich dann wieder in die Sat-UKW-Umsetzer gehen können und auch den originalen Kabelkanal mit der DVB-C-Version des Hörfunktransponders hätte man damit weiterhin speisen können.


    Aber so trivial ist das nicht, nicht ohne Grund kosten die Profi-Transcoder, wie sie die ARD (als Encoder) verwendet, pro Service (!) um die 600-800 EUR Lizenz. Also mal satt 40-50 kEUR netto nur Software und Lizenzen für einen Nachbau des Hörfunktransponders. Dazu kommt der notwendige potente Server und 24/7/365 der Energiebedarf für Betrieb und zusätzliche Kühlleistung der Kopfstelle.


    Das ARD-Generalsekretariat nannte das gegenüber dem medienpolitischen Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion (bis 9/2021)


    "Die Umsetzung von AAC-LC nach MP2 (heutiges Format) oder UKW ist technisch und unter qualitativen Aspekten (ARD-Nutzung zur Anbindung von Sendern) möglich und ist jedem Kabelnetzbetreiber unbenommen."


    So arrogant und verachtend kann man nur sein, wenn man auf Massagesitzen sitzt, die auf italienischem Edelparkett stehen und von dort oben auf die Beitragszahler runterschauen kann. Für 50 kEUR netto kann man 4 komplette Kopfstellen für Kleinkabelnetze aufbauen und jahrelang unterhalten. So viel Geld hat ein Kleinkabler nicht übrig, um vorsätzlich inkompatibel gemachte Signale wieder kompatibel zu machen. Dann ist halt Schluß.


    Als ich am 14.12.2021 zum Zeitpunkt der anstaltsweisen Umschaltung in der Kopfstelle war (ich musste ja den WDR noch auf den HD-Transponder umstellen), ist irgendwas in mir zerbrochen. Seitdem kann ich ARD-Radio gar nicht mehr hören, ohne aggressiv zu werden. Auch mein einst geliebtes Bayern 2 kann ich nicht mehr ertragen. Die dort vermittelten - für mich ethisch hochwertigen - Inhalte wirken unglaubwürdig angesichts der von der ARD gezeigten Verachtung ihrer eigenen Auftraggeber und Finanzierer.


    In Mutters Küche läuft der DLF, das geht glücklicherweise, damit habe ich keine Probleme. Aber privat ist bei mir seitdem kein Radio außer zu Testzwecken mehr gelaufen. Musik läuft via Youtube am Laptop, selten mal von LP oder CD. Auf ARD-Journalismus und Musikjournalismus (Bayern 2, WDR 5, SWR 2, WDR 3, NDR Blue) verzichte ich nun halt. Und bin erstaunt, wie jemandem, der für technische Probleme eigentlich immer technische Lösungen sucht, eine absolut untechnische Lösung beschert wurde, die er nie geahnt hatte.


    Mir fehlt das auch wirklich nicht mehr. Ginge es nur nach mir, könnte der ARD-Hörfunk komplett eingestellt werden. Da ich nicht alleine auf der Welt bin, halte ich einige der Programme doch noch für wichtig - betrifft nur einige Kulturprogramme. Vielleicht helfen die Programme ja noch anderen Menschen etwas in diesen Zeiten. Ich bin "raus".



    Dazu kommt, dass ich dem niedrigen Schrank, auf dem der A764 bislang stand, mit der Zimmer-Renovierung ein Untergestell verordnen will, also ca. 13 cm hoch vom Boden, um die Durchlüftung der Außenwand hinter dem Schrank zu verbessern und mit dem Staubsauger drunter zu kommen. Die Wand war nie wirklich nass oder schimmlig, es war aber grenzwertig. Damit kommt der A764 dann aber zu hoch fürs Fenster (lässt sich nicht mehr öffnen). Nur mit dem Verstärker geht das dann wieder problemlos.


    Studer A764 - Sony TA-AX4.jpg


    Den zweiten A764 aus meinem Fundus habe ich bereits abgegeben. Der hat vielleicht sogar die Chance, nochmal revidiert in den echten professionellen Einsatz zu kommen - oder ins Museum. Mir ists egal, er ist so oder so nun in guten Händen. Meinen verbliebenen behalte ich erstmal noch.


    Und weniger Technik macht einen Raum auch wohnlicher und "humaner". Wozu das Zeugs noch aufstellen, wenn ichs nicht mehr nutze? Ich brauchs ja auch nicht mehr zur Qualitätskontrolle im Kabelnetz - die ARD hat sich bei uns auf UKW ja abgeschaltet. Neue Technik wird es so wie es aussieht nicht geben - es ist aus mehreren Gründen nicht (mehr) die Zeit, in UKW-Technik zu investieren.


