Vintageraum auf dem Analogforum in Moers 2023

  • Hallo Vintagefans,


    Im Vintageraum des diesjährigen Analogforums in Moers werde ich mal eine Vintage Highend Anlage aufstellen, bestehend aus tw. recht seltenen Geräten, die in dieser Kombination wohl einzigartig sein werden. Dazu gehören:


    1) Plattenspieler: Kyocera PL-901 (Riementriebler made by Micro Seiki, Japan) mit Bronze Subteller und serienmäßigem Keramik Plattenteller. Einer der seltensten klassischen Plattenspieler aus Japan. Wahrscheinlich sind davon nicht mehr als 50 Stück gebaut worden. Der Spieler ist mit einem SME V Tonarm bestückt, der ein ebenfalls seltenes Shure Ultra 500 MM trägt.


    2) Vorstufe: Wega Lab Zero (nahezu baugleich mit der Sony TA-E88 Vorstufe). Superseltener High End Vorverstärker mit exzellentem MM und MC Phonoteil. Leider ohne Klangregler. Mal schauen, wie es mit dem Raum in Moers harmoniert, den ich noch nicht zu Gesicht bekommen habe.


    3) Endstufe: Quad 606, eine äußerst kompakte Endstufe in hervorragender Qualität von Quad. Hat genügend Wumms, um die u.g. Lautsprecher anzutreiben.


    4) Bandmaschine: Teac A-7300 RX, eine zweiteilige, 2-Spur Mastermaschine mit 9,5, 19 und 38 cm/s Bandgeschwindigkeit. Erste Maschine weltweit, die DBX als Rauschunterdrückungssystem serienmäßig bot.


    5) CD-Spieler: Denon DCD 3300, ein echter Bolide im Vollmetallgehäuse. Brülleschwer mit exzellentem Schubstangenlaser Laufwerk. Seinerzeit sündhaft teuer!


    6) Boxen: Tannoy HPD 385 Dual Concentric Treiber in älteren, aber originalen Tannoy Berkeley Gehäusen.


    7) Vielleicht kommt noch ein Tapedeck dazu


    Ich freue mich auf Euren Besuch im Vintageraum. Wer möchte, kann gerne eigenens Plattenmaterial mitbringen!


    Gruß


    Andreas

    AAA Member mit Unmengen an altem Geraffel

  • Cool Andreas, da freue ich mich drauf.
    Ich hatte mal Tannoy Arden und die brauchten anders als ältere Dual Concentrics schon einen kleinen Tritt - bei mir damals mit Quad 405.

    Grüße

    Chris

  • Euer Interesse ehrt mich. Schaut Euch das Ding mal genauer an. Im übrigen ist Kyocera eigentlich eine Firma, die sich auf die industrielle Fertigung von Feinmechanik spezialisiert hat. So gibt es z.B. eine Reihe hochwertiger Küchenmesser von Kyocera. Der Bau von Hifi Geräten erfolgte in den 80ern durch Cybernet, einer Tochterfirma von Kyocera, die Mid Price Hifi herstellte. Cybernet Geräte wurden auch in Deutschland verkauft. Auch Contax und Yashica gehörten zum Kyocera Konzern.


    Unter dem Firmennamen Kyocera wurden dann in den frühen 80ern echte Highendgeräte hergestellt, von denen die TopLine ein schweres Keramik Compound Chassis hatte, in das die Elektronik eingelassen war. Gerade die 901er Serie war echtes Highend und umfasste außer meinem Laufwerk PL-901 auch die Vor-/Endstufenkombination C-901 und B-901.


    Kyocera hat übrigens nicht nur den Feinkeramik Teller an Micro Seiki zugeliefert, sondern auch ein Keramik Tellerlager und das schwere Keramik Compound Chassis. Der Bronze Subteller (2,4 kg) und der Keramik Plattenteller (3,6 kg) sowie das schwere Compound Chassis (ca. 20 kg) machen den Kyo zu einem echten Massespieler.


    Der UVP soll in D seinerzeit um die 10.000 DM betragen haben. Bei einer Stückzahl von ca. 50 weltweit sind nicht viele hier in D bis 1984 verkauft worden. Wahrscheinlich war der PL-901 eher ein Ladenhüter, da zu dieser Zeit die CD auf dem Vormarsch war und hochwertige Plattenspieler wie Blei in den Regalen der Händler standen.


    In der Stereo ist der Spieler im Rahmen von Vintage Hifi mal kurz besprochen worden. Allerdings war bei dem gezeigten Exemplar das Keramiklager defekt. In unserer Vereinszeitschrift Analog 02/15 habe ich einen längeren Artikel zu Kyocera geschrieben. Er ist für Mitglieder kostenlos downloadbar, ansonsten gegen eine geringe Gebühr für die AAA.


