Braucht man eine Plattenwaschmaschine?

  • Hallo Forum,


    auch von mir ein klares ja dazu, dass sich eine Plattenwaschmaschine lohnt. Ich hatte mal eine Knosti. Da teile ich die Erfahrungen, dass zumindest mit der originalen Knosti-Flüssigkeit sich viele Reste an der Nadel beim Abspielen ablagern. Das ist auch logisch, weil eben das Ablaufen der Flüssgkeit nicht so effektiv sein kann wie eine Absaugung.

    Jetzt nutze ich seit Jahren eine Okki Nokki, die eigentlich alle Platten sauber kriegt. Gibt man mehr Geld aus, erhält man mit Sicherheit mehr Komfort (je nach Modell: Punktsauger= leiser; andere Fabrikate: beidseitige Absaugung oder fest installierte Bürsten usw.), vermutlich auch noch eine etwas bessere Reinigungsleistung. Da mir hier der Vergleich fehlt, kann ich das aber nicht sicher sagen, sondern nur vermuten. Vieles, was die teureren Maschinen automatisch machen, kann man hinsichtlich der Reinigungsleistung bei Okki Nokki durch Handarbeit ersetzen, z.B. das manuelle Aufsetzen der Bürste, die Dauer der Einwirkzeit, das Rotieren des Tellers in beide Richtungen.

    Als ich noch keine Okki Nokki hatte, da war ich nach manchen Gebrauchtkäufen enttäuscht, weil die Platten zu stark geknistert haben. Manche habe ich deswegen nochmal als Japanpressung gekauft. Als ich dann eine PWM hatte, stellte sich schnell heraus, dass die Second-Handscheiben bloß eine Wäsche brauchten, um danach fast störungsfrei zu spielen.


    Deswegen bei vielen Gebrauchtkäufen: eine PWM ist eine klare Verbesserung für den Klang der Platten.


    Aber auch bei neuen Platten. Ich wasche nicht jede neue Platte, nur solche, die stark knistern, obwohl nagelneu. Meist ist es wirklich nur die statische Aufladung, die dann nach der Wäsche weg ist. Vor meiner Okki Nokki hätte ich solche neuen Platten abgeschrieben oder retourniert. Wenn ich jetzt eine neue Platte, die knistert, wasche, dann weiß ich danach sehr genau, ob es nur Aufladung war oder eine schlechte Pressung vorliegt.


    Deswegen ist eine PWM auch dann zu empfehlen, wenn man überwiegend neue Platten kauft.


    Außerdem schont man auf Dauer natürlich auch die Nadel und hat weniger Verschleiß, was die Anschaffungskosten einer PWM letztlich relativiert. Und knisterfreies Hören macht mehr Freude als Dauer-Lagerfeuer, besonders wenn man gerne auch mal ruhigere Musik hört, z.B. Jazzkombos oder Klassik.


    Viele Grüße


    Martin

    eine Stereoanlage, zwei Ohren und viele Platten

  • Punkt 1 kann ich schlecht beurteilen: es kann auch sein, dass die Störgeräusche einer verschmutzten Platte die bereits vorhandenen klanglichen Defizite maskiert haben, die dann nach der Reinigung deutlich werden. Aber sicher bin ich in diesem Punkt nicht.


    -- Joachim

    Genau so scheint es zu sein.

    Gut möglich , daß ein vielleicht „runderer“ Sound der ungewaschenen Schallplatte mal besser gefallen kann.

    Kein Beinbruch, dann ist das eben so.


    Die Geschmäcker sind sehr unterschiedlich.

    Nicht ohne Grund werden gerade deshalb verschiedene Tonabnehmer bevorzugt.

    Letztendlich muss aus den Lautsprechern der Klang kommen , den man sich wünscht.


    Für mich steht fest, daß jede Schallplatte gewaschen besser klingt.

    Einfach weil vielmehr feinere Details offensichtlich werden , der Bassbereich konturierter rüberkommt und die Räumlichkeit hinzugewinnt.

    Ich empfinde das als Vorteil .

    ...mag Musik

  • Bevor ich meine ON bekommen habe, reinigte ich ebenfalls mit einer Knosti.

    Vom Prinzip her, ist garnicht so schlecht .

    Nachteil ist halt, daß die Platte im eigenen Dreck badet.

