Einfluss des Hörraums auf das Klangerlebnis

  • Moin Doc , letztendlich sind das doch zwei Ansätze mit der gleichen Zielsetzung , wobei eine Messung ohne Korrektur vorher auch eine zielgerichtetere Optimierung des Raumes ermöglicht .


    Längstens beim Einsatz von Absorbern , Diffusoren etc. sind vielen Leuten aber auch Grenzen gesetzt , vom Partner oder auch nur weil man in Mietswohnungen wohnt , wo Sachen wie eine Akustik Decke einziehen ohne Erlaubnis des Vermieters nicht so ohne Weiteres geht .


    In solchen Fällen ist dann die digitale Raumkorrektur das wirksamste Mittel .


    Gruß Klaus

  • Ja, schade, finde ich auch. Insbesondere wenn man sich nur auf die Digitaltechnik bzw. den Frequenzgang einschießt. Zb wenn man sich das Diagramm von bastelixx anschaut. Ein vorher/nachher Frequenzgang, welcher nach der Messung immer noch Pegelunterschiede von locker 20 dB hat. Hier wird dem Nutzer ein durch die Darstellung einer aufgesetzten und gemittelten Kurve (rot) suggeriert, jetzt sei alles perfekt. Ich möchte euch mal zwei Diagramme zeigen von einem identischen Frequenzgang. Das erste ist in der Darstellung fast ungeglättet und das zweite geglättet. Ist doch alles piko oder?

    Bildschirmfoto.jpg

    Bildschirmfoto 1.jpg

    Glück auf.

    Detlef

    Acoustic Solid Machine Small + Benz Wood SH, ASR Mini Basis Exlusive HV, Luxman L 550AX Mark ll, Wattson Emerson Analog, Tannoy Prestige Stirling GR

  • Das erste ist in der Darstellung fast ungeglättet und das zweite geglättet. Ist doch alles piko oder?

    Na ja, wie man's nimmt. Den Mittelwert bilden, ist eine rein mathematische Funktion. Extrem: Wenn du nur einen Punkt am Anfang nimmst und einen am Ende und dann verbindest, dann hast du einen superflachen Frequenzgang. ;)


    Toni

  • Das weiß ich, deshalb schrieb ich ja auch:

    Zitat: Hier wird dem Nutzer ein durch die Darstellung einer aufgesetzten und gemittelten Kurve (rot) suggeriert, jetzt sei alles perfekt.

    Glück auf.

    Detlef

    Acoustic Solid Machine Small + Benz Wood SH, ASR Mini Basis Exlusive HV, Luxman L 550AX Mark ll, Wattson Emerson Analog, Tannoy Prestige Stirling GR

  • Seiko: Wieso suggeriert? Der Nutzer kann doch in der Regel die Glättung auswählen und sich dann eben auch den ungeglätteten Verlauf ansehen. Sollte das den Nutzer etwa überfordern?


    Im übrigen bin ich der Meinung es ist allemal sinnvoller und zielführender sich mit Raumakustik, raumakustischen Maßnahmen und auch DSP auseinanderzusetzen, in diesen Bereichen etwas auszuprobieren und zu messen sowie ggf. auch wieder etwas zu verwerfen als sich mit Kabeln, Netzkabeln und Netzwerkkabeln und den dazugehörigen Steckern die Zeit zu vertreiben.



    Grüße


    Frank

  • Ach wirklich, hast du den ganzen Faden hier gelesen?

    Glück auf.

    Detlef

    Acoustic Solid Machine Small + Benz Wood SH, ASR Mini Basis Exlusive HV, Luxman L 550AX Mark ll, Wattson Emerson Analog, Tannoy Prestige Stirling GR


  • moin,

    den Vorteil der primär konventionellen Raumoptimierung sehe ich vor allem darin, dass es damit gelingen sollte, an mehreren Stellen im Raum “gut” zu hören ohne lediglich auf ein punktuelles Optimum in Sweetspot reduziert zu sein, ähnlich wie in einem akustisch brauchbaren Club, wo es auch an jedem Platz anders klingt, die Musik dennoch brauchbar rüberkommt ;)


    Frohes Musikgeniessen


    lori

  • Im übrigen bin ich der Meinung es ist allemal sinnvoller und zielführender sich mit Raumakustik, raumakustischen Maßnahmen und auch DSP auseinanderzusetzen, in diesen Bereichen etwas auszuprobieren und zu messen sowie ggf. auch wieder etwas zu verwerfen als sich mit Kabeln, Netzkabeln und Netzwerkkabeln und den dazugehörigen Steckern die Zeit zu vertreiben.

