• Wenn man einen Lautsprecher regelmäßig (tgl.) benutzt muß dann auch das Ferrofluid erneuert werden?

    Scanspeak D2010/851300. Baujahr 2008, wie gesagt tgl. in Betrieb

    Gruß Peter


    Womit ich höre könnt Ihr im Steckbrief lesen

  • Wenn man einen Lautsprecher regelmäßig (tgl.) benutzt muß dann auch das Ferrofluid erneuert werden?

    Wenn nichts Negatives auffällt nicht. Wobei der Verlust an Hochton ja eher schleichend stattfindet. Ich hatte 40 Jahre alte Hochtöner in Händen, in denen das FF noch fröhlich völlig flüssig schwappte. So lange da kein Pegelverlust ist, am besten in Ruhe lassen.

  • So lange da kein Pegelverlust ist, am besten in Ruhe lassen.

    Der Verlust von Ferrofluid macht sich durch einen Pegelanstieg! bemerkbar.

    Wenn, dann sammelt sich das Fluid meistens am unteren Rand des Luftspaltes (bei senkrecht eingebautem Hochtöner) .

    Dadurch kann die Membran taumeln, was mit höherem Klirr einhergeht.

    Grüsse

    Dietmar

    Einmal editiert, zuletzt von Dietmar ()

  • Wäre dann gelegentliches um 180° drehen der Hochtöner empfehlenswert?
    Je nachdem wie, viskos das Ferrofluid ist.

    Entspanntes Hören, Frank


    ] Vorhandensein von Musik - Zuhandensein von Klang [

  • Der Verlust von Ferrofluid macht sich durch einen Pegelanstieg! bemerkbar.

    Nicht zwangsweise. Oft verändert das Fluid im Spalt so gut wie nichts, außer der Belastbarkeit. Warum sollte sich das Fluid unten sammeln, ist doch magnetisch? Schlimm wird es in den meisten Fällen erst wenn das Zeug so verkarstet ist, dass es die Schwingspule an der Bewegung hindert, also quasi festklebt.

  • Ferrofluid nutzt nicht ab. Es ist egal wie oft du den Lautsprecher benutzt. Die Faktoren für die Alterung sind einfach Zeit und Umwelteinflüsse ( UV Strahlung, Hitze, Kälte, Nass)


    Zitat

    Bitte aber darauf achten das neue Fluid auch gleichmäßig über mehrere Ecken zu gießen. Da das Zeug magnetisch ist verteilt es sich sonst nicht gleichmäßig genug im Schlitz.


    Das Fluid "schwappt" auch nirgendswo hin egal wie der Hochtöner eingebaut ist. Eben weil es magnetisch an Ort und Stelle fixiert ist. Wenn es richtig fest aushärtet wird der Pegel tatsächlich weniger da die Viskosität stark erhöht ist und die Membran nicht schwingen kann. Gutes beispiel sind die T33 HTs in den Kef Reference z.B. Das kann aber so dann tatsächlich erhöhte Klirrwerte verursachen da die Membran zwar "unter Strom" richtig auslenkt (wenn das Fluid noch nicht steinhart ist) Aber eben nicht mehr richtig und/oder schnell genug in seine Ruheposition findet.

    Gruß Jan-Cedric

    2 Mal editiert, zuletzt von hifijc ()

  • Es gab doch früher mal den Tip unter den Audiophilen, das Ferrofluid ersatzlos zu entfernen. Wurde regelmäßig mit deutlich besserem / präziserem Klang belohnt. Eigentlich wird das FF doch nur als Zentrierhilfe eingesetzt bzw zur Vermeidung der Notwendigkeit einer genauen Zentrierung... Klanglich und thermisch bringt das doch nix.

    Einziger Nachteil des Entfernens: eine klangliche Neuabstimmung kann notwendig sein, was aber genauso gilt, wenn FF nachgefüllt wird und die Viskosität nicht 100% identisch ist...


    Gruß

    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • Der Verlust von Ferrofluid macht sich durch einen Pegelanstieg! bemerkbar

    ...hier meine Pegel-PWT-Messung am Hochtöner JBL 2414H: schwarze Linie ist mit Original-Ferrofluid, grüne Linie ist mit entferntem Ffd.

    2414H Pegel mit(schwarz) und ohne(blau) F-Fluid Dec. 03 11.25.jpg


    Dazu die Wasserfallmessung mit Ferrfl.:

    .2414H Wasserfall mit Ferrofl. Dec. 03 18.38.jpg


    ....und ohne FFd:


    2414H Wasserfall ohne Ferrofl.jpg


    Grüsse

    Dietmar

  • Eigentlich wird das FF doch nur als Zentrierhilfe eingesetzt bzw zur Vermeidung der Notwendigkeit einer genauen Zentrierung... Klanglich und thermisch bringt das doch nix.

