Glasfaserleitungen

  • Hier ein Artikel aus spon (leider hinter der Bezahlschranke):

    Breitband-Gerangel - Warum manche zwei Glasfaserleitungen bekommen – und andere gar keine


    Zitat

    ... Das Phänomen ist keineswegs nur in Köln zu beobachten: Inzwischen gibt es immer mehr Gebiete, in denen die Telekom die eigenen Glasfasern verlegt, obwohl sie sich auch bei der Konkurrenz einmieten könnte. Das NDR-Magazin »Extra 3« berichtet 

    etwa von der schwäbischen Gemeinde Gablingen, die erst im Jahr 2025 von der Deutschen Telekom mit Glasfasern versorgt werden sollte. Nachdem jedoch der Konkurrent Deutsche Glasfaser seine Kabel verlegt hatte, preschte die Telekom plötzlich vor und begann, das eigene Glasfaser-Netz neben das der Konkurrenz zu legen. Auch hier mussten die Straßen gleich zweifach aufgegraben werden. ...


    Zitat

    ... Trotzdem bekam die Konkurrenz in den vergangenen Jahren Auftrieb: Viele kleinere Anbieter konnten mit der Unterstützung internationaler Investmentfonds den eigenen Ausbau vorantreiben. Die hatten den deutschen Glasfasermarkt als lukrative Zukunftsinvestition für sich entdeckt und steckten plötzlich Milliarden in den Ausbau. Auch die Deutsche Telekom profitiert von dem plötzlichen Investoreninteresse und hat 2021 ein Joint Venture mit dem IFM Global Infrastructure Fund gegründet, der das Geld aus australischen Pensionsfonds investiert. Ergebnis des neuen Investitions-Wettbewerbs: 2022 wurde in Deutschland die Rekordsumme von elf Milliarden Euro in den Ausbau von Breitbandnetzen gesteckt, fast doppelt so viel wie zehn Jahre zuvor. Tendenz: weiter steigend. ...


    Zitat

    ... Diesen Druck bemerken auch die Konkurrenten. NetCologne und andere beobachten eine neue Aggressivität der Verkäufer, die von Haus zu Haus ziehen und versuchen, Glasfaser-Anschlüsse an die Anwohner zu verkaufen. Dabei würde den Kunden auch erzählt, dass NetCologne sein Netz abschalte und die Anwohner bei der Telekom unterschreiben müssten, um ihren Internetanschluss nicht zu verlieren, berichtet von Lepel. ...


    Bei mir war auch ein Telekom-Mensch, das Gespräch war sehr kurz, es wurde nur die Frage gestellt ob ich Internet habe/haben will. Gegraben wurde noch nicht. Btw. ich bin bei Vodafone mit allem Drum und Dran.

    Kann man irgendwo sehen, wo Glasfaserleitungen bereits gelegt sind? Oder wo welche geplant sind?

    Wie sieht es bei euch aus?

    Gruß Peter

  • Ich habe kommunal geförderte (!) Glasfaser vor der Tür. Anbieter muss deshalb den Anschluss kostenlos anbieten. Aber nur den Anschluss! Betrieb wird nur kommerziellen Kunden angeboten und kostet ab 8400€/y aufwärts.


    Ein Freund von mir musste für seine Firma Telekom Glasfaser legen lassen. Kostenvoranschlag Telekom 10.000€ für 250m vom Schaltkasten bis zur Firma. Dafür niedrige Betriebskosten! Hat dann 1y gedauert bis eingespeist werden sollte. Dann (!) hat die Telekom festgestellt das in dem Schaltkasten gar keine Glasfaser liegt. Ein weiteres halbes Jahr hat es dann gebraucht bis die Telekom dann aus 3km Entfernung Glasfaser herangeholt hatte. Aber wegen des ursprünglichen Vertrages auf ihre eigenen Kosten. :thumbup: Jetzt lässt sich in dem kleinen Industriegebiet nach meinem Freund so ziemlich jede Firma anschließen. Geschwindigkeit und Verfügbarkeit sind hervorragend, also umgekehrt proportional zu einem „normalen“ DSL Anschluss der Telekom ;)


    Grüße von Doc No

    "Das Volk hasst die Geniessenden wie ein Eunuch die Männer." Georg Büchner

  • kurgan : Danke für die Zitate! Sehr interessant. Ich hatte beruflich mit einem solchen Investment Kontakt - und die Dinge aus den Zitaten sind genau dass, was uns abgehalten hat dieses sinnvolle Investment durchzuführen.


