Selbstbauzarge...

  • Hallo liebe Bastler,


    angestoßen durch den Garrard Faden, wo viele schöne Selbstbauzargen zu bewundern sind, würde ich mir auch gerne eine solche bauen lassen.

    Dazu war ich bereits beim Holzhändler in Köln, der mir von einem Massivholzrahmen abriet, weil der sich verziehen würde.

    Kann ich nachvollziehen, aber in besagten Thread wimmelt es vor lauter Massivholz Zargen.

    Die Bretter wären ja auch maximal 55 cm lang und 15 cm hoch, das sollte doch eigentlich möglich sein, vor allem, wenn sie innen noch versteift sind und eine Deckplatte verschraubt wird.

    Wie sind denn hier die Erfahrungen? Und kennt jemanden einen Schreiner im Raum Köln, der ohne High-End-Aufschlag einen solchen Rahmen bauen würde?

    Der Plan ist, eine Zarge für mehrere Laufwerke zu haben, die fest montiert auf Montageplatten gewechselt werden können.

    Tonarmboard kommt dann getrennt und kann jeweils drin bleiben.

    Für sachdienliche Hinweise wäre ich sehr dankbar.

    Besten Gruß, Jürgen

  • Hallo Jogi,

    ich denke, dass die meisten Holzzargen nicht aus Stückholz gefertigt werden.

    Dies hat vermutlich unter anderem auch den Grund, dass Holz arbeitet.

    Wenn Holz in Form von Holzwerkstoffen aus mehreren Schichten aufgebaut werden hat das den Effekt, dass Holz weniger bis fast gar nicht mehr arbeitet. Stichwort dazu ist Multiplex, aber auch MDF und HDF sind diesbezüglich geeignetere Materialen.

    Die Oberfläche kann man dann mit einem schönen Holzfurnier ganz nach persönlichem Geschmack gestalten.

    Es gibt ein your tube-Video in dem der Bau einer Zarge für einen historischen Dreher (Garrard 301) gezeigt wird. Hier der Link.

    Beste Grüße


    Thomas

  • Hallo Jürgen,

    eine Plattenspielerzarge mit Massivholz sollte ohne weiteres möglich sein, soweit wie die Konstruktion und die Materialwahl passt, auch ohne Risse und Verwerfung des Holzes.

    Bei Zeit & Lust kannst du ja mal deinen Plan/Zeichnung hier oder per mail vorstellen.

    Grüße

    Sammy

  • Moin

    So eine Zarge kann/sollte eigentlich jeder Schreiner dir anfertigen können.

    Viele wichtiger ist es , Holz zu griegen das lange genug abgelagert ist und für Möbelbau geeignet ist.

    Wenn das Holz reisen oder sich verziehen tut, ist es ein Zeichen dafür das es nicht lang genug eingelagert war und noch eine Restfeuchte hatte.

  • Habe auch schon diverse Zargen gebaut, sind alle noch in Form. Stichwort Restfeuchte wurde schon erwähnt, Holz muss entweder gut abgelagert sein mit max. 13-14-% Restfeuchte, oder technisch getrocknet - sollte aber für den Profi kein Problem sein, denn der verarbeitet üblicherweise kammergetrocknetes Holz.


    Vom "Holzstapel" abgelagertes Holz (1 Jahr/cm Bohlenstärke als Faustregel) sollte in feuchten Jahreszeiten 4-6 Wochen im Haus akklimatisieren, dann passiert da überhaupt nichts...


    Viel Erfolg


    PS: meine letzte Zarge, Nussbaum aus privater Forstwirtschaft ;)


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  • Guten Tag die Herren,

    Erstmal vielen Dank für die rege Beteiligung.

    Das mit der Restfeuchte habe ich mir auch so gedacht, aber da lässt sich ja tatsächlich gut gelagertes Holz verwenden. Scheint ja bei vielen hier zu funktionieren.


    So ähnlich wie die Zarge von Aronaut könnte es schon aussehen, nur in Nussbaum wie die von Sansui78, in einer Dicke, die ungefähr zwischen den beiden liegen sollte.

    Innen dann eine Möglichkeit, wie oben auch zu sehen, eine Platte einsetzen zu können, auf der dann das Laufwerk montiert wird. Rechts daneben dann einfach ein Tonarmbrett.

