Platine zum Aufbau eines "EL CHEAPO" Transistorverstärkers mit dem 2N3055

  • Hallo,


    ein Bekannter hat mal die KI zu El Cheapo bemüht, die hat folgende Impressionen ausgeworfen :)

    Angeblich soll es auch Gitarrenversionen von El Cheapo gegeben haben, was ich mir durchaus vorstellen kann. Ist zwar keine Röhre, aber für einen recht überschaubaren Betrag konnte man sich Ende der 60iger oder in den 70igern einen schönen Combo oder ein schönes Topteil bauen.


    Viele Grüße

    Frank


    EL-Cheapo-Alt.jpg


    EL-Cheapo-Real9.jpg


    El-Cheapo-Schöne Musik.jpg


    EL-Cheapo-Das waren Zeiten.jpg

  • Moin Allerseits,


    es gibt Neuigkeiten für die El Cheapo-Fans. :)

    In den letzten Wochen haben Joachim (hj_b) und meine Wenigkeit einiges

    versucht/ausprobiert. Ich habe meinerseits die Platine so angepasst, daß man

    aktuelle Transistoren verwenden kann - z.B. MJL3281A im TO-264-Gehäuse.

    Das ist insofern wichtig, weil man jetzt die Platine direkt auf einen größeren Kühlkörper schrauben kann - ohne zusätzliche Profile, etc., die bei dem TO-3-Gehäuse nötig waren.

    Bei dieser Gelegenheit habe ich auch die Änderungsvorschläge von Joachim eingearbeitet.

    Es funktioniert super - der Ruhestrom ist sehr stabil und der Klang nochmal besser. 8)

    Eine Sache allerdings hat mich immer noch beschäftigt - das zu höheren Frequenzen hin steigende Verzerrungs-Niveau. Als Ursache hierfür stellte sich der kleine 100pF-Kondensator C4 heraus. Je nach Layout sollte man nicht auf diesen verzichten, aber wenn man den Wert zwischen 33pF und max. 47pF einlötet (optimal sind es 39pF), sieht die Sache schon deutlich besser aus. Das Klirrspektrum ist immer noch "tube-like" und deutlich niedriger, als zuvor - der Klang ist nochmal besser - gerade im oberen Frequenzspektrum. :thumbup:

    Das gilt übrigens für beide Schaltungsvarianten. :) ;)


    Solong Björn

    AAA-Mitglied

  • Miller-Effekt. Hier wäre auch ein Transistor mit weniger Kapazität angebracht. Auch eine Entlastung durch einen zusätzlichen Transistor bringt eine nochmalige Verbesserung.

    VG

  • Hier wäre auch ein Transistor mit weniger Kapazität angebracht

    nicht ganz. ;) Wenn man den 100pF-Kondensator komplett weglässt, wird bei dem Klirrspektrum K3 dominierend - das "wollen" wir hier aber nicht. 8)

    Aus diesem Grund muß man hier "die richtige Dosis Gift" spendieren - und diese liegt im Bereich von ca. 33pF bis 47pF. :P :thumbup:


    Gruß Björn

    AAA-Mitglied

  • nicht ganz. ;) Wenn man den 100pF-Kondensator komplett weglässt, wird bei dem Klirrspektrum K3 dominierend - das "wollen" wir hier aber nicht. 8)

    Aus diesem Grund muß man hier "die richtige Dosis Gift" spendieren - und diese liegt im Bereich von ca. 33pF bis 47pF. :P :thumbup:


    Gruß Björn

    Die Literatur und NTP haben das entsprechend berücksichtigt. Es geht auch nicht um das Weglassen. Davon habe ich auch nicht gesprochen.

    VG

  • Hallo,


    Danke für die Rückmeldung zu C4:

    Eine Verkleinerung ist möglich, was aber auch die Schwingungsneigung verändert. Die hängt natürlich auch von den verwendeten Endstufentransistoren und von Q2 ab.

    Also hier immer prüfen, ob man sich keine Schwingungsgeister einfängt.


    Übrigens geht heute der erste El Cheapo nach England. Dort soll er zum Gitarrenverstärker werden. Da bin ich echt gespannt.


    Viele Grüße

    Frank

  • Eine Verkleinerung ist möglich, was aber auch die Schwingungsneigung verändert

    Moin Frank,


    das stimmt - trotzdem - in meiner Schaltung/bei meiner Leiterplatte gab es aoch komplett ohne diesen Kondensator keinerlei Schwingprobleme. Trotzdem würde ich auf jeden Fall einen kleinen "Sicherheits-Kondensator" einbauen - schon aus Klirrspektrum-Gründen ;)


    Gruß Björn

    AAA-Mitglied

  • Hallo! Ich habe von Frank eine Platine erhalten und diese genau nach Anleitung und ohne Änderung der Komponentenliste aufgebaut. Ich baue es als Leistungsverstärkerteil in einen alten Vox AC30-Festkörperverstärker aus dem Jahr 1978 ein. Das ursprüngliche Design verwendete eine Variante des ursprünglichen „El-Cheapo 2-30“, und die Vox-Designer in England verwendeten andere Variationen in anderen auch ihrer Gitarrenverstärker.


    Ich habe es mit einer +30-Volt-Bankversorgung betrieben und es lässt sich sehr gut mit der ursprünglichen Vorverstärkerstufe koppeln.

    Als nächstes werde ich die interne Stromversorgung des Verstärkers modifizieren und dann alle Teile wieder in das Gehäuse einbauen.


    Hier ein Foto der bisherigen Arbeiten.


    Es ist genauso laut wie die Originalschaltung und klingt für meine Ohren viel klarer und besser. Natürlich ist das kein Hi-Fi!


    Grüße, MM

  • Hallo,


    viele Grüße nach England!


    Danke für Deine Rückmeldung! Es freut mich, dass El Cheapo auch als Gitarrenverstärker funktioniert und du zufrieden mit dem Klang bist.

    Über die Gegenkopplung kannst Du ja die Empfindlichkeit von El Cheapo einstellen und so eine optimale Ankopplung an den Vorverstärker finden.


    Ich halte es eigentlich für eine gute Idee El Cheapo in einem Gitarrenverstärker einzusetzen, wegen seines röhrenähnlichen Klangs sollte das gut harmonieren.


    Viele Grüße

    Frank