    Grüße von Doc No

    "Das Volk hasst die Geniessenden wie ein Eunuch die Männer." Georg Büchner

  • Kann man irgendwo sehen, wo Glasfaserleitungen bereits gelegt sind? Oder wo welche geplant sind?

    Als Privatkunde kann man erstmal schauen, ob ein optischer Abschluss installiert ist. Also ein Kästchen im Hausanschlussraum oder im Keller, bis zu dem ein "Kabel" geht (und wohl eher keins rauskommt, denn jemand, der die Glasfaser bereits nutzt, dürfte darum ja wissen).


    Was man so üblicherweise in Kellern / Hausanschlussräumen finden kann, ist sowas:


    APL + HÜP.jpg


    Links ein APL (Abschlusspunkt Linientechnik) der "Telefoner" (also verdrillte Zweidrahtleitung, heute für ADSL und VDSL im Einsatz), rechts ein HÜP (Hausübergabepunkt) für Koaxkabel (Kabelfernsehen, heute läuft darüber natürlich auch Internet via DOCSIS).


    In diesem Fall wurden beide erkennbar gemeinsam gelegt - von der Telekom, die damals noch im Besitz beider Netztechnologien war. Später mit Börsengang musste die Telekom ein Netz abgeben und entschied sich für das Koaxnetz, das dadurch heute fast überall der Vodafone gehört. Die Telekom hat also in den 1990er Jahren der heutigen Konkurrenz im Internetbereich die Infrastruktur verlegt.


    Im APL kommt eine Leitung mit paarweise verdrillten Drähten an, das ist sowas


    https://www.lapp.com/de/de/a-2…d-outdoor-cable/p/1591050


    https://media.lappcdn.com/7/76…e4cd19e8720da081e9612.jpg


    und wird paarweise auf Eingangsklemmen (LSA-Schneidklemmtechnik) geführt. Von dort zweigen dann zu den Wohnungen jeweils Doppeladern ab. Eine solche Doppelader sehen wir im obigen Beispiel als dünne, mit Kalkfarbe überstrichene Leitung hinter dem APL nach oben weg gehend. Das endet dann in der Wohnung auf der bekannten TAE-Dose


    https://www.hornbach.de/shop/T…5742/8434291/artikel.html


    und da kam früher ein analoges Telefon sowie ggf. Modem oder Fax ran, heute hängt da halt der DSL-Router dran.


    Den Koax-HÜP schauen wir uns mal geöffnet an:


    HÜP geoffnet.jpg


    Da geht ein dickes Koax-Erdkabel (75 Ohm) rein und ist durch diverse FIlter und Testpunkte schaltbar / abgreifbar und kommt drüben wieder raus (wenn denn eines rauskäme). Hier lagen früher UKW und die TV-Bereiche an (87 - 862 MHz), heute halt Internet-Rückweg (5 - 65 MHz bzw. in modernisierten Netzen 5 - 230 MHz unter Verlust von UKW und Band III) sowie Internet-Vorweg und DVB-C-TV-Dienste (113 - 862 MHz bzw. 258 - 862 MHz in schon auf DOCSIS 3.1 umgebauten Netzen).


    Dahinter käme dann bei Nutzung ein Potentialausgleich, ggf. je nach Netzbetreiber ein galvanisches Trennglied, dann der Hausanschlussverstärker zum Einpegeln von Vor- und Rückweg und zum Entzerren, dann wieder ein Potentialausgleich und dann ginge es in die Wohnung(en), wo es auf "Antennendosen" ankommt.


    Es gibt APL und HÜP auch in anderen Bauformen, aber die Funktion ist vergleichbar.


    Optische Leitungen werden anders abgeschlossen. Entweder sie geht in den Keller (FTTB, Fibre to the Basement/Building) oder direkt in die Wohnung (FTTH, Fibre to the Home).