    Das Ablaufen der schmutzigen Flüssigkeit und das trocknen ist sehr entscheidend.

    Ich ließ nach dem Waschvorgang nochmal Wasser über die Platten laufen, bis die Waschflüssigkeit gänzlich abgespült war .

    Anschließend wurde die Platte mit speziellen , sehr saugstarken und Fusselfreien Mikrofasertüchern abgetrocknet.

    Das Ergebnis war auch schon gut .

    Allerdings war das sehr aufwändig und zeitintensiv .

    ...mag Musik

  • Das ändert auch nichts daran, dass die zitierten Passagen kompletter Unsinn sind.

    Hallo Thomas,


    ich finde es schon eine (zu) starke Wortwahl, in Bezug auf die Meinung eines Mitforisten von "komplettem Unsinn" zu sprechen. Man kann es auch anders, bzw. höflicher, ausdrücken, wenn man etwas komplett anders sieht. Würdest Du denn auch so mit jemandem sprechen, wenn wir nicht virtuell miteinander zu tun hätten, sondern an einem Hifi-Stammtisch persönlich zusammensitzen würden? Kann ich mir kaum vorstellen.

    Manchmal hilft es, sich genau das vorzustellen, bevor man etwas hinschreibt. Das muß ich mir selbst natürlich auch immer mal wieder klarmachen, bevor ich etwas in die Tasten tippe.


    In diesem Sinne und beste Grüße


    Martin

    eine Stereoanlage, zwei Ohren und viele Platten

  • Ich vertraue da auf L‘Art du Son. Fläschchen für 35€ reicht locker für 500 Alben oder mehr. Bei manchen Sachen sollte man einfach den Profis vertrauen.

  • Gibt man mehr Geld aus, erhält man mit Sicherheit mehr Komfort (je nach Modell: Punktsauger= leiser; andere Fabrikate: beidseitige Absaugung oder fest installierte Bürsten usw.), vermutlich auch noch eine etwas bessere Reinigungsleistung.

    Das kann ich bestätigen! Ich habe eine Opera RCM und bin sehr zufrieden damit. Es gibt aber die ganz hartnäckigen Fälle, wo das Knistern mit der Opera doch nicht wegzubekommen ist. Dann bringe ich sie zu einem Freund, der die Clearaudio Double Matrix Professional Sonic hat. Mit dem Intensivprogramm und zusätzlichem Schall (Vibration) sind alle Platten bisher klar knisterfreier als mit der Opera geworden.

    Weitere Vorteile: sehr leise und beide Seiten werden gleichzeitig gewaschen, komfortabel mit dem Automatikprogramm. Nachteile: teuer, relativ starker Geruch von Isoprop/Ethanol.

    Linn LP12 (Karousel)/Keel/Klimax Radikal 2/Urika/Ekos 2/Kandid/Linn Akurate DSM Katalyst/Cisco WS-C2960-8-TC-L/Linn Akurate Tuner/1 x Majik 6100 & 1 x Majik 4100/Linn Akubarik (aktiv), Grado PS500e

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  • Isoprop steht ja auch im Verdacht, das Vinyl zu verspröden, weil beim Waschvorgang dem Kunststoff Weichmacher entzogen werden.

    Meine ersten Reinigungslösungen waren Gemische aus Isopropanol, Netzmittel und Detergent, sprich Seifenkonzentrat.

    Nach Erwerb einer Loricraft hatte ich länger Kontakt mit Martina Schöner. Wer die Frau nicht kennt, bitte einfach mal googeln.

    Sie riet mir mit o.g. Argument von Isoprop ab. Da sie quasi auch fast noch in der Nachbarschaft wohnte, kam ich sogar in den Genuß der ersten Gehversuche mit L'Art du Son.

    Ja, auch wenn es sicher wieder hier negiert werden wird, man konnte auf der kritikfreien Anlage von Martina Unterschiede der Effekte verschiedener Waschmischungen hören.

    Auf diese Weise ist LADS entstanden.

    Trotzdem kann es heute noch passieren, daß ich eine Scheibe mit hartnäckiger Verschmutzung mit Isoprop vorwasche und im Anschluß mit LADS nachreinige. Das Ganze selbstredend mit Punktabsauger.

    Gruß Jörg


    Und sperrt man mich im Kühlschrank ein, ist mir das einerlei.

