Übertrager SUT-1, Details zur Verkabelung, Fragen und Antworten

  • Hallo zusammen,

    endlich finde ich die Zeit einige Details zum Übertrager SUT-1L zu erläutern und die Besonderheiten und Eigenschaften einer symmetrischen Verbindung einzugehen. Dabei möchte ich oft auftretenden Probleme bei der Integration von symmetrischen Quellen in unsymmetrische Anlagen behandeln und meine Lösungen dazu besprechen.


    Als erstes möchte ich die Definition von Masse und Gehäuse/Abschirmung klären. In unsymmetrischen Verbindungen wird in der Regel die Abschirmung auch als Masseleitung verwendet, was dazu geführt hat, das man schon die Schirmung allgemein als Masse definiert. Und genau diese Definition führt immer wieder zu Missverständnissen und behindert uns bei der Behebung von Brummproblemen. Besonders deutlich wird das bei der Anbindung eines Plattenspielers an eine bestehende Anlage, wobei zu allem Überfluss selbst manche Hersteller das kleine 1x1 nicht berücksichtigt haben.


    Zum einfacheren Verständnis habe ich eine PDF-Datei mit 5 Beispielen der Verbindungsmöglichkeiten erstellt und beigelegt. In all diesen Beispielen sind Masse und Gehäuse/Schirmung streng getrennt, und mit all diesen Beispielen lässt sich ein symmetrisch ausgeführter Übertrager an einen unsymmetrischen Eingang eines MM-Phono realisieren.


    Doku_Verkabelung.pdf


    Bei all diesen Beispielen dient der Tonarm selbst als Abschirmung und hat keinerlei direkten Kontakt mit dem negativen Signalleiter des Tonabnehmers. Der Tonarm selbst wird per üblichem "Erdungsdraht" (Achtung, nicht Massedraht!) mit dem Gehäuse des Phonovorverstärkers, in unserem Fall des Übertragers, verbunden. Wir haben somit einem Potenzialausgleich zwischen den beiden Gehäusen, dabei hat das eigentliche Signal nichts zu suchen. So sieht es in der Regel bei unsymmetrischen Verbindungen aus. Bei symmetrischen Verbindungen - in der Regel XLR, alternativ (aber selten) Lemo oder ODU - findet diese Verbindung über die Abschirmung statt. Somit übernimmt der Kabelschirm die Funktion eines Gehäuses und eventuell auftretende Einstreuungen werden von beiden Signalleitern ferngehalten.


    Beispiel 1: Cinchausgang am Plattenspieler/Tonarm auf XLR - der Erdungsdraht verbindet die beiden Gehäuse, Pin 1 der XLR Buchse ist direkt mit dem Gehäuse verbunden, und im Stecker liegt der Schirm ebenfalls auf Pin 1. Somit sind alle Bedingungen einer brummfreien (Erdfreien) Verbindung gegeben - der Schirm dient lediglich als Abschirmung, beide Signale (+ und -) laufen unter gleichen Bedingungen.


    Beispiel 2: XLR-Ausgang am Plattenspieler/Tonarm auf XLR - die einfachste und bestmögliche symmetrische Verbindung, der Erdungsdraht wird überflüssig, die Verbindung von Tonarm und Verstärkergehäuse wird über die Abschirmung realisiert. Das funktioniert natürlich nur, wenn der Verstärkereingang auch entsprechend so konfiguriert wurde. Das ist leider nicht immer der Fall, weshalb ich meine angebotenen Kabel auch in diesem Fall mit einem "Erdungsdraht" ausstatte. So sind meine Kabel jederzeit auch mit Fremdprodukten verwendbar.


    Beispiel 3: 5-Pol-Ausgang am Plattenspieler/Tonarm auf XLR - 5-Pol Verbindungen bieten die Möglichkeit die Abschirmung getrennt von den Signalleitungen zu führen. Somit ist eine Konfiguration mit XLR-Steckern problemlos möglich, und auch hier wird der Erdungsdraht überflüssig. Aus den bereits erwähnten Gründen (siehe 2:) statte ich meine 5-Pol/XLR-Kabel ebenfalls trotzdem mit einem Erdungsdraht aus.


