Teac 6100 2 Spur höher als 185nWb einmessen!

  • Hallo,


    Frage an die Experten. Ist es möglich eine Teac 6100 höher als die Werkseitigen vorgesehenen 185nWb einzumessen. Man kann über Ebay die normalen Bezugsbändern für 185 kaufen die auf NAB oder CCIR gehen.


    Zitat von Händler:

    Bandgeschwindigkeit: 38 cm/s - 15 IPS

    Magnetfluss: 185 nWb/m (ANSI) als Ersatz für TEAC YTT-1044, Equalisation: CCIR (IEC1) 35 µs

    oder

    Magnetfluss: 320 nWb/m (DIN) als Ersatz für TEAC YTT-1064, Equalisation: CCIR (IEC1) 35 µs

    oder

    Magnetfluss: 185 nWb/m (ANSI) als Ersatz für TEAC YTT-1004, Equalisation: NAB 3180/50 µs

    * möglich mit 250nWb/m CCIR oder NAB z.B. für TASCAM 32


    Die Maschine ist jetzt laut Verkäufer auf 185nWb mit LPR35 eingemessen. Ich hab da ein wenig Angst wenn ich fremde Tapes bekomme das ich da bei der Wiedergabe Probleme bekomme. Ausserdem weiß ich noch nicht ob ich mit dem LPR glücklich bin. Evtl. ist eine Umstellung auf SM911 zu überlegen

    Ich möchte die Maschine zum Mastern hernehmen. Ausserdem Fremdtapes zur Restaurierung überspielen. Ich erwarte jetzt nicht das CCIR Tapes zum Zuge kommen. Also bleibt wohl alles bei NAB.


    Hoffe einige Experten haben hier Erfahrung mit den Japanern. Falls jemand hier ist der diese Maschinen professionell einmessen kann bitte auch melden.


    Danke euch....


    P.S. 0dBV sind bei der Maschine 0,775V, und Peak LED geht bei +5dbV an!

  • Hallo!


    Ich kenne mich bei der TEAC 6100 nicht gut aus. Ich weis aber von meiner TEAC X-2000 R, wenn ich da nicht mit dem vorgesehenen Kalibrierungsband arbeite, stehe ich irgendwann im Wald und ich habe keine vergleichbaren Referenzwerte laut Service Manual mehr.


    Davon unbenommen halte ich auch 185nWb/m für Zweispur-Masterbänder für zu niedrig. 320nWb/m sollten es m.M. nach schon sein. Ein Masterband mit 514nWb/m ist dann zwar nominell 4 dB „zu laut“ aber das sollte schon gehen.


    Kann an dem Gerät die Entzerrung umgeschaltet werden? Ich frage das insofern, als dass in Europa bei 38cm/s Bänder mit CCIR Entzerrung vorherrschen, während bei 19cm/s Bänder mit NAB Entzerrung eher gebräuchlich sind. Deine Aussage das CCIR-Tapes nicht zum Zuge kommen, ist daher für 38cm/s etwas gewagt. Spielt aber auch nur bei fremd bespielten Bändern eine Rolle. In Deinem Reich kannst Du das natürlich gestalten, wie Du möchtest. Es gibt noch Stimmen die sagen, dass die NAB Norm bei 38cm/s nicht mehr optimal ist (zu alt, die neuen Bandtypen haben bessere Höhenaussteuerbarkeit) aber das muss man erst mal hören (können).


    Für einen Tipp zur Einmessung wäre der ungefähre Standort noch hilfreich. Ich möchte mich allerdings nicht anbieten, da ich keine Erfahrung mit diesem Gerät habe.


    Viele Grüße

    Linus

  • dass die NAB Norm bei 38cm/s nicht mehr optimal ist (zu alt, die neuen Bandtypen haben bessere Höhenaussteuerbarkeit)

    Finde den Fehler 8o

    "Bewahre mich vor der Einbildung, bei jeder Gelegenheit und zu jedem Thema etwas sagen zu müssen"


    Theresia von Avila

  • Simpel aber hoffentlich trotzdem korrekt ausgedrückt:

    NAB 38cm/s hebt bei Aufnahme den Bassbereich deutlich an und senkt den Hochtonbereich deutlich ab.

    CCIR 38cm/s verändert bei Aufnahme im Bassbereich nichts, senkt den Hochtonbereich aber auch ab, allerdings nicht so stark wie NAB.


    Gerade bei basslastiger Musik geht ein Band bei NAB daher eher in die Sättigung, während die Bänder den etwas stärkeren Hochtonpegel bei CCIR meist besser verkraften.


    Wenn bei Wiedergabe mit der korrekten Entzerrung abgespielt wird, sollte beides gleich gut klingen. Falls man bei NAB mit weniger Pegel aufnehmen musste, damit der Bassbereich sauber klingt, ist das Bandrauschen entsprechend lauter. Wenn man nur selbst aufnimmt, macht es also meist keinen bedeutenden Unterschied.


    Letztendlich ist es auch völlig egal, was besser ist. Fremdaufnahmen werden in einem Großteil der Fälle 19cm/s NAB oder 38cm/s CCIR sein. Wenn man dann jeweils die andere Entzerrung hat, wird es schwierig, da viele Geräte hier keine Umschaltung unterstützen.