    Es gibt Mischformen, bei der Netcologne ist es ganz gut erklärt:


    https://www.netcologne.de/gesc…eutet-ftth-fttb-und-fttc/



    Hier bei der Telekom sieht man einen FTTH-Wohnunsgabschluss. Da ist ein Laser-Warnaufkleber drauf, denn reinschauen in die ankommende Leitung wäre sehr ungut.


    https://www.telekom.com/de/blo…ftth-bad-cannstatt-600672


    Es gibt Abstufungen in der Verteilung, die erste Stufe kann auf der Straße in einem Kasten sein (z.B. in Einfamilienhausgegenden), von dort geht es dann mit dünneren Leitungen in die Häuser. Oder der Kasten ist im Keller einer zusammengehörenden Hausreihe und von dort wird auf die einzelnen Aufgänge verteilt. Ab da wird dann nochmals unterverteilt auf die einzelnen Wohnungen.


    Ganz unten auf der Seite ist ein Video, das sowas zeigt.


    Wer also recht neu aussehende Kästen im Haus hat, ggf. noch mit Laser-Warnaufkleber drauf


    https://de.m.wikipedia.org/wik…or_Laserstrahl_D-W010.svg


    hat was optisches im Haus. Ob das dann netzseitig angebunden ist, ist nochmal eine ganz andere Frage.


    Ob man geplant "dran" ist, kann man auf Ausbaukarten oder in Ausbau-Datenbanken erkunden. Dazu muss man aber die in Frage kommenden Anbieter kennen.


    Bei der Telekom wäre das hier machbar


    https://www.telekom.de/netz/glasfaser/glasfaserausbau-status


    indem man alle Kästchen leer klickt außer dem für Glasfaser bzw. Highspeed-Ausbau.


    Die anderen in Frage kommenden Anbieter (regionale Unternehmen, Energieversorger, Stadtwerke, ...) muss man halt kennen und dort suchen / fragen.


    Wie sieht es bei euch aus?

    An meinem Heimatort wurde in den 1990er Jahren Telefon (Zweidraht) und Breitbandkoax neu verlegt. Inzwischen gehört die Zweidrahtleitung der Telekom, das Koax gehört der Vodafone. Seit dem Ausbau beider Netze vor etwa 6 Jahren sind via Telekom mittels VDSL bis 250 MBit/s Download / 40 MBit/s Upload möglich - und diese Werte werden auch erreicht. Die Vodafone wirbt teilweise mit ihrem "Gigabit", wozu wohl maximal 50 MBit/s Upload gehören sollen. Teils wird aber - trotz HÜP im Keller - auf DSL verwiesen, was dann wohl über Kooperation mit der Telekom gemacht wird. Das ist etwas unklar und im Einzelfall zu prüfen.


    In meinem Haus in Berlin ginge via Telekom-Zweidrahtleitung inzwischen angeblich auch 250 MBit/s Download / 40 MBit/s Upload (was sich erst noch zeigen müsste, denn ausgebaut hat man dort nur bis zum Kasten irgendwo im Wohngebiet, die Leitungen von dort in die Häuser und vor allem ab Keller in die Wohnungen sind alt und dämpfen / übersprechen u.U. heftig.


    Der 250/40-VDSL-Tarif der Telekom für 55 EUR im Monat beinhaltet eine Allnet-Flat in Deutschland und fürs Ausland kann man theoretisch immer noch Call by Call machen. Dafür fehlt hier noch der Router. Den muss man dazu mieten (ab 6,95 im Monat) oder man kauft einen geeigneten Router, u.U. auch gebraucht.


    TV- und Radio-Dienste sind bei der Telekom nicht dabei, das würde dann via Magenta TV zum Aufpreis realisiert, also wieder ein spezieller IP-Receiver. Soll wohl aber inzwischen in manchen Fenrsehern auch als App integriert sein, habe ich gelesen.


