Der Kleine ... "Le Petit"

  • Hallo,


    in letzter Zeit sind im ganzen Land keine Fostex FE 103 mehr zu bekommen und schuld daran ist Torsten aka SnakeOilAudio.

    Auf seinem Youtube Kanal hat er diverse DIY Projekte angestossen...


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    ...und es gibt auch eine passende Website DIY | HiFi Audio Musik (snakeoilaudio.de) und ein dazugehöriges Forum dazu Snake Oil Audio Forum - LePetite.


    Mit der Stimme von Balu dem Bär und reichlich Ruhrpott Akzent hat Tortsten es jedenfalls geschafft, eine kleine Armee von Bastelwütigen zum Bau des bekannten Hiraga-Konstruktes zu bewegen. Die Selbstbauer Szene war größtenteils in unsichtbaren Ecken des www verschwunden und nun gibt es reichlich Nachwuchs - gut gemacht!


    Le Petit ist auch ein idealer Einstieg in die Welt des audiophilen Selbstbau, denn die Kosten sind minimal, es gibt keine Weiche zu löten und der Spassfaktor dürfte vorhanden sein.

    Daß ein 10 cm Breitbänder in ner Bassreflex-Kiste seine Grenzen hat, muß wohl nicht gesondert erwähnt werden und grade junge Leute mit wenig Hörerfahrung haben oft Vorlieben, die genau da liegen, wo diese Konstruktion versagt.


    Egal - Versuch macht kluch und selbst wenn man irgendwann beschließt, daß dies nicht der LS für die einsame Insel ist, kann der Newbie damit aber womöglich neue Vorlieben entdecken und das ist dann ein lebenslanger Gewinn. Mir ging es vor viiielen Monden mal so mit der Wilimzig-Box. Das war von der ersten Sekunde an ein Lautsprecher, von dem ich dachte, er sei schlicht ungenügend, um ihn als Hauptlautsprecher zu nutzen - aber die Dinger verschwanden komplett aus dem Klanglichen Geschehen und waren mit geschlossenen Augen nicht mehr ortbar. Das ist der Grundstein einer guten räumlichen Darstellung und seit damals liegt mein Hauptaugenmerk immer mit auf dieser Eigenschaft. So waren die Greencones in den Wilimzig-Kisten nicht lange bei mir, aber dennoch einer der Wichtigsten Lautsprecher meiner HiFi Karriere...


    Die "Le Petit" hatte ich als Fingerübung auch schon immer mal bauen wollen, aber es gibt den originalen Treiber, den Fostex FE 103 Sigma schon lange nicht mehr und gute gebrauchte Exemplare werden mit Gold aufgewogen. Der normale FE 103 wird auch schon lange nicht mehr gefertigt und er ist schon ein bisserl anders als die von Hiraga gewählte Bestückung.

    In den Annalen von Fostex gibt es dazu aber noch ein Datenblatt: FE103rev (fostexinternational.com)


    Es wurde zwar auch wieder ein neuer FE 103 aufgelegt und er trägt die Zusatzbezeichnung NV, aber der hat statt einem Qts von 0,32 (Sigma) einen Qts von 0,46, was schon eine merkliche Abweichung ist und mich zweifeln läßt, ob die Abstimmung der Le Petit noch paßt - immer schön dran denken: Zu viel Bass macht die bestimmt nicht versehentlich.


    Weiterhin gibt es zu diesem Chassis einen Meßschrieb mit ordentlichem Einbruch um 2000 Hz - offen gestanden gefällt mir das nicht.

    fostex-FE103NV_Frequenzgang.gif

    Auch schmiert diese Variante bei 18000 Hz ab, während die alten Derivate deutlich höher gingen.

    Meßschriebe zeigen bekanntlich nicht, was man hört, aber ich würde mir bei der Auswahl des Treibers für dieses Projekt alle Alternativen gründlich anschauen.


    Es gibt auch eine neuerliche Anniversary-Sigma-Variante zum Kuschelpreis von rund 700 €uronen das Päärchen, aber damit ist man aus der Welt des Low-Budget raus.


