Die Fantastischen Vier haben letzten Freitag ein quasi Best of Album rausgebracht. Anstatt einer einfachen Compilation hat man sich entschieden, alle Lieder neu aufzunehmen - unter mehr oder weniger Live-Bedingungen im Studio, auf zwei synchronisierten Studer 24-Spur-Bandmaschinen. Aufgenommen wurde in den Little Big Beat Studios in Liechtenstein. Gemischt wurde das ganze in Wien und gemastert in Frankfurt/Main.
Wer Die Fantastischen Vier schon mal Live gesehen hat, entweder auf einem Konzert oder im Live-Video, weiß, dass auf der Bühne doch einiges mehr an Instrumenten vertreten ist, als man es bei dieser Musikrichtung vielleicht erwarten würde und so unterscheiden sich die neuen Aufnahmen teils auch recht deutlich von ihrer Album-Version.
Insgesamt klingt das meiste auf der 2LP besser und dynamischer, als man es sonst von einer aktuellen Pop-Produktion erwarten würde. Einige der lauteren Tracks sind dann aber auch doch etwas stark komprimiert. Das Schlagzeug und die Gitarren klingen meist am besten. Der (Sprech-)Gesang ist meist gut, wobei ich an manche Stellen dachte, dass hier vielleicht ein weiterer Take nicht geschadet hätte. Da hat man es mit den Live-Bedingungen vielleicht etwas übertrieben. Sobald Elemente der Studio-Alben verwendet werden, fällt der Klang deutlich ab. Das kommt aber nicht so oft vor. Schade ist auch, dass man bei "Zusammen" im Clueso-Refrain einfach die Aufnahmen der Album-Version abspielt, was akustisch auch nicht so richtig passt. Da hätte man dann vielleicht ein anderes Lied wählen sollen, wenn man ihn nicht noch mal ins Studio holen konnte oder wollte...
An der Pressung gibt es zumindest bei meinem Exemplar nichts auszusetzen. Ruhig und ohne Höhenschlag, so wie es sein soll.
Ansonsten schweigt sich das Cover über den Produktionsprozess ziemlich aus, während es bei der neuen AAA Unplugged II Auflage alle Details gab. Die Abmischung hat also höchstwahrscheinlich digital stattgefunden. Die SST GmbH in Frankfurt/Main, die die Lackfolie geschnitten hat, hat aber laut Homepage immerhin die Möglichkeit, komplett analog zu schneiden, also mit zweitem Wiedergabekopf an der Bandmaschine. Vielleicht gab es also nach der Mischung ein analoges Masterband - aber wer weiß das schon?
Insgesamt aber ein gelungenes und empfehlenswertes Best of - würde ich sagen...
Hier noch drei Hörproben (Qualität am besten auf 1080p stellen, das erhöht auch die Klangqualität):
Gruß
Robert