Kenwood KD990 Höheneinstellung Defekt?

  • Hi,

    ich bin seit etwas über einem Jahr glücklicher Besitzer eines Kenwood KD990, den ich gebraucht gekauft habe. Daran laufen habe ich ein Audio Technica AT33PTG-II, und das klingt schon alles ganz gut.

    Der Tonarm wurde vom Vorbesitzer aber sehr hoch eingestellt, und ich würde ihn gern paralleler stellen.

    Nun habe ich nach der Bedienungsanleitung versucht, die VTA zu ändern: Schrauben neben und hinter der Tonarmbasis gelöst, und es passiert - nix.

    Eigentlich sollte der Arm angeblich sobald man die Schrauben löst herunterrutschen. Auch mit leichter Kraft bewegt sich nichts.

    Könnte da was festgerostet sein? Wie könnte ich das Problem beheben?

    Kann durch den zu hohen Tonarm bei einem ja doch eher scharfen Schliff wie dem AT33 Schaden an der Platte oder dem TA entstehen?

    Danke schonmal, LG Simon

  • Moin Simon,


    festgerostet eher nein. Löse mal die Schraube hinten links, so drei bis vier Umdrehungen bis sie sie ganz leicht drehen lässt. Dann eine Finger unter den Balken mit der Antiskating Anzeige damit nicht alles runter rauscht. Jetzt die rechte Inbusschraube auch ein Paar Umdrehungen raus drehen. Dann leicht an dem ganzen wackeln dann müsste es einwandfrei funktionieren.


    Grüße Oliver

    PS: hab den KD 7010

    Viele Grüße

    Oliver

  • Der Kenwood Arm muss beim PTG fast ganz nach unten, da es sehr flach baut.

    Hast du die richtigen Schrauben erwischt ?

    Ich meine, wenn man den Arm volle Pulle ausgefahren hat, sind da noch weitere Schrauben zu sehen, wo man nicht dran drehen sollte (steht so auch in der Anleitung).

    Es müssen diese beiden Schrauben (ganz unten, in der Basis eingelassene) gelöst werden:


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  • Dankeschön schonmal für die ganzen Antworten! Ich komme heute Abend wieder nach Hause, dann probiere ich das mal mit dem „wackeln“. Bei dem letzten Versuch, wo ich nur von oben gedrückt habe, saß es allerdings echt bombenfest!

    Die richtigen Schrauben habe ich gelöst, die „niemals lösen“ Schraube habe ich in Frieden gelassen.

  • Ok… dann die Schrauben, wie schon geschrieben, etwas mehr anlösen…. auch mal etwas seitlich Lockern bzw. Drehen am Turm/Schaft, ein paar Grad Spiel hat er im Uhrzeigesinn, wenn die Madenscheauben lose sind… Oliver hat es schon genau richtig beschrieben.

    Arm auf jeden Fall festhalten unter dem Antiskatingausleger, damit er nicht plötzlich runterknallt !

    Einmal editiert, zuletzt von Fohnoh ()

  • Hmm, also da scheint etwas bei mir komplett anders zu laufen als bei euch. Ich habe jetzt die beiden Schrauben komplett rausgezogen, aber es sitzt bombenfest. Auch seitwärts ist da überhaupt kein Spiel, leider.

    Auf den Bildern kann man auch gut erkennen, dass der eben nicht ganz unten ist :D

  • Hmm, dann ist da wohl was festgegammelt… ich würde versuchen, das loszuruckeln… wenn du den Arm unterhalb des Turms packst, kannst du da ruhig etwas fester zugreifen, ist ja solide gemacht…

    Vorher am besten das System & Gegengewicht runternehmen.

  • Hallo,

    ich würde auch mal erst das Öl oder Ballistol nehmen und einwirken lassen bevor man mit " Gewalt " daran geht.

    VG Thorsten


    DIY - Röhren -


    Mitglied der AAA

  • So, ich war gestern Abend noch im Baumarkt nachdem ich geschaut habe, welches Kriechöl Kunststoffe am wenigsten angreift.