    Die parallel anliegende Vodafone offeriert auch hier ihr "GigaZuhause 1000 Kabel" mit bis zu 50 MBit/s Upload. Das kostet inkl. Standardrouter 60 EUR im Monat (Fritzbox kostet 5 EUR Aufpreis) und da ich davon ausgehe, dass man das TV-Angebot nicht mit Spezialfiltern bekämpfen wird, hätte man illegal noch das Vodafone-TV-Angebot mit öffentlich-rechtlichen und HD und Privaten in SD sowie dem Hörfunk in MP2 oder AAC dazu.


    Ein zum maximalen Telekom VDSL in etwa vergleichbarer Tarif (GigaZuhause Kabel 250 / 50 MBit/s) kostet inkl. Standardrouter 45 EUR/ Monat. Eine Festnetz-Flat ist dabei, Anrufpreise in Mobilnetze / Ausland muss man sich zusammensuchen.


    Telekom ist da schon das teuerste, aber nach meiner Erfahrung auch extrem zuverlässig. Bei meiner Mutter läuft ein Magenta Zuhause S (offiziell 16 MBit/s Down, 2,4 MBit/s Up) inzwischen mit 21 MBit/s Down / 3,2 MBit/s Up) zum gleichen Preis. Ausfälle gibt es keine, die Datenraten sind stabil, auch zu "Stoßzeiten" am Abend - VDSL ist halt eine individuelle Leitung je Kunde.


    Und da ist das Problem für Glasfaser: Mutter bräuchte es nicht, ich auch nicht. Ich bin mit den 20 MBit/s zufrieden und brauche nicht mehr. Bräuchte ich, wären bis 250 MBit/s möglich. Glasfaser böte das auch und noch mehr - aber ich habe dafür auf absehbare Zeit keinen Bedarf.


    Es gibt Fälle, wo ein "Call for interest" gemacht wird, also in einem Wohngebiet alle angeschrieben werden, es ist Glasfaser im Planung, wenn mindestens soundsoviel Prozent mitmachen, sich anschließen lassen und es dann mindestens 2 Jahre nutzen. Dann kostet der Anschluss nichts. Wer sich später anschließen lässt, zahlt z.B. 700 oder 1000 EUR Anschlussgebühr. Wenn die Mindestzahl nicht zustande kommt, wird nicht ausgebaut.


    Was macht man dann, wenn man auf absehbare Zeit zufrieden ist? Nicht mitmachen? Und damit ggf. auf Jahre keine Glasfaser fürs gesamte Gebiet?


    Dort, wo mit VDSL-Doppelader 250 MBit/s gehen, baut die Telekom aber sowieso erstmal nicht aus. Da will kaum jemand schon wieder umbauen, läuft ja alles. So kommt es, dass die Glasfaser jetzt teilweise auf den Dörfern verbuddelt wird, weil da bislang fast gar nichts ging.


    Es wäre übrigens ein Leichtes, auf einer weiteren "Lichtfarbe" in der Glasfaser ein komplettes Breitband-Kabelspektrum mit DVB-C TV/Radio, UKW, meinetwegen auch DAB+ und analog-TV zu übertragen. Das liefe als klassische Amplitudenmodulation des kompletten Breitbandsignals (!) via Laser. Nennt man Overlay, wird am Ende mit speziellen Umsetzern in der Wohnung wieder auf Koax gebracht und ist einfach mit Fernseher / Receiver / ggf. UKW-Radio nutzbar. Manche Stadtwerke machen sowas wohl auch.


    https://shop.brauntelecom.de/o…ungsanschlusspunkte%2Epdf

  • ...

    Kann man irgendwo sehen, wo Glasfaserleitungen bereits gelegt sind? Oder wo welche geplant sind?

    Wie sieht es bei euch aus?

    Moin Peter,

    die Netzbetreiber die einen Glasfaserbreitbandanschluss anbieten haben in der

    Regel Karten über die Ausbaugebiete und wieweit dort Glasfaseranschlüsse verfügbar

    sind. Bei mir in der Gegend haben z.B. die Vereinigte Stadwerke in den Kreisen Stormarn

    und Herzogtum Lauenburg das Glasfasernetz ausgebaut.(Die Telekom hatte hier im

    ländlichen Gebiet keinerlei Interesse gezeigt, schnelles Internet zu liefern.Daher haben sie jetzt wohl auch die beiden kompletten Kreise als Kunden verloren.) 😁

    So sieht das bei uns anschlussmäßig mit FTTH aus...

    https://www.vereinigte-stadtwe…bau/ausbaugebiete-quoten/


    Ich habe hier an meinem Wohnort seit mehreren Jahren FTTH im Haus und die

    Internetverbindung als Standardanschluss beträgt bei mir 300 MBit/sec. im

    Up-/ und Downloadbereich.


