Refine Feinsicherungen - ein Versuch

  • Schon beim Lesen eines neuen Buches wird die prädiktive Kodierung ad Absurdum geführt. Es mag ein auftretender Effekt sein, aber sooo weit ist der Mensch dann doch nicht determiniert.

    DANKE, und nochmals DANKE!

    Ich würde mich ja freuen wenn Behauptungen, das alles würde nur auf Einbildung fußen weil man sich das eben so wünscht. Das es beim Menschen Mechanismen gibt Fakten auszublenden, was nichts anderes als ein gewisser Selbstschutz vor zuviel Stress ist, bestreite ich ja gar nicht. Aber man kann diese Mechanismen kontrollieren, bzw. beherrschen, ja, diese Fähigkeit besitzt der Mensch auch. Wie sonst könnten sich Naturvölker - von den modernen Hochkulturen auch gerne abwertend "Eingeborene" genannt - in der Wildnis überleben. Das sich "hochentwickelte" Kulturen gerne über andere erheben ist auch geschichtlich nach zu lesen. Nur, sie sind bisher alle untergangen. Das krönende Beispiel ist eine Hochkultur aus dem nördlichen Mittelamerika, welche auf eine Langzeitdürre, hervorgerufen durch klimatische Veränderungen, überhaupt nicht reagiert haben, sondern einfach so lange ausgeharrt haben, bis es sie nicht gab.


    Und wissenschaftliche Abhandlungen, Diplom- oder Doktorarbeiten, da haben wir ja mittlerweile eine richtige Überschwemmung. Die Leute wissen gar nicht mehr welchen Themen sie sich noch widmen sollen. Bin selbst solchen beruflich Leute begegnet. Habe die auf gewisse Fehler in der Arbeit hingewiesen - egal, die Arbeit musste fertig werden.


    Statistiken, Blindversuche mit Patienten, wer sagt mir das die Leute nicht nach dem suchen was sie haben wollen - und nicht nach dem was wirklich da ist? Ach ja, ich vergaß, sind ja auch nur Menschen.



    Ich möchte nochmals auf den von mir bereits angebotenen Versuch hinweisen: ich beschaffe einige Sicherungen von Littelfuse und schicke diese an eine kleine Gruppe (ca. 5 - 7 Personen) zum testen. Gerne auch mit Vergleich gegen bereits vorhandene "Spezialsicherungen".


    Gruß


    Matej

    Gewerblicher Teilnehmer

  • Den Kollegen besuchen, er hört seine Musik, ihn bitten den Raum zu verlassen, die Sicherungen tauschen oder nicht, er hört weiter seine Musik und er notiert welchen Unterschied er hört und das ganze 10 mal. Mal schauen was bei raus kommt. Da der Unterschied ja ziemlich groß zu seien scheint dürfte es ihm ja nicht schwer fallen.

    Gruß Ulf

  • Und: ich denke das ein geringerer Widerstand nicht alles ist, da spielen noch andere Faktoren mit eine Rolle.

    Da Littlefuse wie schon erwähnt wurde ausführliche Datenblätter veröffentlicht, kann man schön mit dem "Standard" Equivalent Typ 215 vergleichen, der abgesehen von der Vergoldung/Rhodinierung der Endkappen und einer anderen Farbe des Keramikkörpers (bei 285 orange, wahrscheinlich als Sicherheitsmerkmal für den Medizinischen Bereich) in ALLEN el. Werten quasi identisch ist.

    Bleibt also die kontaktverbessernde Beschichtung der Endkappen als möglicher klangverändernder Unterschied was ja auch eine interessante Erkenntnis ist.


    Gruß Jan

  • Wenn ich manche Beiträge hier wieder lesen, kommt mir doch etwas das Gruseln.


    Aussagen, wie alles nicht so schlimm.

    Als ob ein Laie das bewerten kann. :(


    …oder die Verantwortung wird beim Gesetzgebe zugeschoben.

    Nein, wir sind aus dem Welpenalter hinaus und der Gesetzgeber sieht die Verantwortung für sein Handeln beim erwachsenen Bürger, so dass er nur den Schutz vorsieht, dass der verantwortungsbewusste Bürger auch die Möglichkeit hat, verantwortungsbewusst zu handeln. Ich habe die Freiheit mit meinem Auto auch 200 km/h auf der Autobahn fahren. Ich trage dafür aber auch die Verantwortung. Ich bin glücklich in einem Land zu leben, indem der Bürger noch selbst den Großteil der Verantwortung für sein Handeln trägt.


