Refine Feinsicherungen - ein Versuch

  • Sogar die teuersten Hifhendgeräte enthalten meines Wissens nach nur schnöde Glassicherungen. Die haben anscheinend das unglaubliche Klangpotential, dass solche Sicherungen anscheinend verheißen, wohl noch nicht entdeckt. Schon sonderbar...


    Gruß

    Andreas

    AAA Member mit Unmengen an altem Geraffel

  • 1500A ist Primärseitig wohl kaum zu erwarten, jedenfalls in einem normalen Haushalt nicht möglich.

    Klar ist da noch ein Sicherheitsfaktor drin. Wenn du aber sagst, dass solch hohe Stromwerte nicht zu erwarten sind, wie kommst du zu dieser Aussage, auf welcher Basis beruht sie? Welche Stromwerte sind denn zu erwarten?


    Gruß


    Uwe

  • Die haben anscheinend das unglaubliche Klangpotential, dass solche Sicherungen anscheinend verheißen, wohl noch nicht entdeckt. Schon sonderbar...

    Andreas, das kommt mit Sicherheit noch, falls nicht schon geschehen.


    High-End Geräte gehen ja, auch was die Inneneinrichtung angeht, immer mehr in Richtung Show-Design. Ein 'wertvolles' Aussehen überzeugt viele Konsumenten mehr als technische Eigenschaften.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Auf der Primärseite wird bei 16A schon der Sicherungsautomat rausfliegen.

    Natürlich sind sehr kurzfristig höhere Ströme möglich, aber schon einen größeren Winkelschleifer kann man ohne Anwerfen oder Einschaltstrombegrenzung nicht an einer Sicherung in der Wohnung in Betrieb nehmen. Auch große Endstufen kann man nicht mal so eben einschalten.

    Sekundärseitig wären bei 1V 3680A möglich, wenn man die 230V 16A auf der Primärseite voll ausnutzt.

    Nur was läuft mit 1V?

    Transistorendstufen haben in der Regel höhere Spannungen, bei 48V z. B. wären das rund 76A. Kannst du dir vorstellen wie groß so ein Trafo wäre?

    Welcher Trafo in einer Endstufe könnte einen Strom von 1500A liefern?

    Welche Drahtdicke, Leiterbahnen, usw. wären dafür nötig?

    Das schlimmste was passieren kann wenn eine Sicherung einen zu kleinen Ausschaltstrom hat, wäre ein Lichtbogen der quasi die Sicherung überbückt.

    Dann kann ein hoher Strom fließen, der aber durch den Trafo, Leiterbahnen etc. begrenzt wird.

    Überbrücke z. B. in einem normalen Verstärker die Sicherung, mach dahinter einen dicken Kurzschluß, wenn du Glück hast und nicht sofort deine Sicherung im Schierungskasten auslöst, dann geht halt eine Leiterbahn oder was sonst am schwächsten ist kaputt.

    Mit einem Ausschaltvermögen von 80A auf der Primärseite ist man bei normalen Geräten im Haushalt auf der sicheren Seite.

    Vielleicht fragst du dich warum in einem Multimeter mit 20A Messbereich so ein Trümmer von Sicherung ist. Das liegt z. B. daran das es Idioten gibt die an einem großen Akku aus Versehen den Kurzschlußstrom messen.

    Da soll die Sicherung auch noch sicher abschalten können.

    Bei großen Endstufen mit Akkus, da kann ich mir noch vorstellen das hohe Ströme möglich sind. Aber auch da wohl kaum 1500A. Müsste man sich halt ansehen, aber das hat garantiert der Hersteller gemacht,


    Grüße

    Frank

    Konfuzius sagt:

    Erst wenn eine Mücke auf deinem Hoden landet, wirst du lernen, Probleme ohne Gewalt zu lösen.

    Einmal editiert, zuletzt von Handscchuh ()

  • Tag,


    kann man so etwas hier erwähnen?


    In einem Artikel ging es um das Verhalten und etwaige Effekte von Sicherungen in Lautsprechern, einst weit verbreitet, mehr oder weniger umstritten.

    R.A. Greiner wies darauf hin und zeigte die Zustandsmodi in Abbildungen, dass Sicherungen eine kurze Zeit vor der Auslösung ins Oszillieren geraten, mit merklichen Effekten.

    Der endliche Rat war, entweder ins Overfusing auszuweichen oder die Sicherung ganz wegzulassen.