    Wird dann vom Prinzip her so ähnlich aussehen wie der TD150 oben.


    Furnieren könnte ich tatsächlich selber, möchte aber tatsächlich diesmal lieber Massivholz haben, auch weil man die harten Kanten gut brechen kann.


    Bei Kirschner hatte ich auch schon mal geschaut, aber nachdem ich gesehen habe, dass ein Headshell von denen fast 300 € kosten soll, habe ich erstmal Abstand genommen davon.

    Die Schreinerei in Gummersbach macht einen ganz guten Eindruck, da könnte ich mal anfragen.

    Beim Skizzieren bin ich leider völlig talentfrei :wacko:

    Ein Kandidat zum Einbau ist z.b dieser hier: CEC FR-180,

    der noch auf sein überholtes Reibrad wartet.

    Erste Versuche waren sehr vielversprechend :love:

    Besten Gruß, Jürgen

  • Hi Sammy,

    Ich bin da jetzt auch nicht drauf festgelegt, aber diese etwas dunklere Farbe gefällt mir einfach gut. Wohnst du zufällig in der Nähe von Köln?

    Besten Gruß, Jürgen

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    warum so ein aufregendes Design?

    Obere Platte 40mm starkes Bambus stäbchenverleimt, untere Platte MDF 20mm.

    SSC Stringfüße drunter und fertsch!

    Die Füße an der unteren Platte verschraubt und dann die Bambusplatte mit der MDF Platte verschraubt. Also akustisch getrennt...

    Dann das Laufwerk von oben in die Bambusplatte verschrauben.

    Sowas habe ich mit einem JVC TT71 realisiert, was supper funzt!

    Man kann im laufenden Betrieb mit der Faust auf die Zarge hauen und der TA bekommt davon NICHTS mit! Arkadi war höchst begeistert von dem Konstrukt.

    Und klingen tut es vorzüglich!

    LG

    Ronny

    gewollt habe ich schon gemocht, gedurft haben sie mich nie gelassen

  • Hallo Jürgen,

    es steht dir ja frei mit mir Kontakt aufzunehmen.

    Wenn es dann passt, würde ich es gerne zügig mit meinem Projekt umsetzen, sozusagen: in einem Abwasch dann.

    Grüße

    Sammy

    Einmal editiert, zuletzt von Sammy Sun ()

  • Sodele, ich wärme den Thread noch einmal auf, weil es tatsächlich zu einem Ergebnis gekommen ist.

    Ich hatte irgendwo hier im Forum einen Hinweis auf einen Anbieter bei Ebay Kleinanzeigen gelesen, und ihn mal angeschrieben.

    Er macht hauptsächlich Zargen für Thorens, Dual und so weiter, ist aber offen für jegliche Sonderwünsche.

    Letztlich ist es ein sehr simples Design geworden ähnlich der Vinylista Zargen:


    Screenshot_20221222_173713_com.ebay.kleinanzeigen_edit_542684202034379.jpg


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    Hier sind die Füße noch unter den Aufnahmen der Squashbälle, jetzt sind sie an 2 Leisten, die in die umlaufende Nut gesteckt werden.


    Dann noch oben drauf eine 25 mm Multiplexplatte, Ausschnitte rein, mit Oracal Folie foliert sieht es denn so aus:


    Sony TTS-3000 / Pua286:

    IMG_20221220_134816_edit_323669648097484.jpg


    IMG_20221220_134844_edit_323565117478750.jpg


    CEC FR-180 / AT-1501:

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    IMG_20221216_215132_edit_241270469960057.jpg



    Die ganze Geschichte ist sehr praktisch, in fünf Minuten hat man einen anderen Plattenspieler. Kabel abstöpseln, Deckplatte rausheben, andere rein, Kabel verbinden, fertig.


    Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit dem Ergebnis, gute Schreinerarbeit, gute Kommunikation von jemandem, der selber Plattenspieler hortet wie es aussieht, er sagt, er hätte 140 Stück 8|

    Da habe ich also noch Luft nach oben...

    Besten Gruß, Jürgen

    Einmal editiert, zuletzt von Jogi ()