    Nächstes Beispiel, das Auslöseverhalten ist grundsätzlich durch einen Kennbuchstaben auf der Sicherung aufgedruckt, als Beispiel wird das „C“ genannte und man solle doch googeln, welchen Auslösevermögen dies entspricht. Ich habe nicht gegoogelt, sondern einfach in den entsprechenden Normen für Gerätesicherungen nachgeschaut und ein C zur Kennung des Ausschaltvermögen gibt es in der Norm nicht.


    Weiterhin, wenn man im Internet Bilder von Tuningsicherungen anschaut, fehlt eben die Kennung des Ausschaltvermögen häufig. Leute, ihr die so eine Sicherung zu Hause habt, schaut doch mal bitte nach und schreibt bitte hier rein, was auf der Sicherung steht. Fotos gehen natürlich auch. Vielen Dank.


    Diese Beispiele zeigen das, was ich in meinem letzten Beitrag schon angedeutet habe. Es wird weggeschaut, man will es nicht wissen und geht lieber ein gewisses Risiko ein, für sich, die Familie und allen Bewohnern des Hauses. Als unwichtig, gegenüber dem höheren Ziel dem Klanggewinn.


    Meinetwegen kann man solche Tuningmaßnahmen vornehmen, aber dann bitte nur mit Komponenten, die auch dafür vorgesehen sind und für die der Hersteller die Spezifikationen auch angibt. Sind die Spezifikationen unbekannt, was hindert euch daran, sie beim Hersteller zu erfragen. Ansonsten nimmt man Sicherungen, wie z.B. die von Littlefuse.



    Gruß


    Uwe

  • nun, wenn der Tunewütige abbrennt ists ne Verbesserung des Genpools

    .... wenn er weiterlebt auch

    ....also alles oki :D ;( ^^

    Nur trifft es manchmal nicht nur denjenigen, der so etwas macht, sondern auch andere unbeteiligte Personen. Das ist vor vielen Jahren bei mir im damaligen Wohnhaus passiert. Einer hat bei einem Gerät zum Testen den Schutzleiter abgeklebt und die liebe ältere Nachbarin in der Nachbarwohnung ist dadurch gestorben.


    Vermutlich hat er den Tipp mit dem versuchsweisen Abkleben auch im Internet gelesen. Das ist eben das Problem so eines Mediums, kritische Dinge werden empfohlen und andere machen es nach. Somit potenziert sich die Gefahr, dass etwas passiert. Wenn einer so einen Blödsinn ausprobiert, ist das Risiko minimal, wenn sich so ein Tipp aber über das Internet verbreitet, steigt das Risiko enorm an. Das gilt für diesen Tipp mit Abkleben des Schutzleiters genauso wie diese Tipps mit dem Sicherungstauschen.



    Gruß


    Uwe

  • Sagen wir’s mal so, ich gönne wirklich jedem, der unbefugt und ahnungslos daran rumfummelt, dass demjenigen (und zwar nur demjenigen) als Konsequenz seines Handelns der größtmögliche Schaden entsteht 👍

    Spätestens jetzt haben wir aber weit übertrieben, gelle?

  • Einer hat bei einem Gerät zum Testen den Schutzleiter abgeklebt und die liebe ältere Nachbarin in der Nachbarwohnung ist dadurch gestorben.

    Wie soll das gehen?

  • Der Tip richtet sich nur an echte, steinharte HighEnder ab 18 Jahre. :saint:

    Ach was - ein Guter hält's aus und um nen Schlechten isses ned schad... :D


    Gruß

    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • Als staatlich geprüfter Laie (Elektrotechniker) maße ich mir schon an was ich bewerten kann und was nicht.

    Anbei mal eine Tabelle zur Kennzeichnung von Gerätesicherungen:


    Geräteschutzsicherungen

    [Blockierte Grafik: http://elektro-wissen.de/image…icherung-aufbau-klein.gif]Grafik vergrößern

    Geräteschutzsicherungen (G-Sicherungen) werden zum Schutz gegen Überlast und Kurzschluss in Geräten wie z.B. Netzteilen, Fernseh- und Rundfunkgeräten, Messgeräten usw. eingesetzt.


    Sie bestehen aus dem Sicherungshalter, dem Schmelzeinsatz und der Verschlußkappe.

    Für die Montage auf Leiterplatten verwendet man Sicherungshalter zum Einlöten. Der röhrenförmige Schmelzeinsatz aus Glas oder Keramik trägt an den Enden Kontaktkappen, die durch den Schmelzleiter verbunden sind. Die meistverwendete Größe ist 20 x 5mm groß.