    Sieht nun halt so aus:


    UKW-Belegung.png

    ... und bleibt wohl auch so.


    Ich hatte noch mit terrestrischer Einspeisung von drei BR-Programmen experimentiert, die Antennenausrichtung richtet aber mehr Schaden als Nutzen an, dann gehen andere Programme nicht mehr. Und wirklich einspeisewürdig wirds nicht, es gibt Nachbarkanalstörungen.


    Das Konzept, statt der 21 abgeschalteten ARD-Programme kompatibel übertragene Programme (Privatfunk, ORF) reinzunehmen, liegt noch in der Schublade. Ich habe aber auch keine Lust mehr, da viel Arbeit reinzustecken. Ist nun auch fast ein Jahr her. Die Leute, die UKW im Kabelnetz gehört haben, haben andere Wege gefunden. Die Nachbarin meiner Mutter hört nun statt MDR Klassik halt Klassik Radio und es reicht ihr auch. Dürfte doch im Sinne der ARD sein, sonst hätte sie diese Barriere doch nicht errichtet (notwendig war sie weder technisch noch finanziell noch qualitativ). Die ARD wusste, was sie anrichtet, mir liegen dazu Dokumente vor und ich habe die ARD auch selbst 3/2019 (!!!) gewarnt vor einer Umstellung auf AAC. Soviel Arroganz und Ingoranz muss man nicht auch noch hinterherlaufen oder Geld hinterher werfen.

  • Ich verstehe bisher ziemlich deutlich Und das kann ja falsch sein), daß hochwertiger Radioempfang, wie z.B. früher über UKW oder DVBS, endgültig und unwiederbringlich Vergangenheit ist

    Ich halte die AAC-Versionen der ARD-Kulturwellen mit mindestens 160 kBit/s LC-AAC (Bayern 2, BR Klassik Stereo, SWR 2 Stereo) oder 256 kBit/s LC-AAC (SWR 2 5.1-Variante, wenn sie in Stereo läuft, WDR 3, hr2, MDR Kultur, MDR Klassik, RBB Kultur), natürlich erst Recht 320 kBit/s LC-AAC (BR Klassik Surround-Spur, wenn sie in Stereo läuft) oder derzeit noch 448 kBit/s AC-3 (NDR Kultur) für technisch qualitativ durchaus brauchbar. Wer da einen Unterschied zu vorher (320 kBit/s MP2 vom Hörfunktransponder) hört, muss phänomenal sein. Da scheitert schon mein Pro-Audio-Freund, der auch noch jünger ist und jüngere Ohren hat.


    Messtechnisch ists schlechter (Frequenzgang, steiler Tiefpass sogar noch bei 256 oder 320 kBit/s LC-AAC stereo)


    Frequenzgang WDR 3.png


    und bei den Programmen mit nur 128 kBit/s LC-AAC ists gleich wieder wie früher bei DSR, als man nur 32 kHz Samplerate hatte, aber da fällts meist nicht auf, weil bei den Programmen meist sowieso das UKW-Processing mit Tiefpass drauf ist:


    Frequenzgang Bayern 1.png


    Das waren Parallelaufnahmen vor einem Jahr, als man 320 MP2 und LC-AAC noch beides hatte. Ausgewertet wurden exakt die gleichen Ausschnitte.



    Wichtig ist hier aber ein sauber decodierender Receiver. Und das ist offenbar bei LC-AAC heikler als bei MPEG 1 Layer II. Die ARD hats den Geräten auch nicht leicht gemacht. Die RDS-Implementierung des einen Encoderherstellers (BR, MDR, RBB, NDR, Bremen) wurde, da spezifikationsverletzend, von Empfangsgeräten als Dynamik-/Lautstärke-Steuersignale interpretiert. Solche Geräte wurden ständg von alleine leise und laut. Woher sollten die Empfangsgeräte auch wissen, dass das, was die ARD macht, Gesetz ist und nicht ETSI TS 101 154? Das hat man dann Mitte Januar 2022 mit einem Workaround behoben - ob vollständig und für alle Empfangsgeräte, weiß ich nicht.