    Es gibt noch andere Herrschaften, die sich mit dieser Bastelei auseinandergesetzt haben - z.B. dieser Herr hier hat den gesamten Bau mitsamt Hörprobe dokumentiert:


    Iam Mad - YouTube


    Und er wird noch Weitere Versionen mit Alternativchassis bauen. Sehr interessant!


    Ich habe ja schon erste Kontakte mit Leuten hier aus dem Forum gehabt, die auch einen Bau der Le Petit planen und würde das Thema hier gerne Diskutieren.


    Wenns noch ein bisserl Dauert, bis ihr so weit seid - auch net schlimm - ich freue mich auf den Austausch...


    Grüssle Henner

  • Achso,


    ich mache natürlich auch mit - allerdings mit einer illegalen Version mit mehr Hubraum. Ich werden den Fostex gegen einen Andrian Audio AA 130 austauschen. Dieser stammt aus dem Bereich "Car-HiFi" und ist ein absolutes Topchassis. Spectrumaudio gegenüber hat Anselm Andrian auch ein paar TSP genannt - im Allgemeinen war er dafür bekannt, daß er auf Meßgeräte verzichtete und vor allem seinem Gehör vertraute:


    SpectrumAndrian.PNG


    Breitbandlautsprecher und mehr - SpectrumAudio


    Wie man sieht hat Wolfgang Vollstädt das Chassis unter den 5" Breitbändern einsortiert. Mit Recht, denn die Dinger laufen ohne Korrektur linealgrade. Ich habe noch einige davon in meinem Fundus und werde damit ein Derivat der Le Petit Bauen.


    Was mich bei Fostex u.a. grübeln macht ist der Xmax von 0,35mm (!!!). Der Andrian hat da schon das 10fache zu bieten und ist natürlich belastbar ... sehr belasbar ;)


    Während der originale Bauplan dementsprechend so ausschaut:


    petit original.PNG


    Habe ich ein paar kleine Änderung vorgenommen, um mich den bekannten Eckdaten zum Betrieb des AA 130 anzunähern:


    petit.png


    Die Dinger mögen 35 Liter Volumen mit nem 100er Bassreflexrohr in der Nähe von 20 cm Länge. Da ich mit dem offenen Ende des BR-Rohres dicht an der Gehäuserückwand bin, muß diese noch gefühlvoll ausbaldovert werden. Die Wände des Gehäuse hab ich im goldenen Schnitt dimensioniert - sollte so funktionieren.


    Das Holz ist bestellt, die Kleinteile größtenteils hier - ich denke Mitte Januar kann es losgehen...


    Ich werde berichten.


    Grüssle Henner

    Einmal editiert, zuletzt von defektzero ()

  • defektzero

    Hat den Titel des Themas von „Der Kleine“ zu „Der Kleine ... "Le Petit"“ geändert.
  • Hallo , Janosch hat auch jede Menge zur LePetit bei getragen.

    Stimmt - ein toller Kanal, den ich auch gleich abonniert habe. Allerdings muß ich an dieser stelle davor warnen, seinem Vorschlag zur Behebung des Einbruchs bei 10 kHz zu folgen. Einen 4 Zoll Treiber von hinten an die 1 Zoll Schallwand zu schrauben und die Vorderkante der Austrittsöffnung etwas zu verrunden funzt nicht wirklich, was auch abzusehen war. Er hat dies mittlerweile selbst widerrufen.


    Seine Ausführungen zum Thema "life cabinet", womit er eine Art von Gehäuse meint, dessen Schwingungsverhalten von vorne herein in die klangliche Performance des LS mit eingerechnet ist, sind sehr interessant. Das Thema juckt mich schon lange, aber die erste Erkenntnis schickt er gleich vorweg: Kaum einer hat Ahnung davon...