    (R.A. Greiner, im US-Magazin AUDIO, ca. 1983. Greiner war Elektronik-Prof. mit vielfachen Veröffentlichungen).


    Freundlich

    Albus

  • Hi Frank Handscchuh ,

    ich habe einen Störschutztrafo von 4kVA im Keller rumstehen, den ich eigentlich schon ewig lange mal ausprobieren wollte. Der hat einen großen Einschaltstrom. Ohne Einschaltstrombegrenzung geht das wahrscheinlich nicht.
    Da habe ich keine Info, wie dieses 40kg Biest elektrisch abzusichern wäre.

    Sollte ich vielleicht einfach wieder verkaufen...

    Entspanntes Hören, Frank


    ] Vorhandensein von Musik - Zuhandensein von Klang [

  • Der endliche Rat war, entweder ins Overfusing auszuweichen oder die Sicherung ganz wegzulassen.

    Moin Albus,


    das ist dann wohl Abwägungssache - Klang vs. Sicherheit.

    (Ich gebe hier keine Empfehlung)

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Für mich ist weglassen oder aus klanglichen Gründen eine Sicherung mit zu großen Amperewert einzubauen ein No Go.


    Irgendwo habe ich noch einen 5x20mm Vollkupferzylinder liegen. Fragt nicht, was ich damit mal wollte, ich habe es vergessen.

    Ich glaube den würde ich aktuell "unter Laborbedingungen" (d.h. unter Aufsicht und quasi mit der Hand am Ausschalter) nicht in meiner Anlage probieren, weil das mit den refine Sicherungen sehr gut passt.

    Entspanntes Hören, Frank


    ] Vorhandensein von Musik - Zuhandensein von Klang [

  • ch glaube den würde ich aktuell "unter Laborbedingungen" (d.h. unter Aufsicht und quasi mit der Hand am Ausschalter) nicht in meiner Anlage probieren, weil das mit den refine Sicherungen sehr gut passt.

    Das wäre aber eigentlich der ultimative 'Klang-Versuch'. Sozusagen die klangliche Messlatte. Alles andere muss dahinter zurückbleiben, nach der Tuning-Logik. Höchstens ein Silberzylinder könnte besser sein, wg. der Leitfähigkeit.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Hi Frank Handscchuh ,

    ich habe einen Störschutztrafo von 4kVA im Keller rumstehen, den ich eigentlich schon ewig lange mal ausprobieren wollte. Der hat einen großen Einschaltstrom. Ohne Einschaltstrombegrenzung geht das wahrscheinlich nicht.
    Da habe ich keine Info, wie dieses 40kg Biest elektrisch abzusichern wäre.

    Sollte ich vielleicht einfach wieder verkaufen...

    Ich würde mal grob mit einem Einschaltstromstoß von 1000A rechnen. Vermutlich für 3-5 ms.

    Das einfachste um den Einschaltstrom zu begrenzen wäre ein NTC, hat aber einige Nachteile, vor allem wenn man den schnell hintereinander aus und ein schaltet.

    Das Beste wäre ein TSR (Trafoschaltrelais), dann gibt es keinen Einschaltstrom und eine flinke Sicherung mit einem Wert für den Nennstrom sollte schon ausreichen.

    Ich hatte auch mal einen großen Trenntrafo betrieben, es gab keinerlei Probleme.


    Bei der Dimensionierung einer Sicherung würde ich auch immer die Werte des Geräteherstellers nehmen und keine andere Einbauen, es sei denn der Entwickler des Geräts gibt seinen Segen dafür.


    Grüße

    Frank

    Konfuzius sagt:

    Erst wenn eine Mücke auf deinem Hoden landet, wirst du lernen, Probleme ohne Gewalt zu lösen.

  • Ganz einfach: Immer eingeschaltet lassen. Das mache ich mit meinem Regel Trenntrafo auch, da der mir auch beim Anschalten die Sicherung raushaut.


    Gruß

    Andreas

    AAA Member mit Unmengen an altem Geraffel

  • Hallo Frank

    Das einfachste um den Einschaltstrom zu begrenzen wäre ein NTC, hat aber einige Nachteile, vor allem wenn man den schnell hintereinander aus und ein schaltet.

    Ich benutze die Dinger in meinen Geräten seit längerer Zeit. Bisher ist selbst bei aus versehen kurz hintereinander aus und ein keine Sicherung durchgebrannt. Man kann aber den NTC nach 2-3 Sekunden einfach überbrücken. Bei Röhrengeräten kann man optisch passend ein Amperite Zeitrelais verwenden ;)


    Meine Sicherungen sind übrigens auf den nächsten passenden Nennwert der Trafoleistung ausgelegt.


