Wie sinnvoll mit der Entstörung der Hausspannung beschäftigen

  • Frohe Weihnachten zusammen,


    ich habe "schon immer" dass Gefühl, dass die Stromversorgung bei mir in der Wohnung nicht ganz sauber ist.
    Es taucht immer mal wieder ein Zirpen oder Brummen in den Lautsprechern auf, dass Tags darauf wieder weg ist, Geräte wie PCs verursachen Störgeräusche, sobald sie mit dem Stromanschluss versehen sind, etc.

    Bevor ich mich jetzt mit der Frage auseinandersetze, mit welchen Filtertechniken ich dem ganzen zu Leibe rücken könnte, möchte ich erstmal rausfinden ob und was an der Stromversorgung falsch ist.


    Wie messe ich das am besten?

    Einfach mit meinem Rigol DS1052E Oszilloskop (bis 300V zugelassen) an die Steckdose und gucken, wie sauber der Sinus ist?
    Wie kann ich Prüfen, ob was auf dem Schutzleiter anliegt?
    Das Oszilloskop gegen eine Gerätemasse und den Schutzleiter anschließen?

    Grüße,
    Felix

  • Hallo Felix,


    Ich bin leider kein Technik-Freak, aber vielleicht helfen Dir meine Erfahrungen. Ich hatte früher auch oft ein Summen/Brummen, was aus meinen LS kam. Ganz schlimm war es als ich halbaktive Hörner hatte (hoher Wirkungsgrad). Die Töne kamen oft am Abend und irgendwie in regelmäßiger Form. Nachdem ich Dutzende von Filtern vergeblich ausprobiert habe, hat mir dann ein Elektroingenieur einen Tip gegeben. Über das Stromnetz werden sogenannte Rundsteuersignale gesendet. Damit werden z.B. die Straßenlaternen an- und ausgeschaltet. In meiner Heimatstadt werden diese Signale leider auf einer Frequenz gesendet, die Trafos zum Brummen animieren. Nachdem ich mir dafür einen Spezialfilter gekauft habe, war das Brummen weg. Am besten Google mal, bei welcher Frequenz in deiner Heimatstadt diese Rundsteuersignale gesendet werden. Vielleicht liegt ja dein Problem daran.


    Gruß

    Klaus

  • Hmm, ich hab mir zwar mal ne Dynavox x4100 geholt um mir bei Gelegenheit bessere Filter einzubauen (gebraucht für kleines Geld).

    Aber, davon abgesehen dass die Dynavox Leiste nix geändert hat, bin ich nicht sicher ob es super zielführend ist, "einfach" Filter draufzuwerfen...es gibt ja verschiedene Typen von Filtern, und ich weiß nicht welchen ich brauche, und auch nicht, ob ich meine Geräte vom Netzt oder voneinander filtern muss...

  • Bevor man mit der Netzfilterung anfängt, sollte man die Anlage gegen die Einkopplung von Störungen jeglicher Art immunisieren.


    Analoge Audio-Verbindungen zwischen den Geräten sollten durch gut geschirmte Kabel erfolgen, dessen Schirm auch an beiden Seiten angeschlossen ist.


    Die Anlage darf nur an einer Stelle mit dem Schutzleiter verbunden oder geerdet sein. Dies bezieht auch Antennenleitungen und Ethernetleitujngen mit ein, die dann indirekt eine Erd- oder Schutzleiterverbindung aufweisen können.


    Der Potentialausgleich zwischen den Geräten wird oft versucht durch die Netzkabel und Steckdosenleiste zu optimieren. Besser ist einfach eine fette, direkte und somit kürze Masseverbindung zwischen den Geräten. Um von Hannover nach Hamburg zu kommen, fährt man auch nicht über Berlin. ;)


    (Im Falle von symmetrischen Anschlüssen, sehen die Maßnahmen anders aus)


    Erst, wenn das alles nicht hilft, so dass Störgeräusche immer noch zu hören sind, kann man über Netzfilter als Maßnahme nachdenken. Dabei ist zu bedenken, dass viele Störungen sich über den Schutzleiter ausbreiten und die meisten üblichen Netzfilter dagegen nicht helfen.



