Braucht man eine Plattenwaschmaschine?

  • Ich hatte ganz zu Beginn auch L'Art du Son in meiner Hannl Mera verwendet, aber das flockte nach Mischung nach ein paar Wochen schon in der Vorratsflasche verdächtig und im Tank der Waschmaschine sammelten sich nach einiger Zeit übelriechende schimmelartige Rückstände. Ich habe die Maschine daraufhin komplett gereinigt und dieses Mittel nicht mehr verwendet. Von der Reinigungsleistung war es aber ok.

    Was nimmst Du jetzt?

  • Ich habe gestern beim Umräumen einen 5 Liter Kanister mit Orangenreiniger „wieder entdeckt“.

    Wie dosierst Du das Zeug? Wirklich ein Tropfen ? Auf welche Menge Lösungsmittel?

    Ich habe ein paar Platten, an denen ich damit experimentieren könnte. Entweder es bringt etwas oder die Teile sind für die Tonne.

    Der „Tropfen“ war nicht als echte Mengenangabe gemeint .



    Es gibt verschiedene Orangenreiniger .

    Vom Labor kenne ich ein Konzentrat , daß wirklich mit Vorsicht zu verwenden ist. Das Zeug riecht sogar sehr stark nach Orange und sollte nicht für alle Oberflächen genutzt werden. Bin mir sicher, daß dieses Konzentrat weichere Kunststoffe und lackierte Flächen angreifen kann.

    Solch ein Orangenreiniger Konzentrat habe ich noch nicht für Schallplatten ausprobiert.

    Vom Bauchgefühl her, würde ich davon nicht mehr als 10ml in 1l (dest. Wasser) geben.


    Der von mir eingesetzte „Orangenreiniger“ (gibts beispielsweise beim Onkel Albrecht) ist eigentlich für die Küchenreinigung gedacht. Er basiert auf den reinigenden Substanzen der Orange .

    Das Zeug finde ich richtig gut, weil es wirklich alle Verschmutzungen zuverlässig löst und keinerlei Rückstände hinterlässt.

    Damit gesäuberte Oberflächen sehen immer super sauber aus . Ich kenne bisher keine Oberfläche , die dadurch angegriffen wird.

    Sogar die leider nur schwer zu entfernenden zerplatzten Insekten auf der Motorhaube , dem Kühlergrill und Windschutzscheibe vom Auto lassen sich damit einfach wegwischen. Natürlich auch hier, ohne den Lack anzugreifen 🙂


    Aufgrund dieser guten Erfahrungen habe ich den Reiniger auch mal für Schallplatten ausprobiert. Ebenfalls mit Erfolg .

    100ml in 1l dest. Wasser sollten völlig ausreichen . Die doppelte Menge Reiniger wäre auch kein Problem.


    Meine Okki Nokki saugt diesen Reinigungsflüssigkeits Mix rückstandslos von der Schallplatte. Das funktioniert zuverlässig.

    Wer mit einer Knosti wäscht, lässt die Platten eventuell nur abtropfen und trocknen.

    Abgesehen davon, daß das generell Käse ist , wäre das auch nicht bei einer Orangenreiniger zugesetzten Waschflüssigkeit empfehlenswert.

    Lässt man die Platten nur trocknen , bleiben selbstverständlich Rückstände auf der Platte.

    ...mag Musik

  • Was nimmst Du jetzt?

    Ich hatte nach dem L'Art Du Son das Hannl VL3C , als es das nicht mehr gab, wechselte ich zum Hannl X-Tech Konzentrat, damit habe ich die letzten 6 Jahre mit großer Zufriedenheit gewaschen, inzw. gibt es das auch nicht mehr, der Nachfolger (aus lizenzrechtl. Gründen umbenannt, aber wohl identisch) ist wohl das "eau speciale" Konzentrat.

    Zwischenzeitlich habe ich aber auch immer wieder mal die bewährte "do it youself-Lösung" aus 30% Isoprop, 70% Aqua dest. und einem Spritzer FIT-Spülmittel verwendet.

