HF-Strahlung, produziert von Audio-Komponenten

  • Hochfrequente Störungen können eigentlich nur durch Schaltnetzteile und durch Digitalschaltungen erzeugt werden. Bei letzterem kommen sowohl digitale Audioschaltungen in Frage als auch Prozessorsteuerungen, um z.B. eine Fernbedienung zu ermöglichen. Analoge HF-Schaltungen wie z.B. analoge Tuner spielen da eher weniger eine Rolle. Die könnten zwar prinzipiell auch Störungen verursachen, jedoch sind die Pegel innerhalb der HF-Module doch recht klein und die Tunermodule sind heutzutage im Regelfall auch nochmal extra geschirmt (werden meistens sogar als Ganzes eingekauft).


    Man kann das alles entstören aber das setzt a) ein gewisses Know-How voraus und b) verflixt teure Meßtechnik (so ne TEM-Zelle ohne Meßgeräte kostet ganz schnell mal 7-stellig, die Meßtechnik selbst nochmal das gleiche... und eine Stunde Meßzeit in einem EMV-Labor kostet auch schon 5-stellig...). Gerade kleine Hersteller sparen sich das ganz gerne und hoffen einfach, daß schon nix passieren wird...


    Was kann alles passieren? Diese Frage wurde weiter oben ja gestellt.

    Ich kenne das aus der Automobilwelt so, daß man zwischen 4 Funktionszuständen bei EMV-Beaufschlagung unterscheidet:

    A) es funktioniert alles wie gehabt

    B) es gibt leichte Funktionseinschränkungen; bei Audio wären das etwa Störgeräusche

    C) die Kiste stürzt ab, die Funktion ist nicht mehr gegeben; nach einem Neustart / kurzem Abschalten der Betriebsspannung läuft die Kiste aber wieder

    D) die Kiste geht dauerhaft kaputt


    C und D sind im Auto natürlich ein No-Go, B kann je nach Gerät, Störsituation und Ausmaß der Störung akzeptabel sein. Im Home-Hifi ist es im Prinzip genauso, wobei Zustand B natürlich im Einzelfall auch ein No-go sein kann. Man kann ja nicht unbedingt immer dafür sorgen, daß eine Störbeaufschlagung abgeschalten wird oder sonstwie zeitlich begrenzt bleibt. Und Störgeräusche können auch sehr unterschiedlich ausfallen. Wenn nur das Rauschen breitbandig um 3dB ansteigt wird das niemanden ernsthaft stören, wenn man es denn überhaupt bemerkt (da müßte dann das Rauschen schon vorher ziemlich laut gewesen sein...). Wenn es aber Pfeifen oder Zirpen etc gibt, kann das extrem störend sein.


    Gruß

    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • Nur in der Kuppe der Kurve sind die Gleichrichterdioden durchgeschaltet und die nachfolgenden Elkos werden auf die Gleichspannung aufgeladen.

    Nee, sobald die Flußspannung der Dioden erreicht ist werden diese leitend. Silizium beispielsweise hat eine Flußspannung von ca. 0,7V. Ein nachfolgender Ladekonsator wird mit dem Scheitelwert der sinusförmigen Eingangsspannung, abzüglich der Flußspannung aller in Serie beteiligten Dioden aufgeladen. Eine Greatzbrücke erzeugt eine pulsierende Gleichspannung doppelter Frequenz bezogen auf die Frequenz der speisenden Eingangsspannung.

  • Hi,

    ich dachte bei Gleichrichtern ist der Strom interessanter als die Spannung bzgl. der potentiellen Klangbeeinflussung. Aber das geht vielleicht zu sehr ins Detail.

    Entspanntes Hören, Frank


    ] Vorhandensein von Musik - Zuhandensein von Klang [

  • ich dachte bei Gleichrichtern ist der Strom interessanter als die Spannung bzgl. der potentiellen Klangbeeinflussung.

    Ein Strom kann nur dann fließen, wenn die Spannung der Sinuskurve so hoch ist, dass die Gleichrichterdioden durchschalten, also in der Sinusspitze. Diese welligen Flanken in der Kurve von rs237 spielen also kaum eine Rolle.


    Gruß


    Uwe

  • Nochmal zur Klarheit:

    Sobald die Spannung an der Diode deren Flußspannung überschreitet, wird die Diode leitend.

    Ist der Kondensator bereits aufgeladen und wird kein Strom gezogen, dann wird die Diode auch nicht mehr leitend.

