Stromkabel hören in grossem Vergleich ( Workshop )

  • Als Moderator muss! man eine wenig erklären, was es zu hören gibt und worauf mach achten sollte.


    Dies ist ähnlich zu einer Weinverkostung, wo einem der Verkoster durch das nennen von potentiell vorhandenen Arome (zB schmeckt nach Pflaume, nach Schiefer uswusw ) ja auch hilft, den Geschmackseindruck zu sortieren.

    Ja, jetzt höre schmecke ich es auch!

    Ein Akkord reicht aus. Zwei Akkorde sind schon Grenzwertig.

    Bei drei Akkorden bist du im Bereich des Jazz.


    Lou Reed


  • In klinischen Studien zur Erprobung pharmazeutischer Substanzen gilt das doppelblinde Prinzip, dass heißt, weder Patient noch behandelnder Arzt kennen das verabreichte Präparat.


    Wenn der Arzt Kenntnis über die aktuell verabreichte Substanz hätte, würde er seinen Patienten im Zeitverlauf unterschwellig beeinflussen und damit Einfluss auf das Ergebnis der Substanzwirkung nehmen.


    Eine Erklärung, worauf man klanglich achten soll, ist in jedem Fall eine Beeinflussung und beeinträchtigt die Validität der Aussagen eines "Blindtests". Zumindest aus wissenschaftlicher Betrachtung ...



    VG


    Hendrik

  • Würde ich das Geld dafür nochmals investieren JA aber einen Hörbarer unterschied "Nein".

    Du würdest nochmal über 1k für Netzkabel ausgeben obwohl du keine Klangunterschiede hörst?

    Das würde ich definitiv nicht machen, wozu dann ein Schweinegeld ausgeben?

    Nur dem dann vielleicht besseren Gefühl etwas Edles und hochwertiger gemachte in die Anlage zu integrieren wäre dann ja Selbsttäuschung, aber ok, zumindest wäre es für die Psyche ja irgendwo noch was Positives.

    Wenn ich selber keine deutlichen verbesserungen raushören würde, täte ich keinen Cent für das Kabelzeugs ausgeben, so kam aber bis jetzt ne 4 stellige Summe zusammen, und ich bereue nichts davon weil ich es für mich jederzeit nachvollziehbar raushöre, allerdings wäre ich unsicher bei ner unbekannten Anlagenkonfiguration, wie und mit welcher Quelle man den Hörtest macht ist auch nicht unwichtig.


    gruß

    volkmar

    AAA Mitglied

    ..die zeit wartet auf niemand (Ulla Meinecke 1991)

  • Zumindest aus wissenschaftlicher Betrachtung ...

    Wissenschaftliche Betrachtungen, Logik und gesunder Menschenverstand lässt keine Person an sich herankommen, die nur Gründe gelten lässt, die ihrer eigenen Meinung entsprechen!


    Als Moderator muss! man eine wenig erklären, was es zu hören gibt und worauf mach achten sollte

    Klar, die Meinungsbildung muss natürlich gesteuert werden. Sonst hören die Zuhörer eventuell nicht das, was sie hören sollen - der Ankereffekt lässt grüßen.


    Toni

  • In klinischen Studien zur Erprobung pharmazeutischer Substanzen gilt das doppelblinde Prinzip

    Und nicht nur dort. ALLE Dinge die vergleichend getestet werden müssen/sollen testet man mindestens verblindet in der Regel doppelt verblindet.


    Das gilt für Wein, Tee, Kaffee, und vieles mehr. Wenn man es auf den Geschmacks-, Hör- etc. Sinn reduzieren will, geht es nicht anders. Das ist in breiter Front Normalität. Nur im HighEnd Bereich finden die Protagonisten immer wieder Ausflüchte.


    Dass die Händler solche Tests fürchten wie der Teufel das Weihwasser liegt auf der Hand.


    Viele Grüße

    Mike

  • Ich habe mir kürzlich mal wieder den Hörraum bzw Lautsprecher Thread angesehen. Was man dort an raumakustischen Katastrophen(Lautsprecher direkt vor der Wand oder sogar in der Ecke, nackte Räume mit höchstens einem Teppich als Bedämpfung, etc…)sieht ist schon erstaunlich. Gefühlt scheinen >90% der Anlagen in derartigen Hörräumen zu spielen. Optisch sieht das natürlich nicht schlecht aus, aber wie will ich bei derartigen Raumakustik Bedingungen die(wenn überhaupt)subtilen Veränderungen durch Netzkabel wahrnehmen?