    Die hatte ich, bevor ich meine erste PlaWaMa gekauft habe, jahrelang manuell zum Plattenreinigen verwendet und wenn die Platten nicht übelst verschmutzt sind, klappt es damit auch ganz gut und es kostet fast nix. Dass eine Mischung mit Isoprop Schäden am Vinyl verursacht, kann ich aus meiner Erfahrung heraus nicht bestätigen. Ich habe das jahrzehntelang benutzt.


    Grüße

    Rudi


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    seit 2009 AAA-Mitglied

  • Ich hatte ganz zu Beginn auch L'Art du Son in meiner Hannl Mera verwendet, aber das flockte nach Mischung nach ein paar Wochen schon in der Vorratsflasche verdächtig und im Tank der Waschmaschine sammelten sich nach einiger Zeit übelriechende schimmelartige Rückstände. Ich habe die Maschine daraufhin komplett gereinigt und dieses Mittel nicht mehr verwendet. Von der Reinigungsleistung war es aber ok.

    Nach jeder Plattenwäsche mit L'Art du Son sauge ich mit meiner Loricraft zu ihrer Reinigung einen halben Teelöffel Isopropanol ab (laut Empfehlung von Loricraft bei der Verwendung von L'Art du Son).


    Das angebrochene L'Art du Son Fläschchen bewahre ich im Kühlschrank auf -- vielleicht hatte ich bisher lediglich Glück, aber auch nach langer Verwendungszeit hatte ich noch nie eine Flockenbildung (obwohl das Fläschchen subjektiv deutlich jenseits des Haltbarkeitsdatums war, ob es ein solches Datum gibt weiß ich nicht ...).


    Aber, wie schon erwähnt, auch mit Eigenmischungen basierend auf Isopropanol hatte ich positive Langzeiterfahrungen gemacht -- und die Sauger lieben Alkohol :)


    -- Joachim

  • Hast du vielleicht ein Foto, das du uns zeigen kannst?

    Herzliche Grüße Uwe

  • Da L'Art du Son organisch basiert ist, bildet es blöderweise die Nahrungsgrundlage für diverse ungewollte Lebensformen, was es deshalb für eine Vorratsbetankung ungeeignet macht, vor allem bei Zimmertemperatur.

    Ich mische immer eine Spritzflasche mit 100ml an. Die wird, wenn nicht benötigt, im Kühlschrank aufbewahrt und reicht für ca. 30 Scheiben.

    Ich wasche mit einer Loricraft PRCIII und da wird das Mittel händisch aufgetragen, weshalb die Spritzflasche geeignet ist.

    Die Wahl des Plattenreinigers ist also sicher von der Technik und Ausstattung der PWM abhängig.

    Gruß Jörg


    Und sperrt man mich im Kühlschrank ein, ist mir das einerlei.

    Ich spür bei jedem Kältegrad die Obhut der Partei.


    Wolf Biermann


  • 100ml in 1l dest. Wasser sollten völlig ausreichen . Die doppelte Menge Reiniger wäre auch kein Problem.

    Auf dem Kanister steht: Verdünnung bei starken Verschmutzungen 1:10 bis 1:1000. Für normale Reinigung: 10 ml auf 10 liter (= 1:1000).

    Die Konzentration meiner Lösung ist leider nicht angegeben.

    Ich fange dann mal eher bescheiden an.

    Viele Grüsse,
    Mario


    It is good taste, and good taste alone, that possesses the power to sterilize and is always the first handicap to any creative functioning. (Salvador Dali)

  • Auf dem Kanister steht: Verdünnung bei starken Verschmutzungen 1:10 bis 1:1000. Für normale Reinigung: 10 ml auf 10 liter (= 1:1000).

    Die Konzentration meiner Lösung ist leider nicht angegeben.

    Ich fange dann mal eher bescheiden an.

    So würde ich das auch machen. 👍

    ...mag Musik

  • Hier mal ein Foto meines Bürstenauslegers , der mittels aufgesetztem Unwuchtmotor in Vibrationen versetzt wird .

    Die Bürste vibriert ähnlich wie eine elektrischen Zahnbürste.