    Habe SX90+ vorsichtig um die Turmbasis (der Metallzylinder) herum aufgetragen, und über Nacht einwirken lassen.

    Immernoch bombenfest.

    Mittlerweile frage ich mich, ob der Vorbesitzer, oder der Vorvorbesitzer da vielleicht irgendetwas modifiziert hat.

    Ich fürchte, ich muss den zu einer fachmännischen Reparatur bringen.

    Danke euch allen!

  • Aufgrund dieses Threads habe ich mal meinen Schrank durchstöbert und meinen alten Tonarm vom baugleichen KD7010 gefunden.

    Der liegt bestimmt über 10 Jahre im Schrank und liess sich auch nicht mehr verstellen.

    Auffällig sind die Spuren von der Madenschraube zum Feststellen und das er ziemlich vergilbt ist. Der Vorbesitzer war wohl starker Raucher und das Teil hat bestimmt einige Jahre in einem leicht feuchten Keller verbracht. Roch auch so.


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    Mit Druck liess er sich dann wieder verstellen:


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    Auffällig ist der kleine Verstellbereich. Vielleicht 1cm. Er geht auch nicht ganz runter. Bei 5mm bis zur Basis ist Schluss. Meine Vermutung: Diese Nikotin(?)schmiere in Verbindung mit den Spuren von den Madenschrauben haben den Tonarmschaft verklebt. Ich würde deshalb erstmal mit Alkohol statt Öl da ran gehen und dann mit dem Gummihammer.

    Ich gehe allerdings davon aus, dass der Verstellbereich für dein AT dann immer noch nicht reicht. Halte das aber auch nicht für so schlimm, trotz scharfer Nadel. Ich experimentiere viel mit VTA und diversen Systemen an meinem SME M2-9R und bevor man da was hört, muss man schon sehr grob die Höhe verstellen.


    Gruß

    Siggi

  • Danke für die ausführliche Antwort!

    Wäre eine gangbare Methode, unter die Gummimatte eine LP zu legen? Damit müsste man die Höhe ja erheblich steigern können, gerade mit einer 180g-Pressung.

    Oder gibt das Resonanzprobleme?

  • Hast Du noch die Originalmatte? Eleganter wäre eine dickere Matte aber probiere es doch einfach aus. Ich habe eine dicke Thorensmatte drauf. Allerdings ist dann die Nadel schon ziemlich nah an der Platte. Weiss jetzt nicht, wie man den Lifthub einstellt.


    Gruß

    Siggi

  • So, ich hab noch die Originalmatte, aber ich habe jetzt zwei LPs druntergelegt.

    Parallel ist der Arm immer noch nicht, aber sicherlich schon näher dran.

    Nachdem was man hier im Forum liest ist ja eigentlich der SRA relevant, aber der Nadelträger und die Nadel sind so winzig beim PTG-II, dass ich da auch mit einer Lupe nur raten kann.

    Optisch siehts jetzt weniger krumm aus, wobei ich sagen würde, da geht noch was. Nur der Tellerdorn geht dann irgendwann zur Neige :D

  • Sieht etwas nach hinten abfallend aus…

    Ich prüfe den VTA immer über eine horizontale Linie am System… im Falle des 33PTG würde ich den Übergang vom schwarzen Korpus zur der silbernen Bodenplatte als horizontale Referenz nehmen & diese gegen die Plattenobefläche peilen…

  • Ich würde sagen ja, ich glaube es ist bassiger. Aber das kann natürlich Autosuggestion sein, basierend auf dem was ich sonst hier über die Effekte von VTA gelesen habe.

    Muss meine Freundin mal bitten, die Platten für mich zu entfernen und wieder hinzuzufügen, ohne dass ich hinschaue, dann weiß ich Bescheid ;)


    Edit: Jedenfalls ist der Effekt bestenfalls marginal, da bin ich etwas überrascht.