    Gruß Thomas


    PS: da damals bei uns der Glasfaserausbau von den Stadtwerken komplett

    neu geplant wurde, waren die Erstkunden von den Anschlussgebühren in Höhe von 800.-€ befreit, jetzt bei bestehendem Netz werden diese einmaligen Anschlussgebühren von jedem Neukunden, der FTTH im Haus haben möchte, erhoben.


    Wir schenken unseren Hunden ein klein wenig Liebe und Zeit. Dafür schenken sie uns restlos alles, was sie zu bieten haben. Es ist zweifellos das beste Geschäft, das der Mensch je gemacht hat.


    Roger Andrew Caras

    2 Mal editiert, zuletzt von Thomas-OD ()

  • Vereinigte Stadwerke

    ...ist ein gutes Stichwort.


    Die haben ja auch das legendäre UKW-Angebot mit 67 (!) Programmen:


    https://services.vereinigte-st…/7/media_token/fnu52ugyg9


    Das sind alle 300 kHz ein Programm. Damit ergeben sich eigentlich extrem schwierige Empfangsverhältnisse, da Intermodulationen im ZF-Mischer der Tuner stets auf belegte Frequenzen fallen. Das sollte eigentlich zischeln, krachen, rauschen usw. - soweit die Theorie, die ich in der Praxis schon bei wesentlich entspannteren Belegungen mit mehrfach gleichen Abständen hintereinander feststellen konnte und durch Änderung der Kabelbelegung auch in den Griff bekam (was bei 67 Programmen nicht möglich ist).


    Hast Du auch dieses UKW-Angebot? Wird das als Glasfaser-Overlay übertragen und in entsprechenden Media-Konvertern abgetrennt und als Koax-HF ausgegeben? Sind Störungen durch die enge Belegung bemerkbar?


    Außerdem sind die Vereinigten Stadtwerke einer der wenigen Kabelnetzbetreiber, die das ARD-Radio im DVB-C-Bereich auch großteils noch transcodiert auf MP2 anbieten zur Wahrung der Kompatibilität:


    https://www.vereinigte-stadtwerke.de/fernsehen/radio/

  • Hast Du auch dieses UKW-Angebot?

    Moin,

    nein, ich habe von den Vereinigten Stadtwerken lediglich

    den Internet- und Telefonanschluss.

    Einen klassischen Radiotuner habe ich nicht mehr. wenn ich wirklich einmal ein Radioprogramm an der Anlage hören möchte, was jedoch

    sehr selten vorkommt, dann läuft das über meinen Streamer.


    Gruß Thomas


    Wir schenken unseren Hunden ein klein wenig Liebe und Zeit. Dafür schenken sie uns restlos alles, was sie zu bieten haben. Es ist zweifellos das beste Geschäft, das der Mensch je gemacht hat.


    Roger Andrew Caras

  • Hallo zusammen!

    Als wir hier in Niederbayern vor 13 Jahren in einem Neubaugebiet gebaut haben, war von der Telekom nur ein 16 Mbit/s Anschluss verfügbar. Das war damals für ein Neubaugebiet sehr wenig vorausschauend. Weil mir das damals zu wenig war, hatte ich einen Hybrid Router. Vor einigen Jahren hat dann die Telekom auf VDSL250 ausgebaut. Ich habe aber nur einen 100Mbit/s Anschluss, der diese Leistung allerdings auch verlässlich bringt. Das hat sogar gereicht, als beide Kinder in Covid Zeiten auch noch zu Hause parallel im Netz waren.

