Miles Davis - In A Silent Way (Verzerrungen)

  • Hallo zusammen,

    habe gerade o.g. LP aufgelegt. Geniale Musik, keine Frage. Ich habe dieses Reissue: https://www.discogs.com/de/rel…les-Davis-In-A-Silent-Way

    Auf Seite 2 zeigen sich beim Titelstück am Anfang und am Ende der LP bei den Bläsern (Sopransax, weniger bei der Trompete) deutliche Verzerrungen in den lauten Passagen, vor allem im linken Kanal. Ich habe also schnell vom SPU auf das Phasemation gewechselt: Klingt genauso. Dann zu meiner gerippten CD: Klingt genauso. Dann zum Streaming in 176/24 (Qobuz): Klingt genauso.

    Sieht so aus, als wäre das bei allen Ausgaben so.

    Nun ist das ja eine der bekanntesten Jazz Platten überhaupt. Da gibt es doch sicher Insiderinformationen!? Wurde das schon auf den Masterbändern übersteuert? Ist das erst bei späteren Kopien passiert? Gibt es irgendwelche Ausgaben, die diese Verzerrungen nicht haben?

    Liebe Grüße

    Sebastian

  • Ich bin eben bei discogs rein und habe mir dort den Youtube-track zu „In silent way“ angehört. Quelle kennt man da nicht ja gar nicht.


    Im ersten Teil, bevor der der zweite rhythmische beginnt, meinst Du die beiden Bläser mit den langgezogenen Parts?


    Zunächst klingt das E-Piano heiß bis klirrend. Aber das ist das Instrument selbst. Und dann kommen noch ein Haufen Effektgeräte, die das verstärken, dazu. Beginnen scheint Shorter mit seinem Tenor … welches mir aber auch stark durch Effektgeräte gespielt klingt. Hier höre ich allerdings (iPad/iPods) keine Verzerrungen! Dann kommt Davis‘ Trompete. Ob die nackt oder bearbeitet spielt, kann ich nicht sicher sagen. Auch hier keine auffälligen Verzerrungen. Ein paar „pornographische“ Momente bei den Anblasgeräuschen. Nur kurz eine Art Knacken bevor der schnellere Teil beginnt. Evtl. wird da etwas umgeschaltet.

    BTW: später spielt ein Sax, das fast wie eine Melodia klingt. Melodia oder getriggerter Synthesizer?

    Viele Grüsse,
    Mario


    It is good taste, and good taste alone, that possesses the power to sterilize and is always the first handicap to any creative functioning. (Salvador Dali)

  • Schreib mal hier den Link zu dem YT Video rein. Ich kann dann sagen, bei welcher Minute es zerrt.


    Sebastian

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    Viele Grüsse,
    Mario


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  • Bis auf die Drums hört sich für mich das ganze Album leicht angezerrt, bzw. in die Sättingung gefahren an.

    Für mich als Nichtbläser :) ist es auch manchmal schwierig Verzerrungen/Unsauberkeiten und Blasgeräusche von Mundstück auseinander zu halten.


    Auffällig sind:

    12:10 Zerrung

    19:20 Aussetzer


    Hier ne Aufnahme von mir, wobei Kind Of Blue 10 Jahre älter ist und auch nicht so rauscht. Seltsam...


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  • Bei diesem Album gibt es definitiv "Master", die Verzerrungen aufweisen. Das ist mir gleich bei der deutschen Erstpressung von 1969 aufgefallen und zieht sich durch mehre Nachpressungen durch. Besonders die Trompete und das Saxophon klingen dort (nicht nur leicht) verzerrt. Bei den Nachpressungen von 2008 und 2015 kann ich diese Verzerrungen allerdings nicht wahrnehmen. Absolut verzerrungsfrei ist die amerikanische Erstpressung, zumindest die Pitman Pressung.

  • Sicher nicht, aber Sebastian schrieb auch: „

    Dann zu meiner gerippten CD: Klingt genauso. Dann zum Streaming in 176/24 (Qobuz): Klingt genauso.

    Sieht so aus, als wäre das bei allen Ausgaben so.“

    Viele Grüsse,
    Mario


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  • Pitman Pressung

    Auf discogs gibt es natürlich gerade mal wieder nichts akzeptables zu kaufen. Weder Pitman noch Santa Maria noch Terre Haute. ||

    Viele Grüsse,
    Mario


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  • bei den digital erhältlichen Ausgaben sind mir ehrlich gesagt noch nie Verzerrungen aufgefallen. Da habe ich mir wirklich viele angehört, weil die meisten mich klanglich nicht so überzeugten. Bei der 24/176 Ausgabe haben die sich, meines Wissens nach, noch richtig Mühe gegeben. Ähnlich wie bei der Ausgabe von "Kind of Blue" wurden dort verschiedene Master verglichen und alles letztendlich noch über ein Röhrenmischpult abgemischt, um ein authentisches, verzerrungsfreies Ergebnis zu erhalten.

    Auch ist "In A Silent Way" das erste Album, was praktisch komplett am Mischpult entstanden ist. Das Material, was verwendet wurde, erscheint dann in der Wiederholung nochmal, genauso. Deshalb müsste eine Verzerrung am Anfang, die durch das Masterband bedingt ist, sich nach ca 7 Minuten wiederholen.

  • Bis auf die Drums hört sich für mich das ganze Album leicht angezerrt, bzw. in die Sättingung gefahren an.

    Ja, definitiv, hat schon fast was von Loudness War, womöglich soll das auch so, womöglich war nicht nur das Mischpult, sondern auch Musiker und Techniker voll auf Anschlag...

  • Nur weil das durch ein Röhrenmischpult geht, ist es mit sicherheit nicht weniger verzerrungsfrei.

    natürlich hast du damit Recht, dass durch ein Röhrenmischpult eher Verzerrungen dazu kommen. Ich wollte nur sagen, dass die sich wirklich die größtmögliche Mühe gegeben haben. Das klangliche Ergebnis finde ich auch nicht schlecht.

    Ansonsten kann man sich die gesamte Session, ungeschnitten, auch in der "In A Silent Way" Box anhören.

  • habe mir das 2. Stück noch einmal auf Qobuz angehört und glaube nun zu wissen, was gemeint ist: Zu Beginn spielen Shorter und Miles mit extrem viel "Luft". Die Aufnahme ist unverzerrt, so klingen ein Saxophon und eine Trompete nun einmal, wenn sie mit dermaßen viel "Luft" gespielt werden. Außerdem hat Miles Kondenswasser in der Trompete, was dann als "Knacken" vernehmbar ist.

  • Das entspricht meiner Wahrnehmung, habe es nur anders formuliert.


    Und ja: die Wiederverwendung des Materials erklärt einen weiteren Eindruck, die ich hatte, dass Eingangs- und Ausgangteil des Stücks gleich sind.

    Viele Grüsse,
    Mario


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