Einfluss des Hörraums auf das Klangerlebnis

  • Wie ist die Korrelation zwischen hoher Nachhallzeit = ms Wert im Bass und Resonanzüberhöhung in dB ?

    Das ist aber nicht nett, denn ich stellte eine Frage und du antwortest mir mit einer Gegenfrage.


    Du bist erleuchtet, wenn du die Mathematik zur Hand hast, antworte mir/uns schnell, auch weil es noch so früh ist.


    Beste Grüße


    Blasios

  • Wenn ich mit Welligkeiten von über 10 dB im Hörraum zu kämpfen habe kann problemlos ein 500 € Lautsprecher in der Summe besser klingen als einer der 10000€ kostet der für diesen Raum aber einfach nicht passt .

    Die Realität kann grausam sein, ;)


    Gruß Micha

  • Wie hat Blaukopf mal geschrieben: "Der Raum ist das Kleid der Musik".


    Ich finde das auch das messtechnische überprüfen der Veränderungen, welche vorgenommen wurden, wichtig ist.


    VG

    jokeramik

  • Ich möchte euch mal einige Wasserfalldiagramme zeigen bei der man den Effekt ohne/mit Absorber sieht. Nochmal, es geht nicht in erster Linie um den Frequenzgang, sonder um die Nachhallzeit. Man achte auf die Einkreisungen, dass sind die eigentlichen Probleme, die nämlich schwingen nicht nach 60 db auf unter 0,4-0,3 sec ab.

    Ohne Seitenabsorber:

    ohne ABS copy.jpg

    Mit Seitenabsorber:

    mit ABS seite:front copy.jpg


    Ohne Deckenabsorber:

    ohne Decken ABS copy.jpg

    Mit Deckenabsorber:

    mit Decken ABS copy.jpg

    Der Peak bei 70 Hz ist die Resonanz zwischen Boden/Decke, hier wird demnächst ein LimpMass Absorber der auf die Resonanz abgestimmt ist, installiert.


    Erstreflexionen ohne Absorber.

    Impuls ohne copy.jpg


    Mit Absorber, nicht perfekt aber es wird. Hier ist das Ziel die Reflexionen auf ca - 25 db zu drücken.

    Impuls mit copy.jpg

    Die Peaks bei 16-20ms sind die, die von der Rückwand kommen. Die werden als nächstes in Angriff genommen. Die Peaks die danach kommen sind sogenannte Diffusanteile.

    Glück auf.

    Detlef

    Acoustic Solid Machine Small + Benz Wood SH, ASR Mini Basis Exlusive HV, Luxman L 550AX Mark ll, Wattson Emerson Analog, Tannoy Prestige Stirling GR

    Einmal editiert, zuletzt von Seiko ()

  • Und hier vom verstorbenem Detlef, ein Front Bass Absorber inkl. Diffusor


    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/163380/



    und die überspannt in einer Stofffarbe, die der Wand/ Deckenfarbe entsprach.


    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/160844/



    Die Oberflächenstruktur der Latten, waren als Diffusor Eigenschaft konzipiert, die Bass-Eckenabsorber hatten in der Diagonale die Tiefe bei gleichzeitigem Mix der Materialdichte.


    Den Rest erledigte ein Ständerwerk / Decke/ Seitenwände mit diverser Lochdurchmesser.


    Die Vorher und Nacher Raumdiagramme habe ich leider nicht mehr .

    G / Otto

  • Eine gute Anlage klingt in einem akustisch miserablen Raum immer noch um Welten besser, als eine schlechte Anlage in einem akustisch optimierten Raum - ich glaube, mit dieser Aussage kann jeder mitgehen.

    Nö, im Gegenteil.


    Zitat

    Wobei dann auch die Frage zu stellen ist, was ist eigentlich akustisch optimal? Wer mal einen schalltoten Raum betreten konnte, der weiß wie unangenehm es da ist; alles klingt so steril und unnatürlich.

    Ein schalltoter Raum ist auch nicht zum Hören, sondern zum Messen da.

    Gruß Horst

  • z.B. bei 50Hz = 1200 ms zu 500 ms

    Ich würde in diesen Fall nicht von Resonanz sprechen, die beiden 50Hz Schwingungen addieren sich zeitrichtig mit einem Delta, bleiben bei einem 10log immer <3dB.


    Ist aber alles für die Katz, weil n-Schwingungen passieren.


    Beste Grüße


    Blasios

  • Es ist schwierig etwas verständlich zu machen, was man nur durch eigene Erfahrung tatsächlich begreifen kann.

    So habe ich auch lange Zeit geglaubt, dass es ausreicht, Pflanzen, Teppich und gefüllte Regale würden genügen.

    Was mich lange vor der ernsthaften Beschäftigung mit der Raumakustik abgehalten hat, war die Tatsache dass all die Maßnahmen die dann getroffen werden müssen nicht einfach mal so schnell erledigt sind. Also Pflanze hin, Teppich raus, geht deutlich schneller und man hört ja dann auch anders... Gewissen beruhigt.