    Vor 2 Jahren haben wir 300m weiter nochmal einen Bungalow gebaut (unseren späteren Alterswohnsitz) und aktuell vermietet. Hier wurde dann von Anfang an Glasfaser verlegt. Obwohl unser Mieter (Informatiker mit viel Homeoffice) also einen 1Gbit/s Anschluss haben könnte, hat er nur einen 250 Mbit/s Anschluss gebucht. Nach meiner Erfahrung braucht kaum ein Privatmann 1Gbit/s.

    Die Installation der Glasfaser war übrigens nichts für schwache Nerven: Von der Baufirma wurde vorschriftsmäßig, ein entsprechendes Leerrohr verlegt, in das später eine Spezialfirma dann das Glasfaserkabel einblasen sollte. Die Strecke vom Verteilerkasten betrug etwas mehr als 200 m und war damit relativ lang. Es kam, wie es kommen musste: Sie haben das Glasfaserkabel nicht eingeblasen bekommen und uns dann wieder den Garten aufgebaggert. Hätte das nicht gereicht, hätten sie sogar die neue Straße wieder aufgerissen. Bei längeren Strecken ist es wohl nicht trivial, Glasfaser einzublasen, insbesondere bei scharfen Kurven. Ich hatte allerdings auch den bösen Eindruck, dass man sich hier nicht maximal Mühe gegeben hat. Wenn‘s bei 2-3 Versuchen nicht klappt, kommt eben der Bagger. Für einen Bauherren führt das schnell zum Nervenzusammenbruch, da es hier keine Leistung aus einer Hand gibt, sondern alles an diverse Subunternehmer vergeben wird. Leerrohr verlegen, Glasfaser einblasen, Löcher baggern, Glasfaser anschliessen, Löcher wieder zuschütten - jeder Arbeitsschritt wurde von einer anderen Firma erledigt. Na egal, letztlich hat es funktioniert, die Gartenbepflanzung wurde wieder hergestellt und zusätzliche Kosten sind uns auch keine entstanden. Jetzt hat unser Altersruhesitz also Glasfaser - wer weiss, ob wir‘s jemals brauchen …


    Liebe Grüße

    Sebastian

  • Aua... 200 Meter und schon ging es nicht. Anderswo liest man


    Sind die Verhältnisse ideal, können die Glasfaserkabel im Siedlungsbereich bis zu drei Kilometer am Stück eingeblasen werden. Wie gesagt, wenn die Verhältnisse ideal sind. Doch starke Steigungen in den Trassen und enge Schleifen, sprich Kurven, im Leerrohr mindern den Streckenlänge. Auch fehlerhaft verlegte Leerrohre oder solche, die im Laufe der Zeit durch Bauarbeiten in der Straße beschädigt worden sind, erschweren das Einblasen.


    https://www.telekom.com/de/blo…uft-durch-die-erde-433996


    oder


    Ein LWL-Kabel soll über eine Strecke von bis zu drei Kilometern verlegt werden. Zu diesem Zweck ist bereits ein Leerrohr vorhanden, in das das Glasfaserkabel nun eingebracht werden soll.


    https://www.kellner-telecom.de…l-technik/kabelverlegung/


    Da muss bei euch ja derbe was schief gelaufen sein.

  • lg74

    kabel kostet nur 40,- .

    wie darf man "bei VDSL hat jeder ein eigenes kabel" verstehen?

    hat da jeder VDSL-Kunde eine eigene leitung vom hauptknotenpunkt der TK direkt zu sich nach hause, oder wie?

    ist doch technisch und praktisch unmöglich machbar.

  • pedi


    Ich denke du spielst auf folgenden Satz an, oder?


    Zitat

    VDSL ist halt eine individuelle Leitung je Kunde.


    Bei VDSL hast du eine ganz normale Doppelader vom KVZ (Kabelverzweiger, dem grauen Kasten auf der Straße) in dein Haus, wie bei DSL. Die Technik im Kasten ist lediglich eine andere.

    Worauf lg74 aber anspielt ist, denke ich, dass man früher nicht von der Straße aus eine Leitung zu jedem Haus gelegt hat, wie man das heute tut - sondern man früher auch mal eine Leitung in ein Haus gelegt hat und von dort aus die Leitung zum Nachbarn abgezweigt hat.