  • Ich habe von einem Test gelesen, wo es genau um den Klang der einzelnen Komponenten und deren Verkabelung ging. Die Probanden bekamen die Anlage zu sehen, aber nicht deren Verkabelung. Sie fingen zu hören an und sagten "aaahh und ohhooo, Wow!" nun wurde vor ihren Augen die Verkabelung getauscht. Sie haben nur gesehen dass da hinter der Anlage was gemacht wurde. In Wirklichkeit wurde aber gar nichts getauscht, es wurde nur so getan. Und wieder spielte die Musik und einige meinten es würde jetzt anders klingen. Dabei spielte die Anlage technisch vollkommen unverändert - aber da sie ja gesehen haben, jedenfalls glaubten sie es, dass eine Umverkabelung stattfand, "musste" das ja nun auch anders klingen.

  • Richtig, Rüdiger! Dazu kommt das biologisch und altersbedingt fragwürdige Hörvermögen der meisten Rezipienten hier. Und da nehme ich mich mit fast 62 Jahren nicht raus.


    Gruß

    Andreas

    AAA Member mit Unmengen an altem Geraffel

  • Nein lieber Andreas, abwürgen will ich gar nichts.

    Kann ja nichts dafür, dass es immerwieder gleich abgeht ^^ Nur darauf wollte ich hinweisen!

    Das weisst Du als alter Hase doch auch ;)

    Liebe Grüße Achim


    Das Schöne an der Suche nach der Richtigen ist der Spaß mit den Falschen 8)

  • Wenn man ein Experiment für sich ganz allein macht und dann daraus für sich ganz alleine etwas ableitet, dann kann man das m.E. so machen wie man möchte. Ob blind oder nicht, freie Wahl.


    Wenn man ein Experiment macht, mit der Intention, dass die Ergebnisse von der ganzen Fachwelt / einer großen Gruppe / der ganzen Welt anerkannt werden, dann sind Blindtests ein anerkantes Mittel.


    Und dann gibt es noch einiges zwischen diesen beiden Vorgehensweisen.


    In der britischen Hifizeitschrift Hifi Choice wurden früher zumindest Vergleichstests mit den Geräten hinter einem Pavillon gemacht. Also Blindtests und zwar mit der Anwesenheit der Entwickler bzw. Vertriebler. Also irgendwie scheint das ja auch zu funktionieren.

    Aber, vielleicht funktioniert das ja mit Nichtprofis schwieriger.


    Letzten endes soll das bei Hifi jeder machen wie er es für richtig hält.
    So lange er keine wissenschaftlichen Untersuchungen macht.
    Und die sind Hörtests bei hifi meiner Ansicht nach nie. Manche fordern sie. Auch okay.

    Es wird diese Diskrepanzen immer geben.

    Entspanntes Hören, Frank


    ] Vorhandensein von Musik - Zuhandensein von Klang [

  • Moin!

    Und da nehme ich mich mit fast 62 Jahren nicht raus.

    Andreas, wie gerne wäre ich nochmal 62 :)



    Sorry, will nicht wirklich stören, aber mich irritiert besonders, wenn ein Ing. oder Naturwissenschaftler sich auf diese Weise mit einer so unscharfen Wahrnehmungs-Sache wie 'Stromkabelklang' befasst.


    Er sollte eigentlich besser wissen, wie man eine Testsituation aufsetzt. Konkret fällt das Thema eher ins Fach Psychologie, man könnte also mal schauen, wie Psychologen solche Fragen untersuchen. Die haben ja auch ihre Methoden. (Das ist nicht ironisch gemeint)

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Ich habe von einem Test gelesen, wo es genau um den Klang der einzelnen Komponenten und deren Verkabelung ging. Die Probanden bekamen die Anlage zu sehen, aber nicht deren Verkabelung. Sie fingen zu hören an und sagten "aaahh und ohhooo, Wow!" nun wurde vor ihren Augen die Verkabelung getauscht. Sie haben nur gesehen dass da hinter der Anlage was gemacht wurde. In Wirklichkeit wurde aber gar nichts getauscht, es wurde nur so getan. Und wieder spielte die Musik und einige meinten es würde jetzt anders klingen. Dabei spielte die Anlage technisch vollkommen unverändert - aber da sie ja gesehen haben, jedenfalls glaubten sie es, dass eine Umverkabelung stattfand, "musste" das ja nun auch anders klingen.

