Oszilloskop für Röhren DIY

  • Ohne Oszi geht gar nichts, auch bei dem Nostalgie-Hi-Fi.

    Habe beschlossen mir einen zuzulegen, direkt auf Röhren DIY zugeschnitten. Dieser gefällt mir besonders gut:


    Siglent SDS1052DL+ 50MHz Dual channel oscilloscope


    50MHz sollten reichen.

    2 Kanäle auch

    Uemax = 400V ohne Sonde hat es mir besonders angetan, damit kann man an so mancher Anode abgreifen

    FFT hat er auch. Harmonische messen geht also.


    Habe ich was vergessen? Was habt ihre denn so für Geräte und Erfahrungen?

  • Naja, ich würde immer ein ordentliches analoges Hameg oder Tektronix diesen digtalen Minimalauflösern mit 8 bit A/D Wandlung vorziehen. Hier im Forum regt Ihr Euch über digitalen Kram auf der 16 bit auflöst, aber beim Messen macht Ihr noch mehr Kompromisse, nur weil es billig zu haben ist.

    Ist ja nicht wirklich zu fassen.:-))) Doppelmoral wird sowas genannt....:-))) Werde ich jetzt gesperrt???:-)))

    Um wirklich Aussagen über Klirrfaktor etc. treffen zu können benötigst Du als erstes einen sehr klirrarmen Oszillator. Und der sollte deutlich besser sein als das Signal was Du beurteilen möchtest.

    Zur Audiobeurteilung würde ich mir dann noch einen Audioanalyser zulegen. Da gab es schon eine Thread hier im Forum dazu.

    VG

    jokeramik

  • Rigol DS1054.

    Da findet man im Internet einiges zu Optionen, die per Software freigeschaltet werden können. :saint:

    Harmonische messen mit einem Scope? Forget it!

    FFT mit einem Scope? Forget it!


    Toni

  • Um wirklich Aussagen über Klirrfaktor etc. treffen zu können benötigst Du als erstes einen sehr klirrarmen Oszillator. Und der sollte deutlich besser sein als das Signal was Du beurteilen möchtest.

    Der kommt als nächstes dran, ist klar.
    2 Kanäle, welche synchronisiert gegenphasig laufen können, ±10V Amplitude, damit man eine PP ansteuern kann, etc

  • Ich habe so einen im Keller liegen. Habe genau eine Messung damit gemacht. Sonst hatte ich keine andere Anwendung.


    Es ist der Rechteckdurchgang an meinem 211er Röhrenverstärker :)


    oszibild.jpg

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Achja, einen HV-Tastkopf habe ich auch noch. Damit ich hohe Anodenspannungen messen kann + einen kleinen Signalgenerator.


    Brauche ich alles nicht mehr.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • ...Um wirklich Aussagen über Klirrfaktor etc. treffen zu können benötigst Du als erstes einen sehr klirrarmen Oszillator. Und der sollte deutlich besser sein als das Signal was Du beurteilen möchtest.

    Zur Audiobeurteilung würde ich mir dann noch einen Audioanalyser zulegen. Da gab es schon eine Thread hier im Forum dazu.

    Hallo Jokeramik,

    zunächst sollte man sich die Frage beantworten, an welchen "Stellschrauben" man den Klirrfaktor ändern kann; erst danach machen Messungen einen Sinn.


    Für Amateure reicht ein einfacher Generator, wenn der Ausgangspegel der Wien-Brücke keine allzu hohe Nachverstärkung braucht (Pegel vor dem Nachverstärker und nicht am Ausgang des Gerätes einstellen), bedarfsweise kann auch noch ein Bandpass für die Grundwelle nachgeschaltet werden.


    Für die Frequenzanalyse reicht vielfach auch ein selektives Millivoltmeter..., man braucht nur etwas mehr Zeit als beispielsweise mit einem UPA oder UPL.


    Gruß Andreas

  • Der "Klirr" steigt quadratisch mit der Aussteuerung der Röhre - und er ist durch der am "Ende" arbeitenden Röhre dominiert. Nun wählt man aber für diese Röhre eher einen Arbeitspunkt für maximale Leistung als für minimalen Klirr - anderenfalls würde die angeschlossene Last größeren Einfluss auf die Verzerrungen haben. Optimale Arbeitspunkte findet man in den Datenblättern.


    Es bleibt die Möglichkeit, die Lastabhängigkeit und den Klirr durch Gegenkopplung zu vermindern - nur solange ein Überschuss an Verstärkung vorhanden ist und Stabilitätskriterien eingehalten werden. Gewiss ist es dann interessant, den Klirrfaktor zu messen..., wenn die Grenze erreicht ist, kann man aber "nichts mehr machen".