    Dadurch muss man heute teils noch umständlich den Nachbarn mit ins Boot holen, wenn haben etwas (um)geschaltet haben möchte und super Vectoring ist darüber auch nicht in voller Bandbreite möglich.

    Thorens - McIntosh - ATC

  • Worauf lg74 aber anspielt ist, denke ich, dass man früher nicht von der Straße aus eine Leitung zu jedem Haus gelegt hat, wie man das heute tut - sondern man früher auch mal eine Leitung in ein Haus gelegt hat und von dort aus die Leitung zum Nachbarn abgezweigt hat.

    Nein. Ich meinte damit schon, dass jeder (V)DSL-Kunde eine eigene Doppelader vom KVZ bis in die Wohnung hat bzw. so, wie ich das heute aus ausgebauten Gebieten kenne, vom Outdoor-DSLAM neben dem KVZ bis nach Hause


    https://de.wikipedia.org/wiki/Multifunktionsgeh%C3%A4use


    Also eine exklusive Kupfer-Doppelader, davor die Umsetzung auf VDSL und davor eine Glasfaseranbindung des Outdoor-DSLAM.


    Die so realisierten (Telekom-)Anschlüsse, die ich kenne, zeichnen sich dadurch aus, dass die versprochene Bandbreite eingehalten und teils überboten wird. Aus dem Magenta Zuhause S meiner Mutter (einst ADSL2 mit 16 MBit/s Download und 2,4 MBit/s Upload) wurden um 2020 herum "einfach so" über 17 MBit/s Download und seitdem man den Anschluss auf einen VDSL-Port im niedrigst möglichen Profil umgehängt hat (offenba Systemharmonisierung, eine Veränderung war kundenseitig nicht angestoßen worden) liefert der Anschluss stabil über 21 MBit/s Download und über 3 MBit/s Upload.


    Im Unterschied dazu Internet via "Kabelanschluss" (also via Koax). Da hat man im Cluster (ein Hochhaus, auch mal ein halbes Hochhaus, eine "Ecke" mit mehreren MFH, eine Straßenseite - je nach Ausbauzustand) die Daten aller angeschlossenen Haushalte sowohl in Down- als auch in Uploadrichtung gemeinsam in HF moduliert. Da gab es zumindest in den Haushalten, die ich so versorgt kenne, zumindest in den "Stoßzeiten" am Abend massiv "Stau", statt z.B. 50 MBit/s Download zog man dort dann nur noch 10 oder 8 MBit/s raus und wer sich beschwerte, bekam hin und wieder mal einen Monat Kulanz.


    Erst mit dem Freiräumen von TV-Kanälen (ein TV-Kanal = weitere 50 MBit/s Download) konnte dort Kapazität geschaffen werden. Dann kam DOCSIS 3.1 mit effizienteren großen Download-Blöcken und der Vorbereitung auf erweiterten Rückkanalbereich mit mehr Upload. Und natürlich wurden die Cluster verkleinert, es hingen also dann weniger Haushalte an einem Glas<->HF-Umsetzer. Die Glasfaser rückte also näher an die Wohnungen heran. Dennoch sind in den Hauskabelnetzen bzw. in der Ansammlung von Häusern, die hinter einem solchen Umsetzer hängen, immer noch die Datenkapazitäten "shared" und nicht exklusiv.


    Beispiel für solche Umsetzer:


    https://www.dct-delta.de/filea…aetter_de/de_57002895.pdf

  • kabel kostet nur 40,- .

    Was bedeutet das?


    "Kabel" kostet bei meiner Mutter 10 EUR / Monat - ohne Internet, nur Radio+TV. Ist ein uraltes Kleinkabelnetz.


    Das kleine Internetangebot des Discount-Anbieters eazy mit "bis zu "20 MBit/s Download und 2,5 MBit/s Upload im Vodafone-Netz kostet 19 EUR / Monat - seit einer saftigen Preiserhöhung im November 2022:


    https://eazy.de/pdf/vertriebswerk/PIB_eazy20.pdf


    Bei der Wilhelm.Tel in Norderstedt kostet ein Kabel-basierter Internetanschluss 100 MBit/s Download / 40 MBit/s Upload ab 24,90 EUR / Monat:


    https://www.wilhelm-tel.de/festnetz-und-internet


    Da hat jeder Anbieter seine Produkte und seine Preise - teils erheblich in Preis-/Leistung abweichend.