    Ansonsten hatten wir alle möglichen Effekte bis hin zum Jaulen (!) wie ein Walkman, den man schüttelt. Es gab zeitliche Drift AAC gegen den echten alten Hörfunktransponder und auch gegen leitungsgebundene UKW-Standorte (was mit langsamen Tonhöhenschwankungen einher gehen muss), es gab zeitlich schnelle Geschwindigkeitsregelungen in Receivern, die zu zumindest messbaren echten Tonhöhenschwankungen führten. Andere Geräte knackten periodisch (ca. Minutentakt) bei BR, NDR und Bremen, weil ihnen der Puffer leerlief. Das wurde Mitte Januar 2022 durch ein Verdreifachen des Pufferfüllstandes in den Empfangsgeräten durch Verdreifachung der Differenz PCR-PTS behoben. Ob der eigentliche Fehler behoben wurde (den ich in der ASI-Ausgabe des Encoderservers vermute, was aber Vermutung eines Laien ist), weiß ich nicht.


    Es kam selbst in Premium-Geräten zu Dynamikkompression (!) bei AAC, auch habe ich Geräte mit permanentem Knistern gehabt. Manche Nutzer zogen minderwertige DAB-Qualität der DVB-Ausstrahlung vor, da müssen die Geräte wirklich versagt haben.


    Ich habe all das nicht weiter verfolgt. Manches kann inzwischen durch angepasste Signalisierung und Parametrisierung seitens der ARD behoben worden sein. Man frickelte da noch bis mindestens Frühjahr 2022 herum - da war der richtige Hörfunktransponder bereits abgeschaltet.


    Die ARD führt auch teils UKW-Sender über diesen Weg zu (MDR Aktuell ganz massiv, müssten um die 40 Kleinstandorte sein, nun nur noch 128 kBit/s LC-AAC auf UKW rausgeblasen, auch hr2 und YouFM sind wohl betroffen, hr2 verzichtet deshalb auf Surround, weil auf UKW das dedizierte Stereosignal rausgehen soll). Es muss ihnen selbst also qualitativ reichen - im Falle von MDR Aktuell und YouFM läuft da also "Youtube-Audio" auf UKW.



    Wer Kabelanschluss hat: auch die Vodafone lässt beim ARD-Radio (außer NDR Kultur) alles 1:1 durch, die anderen Netzbetreiber sowieso. Mit einem Vistron VT855N oder VT855 oder VDR110 oder VDR100 bekommt man die volle mögliche Audioqualiät - wenn die Geräte jeweils die fürLC-AAC nötige Firmware haben. Der Unterschied zu FFmpeg ist gering, die Differenz bei LC-AAC liegt meist unterhalb -80 dBFS und zeigt sich als Prasseln in den niedrigsten 2-3 Bit. Es gibt keine Dynamik-/Pegelfehler und keine Frequenzgangfehler. Der S/PDIF dieser Geräte liefert Festpegel und wirklich auch den echten Pegel, der im LC-AAC steckt. Surround wird immerhin auf Stereo runtergebrochen (Ausgabe der beiden Frontkanäle L/R).


    Solche Geräte bekommt man neu für 55 EUR und gebraucht (auf AAC-Firmware achten!) für die Hälfte. Ran an den DAC damit (optischer S/PDIF) und das gibt die volle Qualität. Viel falsch machen kann man da nicht. Wenns nicht befriedigt, hat man immerhin noch eine Hintergrundbeschallungs-Dose.


    Für Sat gibt es solche Vistron-"Radios" mit Programmnamenanzeige und bildschirmfreier Bedienung nicht. Da kann man aber auf alte HD-Satreceiver des gleichen Herstellers zurückgreifen, die es teils von Wisi, Pollin, SEG, SKT und anderen Marken mit dem 12-stelligen Namensdisplay gab. Da muss dann eine LC-AAC-taugliche Firmware drauf - wer auf die Surround-Sendungen von WDR 3, MDR Kultur und MDR Klassik verzichten kann, bekommt die Software gratis, wer auch bei diesen Sendungen nutzbares Stereo-Audio haben will, muss 16 EUR zahlen. Der LC-AAC-Decoder dieser Geräte ist bitgenau identisch zu dem in den DVB-Kabelradios von Vistron.


    Ob es noch andere Fabrikate gibt, die LC-AAC so nah am FFmpeg-Referenzcodec spielen, weiß ich nicht. Den kleinen billigen


    https://www.opticum-gmbh.de/hd…eiver/opticum-ax-300-vfd/


    mit seinem wenigstens halbwegs brauchbaren Gerätedisplay konnte ich nicht testen. Er spielt AAC, aber wie gut, weiß ich nicht.