    Ich für meinen Teil kann jedoch sagen, dass das nichts im Vergleich zu dem ist, was man mit einer konsequenten raumakustischen Behandlung erreichen kann. Dazu gehört bei mir auch die absolut symmetrische Aufstellung der Lautsprecher dazu.


    Ich kann behaupten dass der Raum die Raumakustik für mich die maßgeblichste Größe in Bezug auf gutes Hören ist.

    Danach kommt die Qualität der Anlage, Kabel und Strom.

    Jedem, dem es möglich ist dieses Thema konsequent anzugehen, möchte ich ermutigen den Schritt zu wagen.

  • Gehe dahingehend d'accor, daß die Raumakustik die maßgebliche Größe im Bezug zum guten Hören ist. Kabel und Strom sind imhO sekundär.

    Wenn jemand ein Problem mit mir hat, kann er es behalten. Ist schließlich seins!

  • moin,


    Glückwunsch an alle, bei denen die Wahrnehmung des klanglichen Effekts eines Sicherungsrichtungswechsels in den heimischen Hörgefilden gelingt ….. :saint:


    :sorry:


    Schönen Start ins Wochenende

    lori

  • Was mich lange vor der ernsthaften Beschäftigung mit der Raumakustik abgehalten hat, war die Tatsache dass all die Maßnahmen die dann getroffen werden müssen nicht einfach mal so schnell erledigt sind.

    Ist auch meine Erfahrung lohnt aber und ist 1000-fach sinnvoller als sich zeitlich mit dem Thema Sicherungen, Netzwerkkabeln, und Netzstrippen zu verzetteln!

    Gruß Chris

  • Danke für die Blumen, Lori. Das wäre aber nicht nötig gewesen...


    cu LG Horsti

    As "Bird" remarked towards the end of hid life:

    "Civilisation is a damn good idea if someone would try it."

  • Ich möchte euch mal einige Wasserfalldiagramme zeigen bei der man den Effekt ohne/mit Absorber sieht. Nochmal, es geht nicht in erster Linie um den Frequenzgang, sonder um die Nachhallzeit.

    Das ist alles schön und gut und fachlich richtig , nur hilft das Leuten , die sich mit der Thematik noch gar nicht befasst haben erstmal überhaupt nicht weiter .


    Wenn du solche Diagramme zeigt , musst du als erstes Mal den Leuten klarmachen , was die überhaupt zeigen und was die gezeigten Unterschiede ganz konkret bewirken , ansonsten ist sowas für die meisten hübsch bunt und mehr nicht .


    Deswegen argumentiere ich bei Raumakustik generell erstmal mit konkreten Überhöhungen oder Auslöschungen in dB , die sich jeder versierte Laie problemlos in ihren Auswirkungen auch vorstellen kann . Klar kann man auch mit Nachhall argumentieren , aber dann auf wesentlich niedrigerem Level , was auch ganz einfach ist , wenn ich mir hier die Bilder so mancher karg möblierter "Hörräume" anschaue. Einmal fest mit dem Fuß auftreten reicht , wenn der Fußtritt einen hörbaren Nachhall hat , der schon fast einem Echo gleichkommt , dann hat man ein Problem , egal wie teuer das Zeug ist , was man in diesem Raum platziert .


    Es geht bei meinen Ausführungen nur besser erwähnt nicht darum , dir ans Bein zu pinkeln oder dich in Frage zu stellen , ich finde nur , du überforderst Leute , die sich mit der Thematik noch nicht auseinander gesetzt haben . Und Überforderung führt in den meisten Fällen zu Desinteresse , nach dem Motto "was der da redet versteht eh keiner " .

    Diesen Fehler begehen nach meiner Ansicht die meisten Leute , die sich mit Raumakustik intensiv beschäftigen , nichts für ungut ;)


    Gruß Klaus

  • Blasios


    Aus der Erinnerung


    Durch die Raumgeometrie & Nutzung, war die Hörposition vorgegeben, mit einem Reso Peak dort bei 52Hz +10dB. ( 700 ms)


    Deswegen meine Frage nach der Korrelation.


    Nach dem kompletten Akustik Umbau, war die Raummodem nicht mehr wahrnehmbar

    G / Otto

  • Das ist alles schön und gut und fachlich richtig , nur hilft das Leuten , die sich mit der Thematik noch gar nicht befasst haben erstmal überhaupt nicht weiter .

    Und das sind dann die Leute, die dann ihre Hoffnung in neue (Gold) Sicherungen setzen?


    Besser wären dann mal 1000€ in einen Akustik Profi investiert.

    Gruß Chris

  • Es gibt einige interessante Inputs, doch was soll ich tun?


    Typ A: Ich baue nun meinen Hörraum entsprechend um, zumindest optimiere ich diesen mit neuen Möbeln, Teppiche, Vorhänge, etc...


    Typ B: Ich kaufe mir neue Geräte, Kabel, Sicherungen, Untersetzer.....


    Typ C: Ich giesse mir einen Gin-Tonic (oder ähnlich wirkendes) ein und lasse alles wie es ist.