    Jedenfalls soll dieses Konzept bei seiner Variante der Le Petit zum Einsatz kommen. Er nimmt auch gleich einen FF 125 WK und nennt das Ding "La Grande". Also, was den Treiber angeht, irgendwie ähnlich meinem Konzept - wird bestimmt gut ;)

  • Guten Morgen,


    tja - Le Petit, der alte Klassiker neu belebt. Sooo klein ist er auch wieder nicht, auch wenn ein recht kleiner Treiber verbaut ist. Zumindest im Vergleich zu einer LS3/5a doch schon ein rechter Klotz.

    Wie bei all diesen Konzepten kommt der Verstärkerwahl erhöhte Aufmerksamkeit zu. Von absolut lausig bis richtig gut kann alles dabei sein. Meine recht lange zurück liegenden Experimente mit kleinen Fostexen zeigten mir auf, das ein kleiner Class-D Verstärker der unteren Leistungskategorie (so bis 25W) oder eine kleine Röhre sehr gut taugen. Alle "klassischen" Verstärker mit hoher Leistung und ebensolchem Dämpfungsfaktor waren klanglich daran nicht befriedigend (echte Class-A Designs mglw. einmal ausgenommen...)


    Viel Erfolg bei der Umsetzung,

    Marc

  • Aus meiner Sicht ist so ein Konzept mit den Fostexen eine Sackgasse.

    Lineares Xmax des Fe103 sind 0,35mm !!!

    Wenn der im BR Gehäuse Fullrange laufen soll, dann ist unter Zimmerlautstärke Schluss!


    https://www.lautsprechershop.de/pdf/fostex/fe103e.pdf


    Besser wäre da aus meiner Sicht ein FAST Prinzip, oder das Adrian Audio Chassis. Das hat ein Xmax von 3,5mm.

    Tangband oder Mark Audio Chassis wären auch Alternativen.

    Gruß Chris

    Einmal editiert, zuletzt von PowerOnoff ()

  • Sooo klein ist er auch wieder nicht, auch wenn ein recht kleiner Treiber verbaut ist.

    Richtig - klein ist da nur der Treiber. Die Gehäuse an sich haben Abmessungen, in denen mancher Hersteller bequem ein 3-Wege System mit 10" Tieftöner unterbringt.


    Die Konstruktion ist schon speziell und die Optik auch - das macht sicherlich den Charme der "Kleinen" ebenso aus wie der monetäre Aufwand.


    Ich finde auch, man sollte von Anfang an offen kritisch mit dem Projekt umgehen, das sicherlich kontrovers aufgenommen wurde. Die Performance ist abhängig von der Inszenierung - wie immer - wird dann aber auch nicht von jedem gleich wahrgenommen.


    Die Tochter von Jürgen beispielsweise:


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    ...findet, daß es tönt, wie aus einem alten Nokia Handy. ^^ ^^ ^^


    Ich finde solche Meinungen sollte man auch vorher mal anhören - ebenso wie SnakeOil´s Vergleiche mit ner Wilson Maxx und anderen High-End tröten im 6-stelligen Bereich die ja laut dessen Ohren essentielle Dinge nicht unbedingt besser machen.


    Unser User megaheinz hatte da auch ne profunde Meinung zu - WIMRE zog er den Vergleich mit Fernsehlautsprechern vor.


    Jürgen selbst aka "Iam Mad" ist wieder sehrst begeistert von den Petit und schwärmt von Räumlichkeit, Auflösung und Attacke. Ich sagte ja - das Gehörte scheint irgendwie zu polarisieren.

    2 Mal editiert, zuletzt von defektzero ()

  • Besser wäre da aus meiner Sicht ein FAST Prinzip

    Da ist richtig - das wäre dann aber schon recht anspruchsvoll. Man müßte das Fostex Cassis nach unten hin begrenzen und einen Spielpartner finden, der "schnell" genug ist und mithält. Das wäre ebenso wenig trivial wie eine passive Beschaltung von dem Gedöns.


    Ich glaube der Andrian ist eine gute Lösung. Ich habe mit dem Chassis hier schon Fullrange gehört - er spielt zum oberen Frequenzende eher abgerundet als mit Glanz und ist ansonsten tonal sehr sauber und ohne jede Verfärbung. Er kann Dynamik und Auflösung und etwas mehr Tiefton.