    Ein dicker TechniSat-Receiver für 400 EUR knisterte und komprimierte die Dynamik. Viel Geld auszugeben hilft also nicht zwingend.

  • Ich verstehe den ganzen Aufwand nicht, bloß um dann fremdbestimmte Inhalte "empfangen" können zu müssen. Wenn ich Musik, Hörspiele, etc. hören will, dann wann. was und wie ich das will.

  • Moin,


    mal ein, zwei Gedanken herausgepickt:

    halte ich einige der Programme doch noch für wichtig - betrifft nur einige Kulturprogramme.

    Für mich sind das Klassikprogramme, die gut kuratiert sind, auch aus dem Ausland. Das finde ich inspirierend, da gibt es schon auch Moderatoren oder Moderatorinnen, die tief im Thema drinstecken, ein Gespür dafür haben und auch noch charmant darüber plaudern können. Darf nur nicht zu viel Sprache sein, viel mehr Musik! Sowas hören wir tagtäglich.


    Wenn dann mal etwas Herausragendes kommt, kann ich das entweder beim Sender direkt nachhören, könnte es auch herunterladen, oder ich starte gleich eine Recherche bei Deezer-HiFi und höre mir das in CD-Qualität an. Da habe ich einen unendlich großen Fundus. Ich hoffe, dass bald noch eine weiter gesteigerte Auflösung von denen kommt. (Aber bitte kein MQA!)


    Der Algorithmus von Deezer macht mir nach einiger 'Anlernzeit' auch sehr gute Empfehlungen, bzw. ich kann mir dort einen unendlichen Stream mit meinen Lieblings-Titeln, oder mit einem davon abgeleiteten Programm anhören.


    Und weniger Technik macht einen Raum auch wohnlicher und "humaner". Wozu das Zeugs noch aufstellen, wenn ichs nicht mehr nutze?

    Oft sieht man reichlich Geräte im Zimmer herumstehen, ein Wildwuchs, mehrere Plattenspieler und sowas. Mir gefällt das nur in den seltensten Fällen, ich mag es lieber aufgeräumt. Größtes Problem betr. Aussehen sind für mich die Lautsprecher.


    Gerät, das ich nicht nutze, kommt bei mir in den Keller in den Lagerschrank.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Ich verstehe den ganzen Aufwand nicht, bloß um dann fremdbestimmte Inhalte "empfangen" können zu müssen. Wenn ich Musik, Hörspiele, etc. hören will, dann wann. was und wie ich das will.

    Dudelfunk habe ich auch nicht gehört. Aber manche "fremdbestimmte Inhalte" waren / sind doch eher "kuratierte Inhalte". Woher soll ich ohne eigene musikjournalistische Arbeit wissen, welche interessante Band gerade in Chicago angesagt ist (bei Ruben Jonas Schnell konnte ich sowas bis 4/2021 noch im NDR Nachtclub erfahren)? Woher soll ich Features zum Anhören hernehmen, wenn nicht von denen, die z.B. in die Karpaten gereist sind und mit den Menschen dort über die ökologischen, ökonomischen und sozialen Folgen der Wiederansiedelung von Bisons gesprochen haben (Bayern 2 Weitwinkel - "Der König der Wälder ist zurück")?


    Ja, vieles liegt inzwischen dann einige Tage online. Aber dazu muss ichs auch erstmal wissen, also recherchieren. Und bis vor kurzem war die Audioqualität online mit meist nur 128 kBit/s MP3 zu schlecht, um mir das gerne anzuhören. Auch war es für mich lange Zeit einfacher, via DVB zu hören als via Internet. Inzwischen gibt es Audio zum Nachhören teils auch in sehr guter Qualität online, da verschieben sich die Präferenzen dann natürlich.


    Sendungen, die zu so unmöglichen Zeiten kamen (NDR Info Nachtclub 0-2 Uhr) hatte der DVB-Receiver sowieso auf USB-Stick geschrieben.

  • Für mich sind das Klassikprogramme, die gut kuratiert sind, auch aus dem Ausland. Das finde ich inspirierend, da gibt es schon auch Moderatoren oder Moderatorinnen, die tief im Thema drinstecken, ein Gespür dafür haben und auch noch charmant darüber plaudern können. Darf nur nicht zu viel Sprache sein, viel mehr Musik! Sowas hören wir tagtäglich.