    Wie beim Sommelier - alle Sinne sind manipulierbar, man hört nicht nur mit den Ohren, sondern mit dem großen Organ zwischen den Ohren ...

  • Moin!

    Und da nehme ich mich mit fast 62 Jahren nicht raus.

    Andreas, wie gerne wäre ich nochmal 62 :)


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    Sorry, will nicht wirklich stören, aber mich irritiert besonders, wenn ein Ing. oder Naturwissenschaftler sich auf diese Weise mit einer so unscharfen Wahrnehmungs-Sache wie 'Stromkabelklang' befasst.


    Er sollte eigentlich besser wissen, wie man eine Testsituation aufsetzt. Konkret fällt das Thema eher ins Fach Psychologie, man könnte also mal schauen, wie Psychologen solche Fragen untersuchen. Die haben ja auch ihre Methoden. (Das ist nicht ironisch gemeint)

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Dass die Händler solche Tests fürchten wie der Teufel das Weihwasser liegt auf der Hand.

    ich "fürchte" solche Tests nicht.

    Als Dipl Ing bin ich auch durchaus in der Lage einen kompetenten BlindTestaufbau hinzubekommen.


    Während meiner Ausbildung habe ich aber auch gelernt, dass der Test eine gewisse Aussageschärfe zur zu belegenden These haben soll.

    Diese Aussageschärfe habe ich bei einem Blindtest zu Produkten audiophiler Musikwiedergabe aber noch nicht feststellen dürfen.

    Vielmehr liessen sich selbst offensichtliche Unterschiede im auditiven Blindtest nicht mehr verifizieren.

    Nun kann man auch einfach (und verkürzt) sagen, dass es dann diese Klangunterschiede nicht gibt und die vorher gehörten Unterschiede einfach nur PsychoAkustik waren.

    Mit dieser Einstellung habe ich kein Problem, soll doch jeder mit diesem Hobby in seiner Art&Weise glücklich werden.

    Die meisten Besucher meiner workshops sind aber an einem tieferen Verständnis von Klangunterschieden interessiert und wollen diese unter normalen Abhören Bedingungen hören (oder eben nicht), also nicht unter Labor Test Bedingungen.

    So haben sich auf einem der letzten Workshops viele reine Analogis durch die unterschiedlichen USB Kabel gehört, ohne ein solches überhaupt in ihrer Anlage zu haben, einfach nur, weil es interessiert hat. Daher es bestand weder beim Vorführer noch beim Hörer eine kommerzielle Dimension dieser Vorführung.

    Aber wir wiederholen uns hier in der Argumentation, die ich gefühlt schon 100x geführt habe.

    Die einen wollen (und können) ihren Ohren (und Augen) trauen,
    die anderen halt eher den Amir's dieser Welt.

    Beide Seiten haben Spass am Hobby.


    Schade ist es nur, wenn die eine Seite die andere als "dumm" ansieht, bzw die kommerziell involvierten als "Betrüger" und "Scharlatane" im Sinne von "snake oil" tituliert.

    Gruss

    Juergen


    HEIMSTATT DER MUSIK

    Veranstalter musikalischer Events,
    Händler für hochwertige audiophile Genussmittel mit analogem Schwerpunkt


    AAA- Mitglied

  • Die einen wollen (und können) ihren Ohren (und Augen) trauen,
    die anderen halt eher den Amir's dieser Welt.

    Diese Positionen sollte man nicht gegeneinander ausspielen. Amir liefert schon mal objektive Messdaten. Man kann sehen, ob sie gut oder schlecht sind - wenn man sie lesen und verstehen kann. Für manche ist er offenbar ein Dorn im Auge. Wundert mich auch nicht. :);)


    Mich interessiert beides - Audio-Technik und Musikgenuss. Und sogar auch ein bisschen Psychologie, als Laie nebenbei.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Die einen wollen (und können) ihren Ohren (und Augen) trauen,
    die anderen halt eher den Amir's dieser Welt.

    Beide Seiten haben Spass am Hobby.

    Nur hat der Handel an einer Seite deutlich mehr Spass als an der anderen. ;)


    BTW, Amir macht selbtverständlich auch Hörtests, u.a. massgeblich bei der

    Entwicklung der Microsoft-Codecs. Diese Nebelkerze sparst Du Dir bitte.

    Ein Akkord reicht aus. Zwei Akkorde sind schon Grenzwertig.

    Bei drei Akkorden bist du im Bereich des Jazz.


    Lou Reed