    Ich spür bei jedem Kältegrad die Obhut der Partei.


    Wolf Biermann


    Einmal editiert, zuletzt von Igelmann ()

  • Isopropanol löst sehr gut ölige, oder auf Fett basierende Verschmutzungen.

    Man löst damit aber nicht alle möglichen Verschmutzungen an .

    Mineralische Stäube , Papier, oder Pressrückstände lassen sich damit leider nicht gut aus den Rillen locken.


    Insbesondere bei Flohmarktplatten wollte der mitunter tief in den Rillen sitzende Schmutz mittels Aquadest./Isopropanol/Tetenal Mirasol Mix nicht immer raus .

    Ein Tröpfchen Orangenreiniger wirkt dann Wunder …


    Es kommt sich natürlich auf die Verdünnung der reinigenden Substanzen an.

    Ich habe bislang noch keine negativen Einflüsse hören können. Ganz im Gegenteil.

    ...mag Musik

  • Wer sich die wohl „Ultimative Doktorarbeit“ zu Platten Reinigung“ antun möchte…


    https://thevinylpress.com/app/…-Ed_2022-01-17_Master.pdf


    (…Sorry - bloss 190 Seiten In English – und nein: ich habe diese Arbeit nicht komplett gelesen… ;) )


    Gruss


    Urs


    PS: Putze mit einer Alten "HANNL" & Rundbürste und sauge mit einer Keith Monks – dies lässt sich so zu einer „Quasi Serien-Produktion“ nutzen…

    Die Hannl Saugturbine hat nach 15 Jahren den Dienst quittiert, so kam eine günstige KM grad richtig.

    Eine wenig beachtete „Schellack-Weisheit“ besagt:

    Die Wahre Seele der Musik versteckt sich hinter Knistern und Rauschen….

  • Zum Thema Isopropanol in Schallplattenreinigungsflüssigkeiten:


    Ich habe mal eine Schallplatte etwas 15 min in reinem Isopropanol gebadet ich konnte keine Veränderungen feststellen.


    Ich habe mal Rezepturen für Vinyl gesehen, da ist keiner der üblichen Kandidaten wie Phthalate als Weichmacher dem PVC zugesetzt worden. Somit besteht auch nicht die Gefahr etwas herauszulösen, was ja gar nicht drin ist. Neben dem PVC ist noch Polyvinalacetat also ein anderer Kunststoff zugesetzt.


    Dennoch würde ich sagen, Vorsicht ist sicher angebracht, denn es handelt sich schließlich um Strukturen im Mikrometer-Bereich, die vielleicht anders reagieren als erwartet.

    Ich habe in meinen Reinigungsmischungen max. 25 Vol% Isopropanol zugesetzt, halte die Verweildauer recht kurz (also kein langes Einweichen) und erwärme die Schallplatten nicht während des Kontakts. (vgl. US-Bad)


    Die Warnung könnte daher rühren, dass früher Isopropanol aus Aceton hergestellt wurde. Wenn diese als Verunreinigung im Isopropanol noch vorhanden sein sollte, könnte dies eventuell die Schallplatte angreifen.


    Ethanol ist häufig mit Methyl-Ethyl-Keton (MEK) als Vergällungsmittel enthalten, das zur selben Stoffklasse wie Aceton gehört. Dieses würde auch PVC angreifen. Die Konzentration dürfte aber zu gering sein.


    Generell sind Schallplatten schon ziemlich robust.

    Herzliche Grüße Uwe

  • Würdest Du denn auch so mit jemandem sprechen, wenn wir nicht virtuell miteinander zu tun hätten, sondern an einem Hifi-Stammtisch persönlich zusammensitzen würden? Kann ich mir kaum vorstellen.

    Dann erweitere mal deine Vorstellungskraft und öffne dein zweites bislang blindes Auge und berücksichtige, dass ich in meinem Post als Antwort auf die Frage warum Grille ein 👎🏻 vom User 1210 bekommen hat ich lediglich mit den entsprechenden Zitaten sagte:


    Zitat

    Sorry, aber das ist mMn Unfug.

    worauf Grille so regierte:

    Nö, das entschuldige ich selbstverständlich nicht.