    Gruß


    Uwe

  • Moin,


    ich habe auch Netzstörungen.


    Zwischen Netz und Anlage sitzen:


    -Bosch c7 Ladegerät

    -12 Volt 100AH BleiGelAkku

    -1000 Watt Reiner Sinus Wechselrichter


    Das funktioniert perfekt und wirkt sich auf das Klangbild positiv aus.


    Grüße, Hartmut

    ’’Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen. ‘‘ George Orwell

  • Die Erfahrungen von Hartmut bestätigen doch genau das von mir Geschriebene.


    So ein Sinuswechselrichter produziert, selbst wenn er einen guten Sinus liefert, meist eine Menge an hochfrequenten Störungen, angefangen von der Schaltfrequenz. Trotzdem sind bei Hartmut keine Störungen zu hören. Das liegt vermutlich ganz einfach daran, dass durch den Anschluss der Anlage an den Wechselrichter die Anlage nur maximal eine Erdverbindung aufweist.


    Die ganzen Störprobleme durch die mehrfachen Erdverbindungen entfallen somit.


    Ja, Wechselrichter sind keine Sauberkinder, denn sie funktionieren ähnlich wie Schaltnetzteile und produzieren somit auch hochfrequente Störungen. Ein Haus in meiner Nachbarschaft hat einen Photovoltaik-Anlage und die Schaltfrequenz des Wechselrichters kann ich mit einem Pegel von 200 mV an meiner Steckdose messen. Klar hat Hartmuts Wechselrichter weniger Leistung, dafür hängt aber „nur“ die Anlage direkt am Wechselrichter und die hochfrequenten Aussendungen werden also nicht gedämpft.



    Gruß


    Uwe

  • Hmm, das mit der Erdung ist schon mal ein guter Hinweis.

    Die Frage ist, wie ich das Sinnvoll umsetzen kann.

    Bleiben wir mal bei meinem größeren Problemkind, der Anlage am Arbeitsplatz (mit PC).

    Hier habe ich mehrere Geräte, bei denen ich recht wenig am Schutzleiter machen kann, z.B. meinen PC, mein Notebookdock, zwei Monitore.
    Ich denke, auch das Ambiance Netzteil meines Thorens Einen Erdungsanschluss hat.
    Alles andere (auch der AVR) sind ohne.
    Allerdings läuft alles über eine Steckdosenleiste, also sollte der Potentialausgleich doch eigentlich, bei der Stromzufur zumindest passen, oder?

    Alle Analog-Kabel sind mindestens "solide" (Sommer Cable Albedo und Sinus, etc.).
    Ethernet läuft über einen Switch, der ist zum nächsten Raum per LWL angebunden, also da auch ohne Potentialausgleich.

    Grüße,
    Felix

  • Hallo zusammen,


    nach viel Probiererei mit der Verkabelung hatte ich trotz extra Stromversorgung (über AHP-Sicherungen) immer wieder Störgeräusche durchs Netz.

    Habe mir dann vor ca. 1 Jahr einen Netzfilter (EMI 306) mit DC-Filter mit Bausteinen von THEL gebaut. Seitdem ist absolute Ruhe im Karton. Auch das Klangbild ist insgesamt ruhiger und ausgewogener. Auch die Installation unserer PV-Anlage (Wechselrichter im Haus…) hat daran nicht‘s geändert.

    Bei mir hängen alle analogen Geräte auf einer gefilterten Steckleiste und die Digitalen und mit PWM-Netzteilen auf einer anderen, ebenfalls gefilterten Steckdose.

    Vielleicht wäre das eine Lösung.

    Bei mir sieht das Ganze so aus…


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    Gruß


    Uwe

    Schwarze Scheiben und braune Senkel reichen mir, um viel Spaß zu haben 😃

  • Besorge dir ein Netzfilter von Schaffer und ruhe ist.

    Ja, sollte man meinen. Bei mir ist aber mal so ein fabrikneues Schaffer-Netzfilter abgestunken, im wahrsten Sinne des Wortes. War wohl ein Kondensator-Fehler.