    Die Steuerung des 12V Motörchen habe ich noch nicht lange. Zuvor hatte ich den Motor mit einer USB Powerbank (5V) versorgt.

    Das ging auch ganz gut.

    Via neuer Steuerung , die von einem 12V Netzteil gespeist wird, kann ich die Intensität der Vibrationen besser regulieren .

    Der grüne Knopf dient zum Ein/Aus schalten des Motors . Feine Sache .

    Diese Steuerungen bekommt man für unter 15€ (inkl. Versand) . Gehäuse drum, Kabel dran, fertig 🙂


    Habe übrigens gerade mal eine alte LP von Rainbow gereinigt .

    Die Platte hat zuvor echt bescheiden geklungen . Sie war zwar optisch sauber und knisterte nicht (hatte die wohl zuvor noch mit der Knosti gewaschen) , aber nach der jetzigen Reinigung klingt die Platte definitiv besser.

    Zuvor hörte sich die Scheibe recht schrill an. Nach der Reinigung nun bessere Höhen und intensiverer , deutlicherer Bass.

    Immer noch kein audiophiler Leckerbissen , aber das liegt einfach der Pressung.

    ...mag Musik

  • So ne Konstruktion hab ich auch vor. Mein Ansatz ist ein Magnet am Ausleger

    und ein Elektromagnet darunter der mit 50Hz gespeist wird. Test steht aber noch

    aus.

    Ein Akkord reicht aus. Zwei Akkorde sind schon Grenzwertig.

    Bei drei Akkorden bist du im Bereich des Jazz.


    Lou Reed


  • Via Elektromagnet lässt sich sowas sicherlich auch prima umsetzen . Darüber hatte ich auch nachgedacht.

    Die Umsetzung mittels Unwuchtmotor war für mich die einfacher ausführbare Variante. Den Ausleger bekam ich zur (gebrauchten) ON dazu . Den kleinen Motor konnte ich super mittels Laser auf die Edelstahlkonstruktion Punktschweißen.

    Der Ausleger vibriert richtig ordentlich, wenn die Drehzahl des Motors mit der Eigendynamik des Auslegers und der frei beweglichen Bürste im Einklang ist .

    ...mag Musik

  • oder fest installierte Bürsten usw.

    Da gibt es ja auch Lösungen Okki Nokki Bürstenarm. Funktioniert sehr gut.

    Deswegen bei vielen Gebrauchtkäufen: eine PWM ist eine klare Verbesserung für den Klang der Platten.

    Ja, seitdem ich bei verschiedenen Händlern online und offline kaufe, besteht auch bei mir diese Notwendigkeit.

    Deswegen ist eine PWM auch dann zu empfehlen, wenn man überwiegend neue Platten kauft.

    Ja, leider auch.

    Mein Reinigungsmittel mische ich selbst an.

    Wie und was genau?

    Die Levar ist im Grunde eine Clearaudio Double Matrix nur mit rein manueller Anwendung.

    Black Diamond Records hatte die auch zur Reinigung und die Ergebnisse waren echt beeidnruckend.


    Was mir aber auffiel und das habe ich auch zu anderen Herstellern wie Gläss gehört. Es bleiben am Ende "Hobbymaschinen". Wenn sie sehr intensiv genutzt werden, dann gibt es auch nicht zu selten Reparaturbedarf.

    Der von mir eingesetzte „Orangenreiniger“ (gibts beispielsweise beim Onkel Albrecht) ist eigentlich für die Küchenreinigung gedacht.

    Ich habe mal gegoogelt, finde aber nix. Welcher genau? Und dann 10ml in 1l, richtig?

    Hannl VL3C

    Wie lange ist so ein Zeug eigentlich haltbar?


    Was würde sich eigentlich ändern, wenn ich Klangunterschiede plötzlich messen könnte, obwohl ich sie bisher nie gehört habe?


    Timing ist alles.


    Just Listen

  • Ja, leider auch.

    Und wieder ein Beispiel. Johnny Coles, Reissue, neu, knisterte fürchterlich. Nun mit der Okki Nokki gewaschen, alles weg.


    Was würde sich eigentlich ändern, wenn ich Klangunterschiede plötzlich messen könnte, obwohl ich sie bisher nie gehört habe?


