Phono PrePre E.A.R. 834 Klon - Gain am Eingang reduzieren, aber wie richtig?????

  • Im historischen Kontext der Cellule Clément , hätte ich noch einen anderen Schaltungsvorschlag.


    Eine klassische Entzerrerschaltung für magnetische Tonabnehmer aus den Fünfzigerjahren von der früheren Firma PE (Perpetuum Ebner) aus St. Georgen im Schwarzwald. Sie ist auch für Schellacks geeignet und kommt mit nur einer Röhre EF40 aus.


    pe-entzerrer620.gif


    Zitat

    "Die Eisendrossel L mit 0,4H bewirkt in Verbindung mit den Querkondensatoren ein steiles Abschneiden der Rauschfrequenzen. Je weiter der Schalter H nach rechts gedreht wird, um so früher beginnt der Höhenabfall. Dieser erfolgt stets steiler als bei Verwendung eines einfachen RC-Glieds, so dass wertvolle Höhen, die für die Brillanz der Musik wichtig sind, auch beim Abschneiden des Nadelrauschens weitgehend erhalten bleiben. Mit B wird der Grad der Bassanhebung eingestellt. Sind beide Kontakte geschlossen, so bleibt die auf der Platte vorhandene Absenkung bestehen. Öffnet man Kontakt II, dann erhält man mittlere Anhebung, bei geöffneten Kontakten I und II dagegen starke Anhebung. Die Entzerrerverluste werden in der folgenden Röhre mehr als ausgeglichen, so dass am Ausgang eine Tonspannung von 0,7V zur Verfügung steht. Der verhältnismäßig sparsam bemessene Kathodenkondensator von 4 µF unterdrückt die Verstärkung tiefster Frequenzen und damit etwaige restliche Rumpelgeräusche des Laufwerks." (Quelle: Funkschau)

    Eine kleine Schwierigkeit beim Nachbau dieser Schaltung ist die Spule im Eingang. Man muss sie sich selbst wickeln und abgleichen, da sie nicht als fertiges Bauteil erhältlich ist. Diesen Entzerrer habe ich selbst noch nicht aufgebaut, kann demzufolge auch nicht abschätzen, wie er mit modernen MM-Pickups zusammenspielt.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • hast Du das C über den 2M nach der 2. Röhre auf 100p geändert?

    Moin Toni,


    ich habe dort in meiner Simulation kein Hochpassfilter. Das kann man aber in der Schaltung sehen. Ich habe dort einfach einen Widerstand, klein, drin.


    Ich bin jetzt aber nicht mehr interessiert an, hast du auch das oder das gemacht. Ich habe deinen Vorschlag eingearbeitet, und eine weitere Korrektur, nachträglich, angebracht.


    Wenn das so weitergeht, dann kommen täglich noch weitere Änderungen, die mit Sicherheit sich irgendeinem Ziel annähern.


    Aber das ist nicht mein Ziel.


    Ich wollte nur mal klar machen, das es nicht so einfach ist, die EAR auf die RIAA - Kenlinie auf 34dB runterzusetzen mit einer Genauigkeit +/- 0.1dB. Und auch, das ein anderes Netzwerk eine andere Realisierung bedeutet.


    LG Winnie.

  • Wow,


    das sind ja tolle Beiträge. Ich fasse das mal für mich zusammen und schick mal ein Summary in die Runde wie ich was machen könnte.


    Vielen Dank nochmal für Euer tolles Feedback.


    Echt tolle Gruppe.


    Habe auch Bottelhead angetriggert. Die haben ja einen recht einfachen aber vielversprechenden Röhren MM PrePre (Reduction 1.1 Phono) im Angebot.


    Die schreiben, bei 25mV hat deren PrePre noch 18dB Headroom und würde ab dann auch nur sehr sanft ins clipping gehen.


    Sollte man sich das mal näher ansehen?


    Cheers


    Stefan

  • Stefan


    Gibt es von dem einen Schaltplan?


    Ist es der hier? https://bottlehead.com/product…1-phono-preamplifier-kit/


    Beim schnellen Überfliegen, wenn ich das richtig mitbekommen habe, hat der Pre LED-Bias. Davon möchte ich dringend abraten!