    Während der Fostex schon bei 200 Hz anfängt die Biege zu machen, geht der Andrian nominell bis 70 Hz runter und in nem Raum wie meinem mit 50 hz Mode geht´s dann vom Höreindruck noch tiefer.

    Einmal editiert, zuletzt von defektzero ()

  • Ich hatte diese 103 Mittelton Tröte in der Bassrutsche (Backloaded) im Vergleich von Aufwand fürs Gehäuse und Ergebniss in der Wiedergabe war das für mich sowas von umsonst....... :( Ne , lass mal. Da half auch kein warmer Mos Fet Amp. Fürchterlich.

    Ich hab dann ein FAST Zusammengezimmert, war gefühlte 300 Prozent besser. Aber jedem das seine. Ich kann damit NIX anfangen. :sorry:


    Aber ich lese trotzdem interessiert hier mit :merci:

    mit Nebenerwerbsgewerbe nach §19 UmstG

  • Da ich noch an meinen KloneWall bastel (und dort nicht weiter komme), werde ich dieses Projekt sicher nicht umsetzen.

    Ich vermute aber, dass "die Kleinen" halbwegs mit den Piccolinos vergleichbar sind.

    Die Piccolino (1) hatte ich mal, zur Zeit spielen hier Piccolinon 2 und die Piccolino 3 stehen halbfertig im Regal.

    Es gibt durchaus Sachen, die kleine Breitbänder richtig gut machen und mit dem passenden Gehäude können die auch Bass.

    So dicht an einer punktförmigen Schallquelle ist die räumliche Abbildung fantastisch und bei den Höhen können die Teile auch hinreichend weit mitspielen. Was sie nicht können sind zwei Dinge:

    1. In der Brillianz in den Bereich der Superhochtöner vordringen
    2. Pegel im Bass. Es sind eher Leisesprecher, mit denen man im Bereich der Zimmerlautstärke hervorragend hören kann.

    Röhren kommen hier nicht vor, aber sowohl an kleinen T-Amps, als auch an alten Hifi-Receivern spielen sie sehr schön. Das wird mit "den Kleinen" nicht viel anders sein

  • Moin,

    Wie gut das die Franzosen hier nicht mitlesen.

    Damals hier dieser Lautsprecher La Petite!!


    http://www.auditorium23.de/Album/Petite.html



    Den Unterschied bemerkt?


    Frohes neues Jahr

    Andreas

    Bewahre mich vor der Einbildung, bei jeder Gelegenheit und zu jedem Thema etwas sagen zu müssen."


    (Ich höre mit ...meinen Ohren...Musik ;).

    Wobei, ob ich das Netzkabel meiner Plattenwaschmaschine mal... )


  • Moin,

    mit den Fostex FE103S hatte ich um 1995 auch mein erstes Paar Lautsprecher gebaut. Waren Backloaded-Hörner, aber etwas anders als die von Fostex. Spielten ganz nett, aber waren auch nichts um auf Dauer damit zu hören.

    Da ich die Treiber aber noch habe, hatte ich mal eben einen in ein Gehäuse der Mikro-HiFi-PA aus der Hobby-Hifi eingesetzt. Da sind eigentlich Monacor SP60/4 drin, aber der Korb des FE103S ist praktisch genauso gross und die Schrauben passten genau:

    Fostex_FE103S-L1005191.jpg

    Auf dem ACR-Karton liegt der Monacor SP60. Auch ein sehr schöner Treiber. Aber leider mit einem sehr kleinen Wirkungsgrad.

    In dem Gehäuse (auch Bassreflex) habe ich den FE103S mal eben durchgemessen:

    Fostex_FE130S_frq_in_HH-Mikro-HiFi-PA.png

    Fostex_FE130S_wtf_in_HH-Mikro-HiFi-PA.png


    Was auffällt und damals schon deutlich hörbar war, sind die Resonanzen bei ca. 7kHz und 11kHz. Die kann man auch mit einer EQ-Schaltung kaum beseitigen und machten sich immer bemerkbar.