  • du hast geschrieben, dass ein kabelanschluss 60,- kostet.

    kostet für 1000 MBit/s leitung 40,- euro.

    Ich schrieb

    Die parallel anliegende Vodafone offeriert auch hier ihr "GigaZuhause 1000 Kabel" mit bis zu 50 MBit/s Upload. Das kostet inkl. Standardrouter 60 EUR im Monat (Fritzbox kostet 5 EUR Aufpreis)

    Und so sieht das aus:


    Vodafone Kabel-Internet 1000.png


    Kann freilich sein, dass in anderen Regionen andere Preise aufgerufen werden. Bei der PYUR schwankt z.B. der Grundpreis für den Kabelanschluss erheblich je nach Liegenschaft / Wohnungsunternehmen etc. Vielleicht ist das bei der Vodafone ja auch so.


    Und ja, rein vom Preis-Geschwindigkeits-Verhältnis her ist die Telekom recht teuer. Dafür kenne ich auch kaum Ärger mit der Telekom. Der DSL-Anschluss meiner Mutter (sie nutzt nur das dort angeschlossene "analoge" schnurgebundene Telefon) läuft seit 4 1/2 Jahren störungsfrei - bis auf eine Ausnahme: da hat die Telekom "unbestellt" (also von sich aus) auf einen anderen Port am DSLAM umgestellt und falsche Profile geladen. Nichts ging mehr, Modem wollte sich nicht mehr verbinden. Mutter rat- und hilflos.


    Konnte binnen kürzester Zeit durch mich aus 250 km Entfernung telefonisch über die Hotline gelöst werden. Absolut fitter Mann an der Hotline, konnte sagen warum, konnte die richtigen Profile laden (lassen?) und war sogar in der Lage, 10 Minuten später zurückzurufen. Das ganze hat vom Auftrag über das Webformular bis zur Erledigung keine Stunde gedauert. Sowas ist bei Senioren Gold wert. Die haben keinen Nerv und keine Qualifikation, Technik-Adventure zu spielen. Service 1A+ mit Sternchen, zumindest für diesen Einzelfall.

  • Hier ein Artikel aus der "CDU-Mitgliederzeitschrift":

    Diese Karte zeigt, welche Bundesländer am wenigsten Glasfaser haben

    Zitat

    ... Beim Marktüberblick 2022 des Bundesverbandes Breitbandkommunikation e.V (Breko) stellt sich heraus, dass gerade einmal 26 Prozent der deutschen Haushalte Internet per Glasfaser bekommen können.

    Aber: Diese Zahl beschreibt nur den Zustand „Homes Passed“, bei denen also zumindest ein Leerrohr für Glasfaser vorhanden ist – das bedeutet, dass noch nicht unbedingt ein Kabel verlegt ("Homes Prepared") oder der Haushalt angeschlossen ("Homes Connected") wurde. ...

    Gruß Peter

  • Jetzt hat es mich auch erwischt.

    Ich habe die Tage den dritten Brief von "Deutsche Glasfaser" bekommen. Darin wird gesagt "benötigen Sei eine eigne Glasfaser-Internet-Verbindung bis in Ihr Zuhause" und weiter "Voraussetzung dafür ist, dass sich mindestens 33% der anschließbaren Haushalte im Gebiet bis zum Oktober für eine Glasfaser-Anschluss entscheiden". Es werden auch diverse Infoabende angeboten.

    Wo kann man sich ansehen wie so was abläuft? Kosten? Anbieter Wechsel ja/nein? usw. usw.

    Ich habe Nachbaren angesprochen, was sie zu tun gedenken. Die drei Angesprochenen sagten, es interessiere sie nicht, Schreiben ist im Altpapier gelandet. (Einer: brauche ich nicht, der Andere: bin zu alt, sollen die Jungen machen, der Nächste: was ist das?). So kommen die 33% nie zusammen.

    Btw. ich bin bei Vodafone mit Telefon, Kabelfernsehen.

    Gruß Peter