    Hat sich bei mir und bei anderen trotz zahlreicher Versuche klanglich nicht bewährt.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Winnie,


    ich habe das immer mal wieder über die Jahre in verschiedenen Schaltungen versucht, war auch in nettem Kontakt mit Morgan Jones, dem Autor von 'Valve Amplifiers' deswegen. Er ist ja ein Propagandist dieser Methode. Er hat mir auch extra mal ausgesuchte Dioden aus England geschickt.


    Es klingt einfach nicht! Konventionelle Beschaltung klingt besser. Kann man auch leicht A/B probieren, dann hört man es deutlich.


    Woran es genau liegt? Ich vermute, es sind irgendwelche Nichtlinearitäten.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • ... und dann gibt es ja noch den absoluten Klassiker aus dem RCA Radiotron Manual (USA)


    In der betreffenden RCA Application Note (Abb.) ist die Röhre 7025 angegeben, die berechnungsmäßig der 6SL7 gleich oder ähnlich kommt. Mit letzterer hatte ich diese Phono auch mal in mehreren Versionen gebaut und ausprobiert.


    Ob der Eingang die Spannung der Cellule Clément gut abkann, weiß ich nicht.


    rca-manual (1).gif

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Winnie,


    die Frage wäre jetzt, ob sich die RCA Schalte für die hohe Ausgangsspannung der Cellule Clément eignen würde. Ich kann es nicht abschätzen.


    Bei mir ist das Thema RIAA mit Röhre schon eine Weile durch, da mache ich nichts mehr. Habe fertig! ^^ ;)

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Ja das ist er. Meinst Du die LED-Bias macht bei den Clements so viel aus?


    Der Leben RS-30EQ als rein MM-Röhre könnte auch noch gehen. Verträgt 400mV (!!!) am Eingang, und verstärkt mit nur 23,5dB.


    Cheers


    Stefan

  • Ja das ist er. Meinst Du die LED-Bias macht bei den Clements so viel aus?

    Gibt ein paar DIY-Kollegen, die das auch so sehen wie ich, nachdem sie LED Bias praktisch probiert haben.


    Den Leben kenne ich nicht. Kann ich nichts dazu sagen.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Hallo Winnie,

    Meinst du, das verträgt sich nicht mit dem Glimmer der Röhren?

    das verträgt sich schon und funktioniert auch, wenn die LED die passende Gittervorspannung ezeugt. Oder mehrere. Es gibt da glaube ich im DIY Audio ein Thema mit Red Light District oder so.


    Aber ich habe da die gleiche Erfahrung gemacht, es gefällt mir nicht.

    die 7025 ist ein 12AX7 - Ableger. Die Heizung ist bifilar um die Kathode gewickelt, koppelt also weniger ein, braucht auch etwas weniger Strom. Ist LowNoise mit u = 70.


    Geht auch gut als Abrunder in der EAR.

    Hatten wir das Thema nicht schon mit der 5751? Die verbiegt die RIAA Kurve.


    Viele Grüße
    Martin

  • Die verbiegt die RIAA Kurve.

    Moin Martin,


    Nein und noch mal nein.


    Die EAR macht die beiden oberen Zeitkonstanten im RIAA - Netzwerk mit V2. Da reicht die Verstärkung aus, da wird nichts verbogen. Die untere Zeitkonstante aber wird über die Verstärkung von V1 gemacht. Ist diese groß, dann gibt es eine Bassanhebung im Bereich unterhalb 150 Hz beginnend, ist sie klein, dann gibt es hier eine Absenkung.


    Ich habe das simuliert, und auch angehört. Fast alle ECC83 Typen hatten genug, um den Bass mehr oder weniger anzuheben. Selbst die 7025 mit einem u von 70 zeigten noch keinen Abfall, da ist also Luft drin. Ich will mich hier nicht um 0.5dB streiten.


    Mit der 5751 hatte ich nix am Hut.


    Bei der Simulation habe ich das u variiert, aber nur für alle gemeinsam. Ich war erstaunt, wie gutartig sich die EAR hier zeigte.


    Bei der Simulation ist aufgefallen, das der Bass bei neueren Realisierungen der EAR, z.B. die mit dem FET - Cascode, eine andere Dimensionierung des Arbeitswiderstandes von V1 hatte (Anodenwiderstand V1 parallel Gitterableitwiderstand V2). Alt: ist 330K parallel 2M, die mit FET 220K parallel 2M und auch 330K parallel 680K war zu finden. Damit variierte der Arbeitswiderstand von V1 von ca. 200K bis 280K. Jede Dimensionierung hat einen leicht anderen Bass und führte auch teilweise zu einem anderem RIAA - Netzwerk. Deshalb gab es auch verschiedene sog. optimale RIAA - Dimensionierungen.