    Schon mal darüber nachgedacht dass das eine das andere nicht ausschließt?

    Man kann sich sehr wohl mit dem Raum beschäftigen, als auch z. B. mit anderen Kabeln.

    Für mich gibt es 3 Säulen auf denen alles steht:

    Das eine ist der Raum, die anderen sind die Stromversorgung und die Aufstellung. Alles ist wichtig und sollte bis zum Punkt des machbaren optimiert werden.

    Es steht nirgendswo geschrieben das jemand der sich mit Netzkabeln beschäftigt, sich nicht schon lange um den Raum gekümmert hätte.

    Angenommen und geglaubt wird aber vieles von fast jedem.


    Grüße

    Frank

    Konfuzius sagt:

    Erst wenn eine Mücke auf deinem Hoden landet, wirst du lernen, Probleme ohne Gewalt zu lösen.

  • Die Nachhallzeiten und frequnzabhängigen Refektionen ermitteln die ja stark von den Baumaterialien abhängen. Moden lassen sich ja bei Räumen mit quaderartigen Abmessungen (parallel in x, y und z-Richtung) rechnen, wenn nicht, ist es vermutlich auch da einfacher und genauer zu messen.


    Frank


    PS: Quatsch, die Nachhallzeiten sich ja frequenzabhängig und ergeben sich aus dem Refektionsverhalten und der Raumgeometrie

  • Guten Tag


    Echos sind meiner Meinung nach im Raum nur auf natürlichem Wege, nämlich durch Unterbindung der Entstehung und Einschränkung zu minimieren, denn wie soll das gehen, elektronisch das Echo zeitlich auf das Original zu bringen, mit einer Zeitmaschin?


    Leere harte Räume sollten erstmal möbliert werden. Und dann mal kräftig auftreten und in die Händeklatschen, dann wird die Richtung schon ziemlich klar.


    Und wer nicht immer im Brennpunkt sitzen möchte/kann, ist damit schon fast fertig, vielleicht bis auf kleine Maßnahmen, z.B. Lautsprecher rücken, usw., wenn das keine Abstellkammer ist.


    Trotzdem, ein interessanter Thread für mich, mit vielen Informationen.


    Beste Grüße


    Blasios

    4 Mal editiert, zuletzt von Blasios ()

  • Blasios



    Hole dir ein Ticket, für die Führung im WSF Konzertsaal


    Konzertsaal


    und Aufnahme Studios in der Detmolder Musikhochschule.


    Die wird vorgeführt wie Nachhallzeiten über die Software verlängert oder verkürzt werden


    Konsequenz daraus, dementsprechend ist das Orgelstück kürzer oder länger 😮😮


    Woran liegt dies wohl?

    G / Otto

  • Wenn ich einen Tonimpuls 1/10 Sekunde lang tönen lasse und dieser, ich nenne jetzt mal einen fiktiven Wert von 1 Sekunde, um mit 60 dB abzuklingen, wie um Himmelswillen soll das mit einer Software funktionieren?

    Glück auf.

    Detlef

    Acoustic Solid Machine Small + Benz Wood SH, ASR Mini Basis Exlusive HV, Luxman L 550AX Mark ll, Wattson Emerson Analog, Tannoy Prestige Stirling GR

  • Wenn ich einen Tonimpuls 1/10 Sekunde lang tönen lasse und dieser, ich nenne jetzt mal einen fiktiven Wert von 1 Sekunde, um mit 60 dB abzuklingen, wie um Himmelswillen soll das mit einer Software funktionieren?