    Uwe hat da vollkommen recht.


    Toni

  • Hi,

    ich dachte bei Gleichrichtern ist der Strom interessanter als die Spannung bzgl. der potentiellen Klangbeeinflussung. Aber das geht vielleicht zu sehr ins Detail.

    Bei Dioden ist die Sperrverzögerungszeit das, was interessiert. Dioden sind nicht ideal; wenn die Spannung an der Diode diese eigentlich sperren soll, dann braucht die Diode eine gewisse Zeit dazu. Während dieser Zeit ist die Diode leitend und es fliessen dafurch sehr hohe Ströme. Diese hohen Strome, die nur kurzzeitig vorhanden sind erzeugen die Störsignale bis zu ganz hohen Frequenzen.


    Toni

  • daher hab ich mein voriges Gerät (ein Netzfilter) verkauft und einen Stromaufbereiter angeschafft, der eine saubere Sinuswelle generiert. Das heißt auch dass man dann die Schwankungen nicht hat dass es zu einer bestimtmen Tageszeit schlechter oder besser klingt als zu einer anderen Tageszeit, weil der Stromaufbereiter den Strom neu aufbereitet. Man hat dann sozusagen rund um die Uhr gleichbleibende Klangqualität.

    Hier zwei Fotos, gerade gemacht - einmal wie es "normal" (nicht aufbereitet) ausschaut und wie dann die saubere Sinuswelle ausschaut

    https://share-your-photo.com/aa98135e85

    https://share-your-photo.com/37293326d1

  • Hier zwei Fotos, gerade gemacht - einmal wie es "normal" (nicht aufbereitet) ausschaut und wie dann die saubere Sinuswelle ausschaut

    https://share-your-photo.com/aa98135e85

    Das Bild zeigt aber nicht die normale, nicht aufbereitete Sinuskurve, sondern die Differenz zum Ideal. Da aber die Skalierung nicht bekannt ist, sagt die Kurve nix aus.


    Besser ist es einfach den tatsächlich Kurvenlauf darzustellen, also Voltage IN, denn dann kann man die Kurve dirket verglichen mit deiner anderen Kurve (Volgage OUT).



    Gruß


    Uwe

  • selbst die Lautsprecher (Hochtöner, Tief- und Mitteltöner) strahlen hochgradig elektromagnetische Wellen ab.

    Auch im roten Bereich:

    beim Verstärker an der Kaltgerätebuchse und vorne am Display leicht,

    beim CD Player an der Kaltegerätebuchse,

    beim Stromaufbereiter an der Kaltgerätebuchse und am 16A-Steckplatz für den Verstärker

    sowie an der Vorderfront mittel-stark


    das ist alles auf dem Messgerät im roten Bereich oben, wenn man das Messgerät direkt dran hält. Hier so ein Foto direkt am Tief-/Mitteltöner des Lautsprechers:

    https://share-your-photo.com/c9331d2ee9

    Ab ca. 10cm Abstand vom Gerät ist es jedoch schon wieder unten im grünen Bereich.


    Wobei ich unterscheide zwischen EMF Niederfrequenz, wozu der Haushaltsstrom und die höherfrequenten elektromagnetischen Strahlen gehören - und Hochfrequenz, die die Mikrowellenstrahlen betrifft (Mobilfunk, Wlan, Dect, Bluetooth,usw)

  • selbst die Lautsprecher (Hochtöner, Tief- und Mitteltöner) strahlen hochgradig elektromagnetische Wellen ab.


    das ist alles auf dem Messgerät im roten Bereich oben, wenn man das Messgerät direkt dran hält. Hier so ein Foto direkt am Tief-/Mitteltöner des Lautsprechers:

    https://share-your-photo.com/c9331d2ee9

    Ab ca. 10cm Abstand vom Gerät ist es jedoch schon wieder unten im grünen Bereich.

    Hallo,


    beim Lautsprecher misst Du das Streufeld des Magneten , das ist aber nicht als Welle zu bezeichnen da es kein Wechselfeld ist. Ausserdem hat es , wie Du ja selber festgestellt hast, nur eine geringe Reichweite.


    gruss

    juergen

  • Ich bin technisch leider nicht bewandert und verstehe vieles in diesem Bereich nicht und tu mich damit oft sehr schwer. Hab dafür ne linke Gehirnhälfte. Danke für den Hinweis. Lerne gern was dazu.