    Man glaubt es kaum, aber manchmal passieren die unglaublichsten Dinge. Soll jetzt aber kein Abraten sein! Diese Filter sind im Allgemeinen bewährt und haben ihre Berechtigung.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Moin,


    so weit ich die Filter von Schaffner kenne, sind das nur HF - Sperren, mit einer Drosselseite und einer Kondensatorseiste. Also umzudrehen, je nach Art der Störung, also ob Strom oder Spannung eingeprägt wird. Die Erde bleibt durchgeschleift.


    Das Thel - Filter ist aber auch noch was anderes. Hier wird auch ein Gleichstromanteil, der der Wechselspannung überlagert ist, ausgefiltert. Das macht also noch mehr.


    Ist aber meist reine Glücksache, ob es hilft. Und wenn nicht, dann ruhig mal umdrehen!


    LG Winnie.

  • Clevere Idee!

    Moin Jo,


    bei Schaffner, ich meine die runden Metallzylinder, mit der Erdungsklemme und jeweils 2 Drähten auf beiden Seiten, ist die eine Seite als Drosselseite beschriftet. Die sind also asymetrisch. Da ist das doch recht naheliegend.


    Bei den in Gerätesteckdosen eingebauten, geht das natürlich nicht.


    LG Winnie.

  • Richtung Filter von Thel habe ich natürlich auch schon überlegt (das war auch die Überlegung mit der Dynavox Leiste, die würde sich gut als Gehäuse dafür machen).

    Aber auch da wäre wieder die Situation, dass ich ja mehr oder weniger auf blauen Dunst einfach draufwerfen würde, ohne genau zu wissen was und warum.

    Mein Onkel hatte mir auch mal einen riesen Trafo hingestellt, damit ich mir ein Vorschaltgerät (ich meine er nannte es so) bauen kann.

    Grüße,
    Felix

  • Aber auch da wäre wieder die Situation, dass ich ja mehr oder weniger auf blauen Dunst einfach draufwerfen würde, ohne genau zu wissen was und warum.

    Hallo Felix,


    mein Beitrag weiter oben nennt zwar nur Ursachen, warum eine Anlage empfindlich auf Störungen reagieren könnte, aber daraus lassen sich auch Voruntersuchungen ableiten, mit denen man das eruieren kann. Daher vor dem Filter draufwerfen, kannst du doch mal testen:


    Maximal ein Erdungspunkt:

    Alle Geräte sind zwar nur über einen Steckdosenleiste am Stromnetz angeschlossen, es könnte aber noch indirekte Erdungen geben, die nicht so einfach zu erkennen sind. Kann man einfach rausbekommen, indem man alle Leitungen, die zum aktuellen Hören nicht benötigt werden, abzieht, also Ethernet, HDMI, Antenne usw., so dass nur Quellgerät -> Verstärker -> Lautsprecher übrigbleibt.


    Cinchkabel:

    Das Sinus-Kabel hat zwei Innenleiter. Wenn dies als Cinchleitung verwendet wird, kann sein, dass auf einer Seite der Schirm nicht angeschlossen ist. Dann verwende einfach „nur zum Testen“ mal ein anderes Cinchkabel, bei dem der Schirm beidseitig angeschlossen ist. Das Kabel sollte nicht ganz billig in der Qualität sein, braucht aber auch nichts Besonderes sein, denn ist ja nur zum Testen.


    Direkte Masseverbindung zwischen den Geräten:

    Dies lässt sich ja nun auch ganz einfach testen, indem man mal einfach ein Kabel zwischen den GND-Anschlüssen der Geräte hält.



    Gruß


    Uwe

  • Irgendwie hatte ich vergessen zu antworten 😅


    Ich denke das sinnvollste ist es, wenn ich einmal alles abkabel und neu anschließe, und dabei schaue ob ich den Punkt merke, an dem der Fehler auftaucht.

    (Leider schwanken die Geräusche ja unregelmäßig zwischen nicht wahrnehmbar und deutlich zu hören.)


    Zumindest auf die Masse gebe ich dir recht, da gibt es Querverbindungen zwischen den Geräten, die man nicht beseitigen kann (HDMI, USB, etc.)


    Erstmal muss aber der Arm das rumkabeln erlauben... Grüße aus dem OP Wartebereich 😝


    Grüße,

    Felix