Sony PS-X65 mit einem neuen Muting-Problem

  • Hallo liebe HiFi-Enthusiasten,


    ich besitze schon seit etwas mehr als 40 Jahren diesen legendären Plattenspieler. Nachdem das Gerät 2017 durch Verharzung nicht mehr spielte, wurde er zunächst bis dieses Jahr in einem trockenen Keller in seiner Originalverpackung gelagert. Zwischenzeitlich habe ich auch einen sehr guten Techniker (und nein, nicht die "elitäre Truppe" aus Karlsruhe) gefunden, der mir das Gerät revidierte und nach Beseitigung der Verharzungen wieder zum Laufen gebracht hat. Alle Funktionen waren gegeben.


    Über den Sommer habe ich dann leider wenig Zeit zum Schallplatten hören gehabt. Jetzt tritt folgendes Problem sporadisch auf: Die Stummschaltung


    - bleibt nach dem Aufsetzen am Plattenrand durchweg aktiv,

    - oder schaltet nur den linken Kanal frei, bzw.

    - arbeitet korrekt nach dem Aufsetzen zwischen zwei Musiktiteln


    Ein ähnliches Problem wurde hier schon im Forum besprochen (Rillenpimpf -

    Stummschaltung Sony PS-X65)


    Laut Aussagen meines Technikers liegt das Problem diesmal nicht in dem oben benannten Lösungsansatz,

    sondern in der Tonarmbasis selbst. Dort wird eine Scheibe, die zum Teil erhaben ist und den Tonarm steuert, mechanisch blockiert, sodaß die o.g. unerwünschten Effekte auftreten. Das würde ein komplettes Zerlegen der Basis bedeuten, welches natürlich zeitaufwendig ist und es da wohl auch Probleme beim Zusammenbau geben würde. Ein Esatztonarm ist momentan am Markt nicht erhältlich.


    Meine Frage an das Forum lautet nun: "Gibt es jemanden hier, der ein ähnliches Problem hatte und mir einen Lösungsweg / -ansatz nennen kann?"


    Für Ideen stehe ich gerne offen; es wäre zu schade, den Spieler zum Ausschlachten freizugeben.


    Recht herzlichen Dank vorweg und allen eine schöne Advendszeit.


    Viele Grüße


    Manfred



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  • Hallo Manfred,


    das Servicemanual besagt, das man den Shutterring mit den beiden Madenschrauben zur Justage lösen muss. Sony macht das gern etwas komplizierter. Der Ausbau ist auch nicht ohne, aber bei der Justage nicht nötig. Ein Ersatzarm müßte diesbezüglich genauso justiert werden, damit machst Du keinen Gewinn.

    Gruß André
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  • Hallo André,

    vielen Dank für Deine Antwort. Abgesehen von den Explosionszeichnungen hast Du oder kennst Du jemanden der diesen Ausbau schon einmal durchgeführt hat und darüber ein Tutorial bzw. eine Dokumentation hier veröffentlicht hat? Etwas auszubauen ist ja immer einfacher wie der anschließende Zusammenbau inkl. Kalibrierung / Justierung. Mir geht es hier auch um eine belastbare Dokumentation.

    Gruß Manfred

  • Es gibt da imho nicht so viele Dinge die spontan die Scheibe blockieren können. Eigentlich fällt mir bis auf die Liftbank da gerade nichts ein. Mal mit der Liftbank und der Arm-höhenverstellung spielen. Insbesondere prüfen ob die Auf und Ab- Funktion richtig funktioniert. Im zweifelfall in einem ziemlich warmen Zimmer akklimatisieren und dann so 30-40 mal die auf- ab- taste betätigen (natürlich dem arm jedesmal zeit lassen). Könnte u.u. reichen dein Problem temporär zu lösen.

    --- Ich höre hiermit und zwar das.

    Es gilt wie immer: das ist meine Meinung. Sie muss deshalb weder für andere passen noch erhebt sie Anspruch absolute Wahrheit zu sein.

  • Eine Anleitung kann ich leider nicht geben, ich baue bei solchen Sachen immer "auf Sicht". Dann ergibt sich das logisch.

    Gruß André
    Keine Emails mehr, nur PN. Emailfunktion ist deaktiviert.


  • Wenn Dein Techniker Recht hätte und die rotierende Scheibe mechanisch blockiert würde, so hätte dies Einfluss auf die Beweglichkeit des Tonarms: Er ließe sich seitlich nur noch eingeschränkt bewegen und könnte nicht mehr der Rille folgen. Wenn der Tonarm aber gar kein Bewegungsproblem hat, so würde ich doch auf den Mikro-Schalter als Übeltäter tippen, wie es im von Dir verlinkten Beitrag von 2012 beschrieben ist. Dieser Mikroschalter scheint recht gut zugänglich zu sein. Würde ich ausbauen, zerlegen und reinigen. Nach dem 2012er Beitrag von Rillenpimpf zu urteilen, findet man in diesem Schalter Silberkontakte, die einfach oxidiert sind.

    Viele Grüße, Christian.


    Shibata ist keine Wintersportart.

    Einmal editiert, zuletzt von Dan_Seweri ()

  • Hallo liebe Forenmitglieder,


    vielen Dank für Eure Antworten. Ich werde Eure Ratschläge beherzigen und über die Feiertage ausprobieren und über eventuelle Fortschritte in der Fehlerbeseitigung berichten.


    Bis dahin wünsche ich allen noch eine besinnliche Adventszeit, ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch in ein hoffentlich friedlicheres Jahr 2023.


    Bis bald... :saint:

  • Hmm, ich hab mal das ganze nochmal sacken lassen. Christian hat absolut Recht.


    Wenn ich die Beschreibung deines Technikers korrekt interpretiere kann er eigentlich nur die Kulisse in der die Liftbank läuft meinen. Die ist gerne etwas ausgerieben nach so vielen Jahren. Ein "Hack" dafür wäre es an der Liftbankstange nen guten Tropfen Silikonspray runterlaufen zu lassen. Dann Liftbank erst mal händisch hochziehen (oben halten!) und Lifter-Taste wiederholt betätigen. Wenn man sicher ist das die Kulisse generell läuft Liftbank wieder loslassen und weiterhin mindestens 10 mal "laufen" lassen. Wenn es verhakt manuell wieder hoch ziehen. Ggf noch mal nen Tropfen spendieren und übung am nächsten Tag widerholen. Das hilft in der Regel ca. 1/2 Jahr lang. Leider wird der Abrieb und das verhaken aber immer schlimmer. Theoretisch müsste man diese Kulisse nachfertigen und tauschen. Das kann man sich aber wohl nur DIY leisten, wenn man leidensfähig genug ist und das passende Werkzeug hat.


    Mike

    --- Ich höre hiermit und zwar das.

    Es gilt wie immer: das ist meine Meinung. Sie muss deshalb weder für andere passen noch erhebt sie Anspruch absolute Wahrheit zu sein.