    Nach dem Strom-Zeit-Verhalten teilt man die Geräteschutzsicherungen in superflink, flink, mittelträge, träge und superträge ein.


    Das Schaltvermögen der Geräteschutzsicherungen muss größer sein als der Kurzschlussstrom, den der Schmelzeinsatz unterbrechen soll. Das Schaltvermögen wird durch einen Kennbuchstaben angegeben.

    [Blockierte Grafik: http://elektro-wissen.de/images/Geraeteschutzsicherung.gif]


    Abschalt-

    charakteristik
    KennbuchstabeNennstrom in AAnwendung
    superflinkFF1,6 bis 10Halbleiter, Digitalmessgeräte, elektronische Baugruppen z.B. Dimmer
    flinkF0,032 bis 0,1

    0,1 bis 6,3
    mittelträgeM0,032 bis 0,1

    0,125 bis 1,25

    1,6 bis 6,3
    Analogmessgeräte, Geräte und Anlagen mit kleiner Betriebsspannung
    trägeT0,032 bis 0,1

    0,1 bis 6,3
    Transformatoren, Kleinmotoren
    superträgeTT0,001 bis 0,1Geräte mit hohem, nur langsam abklingendem Einschaltstrom


    NennspannungKennbuchstaben
    BCDEG
    250 V ~50 A80 A300 A1000 A1500 A
    250 V -12,5 A20 A75 A250 A750 A



    Nennstrom in A Schaltvermögen bei
    Glasrohr ohne Sandfüllung Glasrohr mit Sandfüllung Keramikrohr
    0,032 C - -
    0,05
    0,063
    0,08
    0,1 B + C G
    0,125
    0,16
    0,2
    0,25
    0,315
    0,4
    0,5
    0,63
    0,8
    1,0
    1,25
    1,6 D + E
    2
    2,5
    4
    6,3

    Ich halte gerade eine Sicherung in der Hand, die so bezeichnet ist: M500/250C

    Für Laien, Mittelträge, 500mA, 250V und C für Ausschaltvermögen von 50A

    Muss zugeben das ich nicht alles im Kopf habe, laut der Tabelle steht C ja für 50A.


    Das Thema ist aber sehr umfangreich.

    Vermutlich wird bei den meisten ein B-Leistungsschutzschalter verbaut sein, da sollte eine Glassicherung mit einem Ausschaltvermögen von 50A auf der Primärseite schon ausreichen, da bei Strömen von max. 25A der Leistungsschutzschalter garantiert abschaltet.


    Und das Tauschen einer Sicherung an sich ist noch keine Gefährdung. Natürlich sollte man das Gerät vorher vom Netzt trennen, Sicherungen mit gleichen Werten nehmen, usw.

    Mann kann auch rumspinnen und sagen das Tauschen einer Lampe am Auto durch einen Laien kann zu einem Unfall führen, Treppenhaus putzen ohne es abzusperren, garantiert noch gefährlicher.


    Grüße

    Frank

    Konfuzius sagt:

    Erst wenn eine Mücke auf deinem Hoden landet, wirst du lernen, Probleme ohne Gewalt zu lösen.

  • Wie soll das gehen?

    Genau das ist das Problem, als Laie reicht die Phantasie überhaupt nicht aus, sich vorzustellen, was in der Realität alles passieren kann.


    Kein FI. Stecker rausgezogen, Schutzleiter abgeklebt und andersherum wieder eingesteckt. Daher jetzt Phase auf Gehäuse (vorher Neutralleiter). Hoher Kurschlussstrom Geräte-Gehäuse -> NF-Leitung -> Receiver -> Antennenleitung > Antennenanlage im Keller -> Potentialausgleich. Marode Masseverbindung Antennenkabel im Keller schmorte weg (F-Schraubstecker), damit gesamte Antennenanlage unter Spannung. Alte Dame hatte kein Empfang, fummelte an ihren Geräten und dem Antennenanschluss herum und hat einen für sie tödlichen elektrischen Schlag bekommen.



    Gruß


    Uwe

  • Uwe hatte die Details dieses tragischen Todes mal beschrieben.

    Ich habe mir die Details nicht gemerkt.


    Den Schutzleiter abzuklemmen ist für mich eine andere Qualität.

    An Steckern nicht berührungsgeschützt anliegende Anodenspannung auch.

    Entspanntes Hören, Frank


    ] Vorhandensein von Musik - Zuhandensein von Klang [

  • Uwe hatte die Details dieses tragischen Todes mal beschrieben.