    Für mich ging es dabei schwerpunktmäßig mehr um Wort. Wort, wie man es auf Bayern 2 hören kann, teils auch auf WDR 5 oder vereinzelt auf den Kulturwellen, die in den jeweiligen Anstalten alles, was nicht "Dudel" ist, auffangen müssen, siehe z.B. SWR 2 oder hr2. Ganz wichtig auch Ö1 - als Gesamtprogramm.

  • Da ist mit der Umstellung bei der ARD was bei mir zerbrochen, nach 4 Jahrzehnten....


    Dann ist halt Schluß....


    Ich bin "raus"....

    Da spricht große Verbitterung.

    FM4 und Ö1 gehts in Österreich gerade an den Kragen - Rechtsruck im ORF. Da erwarte ich alsbald auch nichts mehr....

    Das Konzept, statt der 21 abgeschalteten ARD-Programme kompatibel übertragene Programme (Privatfunk, ORF) reinzunehmen, liegt noch in der Schublade.


    Wenn es der ORF nicht sein soll, dann könnte man doch auch eine Hotbird-Antenne aufstellen. Das sollte doch auch machbar sein. Dann könnte man alternativ die Schweizer auskabeln. An der Audioqualität kann ich nichts bemängeln.


    Ich hatte noch mit terrestrischer Einspeisung von drei BR-Programmen experimentiert, die Antennenausrichtung richtet aber mehr Schaden als Nutzen an, dann gehen andere Programme nicht mehr. Und wirklich einspeisewürdig wirds nicht, es gibt Nachbarkanalstörungen.

    Ich kenne den Standort nicht, aber es macht sicherlich keinen Sinn, die bestehenden UKW-Antennen deswegen zu verdrehen. Da müssten dann schon separate UKW-Antennen aufgebaut werden, hier möglicherweise auch als Zwilling, so wie man das früher gemacht hat, als man noch keinen Satelliten hatte.

    Gruß tomfritz

  • Ich verstehe den ganzen Aufwand nicht, bloß um dann fremdbestimmte Inhalte "empfangen" können zu müssen. Wenn ich Musik, Hörspiele, etc. hören will, dann wann. was und wie ich das will.

    Radio finde ich nur interessant wenn es kein Wunschkonzert ist -- ich habe ca. 5000 Platten und kann jederzeit hören was ich will. Darum geht es aber bei einem guten Radioprogramm nicht. Interessant finde ich gut moderierte Musikprogramme von Aufnahmen, die ich kenne und besitze, oder von Aufnahmen, die ich noch nicht kenne, oder von Live-Übertragungen von Konzerten. Allerdings finde ich, dass das Niveau der Kultursender in den vergangenen 20 Jahren deutlich gesunken ist.


    Jedoch ist das off-topic hier: in diesem Thread geht es um hochwertigen Radioempfang aus technischer nicht aus inhaltlicher (oder musikalischer) Sicht.


    -- Joachim

  • Ich finde dass es stetig sinkt ist ja nichts Neues. Aber auch schon vor 20 Jahren ist das Radioprogramm an mir vorbeigegangen.

    Man passt sich dem Niveau der Hörerschaft an, das verstärkt sich dann gegenseitig.


    Trotzdem kann ich keinen echten Mangel an Hochkultur feststellen, man muss halt wählerisch sein. Die Formen und Formate ändern sich, das ist normal und manches ist sogar spannend.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • in diesem Thread geht es um hochwertigen Radioempfang aus technischer nicht aus inhaltlicher (oder musikalischer) Sicht.

    Wozu sollte ich für eine Sache hohen Aufwand treiben, die mich inhaltlich so oder so nicht anspricht?
    UKW hat mich einfach nur von der technischen Seite angesprochen, sprich ich fand es spannend was von technischer Seite her notwendig ist um stereophon übertragen zu können, hohe Rauschabstände, geringe Klirrwerte, hohe Empfangsempfindlichkeiten, audiotaugliche Bandbreiten, usw. realisieren zu können.

  • Interessant fand ich im Kontext https://rondo.fi/ das ich dieser Tage mal aufgerufen habe, weil sie Klassik als .flac in CD-Qualität streamen. Klingt einwandfrei.


    Mir ist nur nicht ganz klar, ob sie vielleicht nur ein kleines Repertoire in einer Schleife oder mit einem Zufallsgenerator abspielen, so wie ich das von LINN-Radio kannte. Das wird dann in kürzester Zeit langweilig.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Da spricht große Verbitterung.

    Das kann ich nicht leugnen. Ich habe die ARD argumentativ immer unterstützt, habe sie gegen Angriffe in Schutz genommen, habe versucht, das verbliebene Gute zu sehen und damit zu argumentieren. Dabei war das meiste von dem, was mir im Radio etwas bedeutete, längst weg gewesen.