    Detlef


    Buche dich in Detmold ein, lasse dir es vorführen, wie der Nachhall verlängert oder verkürzt wird.


    Unsere Gruppe klappten die Kinnladen herunter und der Toningenieur hatte seine wahre Freude daran.



    „Nachgebildet werden können sowohl Punktquellen als auch ebene Wellenfronten. Neben der Synthese von »trockenen« Schallquellen ohne Raum ist es darüber hinaus möglich, die komplexe Akustik von Räumen wiederzugeben und virtuelle Schall- quellen in einem vorher akustisch gemessen oder simulierten Raum erklingen zu lassen.„


    Quelle:

    Fraunhofer IDMT

    G / Otto

  • Wenn ein Konzertsaal eine Nachhallzeit im Mittel zwischen 1,5 bis 2 Sekunden hat, ist es physikalisch unmöglich dort eine geringere Zeit Softwarebasiert zu generieren. Ich bleib dabei. Wer weiß was der Herr euch da vorgeführt hat.

    Glück auf.

    Detlef

    Acoustic Solid Machine Small + Benz Wood SH, ASR Mini Basis Exlusive HV, Luxman L 550AX Mark ll, Wattson Emerson Analog, Tannoy Prestige Stirling GR

  • Wenn ich einen Tonimpuls 1/10 Sekunde lang tönen lasse und dieser, ich nenne jetzt mal einen fiktiven Wert von 1 Sekunde, um mit 60 dB abzuklingen, wie um Himmelswillen soll das mit einer Software funktionieren?

    Digital ist noch mehr möglich, als Du Dir gerade vorstellst.


    Das ist aber ein anderes Thema.


    Bzgl Beeinflussung der Raumakustik ist digital vieles möglich, aber eben nicht alles,

    zumindest in dieser Fragestellung. Wellenfeldsysnthese ist in diesem Zusammenhang ein abgehobenes Thema. Folge ruhig dem Rat von Otto und fahr nach Detmold.

    Danach ist die Hobby-Welt eine andere.


    Ich nehme Bezug auf Stanislaws Graphen. Die negativ Spitze bei knapp unter 100 Hz , herausgepickt, ist durch die Maßnahme schmalbandiger geworden. 20 dB sind in der Tat viel. Die Ursache könnte man angehen, zumal die noch sichtbar und wenig digital veränderbar ist.

    Die 'Unebenheiten' mag ich nicht interpretieren, auch nicht ursächlich.


    Klar sollte sein, dass man mit einem geglätteten Graphen nicht arbeiten kann.

    Ist der ja auch nicht, lediglich der Zielgraph ist farblich abgehoben.


    Gruß

    Wolfgang

  • Konsequenz daraus, dementsprechend ist das Orgelstück kürzer oder länger

    Hallo


    In der Vorstellung ist da schon einiges möglich, Speicher-/Verzögerungseffekte, das wird seziert/sortiert und raumspezifisch nicht zeitgerecht (die Lautsprecher-Kaskade möchte ich sehen) an den Raum abgegeben. Das daß nicht nur an einem Punkt im Raum hörbar ist, das ist Mathematik. Die Bildverarbeiter machen schon lange tolle Sachen, warum sollten die Akustiker klein beigeben.


    Beste Grüße


    Blasios

  • Hallo


    In der Vorstellung ist da schon einiges möglich, Speicher-/Verzögerungseffekte, das wird seziert/sortiert und raumspezifisch nicht zeitgerecht (die Lautsprecher-Kaskade möchte ich sehen) a den Raum abgegeben….


    die sind dort unsichtbar in die Wände integriert


    sogar im Konzertsaal. Wenn ich mich richtig erinnere, sind es in Detmold 272 in die Wand integrierte Lautsprecher (Stichwort Wellenfeldsynthese)

    Gruß lori

  • muss mich korrigieren, nicht nur 272 Wandlautsprecher ;)


    ….Das wiedereröffnete Konzerthaus ist mit einem Wellenfeldsynthesesystem ausgestattet (WFS). Verwendung finden 272 Wandlautsprechern ,41 Deckenlautsprechern und 12 Subwoofer.


    Gruß Loricraft