    Ich habe mir die Details nicht gemerkt.

    Das lief, glaube ich, übers Antennenkabel zum Fernseher der alten Dame, der stand dann unter Strom - oder so.


    (Kurzfassung aus meinem Gedächtnis)

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • So ganz nachvollziehen kann ich das nicht.

    Jedenfalls nicht ohne eine Fehlkonstruktion des Gerätes, keine galvanische Trennung bei der Antennenanlage?, über mehrere Geräte, kein FI, usw. usw.

    Abkleben eines Schutzleiters ohne zu wissen warum und wie man das gefahrlos machen kann, ist was ganz anderes als eine Sicherung zu wechseln.



    Grüße

    Frank

    Konfuzius sagt:

    Erst wenn eine Mücke auf deinem Hoden landet, wirst du lernen, Probleme ohne Gewalt zu lösen.

  • Handscchuh


    Die Kennzeichnung des Ausschaltvermögens nach der aktuellen Norm ist bei Gerätesicherungen H, L, und E. Wo jetzt die von dir genannte Kennzeichnung herkommt, weiß ich, vielleicht veraltet. Jedenfalls würde mich die Quelle interessieren.


    Die von dir genannte Beispielsicherung M500/250C ist aufgrund des geringen Ausschaltvermögens nur bedingt als Primärsicherung geeignet (nur, wenn der Hersteller diese zulässt oder vorsieht). Handelt es bei der Sicherung um eine Tuningsicherung?


    Im Falle des Unfalls aufgrund des Abklebens des Schutzleiters war natürlich das Gerät defekt (Kurschluss zwischen Neutralleiter und Gehäuse). Dieser Defekt war verantwortlich für das Brummen (Rückstrom floss nicht nur über den Neutralleiter, sondern auch über den Schutzleiter). Durch das Umdrehen des Steckers, war nun aber ein Kurzschluss zwischen Phase und Gehäuse, was aufgrund des abgeklebten Schutzleiter nicht zum Auslösen der Sicherung führte. Die marode Schirmverbindung im Keller (vermutlich F-Stecker am Verstärker) kokelte weg. Somit lagen alle vom Verteiler bzw. Abzweiger abgehende Leitungen auf 230 V.


    Eine galvanische Trennung gibt es manchmal zwischen HÜP und Verstärker aber nicht immer. Normalerweise müssen alle vom Verteiler/Abzweiger abgehenden Antennenleitungen über eine Potentialausgleichschiene geführt werden. Leider wird hier oft gepfuscht und (wenn überhaupt) ist nicht selten nur der Verstärker mit dem Potentialausgleich verbunden.



    Gruß


    Uwe

  • Hier mal mein Fundus an Feinsicherungen, die ich bei der Restauration von Vintage Hifi benötige. Von flink bis träge alles soweit in den nötigen Stärken vorhanden. Ich verkneife mir, eine Laufrichtung auszumessen und baue die bei Bedarf einfach ein. Mehr braucht es IMHO nicht.


    Gruß

    Andreas


    IMG_20221211_153145.jpg

    AAA Member mit Unmengen an altem Geraffel

  • Kein FI. Stecker rausgezogen, Schutzleiter abgeklebt und andersherum wieder eingesteckt. Daher jetzt Phase auf Gehäuse (vorher Neutralleiter). Hoher Kurschlussstrom Geräte-Gehäuse -> NF-Leitung -> Receiver -> Antennenleitung > Antennenanlage im Keller -> Potentialausgleich. Marode Masseverbindung Antennenkabel im Keller schmorte weg (F-Schraubstecker), damit gesamte Antennenanlage unter Spannung. Alte Dame hatte kein Empfang, fummelte an ihren Geräten und dem Antennenanschluss herum und hat einen für sie tödlichen elektrischen Schlag bekommen.

    OK - danke. Das ist natürlich tragisch.


    Wir sind uns aber einig, daß da mehr Leute an einem Bonbon ersticken, als daß solche Ereignisketten auftreten?


    Wenn ich mir überlege, wie viele Schutzleiter-Kontakte eben keinen Kontakt mehr haben, weil sie achtlos überpinselt wurden ... das müßte ja jährlich tausende Tote geben. Außerdem ist das nicht das Thema hier.


    Sicherheitshinweise sind natürlich grundsätzlich was Nettes, aber hier geht es um Sicherungen, die offensichtlich auch vom deutschen Markt stammen und die nun laut Hörensagen auch gekennzeichnet sind. Aussagen über diese Sicherungen, sie wären ungeeignet, sind reine Spekulation.