    Ich sebst habe die alte Dimensionierung am Laufen (330K parallel 2M).


    Im Hörtest war es nie gut, alle drei Plätze gleich zu bestücken. Gut war z.B. in V1 eine JJ ECC803S, in V2 eine 7025. Umgekehrt war der Bass etwas schlanker.


    LG Winnie.

  • 5751? Die verbiegt die RIAA Kurve.

    Moin Martin,


    ich habe sie nie benutzt, ich habe auch keine davon, kann es also auch nicht.


    Die ist aber, genau wie die 7025, ähnlich der 12AX7 (ECC83). Sie hat aber auch nur ein u = 70 und nicht 100, wie das Original.


    Ich habe bei meiner Simulation in Ermangelung eines entsprechenden Modells der 7025 einfach das der 12AX7 verändert, und so eine 12AX7 mit einem u = 70 erzeugt. Es wurde bei allen Röhren das gleiche Modell verwendet.


    Das Resultat war erfreulich: die leichte Anhebung im Bass wurde etwas flacher, aber der Rest der RIAA Kennlinie blieb gut.


    Wie gesagt, hatte ich das auch im Hörtest überprüft, und eine 7025 mal in V1 oder V2 gehabt. Das ging sehr gut. Nicht gefallen hat es mir, wenn V1 und V2 gleichzeitig mit einer 7025 bestückt waren. Mir wurde hier das Klanggeschehen etwas "flau".


    Das meint also die Simulation zeigte einen nur unbedeutenden Einfluß, der im Hörtest NICHT bestätigt wurde, oder nur teilweise.


    Sorry für den Nachsatz, aber ich bin noch mal meine Notizen zu diesem Thema durchgegangen.


    LG Winnie.


    P.S. Ich habe mir gerade mal eine 5751 bestellt.

    2 Mal editiert, zuletzt von winvieh ()

  • Frequenzgang der EAR abhängig vom u der Röhren

    Moin Toni,


    da haben wir uns überschnitten....


    Es ist zwar genau umgekehrt, aber trotzdem Danke. Die Anhebung wächst mit dem u!


    Es kommt ja halt nur daruf an, das eine mögliche Spannweite von Röhren geeignet ist.


    Was ich gerne noch wissen möchte ist, hast du ähnlich wie ich simuliert, also immer alle drei Röhren gleich gemacht? Oder wie? Das hast du bisher nicht verraten.


    Ja, deine Plots zeigen ja einen ganz leichten "Loudness".


    Zu hören war es, es war ein vollerer Bass oder etwas schlankerer Bass.


    Ist auch das was ich in der Simulation hatte. Ich habe eher ein leicht anderes Maximum, es liegt wohl etwas höher (in der Frequenz). Meine Plots habe ich ja gezeigt.


    Ja, du hast recht, ich habe gerade mal ein Datenblatt der EH 7025 zur Hand genommen, da ist ein u von 82 bis 110 angegeben.


    Wie bin ich auf 70 gekommen? Ja, meine beide Exemplare waren gemessen worden. Ich habe hier aus einem Bereich gemittelt.


    LG Winnie.

    Einmal editiert, zuletzt von winvieh ()

  • Hallo Winnie,

    Das Resultat war erfreulich: die leichte Anhebung im Bass wurde etwas flacher, aber der Rest der RIAA Kennlinie blieb gut.

    Die 5751 verbiegt die Kurve im Kontex zur originalen ECC83 Bestückung mit der Erhöhung. Hier noch einmal das Bild aus dem anderen Thema:


    F V1 Ra=330K-Ra=100K 5751


    Viele Grüße
    Martin

  • Die 5751 verbiegt die Kurve im Kontex zur originalen ECC83 Bestückung mit der Erhöhung.

    Moin Martin,


    ich sehe. Genau deshalb habe ich auch auf die Unterschiedliche Belastung an V1 hingewiesen (200K bis 280K).


    Ich selbst finde die Kurve mit der hohen Impedanz am angenehmsten.


    Danke vom Winnie.