    Beispiel 4: Cinchausgang am Plattenspieler/Tonarm auf Cinch + mein RCA-XLR Adapter - dieses Beispiel ist eigentlich nicht empfehlenswert. Cinch selbst bietet nur 2 Pole, hat also keine Anschlussmöglichkeit die Schirmung getrennt anzuschließen. Eine Möglichkeit wäre, die Abschirmung per separater Litze einseitig am Eingangsseitigem Cinch-Stecker "hinten" herauszuführen und mit der Polklemme am Verstärkergehäuse anzuschließen. Übrigens ein guter Tipp für den Anschluss von MM-Tonabnehmern am Phonoeingang, weil es die Kabelkapazität drastisch vermindert. Für den Anschluss eines Übertragers mit symmetrischem Eingang jedoch ungeeignet.


    Beispiel 5: 5-Pol-Ausgang am Plattenspieler/Tonarm auf Cinch - unter den bereits bestehenden Anlagen vielleicht die am häufigsten vorkommende Variante. Da der Cinch-Stecker keine Anschlussmöglichkeit für den Schirm bietet, ist die Verwendung des "Erdungsdrahtes" hierbei Standard. Nicht jeder möchte gleich seine bestehenden Cinchstecker "opfern" und auf XLR umrüsten. So ist mit der Verwendung unseres Adapters eine vollwertige symmetrische Verbindung zum Übertrager machbar.


    Das wars fürs erste. Fragen bei Unklarheiten sind erwünscht, dafür habe ich den Beitrag in diesem Kanal angelegt.


    Es folgen noch eine Abhandlung zum Ausgansseitigem Anschluss an den MM-Phono Eingang, Anpassungsmöglichkeiten an verschieden Tonabnehmer, bisherige Erfahrungen mit verschiedenen Tonabnehmern und Phonovorverstärkern.


    Gruß


    Matej

    Gewerblicher Teilnehmer

  • Das wars fürs erste. Fragen bei Unklarheiten sind erwünsch

    Moin Matej,


    damit habe ich mich auch besckäftigt, beschäftigen müssen.


    Was mir noch fehlt, sind zwei Dinge:


    1. Symmetrisch kann noch besser gehen, wenn man zwei Spulen (identisch) hat, und jeweils die Mitte auf Gehäuse/Abschirmung legt und (**)


    2. oft wird auch eine zusätzlich Verbindung Gehäuse/Abschirmung mit der Masse benötigt. (*)


    (*) Mein Ortofon T2000 war an der Sekundärseite mit Gehäuse/Abschirmung und Masse verbunden (beide Kanäle), bei RCA / RCA - Verkabelung.


    (*) Mein K&K Lundahl Step Up hat jeweils Brücken Primär und Sekundär um Gehäuse/Abschirmung mit Masse (L und R) zu verbinden. Bei XLR / RCA - Verkabelung ist keine Brücke nötig. Ich hatte früher mal RCA / RCA - Verkabelung, da war eine Brücke Primär nötig (beide Kanäle).


    (*) Bei einem China - Trafo war nur Primär (einseitig, rechts) Gehäuse/Abschirmung mit Masse verbunden.


    (**) Oft sind die Trafos mit zwei identische Windungen, manchmal sogar Primär und Sekundör ausgerüstet. Die wird aber zur Anpassung der Übersetzung verwendet, nicht um gute Erdungsverhältnisse zu schaffen.


    Das lässt vermuten, das es leider nicht so ganz einfach ist, bzw. die Ansprüche sich durchaus unterscheiden können. Der T2000 war so was von ruhig, der K&K ist ebenso ruhig, allerdings nur richtig plaziert und der China hatte einen ganz leisen Restbrumm. Ich habe hier den "roten Faden" zwar gesucht, ihn leider nicht gefunden.