    Viele Grüße
    Martin

  • M 4 * 30 Schraube. Hält garantiert ..... 8o


    Im Normalfall beschützen die Endstufen - Transistoren die Feinsicherungen . :D

  • Wer einen FI überbrückt wegen des angeblich besseren Klanges (Schwurbel) dem ist echt nicht mehr zu helfen .....


    Außerdem ist das verboten und hoch gefährlich !

  • Es ging um einen sehr großen Trafo der im Einschaltmoment mehr Strom zieht als wohl fast jedes Röhrengerät. Da gibt es bessere Lösungen als ein NTC, aber es ginge auch damit.


    Grüße Frank

    Konfuzius sagt:

    Erst wenn eine Mücke auf deinem Hoden landet, wirst du lernen, Probleme ohne Gewalt zu lösen.

  • Produkthaftung ist ein schönes Wort aber wenn der Hersteller keinen Wert für das Ausschaltvermögen angibt, kann er auch nicht dafür haften, dass ein Wert nicht eingehalten wird. Der, der die Sicherung einsetzt, ist dafür verantwortlich, dass er die richtige Sicherung nimmt und muss auf die richtige Dimensionierung achten.

    Eben. Genau deswegen greift hier die Produkthaftung nicht weil der Anwender dafür verantwortlich ist, eine geeignete Sicherung auszusuchen. Der Anbieter bietet ja nur an und wenn die Sicherung den geltenden Vorschriften entspricht ist sein Job erledigt...


    Übrigens: weil hier ja schon verschiedentlich die Meinung geäußert wurde, die Sicherung sei eine Art Flaschenhals, in dem der Stromfluß geringer sei, als im Rest der Stromversorgung. NEIN!!! In einem geschlossenen Stromkreis ist der Stromfluß immer an jeder Stelle identisch! Nur wenn es eine Abzweigung gibt, teilt sich der Strom auf. Wenn ich also vor und nach der Sicherung 100qmm Leiterquerschnitt einsetze, bringt mir das gar nix weil der Strom im Kabel exakt genauso groß ist, wie der Strom durch die Sicherung...

    Und wenn der Spannungsabfall zu hoch ist, dann liegt der Fehler woanders und wohl kaum in einem zu geringen Kabelquerschnitt. Da würde ich dann eher mal die Kontaktstellen untersuchen (lassen). Übrigens: je nach Auslastung der drei Phasen kann sich der Nullpunkt beträchtlich verschieben und aus einer 230V Steckdose kann auch mal bedeutend mehr rauskommen... Auf Youtube gibt's da irgendwo ein Video dazu, wo das erklärt wird.

    Und zum Thema Vorzugsrichtung. Ich glaube, von Euch hat kaum jemand das Prinzip des Stromflusses bei Wechselstrom verstanden. Schaut Euch mal dieses Video an:

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    Ab 2:40min sieht man sehr schön, wie Wechselstrom tatsächlich funktioniert. Die Elektronen fließen mitnichten vom E-Werk zum Verbraucher und werden dort verheizt. Nein, die bleiben an Ort und Stelle im Kabel und wackeln nur mehr oder weniger stark hin und her. Was tatsächlich übertragen wird, wird ein elektrisches Feld (also grob vereinfacht die Spannung).

    Würde eine Sicherung (oder ein Kabel) in einer Richtung besser leiten als in die andere Richtung, würde man sich einen gewaltigen (ungeradzahligen!) Klirrfaktor einhandeln!!! Das wäre dann nämlich schon die "Vorstufe" zu einer Diode... ;)


    Gruß

    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

    Einmal editiert, zuletzt von ake ()

  • Jeder der möchte, kann den Selbstversuch machen und besagte refine Sicherung kaufen und sie einmal wie empfohlen und einmal anders herum einbauen. Und hören, ob er Unterschiede wahr nimmt. Von mir aus kann er einen Doppelblindtest machen.


    Ich habe sie nach Empfehlung eingebaut und fertig. Das Kapitel Forschung habe ich vor 25 Jahren abgeschlossen. Zumindest über die Einbaurichtung von Schmelzsicherungen habe ich nicht vor, selbst Forschung zu betreiben.

    Entspanntes Hören, Frank


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