    Gruß Andreas

  • Wer ist man???

    Sehe ich grundsätzlich anders. Jeder wie er denkt und will. Welche Geräte benutzt Du?


    VG

    jokeramik

  • Danke, Andreas!

    Optimale Arbeitspunkte findet man in den Datenblättern.

    Die Datenblätter der Röhren stammen vom vorigen Jahrhundert. Die dort angegebenen Arbeitspunkte sind nach mehreren Parameter optimiert: Lebensdauer der Röhre, Verstärkung der Stufe und vielleicht auch Klirrfaktor, aber gerade das Letzte bezweifle ich, Angaben dazu gibt es in den Datenblätter keine.


    Daher kann ich auch 2 Röhrentypen nur im direktem Vergleich mittels Messungen beurteilen.

  • Datenblätter geben i.d.R. einen Arbeitspunkt (Testbedingungen) unter allgemein übliche Versorgungsspannungen an; dabei möglichst nah der Grenzverlustleistung, da bei höheren Strömen µ und die Steilheit ansteigen und der Innenwiderstand sinkt. Für Audio-Endröhren findet man dann auch Arbeitspunkte für Eintakt- oder Gegentaktverstärker.


    Einige Röhrenhersteller geben auch Charts für verschiedene Außenbeschaltungen von Kleinsignal-Röhren an: die dort genannten Klirrfaktoren gelten für die dort ebenso aufgeführte maximale Ausgangspannung. Der Klirrfator (Oberwellenpegel geteilt durch Pegel der Grundwelle) ist sowohl pegelabhängig (ein Zehntel der Ausgangsspannung ergibt auch ungefähr ein Zehntel des Klirrfaktors) als auch von der Versorgungsspannung abhängig (doppelte Versorgungsspannung ergibt ungefähr halben Klirrfaktor).


    Wie schon geschrieben: wähle für die Endröhre Deiner Schaltung einen Arbeitspunkt, der ein Kompromiss zwischen Leistung und Klirr ist.


    Gruß Andreas

  • Wie schon geschrieben: wähle für die Endröhre Deiner Schaltung einen Arbeitspunkt, der ein Kompromiss zwischen Leistung und Klirr ist.


    Gruß Andreas

    Wie sieht es mit den Vorstufen aus? Die mögen ja einen kleineren Klirrfaktor haben, aber deren Signal wird in der Endstufe noch einmal verstärkt.

  • ... Welche Geräte benutzt Du?

    Hallo Jokeramik,


    als Hobbybastler schaffe ich mir keine sündhaft teure Messtechnik an: angefangen habe ich mit Sinusgenerator, Bandpass und selektiven Millivoltmeter (damals wurden die R&S-Röhrengeräte fast noch verschenkt),

    inzwischen erhielt ich billig gebrauchte Siemens D2100 und W2100: die brauchen keine Zeit zum Anheizen und zeigen auch noch die Werte an, welche unter der menschlichen Wahrnehmungsschwelle liegen.


    Gruß Andreas

  • ... Die mögen ja einen kleineren Klirrfaktor haben, aber deren Signal wird in der Endstufe noch einmal verstärkt.

    Einfach mal mitrechnen: die Endstufe verstärkt das Signal und die Verzerrungen in gleichem Maß, wäre die Endstufe verzerrungsfrei, würde sich das Verhältnis Verzerrungen/Signal (also der Klirrfaktor) nicht ändern.

  • als Hobbybastler schaffe ich mir keine sündhaft teure Messtechnik an

    Früher hatte ich mir mal ein eigenes Privatlabor gegönnt (nicht für Audio)

    Das war teuer.


    Heute bekommt man brauchbare Messgeräte für kleines Geld. Siehe meine Beispiele von weiter oben.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Früher hatte ich mir mal ein eigenes Privatlabor gegönnt (nicht für Audio)

    Das war teuer.


    Heute bekommt man brauchbare Messgeräte für kleines Geld. Siehe meine Beispiele von weiter oben.

    Viel Spass mit dem Hantekzeug. Kommt mir nicht wieder in die Bude. Nach 1 Tag wieder zurückgeschickt den Schrott. Das können die Chinesen gerne behalten und sich damit zudecken. Ich liebe meine analogen Hameg-Geräte (Oszilloskope, Multimeter, Generatoren usw.).:-)) und natürlich meine N t-Geräte...:-)) sowie die von Statron und Gossen-Metrawatt und und ...Ich bin halt zu arm um billig zu kaufen.:-)))) stehe dazu!:-)))

    VG

    jokeramik