    Das Ende von DT64 habe ich Anfang der 90er nicht verkraftet, es folgten 11 Jahre psychische Finsternis. Der ganze MDR-Hörfunk ist eine einzige intellektuelle Beleidigung gewesen für mich und ist es - mit Ausnahme des MDR Sputnik unter Eric Markuse 2006-2010 - bis heute. Allein die Tatsache, dass man nahezu "handstreichartig" 2006 ein hochwertiges, intelligentes Jugendprogramm schaffen konnte und es 2010 ebenso handstreichartig wieder vernichtete, zeigt, dass das intellektuelle und kulturelle Elend der meisten ARD-Hörfunkprogramme nichts mit "nicht können", sondern ausschließlich mit "nicht wollen" zu tun hat.


    Dann das Ende von ORB Radio Brandenburg 1997. Das Ende von hr XXL und die Banalisierung von hr1 sowie die Einstellung der Autorensendungen auf hr3. Und etliche andere Einschnitte bei mehreren Anstalten, einer der letzten, die ich noch aktiv als Radiohörer mitbekommen hatte, war die Halbierung der Zeit der Autorensendungen auf NDR Info und deren Abschiebung auf NDR Blue.


    Man musste mit den Jahren immer mehr Rosinen picken quer durch alle Anstalten.


    Was die ARD Ende 2021 mit der Hörfunkverbreitung via Satellit und Kabel gemacht hat, ist dermaßen schäbig, ich kanns bis heute nicht in anständige Worte fassen. Während der Dudelfunk regional weiterhin problemlos empfangbar ist (UKW und DAB), ist das Rosinenpicken für diejenigen, die sich nicht anprollen und vollmüllen lassen wollen, weitaus schwieriger geworden.


    Hier ist vorsätzlich und ohne technische / finanzielle Notwendigkeit (das habe ich mit meinem Alternativkonzept gezeigt und weiß auch aus der ARD, dass dieses Konzept auf den "unteren technischen Ebenen" als das bessere gehandelt wurde) eine massive Zugangsbarriere errichtet worden. Wenn einfach mal so alle brauchbaren ARD-Kulturwellen aus dem UKW-Angebot eines Kabelnetzes fallen, weil sie technisch nicht mehr umsetzbar sind, fehlen mir bis heute anständige Worte.


    Die ARD hat ihre Argumentation zur Umstellung mit Falschaussagen betrieben. Es gibt keinen "DVB-S2-Standard", in dem AAC-LC Bestandteil wäre. Genau das behauptete die ARD aber. Im "DVB-S2-Standard" (der eine Europanorm ist) steht von Codecs jedoch überhaupt nichts drin. Bitte selbst prüfen, das Dokument ist Volltext-durchsuchbar. In der DVB-S2-Norm geht es um Modulation und Übertragung. Abgesehen davon: diese "Argumentation" würde bei den anderen 50% der Haushalte - denen mit Kabelempfang - ja sowieso nicht greifen.


    Auch intern wurden die Redaktionen belogen, das interne "Redaktionsbriefing" wurde von der zuständigen Kommunikationsstelle zur Verbreitung der "ARD-Wahrheit" zur Umstellung selbst nach außen verlinkt. In manchen Programmen weiß man sehr genau, welcher schaden angerichtet wurde, weil die Hörer mittels AAC ausgesperrt wurden. Und die aufwendigen Sourround-Produktionen der Kulturwellen erfolgen nun halt weitgehend fürs eigene Archiv - AAC-Mehrkanalton ist kaum irgendwo anständig nutzbar, außer mit aktuellen Fernsehern und vielleicht UHD-Receivern. Selbst dann weiß man nicht, was beim Transcoding nach AC-3 im Empfangsgerät noch an der Dynamik gepfuscht wird.


    Man hätte einfach mal nur die Leute an der technischen Basis in der ARD befragen können - selbst die DVB-Rebroadcastempfänger, die teils an UKW-Standorten der Zuführung oder Ersatzzuführung dienen oder im Schaltraum teils zu Dutzenden zur Leitungsüberwachung und Nachtprogramm-Ersatzwegbereitstellung in die Gestellwände geschraubt sind, spielen AAC meist nur nach "Münzeinwurf". Ja - auch die ARD musste ihre eigenen Geräte erst für AAC aufrüsten. Und wer würde wagen zu behaupten, dass die professionellen DVB-Empfänger, die da verwendet werden, ohne diese Lizenzoption nicht dem "DVB-S2-Standard" entsprochen hätten? Richtig: niemand.