    Heute Nachmittag werde ich mal das zweite Gehäuse umbauen und mal reinhören.

    Viele Grüsse und noch ein Frohes Neues

    Jürgen

  • Was auffällt und damals schon deutlich hörbar war, sind die Resonanzen bei ca. 7kHz und 11kHz.

    Irgendwo hab ich in den letzten Tagen gelesen, daß es wohl zwei verschiedenen Sigma-Treiber gegeben haben soll und einer davon war weniger nervig. Einige Selbstbauer hätten deshalb die "nicht Sigma Version" bevorzugt, da diese sich obenraus in jedem Fall braver verhalten hätte. Ist aber nur Hörensagen - womöglich kann jemand was dazu aus dem Nähkästchen plaudern.

    Evtl. hat man auch wegen der Serienstreuung unterschiedliche Erfahrungen mit dem selben Treiber gemacht - oder war es die unterschiedliche Wahrnehmung?

    Damals hier dieser Lautsprecher La Petite!!


    http://www.auditorium23.de/Album/Petite.html

    Den Unterschied bemerkt?

    Selbstverständlich recherchiere ich Schreibweisen, bevor ich einen Post absetze - aber in diesem Fall liegt mir die passende Ausgabe der L'Audiophile nicht vor.

    Es gab einen Lautsprecher mit Fostex FE103, der hieß "La Petite Audiophile" - das war aber ein ganz anderes Konstrukt in Säulenform.

    Der Lautsprecher, um den es hier geht, wird in fast allen Artikeln im Netz "Le Petit" genannt und wir wissen sicher alle was gemeint ist. Die einzige abweichende Schreibweise bei A23 setzte sich nach dem Mehrheitsprinzip nicht durch.

    Wie der LS im finalen Licht aller Weisheit richtig gegendert wird, ist mir auch eigentlich ziemlich Wurscht - sorry.



    Es gibt durchaus Sachen, die kleine Breitbänder richtig gut machen und mit dem passenden Gehäude können die auch Bass.

    So dicht an einer punktförmigen Schallquelle ist die räumliche Abbildung fantastisch und bei den Höhen können die Teile auch hinreichend weit mitspielen. Was sie nicht können sind zwei Dinge:
    In der Brillianz in den Bereich der Superhochtöner vordringen
    Pegel im Bass. Es sind eher Leisesprecher, mit denen man im Bereich der Zimmerlautstärke hervorragend hören kann.

    Das ist soweit sicher sinnig zusammengefaßt. Hier spielt wohl auch noch ne Rolle, daß die Chassis einigermaßen weit streuen und die Resonanzfrequenz +- 15% haben kann. Wenn diese also mit 70 Hz angegeben ist, dann kann sie sowohl bei 60 Hz 0der 80 Hz liegen. Das wird in der Praxis kein derbes Problem sein, man sollte aber ein wenig mit dem BR-Rohr spielen, wenn man wirklich die ideale Abstimmung treffen will.

    Ich habe bislang diese LS nur in Youtube-Videos gehört, was natürlich keinen ernsthaften Eindruck vermitteln kann, aber es ist eine klangliche Signatur erkennbar, die ein wenig an einige Hörner erinnert mit einer gewissen tonalen Betonung. Die Einen empfinden sowas als energiereiche Wiedergabe und die anderen eher als irgendwie quietschig.

    Am Ende kommt es auf das passende Umfeld an und dann kann das Hören mit Le Petit sicher Laune machen.


  • Lieber defektzero,

    Es gab einen Lautsprecher mit Fostex FE103, der hieß "La Petite Audiophile" - das war aber ein ganz anderes Konstrukt in Säulenform.

    Richtig und trotzdem falsch!

    Der oben zitierte Lautsprecher stimmt bis auf die Gehäuseform 100% mit der "klobigen" Variante überein. Letztere erschien im Heft 31 im Februar 1984 in der L'Audiophile. Der Säulenlautsprecher wurde in Heft 41 im Herbst 1987 vorgestellt. Beide Exemplare der Zeitschrift liegen mir vor.