  • Da jemand im Forum erwähnt hat, dass Stromaufbereiter HF-Schleudern sein könnten, die klanglich zum Nachteil wären, würde mich einfach interessieren, ob mein Gerät auch so eine Schleuder ist, und evtl die anderen Komponenten auch. Daher habe ich an den einzelnen Geräten die elektromagnetischen Felder gemessen, siehe oben. Mit der Frage, wie es sich nun damit verhält.

    Hören tu ich keinen Nachteil.


    Hatte mal auf Empfehlung einen Auth HF-Filter an der Wandsteckdose getestet. Damit wurde es klanglich schlechter, also hab ich ihn wieder entfernt. Geld gespart.

    Auch hierzu gibts Argumente: wenn es mit dem HF-Filter schlechter klingen würde, wär das ein Zeichen von HF -Belastung. Daher würde es ohne den HF Filter besser klingen. Die Logik versteh ich irgendwie nicht.

    Irgendwie ist mir das suspekt.

    Seit der Stromaufbereiter im Einsatz ist, ist der Klang nochmal getunt worden, und selbst wenn der eine HF Schleuder wäre, wär mir das egal.

    Ohne den Stromaufbereiter alle Geräte nur an einer Steckerleiste, die an der Wandsteckdose steckt, klingts schlechter.

  • Da ist der ganz normale Verlauf des Netzsinus, so wie üblicherweise an einer Wohnungssteckdose zu sehen ist. Wenn du dir den Klirr anzeigst, werden es vermutlich so um die 3% sein.


    Für so einen Netzsinus, der eben üblicherweise in Wohnungen Standard ist, muss ein Entwickler Gerät auch auslegen und somit darf so ein Netzsinus zu keinerlei Performanceeinbußen des Gerätes führen, auch nicht zu einem schlechteren Klang.


    Da jemand im Forum erwähnt hat, dass Stromaufbereiter HF-Schleudern sein könnten, die klanglich zum Nachteil wären, würde mich einfach interessieren, ob mein Gerät auch so eine Schleuder ist, und evtl die anderen Komponenten auch. Daher habe ich an den einzelnen Geräten die elektromagnetischen Felder gemessen, siehe oben.

    Wie oben bereits geschrieben, wird ein Stromaufbereiter keine Nennenswerte elektromagnetischen Felder im HF-Bereich „abstrahlen“, vielmehr können das Problem „leitungsgebundene“ HF-Aussendung sein. Insofern wirst du das mit deinem Feldmessgerät nicht messen können und hinzu kommt noch, dass es vermutlich nur niederfrequente Felder angezeigt hat und keine HF-Felder.



    Gruß


    Uwe

  • Für so einen Netzsinus, der eben üblicherweise in Wohnungen Standard ist, muss ein Entwickler Gerät auch auslegen und somit darf so ein Netzsinus zu keinerlei Performanceeinbußen des Gerätes führen, auch nicht zu einem schlechteren Klang.

    Sehe ich genauso. Wie bereits gesagt, wenn ein Gerät das nicht kann - dann taugt es nichts!


    Wie oben bereits geschrieben, wird ein Stromaufbereiter keine Nennenswerte elektromagnetischen Felder im HF-Bereich „abstrahlen“, vielmehr können das Problem „leitungsgebundene“ HF-Aussendung sein. Insofern wirst du das mit deinem Feldmessgerät nicht messen können und hinzu kommt noch, dass es vermutlich nur niederfrequente Felder angezeigt hat und keine HF-Felder.

    Sofern der Stromaufbereiter zurecht ein CE Zeichen trägt, dürften damit auch keine Probleme entstehen.


    Toni

  • Ich denke wir sollten erst den Begriff HF klären, bevor es Missverständnisse gibt und jeder was andres darunter versteht.


    Meinst Du mit den niederfrequenten Felder die elekromagnetischen Felder? Um die Anlage auszumessen, hab ich ein solches mittels Funktion 2 benutzt. Es hat zwei Funktionen: Funktion 1= elektrische Felder , und Funktion 2 = elektromagnetische Felder. Das geht bis 50000 Hz.

    Für HF / hochfrequente Mikrowellenstrahlen benutz ich ein anderes Gerät, welches ab 200 MHz aufwärts bis 8GHz misst. Das hab ich gerade auch an die Geräte gehalten, aber ist alles unten im grünen Bereich , mit gelegentlichen kurzen Schwankungen in Gelb. Heißt durchschnittlich 0,02 V/m, und gelegentlich 0,05 V/m HF-Belastung