    Spätestens als die im Frühjahr 2021 mit der Entscheidung konfrontierte Consumer-Geräte-Industrie mit "wird von den von uns verkauften Geräten nicht unterstützt" geantwortet hat (ich hatte die Abfrage bei Bemondis/"Vistron" und TechniSat schon Anfang 2021 gemacht, um meine Vorahnung der nicht-Unterstützung von AAC bestätigt zu bekommen, vom Vorhaben der ARD wusste ich seit 10-11/2020), hätte die ARD, wäre sie realitätsbezogen, reagieren müssen. Aber es ist doch egal, wenn man hunderttausende Nutzer (es sind soweit mir aus industrienahen Kreisen bekannt hunderttausende DVB-Kabelradios im Umlauf gewesen) aussperrt - Rundfunkbeitrag müssen sie doch so oder so zahlen.


    Der "Lieferant" schädigt den "Auftraggeber" und "Finanzierer". Das ist unerträglich und selbstschädigend. Die ARD muss sich wirklich nicht wundern, wenn sich nicht nur Leute, die lieber in Telegram-Gruppen oder auf Youtube "alternative Informationen" nutzen, sondern auch zutiefst "öffentlich-rechtliche Zielgruppe", Kulturmenschen etc., sich zunehmend gegen die ARD wenden.


    Als Fazit bleibt bei mir nur noch die Frage: warum muss man Monat für Monat Geld bezahlen, nur um belogen, um seinen Zugang zu Kultur gebracht und bei seiner Gerätebasis entwertet zu werden?


    Ich habe hier noch nen 43 cm breiten DVB-S2-Receiver mit 16-stelliger Programmnamenanzeige, Zustand bis auf einen haarfeinen, im Betrieb nicht sichtbaren Kratzer auf der Oberseite "near mint", inkl. unangebrochener HD+-Karte für 12 Monate (die wanderte vor Inbetriebnahme in den Schrank, ich nutzte den Receiver nur für Radio), mit vollem Zubehör im Originalkarton. Weder ebay-Kleinanzeigen noch die Pinnwand im örtlichen Kaufland (2 mal 14 Tage) halfen weiter. Ich habe halt einfach ein hochwertiges Gerät entwertet bekommen und bleibe auf dem Schaden sitzen. Andere (Restek!) hats noch viel übler erwischt. Einwurf eines dreistelligen Betrages für Wiederherstellung eines spielfähigen Zustandes - in dann technisch schlechterer Qualität als vorher. Wieder andere haben zwei oder drei teure TechniSat verloren - die Geräte wurden nur als Radio genutzt, für TV hat man den Empfänger ja heutzutage eingebaut. Solche Rückmeldungen habe ich voriges Jahr etliche bekommen.


    Geht's noch, ARD? Ist das der Beitrag der ARD zur Zivilgesellschaft, der Beitrag zum Gemeinwohl? Danke, darauf verzichte ich gern. Verhöhnen kann ich mich selbst.


    Soweit mir bekannt sind zwei der maßgeblich beteiligten Personen sogar in dieser Zeit oder kurz danach von der ARD eingestellt worden - wir bezahlen sie heute Monat für Monat dafür, dass sie uns Radiohörer und auch Kabelnetzbetreiber geschädigt haben. Hinzu kommen weitere AAC-Befürworter innerhalb der ARD, die wir letztlich Monat für Monat dafür bezahlen, dass sie uns den Zugang zur Hörfunkkultur verbaut haben.


    Andererseits, das soll nicht unerwähnt bleiben, gab es innerhalb der ARD auf Ebene derer, die Ahnung haben, im Vorfeld massiven Widerstand. Eine Anstalt hat sich soweit mir bekannt auf technischer Seite fachlich umfangreich begründet sogar komplett dagegen gestellt - erfolglos. Soviel zum Thema "Fachkompetenz entscheidet". Nein, entscheidet eben nicht. Die Umstellung auf AAC war eine politisch und aus Macht heraus getriebene Entscheidung.


    Für mich ist das unerträglich. Schlechtleister zu sein, mag ja noch ok sein. Vorsätzlicher Schlechtleister zu sein, geht gar nicht. Solche Leute auch noch aus Rundfunkbeitrag zu bezahlen, ist der Gipfel der Unverschämtheit. Die sollten gehen müssen, genau wie die Führungsriege beim rbb gehen musste bzw. teils noch gehen werden wird. Und wie die ganzen Programmkaputtformatierer, Kulturabwickler, Klangkörperabwickler etc. in allen Anstalten. Dafür darf kein Rundfunkbeitrag aufgewendet werden!