    Der Lautsprecher, um den es hier geht, wird in fast allen Artikeln im Netz "Le Petit" genannt und wir wissen sicher alle was gemeint ist. Die einzige abweichende Schreibweise bei A23 setzte sich nach dem Mehrheitsprinzip nicht durch.

    Der Lautsprecher "Le petit" existiert gar nicht!

    Der einzige je existente Lautsprecher hörte auf den Namen "La Petite Audiophile"! und demnach gehen 100 Punkte an das Auditorium 23. Scheinbar die einzigen im Netz, die der französischen Sprache mächtig sind oder sich die Mühe machen, richtig zu zitieren.

    Merke: Grammatik unterliegt NICHT dem Mehrheitsprinzip.


    Kopfschüttelnd

    rolf

  • Ob es jetzt "der Kleine" oder "die Kleine" heißt, ist doch sowas von egal. Das will doch keiner wirklich wissen und noch viel weniger, wie Franzosen das Teil mal genannt haben. Französisch hat doch ohnehin keine wirkliche Bedeutung mehr (außer bei den Leuten, die es mangels Alternativen sprechen müssen) 8o

  • Hier...


    Doctsf - L'audiophile


    ...hat jemand einige Ausgaben der L'Audiophile archiviert und inden Ausgaben 29 und 31 steht auch einiges zu unserem Objekt der Begierde.


    In Nr. 31 werden die normale und die Sigma Variante des FE 103 verglichen mit Frequenzschrieb usw.

    Einmal editiert, zuletzt von defektzero ()

  • Ich habe jetzt auch den zweiten Lautsprecher auf die FE103S umgerüstet und dabei auch noch im Gehäuse neben dem Treiber die Seitenwände bedämpft. Die Wasserfallmessung sieht dadurch vor allem bei ca. 3kHz und 6kHz etwas besser aus. Die anderen Abweichungen sind dann wohl die Unterschiede zwischen den beiden Treibern:

    Fostex_FE130S_wtf_in_HH-Mikro-HiFi-PA_no2.png


    Ich habe jetzt auch so 1,5 Stunden reingehört und bin durchaus positiv überrascht. Insgesamt spielen sie tonal ausgewogener als ich dachte und auch der Bassbereich ist zwar etwas zurückhaltend, aber er spielt recht straff und konturiert und auch etwas federnd.

    Für ein kleines Reflexsystem auf jeden Fall recht gut. Die Lautsprecher standen auch frei bei mir im Raum (ca. 22qm).

    Sänger und Instrumente spielen komplett losgelöst von den LSP und sehr dynamisch und differenziert. Gerade darin sind sie wohl vielen typischen LSP überlegen.

    Die Resonanzen am oberen Ende machen sich aber bemerkbar und fügen dem Klang eine kleine Rauigkeit hinzu und verhindern eine besser Auflösung in diesem Bereich.

    Auch merkt man, das der Superhochtonbereich fast nicht vorhanden ist. Dadurch fehlen vor allem so atmosphärische Informationen aus dem Aufnahmeraum und es klingt alles etwas zu dumpf.

    Ich habe dann mal mit 0,5yF die in der Mikro-Hifi-PA verbauten Hochtöner Monacor MPT-165 dazugenommen. Das war schon fast etwas zuviel, aber es zeigte, das es in die richtige Richtung geht. Insgesamt wurde alles etwas klarer und präsenter und Schlagzeugbesen und eigentlich alle Impulse oder Transienten im Allgemeinen wurden besser wiedergegeben. Für mich klang es so auch merklich angenehmer und unangestrengter. Im Superhochtonbereich fehlt den kleinen Breitbändern also etwas. Wenn man dann noch mit einem kleinen Sperrkreis die Resonanzen zwischen 7kHz und ca. 11kHz etwas absenken kann, könnte der LSP evtl. wirklich gut spielen. Vielleicht verfolge ich das mal weiter.

    Viele Grüsse

    Jürgen