    Ich finde es äußerst befremdlich wie einige Forumsmitglieder durch ihre Beiträge die ARROGANZ und SELBSTGEFÄLLIGKEIT besitzen, Erfahrungen in einer POLEMIK in Frage zu stellen. Was soll das? Dinge die die Welt nicht braucht.

    Alles klar?

    Viele Grüße

    Thomas

  • Bitte Thomas,


    deine Intention war schon klar. Sich dann noch hinter User 1210 zu verstecken und dann noch mit Post #73 bekräftigend deine Aussage wiederholend. Du hattest die Absicht zu werten. Ich halte das für unangemessen.

    Herzliche Grüße Uwe

  • Ein Tröpfchen Orangenreiniger wirkt dann Wunder …

    Ich habe gestern beim Umräumen einen 5 Liter Kanister mit Orangenreiniger „wieder entdeckt“.

    Wie dosierst Du das Zeug? Wirklich ein Tropfen ? Auf welche Menge Lösungsmittel?

    Ich habe ein paar Platten, an denen ich damit experimentieren könnte. Entweder es bringt etwas oder die Teile sind für die Tonne.

    Viele Grüsse,
    Mario


    It is good taste, and good taste alone, that possesses the power to sterilize and is always the first handicap to any creative functioning. (Salvador Dali)

    • Offizieller Beitrag

    Moin,

    ich hatte hier mal das Glück eine Minos (Punktsauger in Kleinserie) zu ergattern. Sogar die einzige gefertigte mit Kirschfurnier und bin sehr zufrieden mit dem Teil.

    Mein Reinigungsmittel mische ich selbst an.

    Ein Spritzer Fit muß natürlich auch sein!

    gewaschene Grüße

    Ronny

  • Wichtig bei den Punktsaugern ist die Saugleistung (um zu verhindern dass gelöste Teile oder Restflüssigkeit in der Rille bleiben). Die Pumpe meiner Loricraft PRC4 ist nicht absolut geräuscharm (Loricraft hat ein leiseres Model im Sortiment), jedoch leistungsstark -- nützlich ist auch, dass die Drehrichtung des Tellers umschaltbar ist.


    Lange hatte ich mit Isopropanol, purifiziertem Wasser und einem Tropfen Bindemittel die Reinigungsflüssigkeit selbst gemischt (ohne resultierende sichtbare Schäden an den gewaschenen Platten), seit ca. 20 Jahren verwende ich aber die Flüssigkeit der Frau Schöner (L'Art du Son).


    -- Joachim

  • Angefangen mit einer Okki dann der Umstieg auf eine Nessie Vinylcleaner ProPlus die schon wirklich nicht schlecht war…bin ich nochmals umgestiegen auf eine Levar Twin.


    Die Levar ist im Grunde eine Clearaudio Double Matrix nur mit rein manueller Anwendung.

    Die holt wirklich noch mehr raus und eben beidseitig das war mir wichtig.

    Das Teil ist super verarbeitet 20kg Gewicht sprechen schon für sich, neben der schönen Haptik überzeugt sie natürlich auch mit dem bis dato besten Ergebnis was die Reinigung von härte Fälle angeht.


    Levar Twin Plattenwaschmaschine


    Grüße Harry

    Rille,Röhre,Horn und co…… 8)

  • Ich hatte ganz zu Beginn auch L'Art du Son in meiner Hannl Mera verwendet, aber das flockte nach Mischung nach ein paar Wochen schon in der Vorratsflasche verdächtig und im Tank der Waschmaschine sammelten sich nach einiger Zeit übelriechende schimmelartige Rückstände. Ich habe die Maschine daraufhin komplett gereinigt und dieses Mittel nicht mehr verwendet. Von der Reinigungsleistung war es aber ok.


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    seit 2009 AAA-Mitglied

  • Ich hatte ganz zu Beginn auch L'Art du Son in meiner Hannl Mera verwendet, aber das flockte nach Mischung nach ein paar Wochen schon in der Vorratsflasche verdächtig und im Tank der Waschmaschine sammelten sich nach einiger Zeit übelriechende schimmelartige Rückstände. Ich habe die Maschine daraufhin komplett gereinigt und dieses Mittel nicht mehr verwendet. Von der Reinigungsleistung war es aber ok.

    Kann ich aus meiner okki Zeit bestätigen seit dem bin ich mit dem Zeugs komplett durch….


    Grüße Harry

    Rille,Röhre,Horn und co…… 8)