    Na ja, der Impedanzgang verändert sich schon. Und wann man die Weiche des LS entsprechend abgestimmt hat und das Zeug einfach da rausprokelt kann die ganze Weiche bzw. der Übergang zum HT nicht mehr stimmen da sich die elektrischen Parameter geändert haben. Es kommt, wie immer, darauf an.

  • Eigentlich wird das FF doch nur als Zentrierhilfe eingesetzt bzw zur Vermeidung der Notwendigkeit einer genauen Zentrierung... Klanglich und thermisch bringt das doch nix.

    Andreas, ...primär erreicht man mit Hilfe von Ferrofluid für die sehr kleine Hochtönerspule, wegen des schlechten Wirkungsgrades aber hochbelastet, eine effiziente Wärmeableitung zu den Polschuhen.

    Die Zentrierung wird rein mechanisch bewerkstelligt.

    LG

    Dietmar

  • hier meine Pegel-PWT-Messung am Hochtöner JBL 2414H

    Vielen Dank für die Messungen! Hätte nicht gedacht, daß sich das so krass auf Pegel und Frequenzgang auswirkt...


    Zur thermischen Situation: klar ist die Schwingspule eines HT winzig und deren Wärmekapazität sehr gering. Große Membranhübe mitsamt der damit verbundenen Zwangskonvektion finden nicht statt. Ich habe allerdings meine Zweifel, ob die Wärmeabfuhr über das FF an das Magnetsystem so schnell vonstatten geht wie es die Schwingspule bräuchte. Wie ich mal gelesen habe liegt die thermische Belastbarkeit gängiger 25mm Kalotten bei rund 3 Watt. Mehr nicht. Ich glaube kaum, daß mit FF die oft von den Boxenherstellern "versprochenen" Belastbarkeiten >>100W herauskommen... ;) Zumal ja heute viele Hochtöner Neodym-Magnetsysteme haben, die ziemlich klein sind und obendrein hohe Temperaturen auch so gar nicht mögen...


    @ Bonzo:

    Ich hatte ja geschrieben, daß eine Neuabstimmung fällig werden kann (offensichtlich auch muß). Wie wir dank der Messungen von Dietmar gesehen haben bezieht sich das nicht nur auf die Impedanzkurve im Bereich der Eigenresonanz sondern für die gesamte Abstimmung.


    Gruß

    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • Ich hatte ja geschrieben, daß eine Neuabstimmung fällig werden kann (offensichtlich auch muß).

    Muss nicht in jedem Fall, kann aber. FF wird auch gern eingesetzt, um die Trennfrequenz niedriger setzen zu können. Bei Scan Speak und Vifa gab es immer diese 19mm Kalotten. Mit FF Einsatz ab 3 KHz, ohne ab 4 KHz. Finde das Zeug trozdem doof, weil sich eben irgendwann was verändert. Dass es auch ohne geht sieht man ja bei Wavecor und SB-Acoustic, auch einige Audax HT gibt es ohne.

  • Es geht auch ganz ohne FF. Andrian Audio A 25g. Fs bei 600Hz K2 0,5% bei 500 Hz. Ich habe sie mit vollem Pegel bei 2000Hz/12dB angekoppelt. Sie leben immer noch.

    Weniger ist manchmal mehr :)

    Onkyo TX 2500

    Pilot ST 303

    Thorens TD 166 MK II / TP 16 MK III / Acutex M 415 STR

    Technics SL - PS 770A 1 Bit Mash

    :meld: ohne gaffee gansch ne gämbfen.


    Gruß Peter01

  • Wie ich mal gelesen habe liegt die thermische Belastbarkeit gängiger 25mm Kalotten bei rund 3 Watt. Mehr nicht.

    ...ist durchaus realistisch, Andreas.

    Vergleichbar mit einem 3 Watt Widerstand, würde die Spule bei 3Watt Dauerton auch glühend heiss werden.

    Nun wird aber die Spule mit überwiegend kurzen ,zeitlich unregelmässig versetzten, Impulsen "befeuert".

    Diese können leistungsmässig um ein Vielfaches höher sein ohne daß sich die Spule wegen der "Wärmeträgheit" nennenswert erwärmt.

    Je kürzer die Impulse sind, ( zB 0,1ms bei10kHz) umso höher wird

    die thermische Belastbarkeit.

    So ist vorstellbar, daß eine Impulspitze (vorausgesetzt der Hochtöner wird frequenzmässig nicht zu tief eingesetzt) 100Watt erreicht ,ohne die Spule zu zerstören.

    Ein gute Warmeableitung durch eine Flüssigkeit, wie ein Ferrofluid im Luftspalt , ist da durchaus sinnvoll.

    LG

    Dietmar