    Ja, wenn man sich eine Masterbandkopie bestellt, kann man die Entzerrung meist selbst wählen. Wenn man aber irgendwoher ein bereits bespieltes Band bekommt, wird es eben meist 19 NAB oder 38 CCIR sein.


    Gruß

    Robert

    THIS MONOPHONIC MICROGROOVE RECORDING IS PLAYABLE ON MONOPHONIC AND STEREO PHONOGRAPHS. IT CANNOT BECOME OBSOLETE. IT WILL CONTINUE TO BE A SOURCE OF OUTSTANDING SOUND REPRODUCTION, PROVIDING THE FINEST MONOPHONIC PERFORMANCE FROM ANY PHONOGRAPH.

  • Zustimmung in allen Belangen zu meinem Vorredner. Meine Aussage in Bezug auf NAB als "zu alt" bezog sich einfach auf den Zeitpunkt der Normierung (ich glaube so um 1955) und damals gab es (noch) keine Bänder mit hoher Aussteuerbarkeit in den hohen Frequenzen, daher die stärker Absenkung in der Norm. Warum der Bassbereich in der NAB-Norm angehoben wird, entzieht sich meiner Kenntnis. Wie auch immer. Die richtige Entzerrung für ein fremd bespieltes Band ist entscheidend für die korrekte Wiedergabe. Der Wiedergabefehler ist sonst recht deutlich (zu hören).


    Ansonsten jemanden finden, der das Gerät auf z.B. 320nWb/m umstellen kann.


    Viele Grüße

    Linus

  • In wie weit würde sich die Fehlanpassung bei 38 CCIR Band auf NAB Maschine auswirken? Kann ich das im anschließenden Prozess beim Restaurieren ausgleichen?

    LG Marco


    Es ist 6 Uhr morgens, und mein Kaffee dreht sich mit 33 U/min.


    Project RPM 9.2 mit Hana SL

    ProJect PhonoBox S3B

    DIY Tube Preamp

    Aktiv Monitor Mackie HR824 MKI

    Eversolo DMP-A6 Streamer

  • Hallo!


    Hier die berechneten Wiedergabefehler bei 38cm/s eines CCIR entzerrten Bandes auf einer NAB entzerrten Maschine:


    Bild1.png


    pasted-from-clipboard.png


    Die Aufnahme klingt zu hell und Tiefbass ist weg.

    Berechnung mit freundlicher Unterstützung von Peter Ruhrberger. Grafik von mir.


    Man kann das in einer DAW per angepasster Equalizerkurve ausgleichen. Man muss halt die Charakteristik der Kurve gut treffen. Es gibt auch Programme die das speziell können bzw. korrigieren.


    Viele Grüße

    Linus

    Einmal editiert, zuletzt von linus ()

  • Welche Programme wären denn das?

    LG Marco


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  • Hallo!


    DAWs: Audacity, RX9 von iZotope, etc.


    Ich habe es mal gerade mit dem RX9 ausprobiert. Man bekommt das so näherungsweise mit einer Kombination aus einem (analogen) Low Shelf und einem (analogen) High Shelf Filter geringer Güte (Flankensteilheit) hin. Ich schätze das gilt auch für Audacity (möglicherweise differieren die Filterbezeichnungen).


    Spezialprogramm: StereoLab von Pspatial Audio http://pspatialaudio.com/, gibt es aber nur für den Mac. Da gibt es eine speziell dafür vorgesehene Korrekturfunktion.


    Vermutlich gibt es noch mehr. Vermutlich lässt sich das durch Audacity kostenlos realisieren.


    Viele Grüße

    Linus

  • Genau, so in der Art, ja. Spiegelbildlich zum Fehler und ein wenig auf die absoluten Werte achten. Daher habe ich oben die Tabelle mit dazu angegeben, damit man die exakten Werte hat und nicht grob aus Diagrammen raten muss.


    Hier mal eine grob modellierte Korrektur für obiges Problem in RX9. Persönlich wäre mir das zu ungenau, aber zumindest ein Notbehelf.


    Viele Grüße

    Linus


    pasted-from-clipboard.png

    Einmal editiert, zuletzt von linus ()

  • Also ich hab mich an die Tabelle gehalten und die Werte so übernommen!

    LG Marco


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  • Viel Erfolg. Ich habe gerade gelesen, der FabFilter Pro-Q 3 EQ ist ein Profiwerkzeug und absolute Weltklasse. Das passt dann schon für so'n olles Band 8)


    Viele Grüße

    Linus

  • Warum der Bassbereich in der NAB-Norm angehoben wird, entzieht sich meiner Kenntnis.

    Vielleicht weil sich die magnetisierbare Eisen-Oxdschicht auf dem Band,
    sich nur bei tiefen Tönen in der ganzen Tiefe magnetisieren lässt ;)

    "Bewahre mich vor der Einbildung, bei jeder Gelegenheit und zu jedem Thema etwas sagen zu müssen"


    Theresia von Avila

  • senkt den Hochtonbereich deutlich ab.

    Der Verlauf des magnetischen Flusses über die Frequenz muss sogar mit einer Absenkung der hohen Frequenzen erfolgen ;)

    den etwas stärkeren Hochtonpegel bei CCIR meist besser verkraften.

    lECII bietet etwas mehr Dynamikreserven im Hochtonbereich ;)

    "Bewahre mich vor der Einbildung, bei jeder Gelegenheit und zu jedem Thema etwas sagen zu müssen"


    Theresia von Avila