    Timing ist alles.


    Just Listen

  • Danke für die Antwort. Interessant. Die Kavitation, ist doch, die Grundlage eines Ultraschallbad oder? Je nach Hz Zahl und Flüssigkeit entstehen größere Blasen oder kleinere. Durch das platzen, der Blasen entstehen hohe Kräfte, die den Dreck mit wegreisen. Wäre interessant, was passiert, wenn man die Schallplatten, mit den weißen Rand nochmal reinigt mit unterschiedlichen Frequenzen. Vielleicht verschwindet der weiße Rand wieder. Hast du ein Bild vielleicht von der LP?

    Ich habe gerade eine Schallplatte bei 37 kHz, ca 33 °C, 20 min und bei voller Leistung, das sind 180 W eff. behandelt. Die Artefakte am Rand sind bei dieser einen Platte wenig spezifisch, so dass ich aus diesem Versuch keine Aussage ableiten kann, dass US-Behandlung die Plattenoberfläche angreifen würde.

    Herzliche Grüße Uwe

  • Mal ein erster Erfahrungsbericht mit der Pro-Ject VC-E:


    Die PWM wird in einem stabilen Karton geliefert; Aufbau und Inbetriebnahme sind einfach und schnell erledigt.

    Zum Auftragen der Reinigungsflüssigkeit habe ich eine Pipette mit ml Einteilung verwendet. Eine Pipette oder eine Labor-Spritzflasche zum Auftragen der Flüssigkeit halte ich für unabdingbar - ich hätte mir gewünscht, dass so etwas mitgeliefert wird.

    Die empfohlenen 6-8 ml der Reinigungsflüssigkeit erscheinen mir zu viel. Es ist dann soviel von der Flüssigkeit auf der sich drehenden Platte, dass beim Einsatz der Ziegenhaar-Bürste, die Flüssigkeit von der Platte tropft. 5 ml erscheinen mir völlig ausreichend.

    Die Ziegenhaar-Bürste hat Haarausfall und einige überstehende Borsten habe ich erst einmal abschneiden dürfen. Ansonsten macht sie, was sie soll, nämlich die Flüssigkeit auf der Platte zu verteilen. Die Bürste ist etwas breiter als der Abstand vom Außenradius zum Label Radius der LP.

    Das Absaugen ist laut - vergleichbar mit dem Mahlwerk meiner DeLonghi Dinamica. Allerdings in kurzer Zeit erledigt. Ärgerlich - wenn man das Absaugen abschaltet, verbleibt an der Stelle des Absaugarmes noch Restflüssigkeit. Ich habe deshalb den Absaugarm einfach während des Absaugens abgenommen. Noch ärgerlicher - der Absaugarm reicht nicht bis zum Plattenlabel. Daher verbleibt Flüssigkeit in der Auslaufrille. Da hilft nur ein Nachputzen mit einem Mikrofasertuch.

    Die Plattenklemme verhindert nicht, dass die Reinigungsflüssigkeit auf das Label kommt. Auch hier muss nachgeputzt werden.

    Ansonsten funktioniert das Absaugen sehr gut.

    Trotzdem wollte ich die LP nicht sofort wieder in die Hülle zurückgeben. Ein LP Ständer, wie er bei der Knosti vorhanden ist, fehlt leider.


    Soviel für heute.


    Toni

  • 14tägiges Rückgaberecht.


    Nun hast du ja erste PWM-Erfahrungen gesammelt und bemerkt, daß gewisse Dinge störend sind. Willst du dich an die Unzulänglichkeiten gewöhnen oder Nägel mit Köpfen machen.

    Der alte Spruch zum Thema lautet: Wer billig kauft, kauft zweimal.

    Will sagen, mit etwas mehr monetärem Einsatz, wirst du sicherlich glücklicher bezüglich Plattenreinigung.

    Deine Entscheidung …

    Gruß Jörg


    Und sperrt man mich im Kühlschrank ein, ist mir das einerlei.

    Ich spür bei jedem Kältegrad die Obhut der Partei.


    Wolf Biermann