    Wenn es der ORF nicht sein soll, dann könnte man doch auch eine Hotbird-Antenne aufstellen. Das sollte doch auch machbar sein.

    Die ist da: bei mir privat und am Heimatort auch auf der Kopfstelle. SRF-Hörfunk ist auf DVB im Kabel und spielt auch mit den Geräten, die mit der ARD nicht mehr spielen. Meine Mutter hört in der Küche auf nem Cablestar 100 einen Mix aus meist DLF und ab und an Swiss Classic.


    Dann könnte man alternativ die Schweizer auskabeln.

    Auf DVB ja, auf UKW nicht: unsere Umsetzer Blankom STR821 (für DVB -> UKW das beste, was es gab) haben nur DVB-S1-Frontends. Wir müssten aufwendig adaptieren. Das ginge vermutlich sogar für ca. 1400 EUR, aber nur für Swiss Pop, Swiss Jazz und Swiss Classic (die beliebten Programme in Kleinkabelanlagen) machen wir das nicht. Für den ARD-Hörfunk hätten wir es gemacht, näher dran, mehr Programme, relevanter.


    Ich kenne den Standort nicht, aber es macht sicherlich keinen Sinn, die bestehenden UKW-Antennen deswegen zu verdrehen. Da müssten dann schon separate UKW-Antennen aufgebaut werden

    Ich war da auch hin- und hergerissen. Da die UKW-Antennen sowieso erneuert werden sollten (die alten 14-Element aus DDR-Zeiten sahen arg gerupft aus), hätte man aber bei der Gelegenheit mal probieren können. Maximal 3 Programme wären möglich gewesen, das war mir vorab klar. Ich war zur Installation abwesend, kam erst später und fand eine der UKW-Antennen verdreht vor.


    Koerner 9_2 auf Kopfstelle.jpg


    Dann habe ich also auch mal gemessen und gehört: zwei der drei Programme waren leicht verzwitschert (es sind nahe Störer, die nicht ausblendbar sind), das dritte geht wohl 1a, das vierte kommt noch viel schlechter als befürchtet - nämlich gar nicht. Knallharter Nachbarkanalstörer nebenan. Dafür sind nun halt auch die regionalen Programme, die wir von UKW geholt haben, teils völlig kaputt.


    Irgendwann wird wieder zurück gedreht - der Weg da hoch ist dem Chef vorbehalten und der Weg ist etwas beschwerlich.

  • UKW hat mich einfach nur von der technischen Seite angesprochen, sprich ich fand es spannend was von technischer Seite her notwendig ist um stereophon übertragen zu können, hohe Rauschabstände, geringe Klirrwerte, hohe Empfangsempfindlichkeiten, audiotaugliche Bandbreiten, usw. realisieren zu können.

    Ohne jemals einer Sendung aus inhaltlichen oder "wohlbefindlichen" Gründen gespannt zu lauschen? Schade.


    Ich besitze kein Auto. Mein bester Freund besaß damals auch noch keins. Aber wir blieben eines späten Abends in einem von nem Sportkumpel von ihm geborgten Auto unten vor dem Haus mit unserer Doktoranden-WG sitzen, um eine Sendung auf dem DLF zuende hören zu können. Wir wollten den Abschnitt, während dem wir hoch in die Wohnung wären, nicht verpassen.


    Das kann Radio günstigstenfalls auslösen. Dazu muss es aber gut gemacht sein.

  • Ohne jemals einer Sendung aus inhaltlichen oder "wohlbefindlichen" Gründen gespannt zu lauschen?

    Im Radio kommt für mich einfach kein relevanter Inhalt.

    Radio interessiert(e) mich rein von der technischen Seite. Ich finde es technisch viel spannender AM (L/M/KW) zu hören, wann und unter welchen Bedingungen ich einen weit entfernten Sender, gar mit vergleichsweise geringer Sendeleistung, empfangbar machen kann. Direktmischer, Superhet, usw. alle möglichen Arten von Modulationen und Demodulationen, usw. DAS! hat Reiz für mich. Wenn das dann auch noch mit Röhren geschieht und die Empfangswerte moderner Geräte erreicht oder gar übertroffen werden, dann interessiert mich das und nur das.