    Gruß


    Andreas

    AAA Member mit Unmengen an altem Geraffel

  • Was ich spannend finde, ist die Kombination aus Wega Lab Zero - Vorstufe und Quad 606 - Endstufe.

    Das harmoniert also klanglich tatsächlich gut zusammen(?) - Du hast es ja bestimmt schon ausprobiert.


    Meist sagt man ja, Vor- und Endstufe vom gleichen Hersteller sei als Gespann klangl. immer noch am harmonischsten.


    Oder zumindest Vor- und Endstufe aus UK - oder Japan - oder beides US-Geräte - würde gut zusammenpassen / zusammenspielen.

    Hier hätten wir dann ein Japan/UK-Gespann.


    Also: Ich zweifle es nicht an - ich find's nur interessant u. spannend, so zu kombinieren.


    Wie gesagt - Du hast diese Kombi bestimmt schon eingehend ausprobiert, kannst aber gerne mal kurz was dazu scheiben:

    Warum ausgerechnet diese beiden Geräte als Vor-End-Gespann?


    Beste Grüße

    Bernhard

  • Hallo Bernhard,


    ich habe diese Anlage vor etwa einem Jahr aufgebaut, um einfach mal recht seltene Geräte miteinander zu kombinieren. Ursprünglich hingen zwei Dynaco MKIII Röhrenendstufen an der Lab Zero Vorstufe, was klanglich auch gut funktionierte. Leider brummten aber die Netztrafos der MKIIIs altersbedingt ziemlich (ein häufiger Fehler), was den Hörgenuß leider störte.


    Da die Anlage auf und in einem einfachen Ikea Regal aufgebaut und für die Endstufe(n) nur wenig Platz war, habe ich nach einer kompakten Endstufe in meiner Sammlung gesucht, die einfach ins Regal passte. Und da fiel mir meine Quad 606 auf. Und tatsächlich harmonierte das sofort gut miteinander. Man könnte meiner Meinung nach aber auch jede beliebige andere potente Endstufe verwenden. Diese Mär von der glücklichen Kombination von Vor- und Endstufe gleicher Hersteller oder Provenienz habe ich noch nie geglaubt Sie kann aber natürlich auch manchmal Hersteller bedingt zutreffen, wenn der Hersteller das so wollte.


    Eher mußte ich mich beim Aufbau der Anlage wieder an den speziellen Klang der Tannoys gewöhnen. Am Anfang klangs irgendwie grauslich, aber mit der Zeit überzeugte mich das immer mehr. Aber das haben ältere Tannoys imho so an sich. Nicht alle Mucke klingt damit auch gut und man muß sich an den Klang gewöhnen. Das ist aber imho typisch für Hornlautsprecher und geht mir bei alten Klipsch Hörnchen ebenso.


    Ich bin mal gespannt auf die Feedbacks in Moers. Nicht jeder wird bei kurzem Reinhören begeistert sein. Vor allem niemand, der den Hornsound nicht gewohnt ist. Aber ich muß ja auch nix verkaufen!


    Gruß


    Andreas

    AAA Member mit Unmengen an altem Geraffel

  • So und jetzt noch ein kleines Update: Weil es so schön optisch reinpasst und um die Sache abzurunden, bringe ich noch mein Nakamichi DR-1 Tapedeck und einen Stax SRD-X Kopfhörerverstärker (Batterie betrieben) samt Stax SR-Lamda Kopfhörer mit!


    Gruß


    Andreas

    AAA Member mit Unmengen an altem Geraffel

  • So, ich habe gerade erfahren, dass mein Vintageraum in Moers der Raum 032 sein wird. Das ist der Raum direkt neben dem Jugendzimmer... oder darf ich als Älterer sagen, das Jugendzimmer liegt genau neben dem Vintageraum ;)


    Gruß


    Andreas

    AAA Member mit Unmengen an altem Geraffel

  • So, jetzt habe ich ein kleines Problem im Vintageraum. Wie ich vom Hotel erfahren habe, ist der im Zimmer befindliche Tisch fest montiert und kann nicht verschoben werden. Da ich kein transportables Rack habe, bin ich nun etwas aufgeschmissen, da ich nicht weiß, ob die Position des Tisches im Zimmer für meine Vintageanlage geignet ist.


    Und nun zu meiner Bitte: Könnte mir jemand, der ab Freitag in Moers ist, mir bis Sonntag ein geeignetes Rack für die Anlage zur Verfügung stellen? Es müßte ca. 80 - 100 cm breit sein und mehrere Ebenen für die Geräte haben. Die Bandmaschine könnte ich auf ein Ikea Tischchen daneben stellen.


    Danke für Eure Hilfe


    Andreas

    AAA Member mit Unmengen an altem Geraffel