    Auch habe ich es öfters gesehen, das es an Step Ups Schalter gibt: "float" oder "ground", also ähnlich wie es K&K mit den vier internen Jumpern noch flexibler gemacht hat.


    Was Ebenso beachtet werden muss, ist: wenn ich beim K&K von XLR / RCA rede, dann ist ein Adapter - Kabel im Einsatz, hier bei mir eines von Ortofon (da gibt es sicherlich Varianten, die dann zu unterschiedlichen Ergebnissen führen).


    Ich hatte vor Jahren schon mal hier im Forum angefragt, wer welchen Trafo im Einsatz hat, und wie dort die "Erdungen" gemacht wurden, leider ohne Resonanz.


    LG Winnie.

  • Hallo Winnie winvieh ,

    das ist doch mal eine Steilvorlage wie sie im Buche steht, damit hast du nicht nur die eigentlichen Probleme beschrieben, sondern auch gleich ein Brücke zum nächsten Punkt geschlagen.


    Deine Beispiele zeigen eigentlich nur, dass das Thema "Gehäuse/Schirmung versus Masse" ganz offensichtlich geflissentlich übergangen wird. Wie wichtig das Thema ist, ist mir klar geworden, als ich mal ein Dossier über symmetrische Verkabelung für ein Tonstudio-Forum geschrieben habe, und dieses zur Kontrolle Jörg Wuttke, einstiger Chefentwickler bei Schoeps, geschickt habe. Der war geradezu außer sich weil ich an einer Stelle "Masse" anstatt "Schirm" geschrieben habe. Dem Mann geht diese "flapsige Verwechselung" offensichtlich tierisch auf den Senkel, anders kann ich mir seine Reaktion nicht erklären.


    Bei der Trennung von Masse und Schirm geht es nicht allein um die Verhinderung von Brumm, sondern auch um weitere, höherfrequente Störungen vom Signal fern zu halten. Dies ist gerade beim Übertrager besonders wichtig weil man hier nichts künstlich kompensieren kann, was bei einer elektronischen Schaltung ob deren niederohmigen Eigenschaften machbar ist (in gewissen Grenzen). Diese Störungen mögen noch so klein sein das man sie nicht hört, aber sie verfälschen das Signal auch durch Modulation, selbst bei -110 dB.


    Nichtsdestotrotz gibt es in meinem Übertrager sehr wohl eine Verbindung zwischen Masse und Gehäuse/Schirm. Jedoch nicht "hart" sondern weich über einen ground loop Filter (Isolator). In den Beispielen ist dieser mit GLP gekennzeichnet. Somit wird die rausgehende Schirmung vom Gehäuse "weich" getrennt und das Signal immer noch "geschont". Damit stehen immer noch beide Optionen - symmetrisch und unsymmetrisch - für die weitere Anbindung an den Phono-Vorverstärker zur Verfügung. Symmetrisch ganz klassisch per XLR, unsymmetrisch kann Pin 1 am RCA-Stecker auf Masse gelegt werden (ist kein Kurzschluss, die Eingangsmasse am Phono-Eingang bekommt lediglich einen Bezugspunkt).


    Was noch fehlt, sind Zeichnungen für die Ausgangsseitigen Verbindungsmöglichkeiten. Diese werde ich (hoffentlich) noch heute Abend nachliefern und einzeln erläutern.


    Ich hatte vor Jahren schon mal hier im Forum angefragt, wer welchen Trafo im Einsatz hat, und wie dort die "Erdungen" gemacht wurden, leider ohne Resonanz.

    Kein Wunder, bei der Vielfalt von Kompromissbehafteten Notlösungen weiß doch der normale Musikfreund nicht mehr was vorn oder hinten ist.


    Gruß


    Matej

    Gewerblicher Teilnehmer

  • Moin Matej,


    ja, die "weiche Anbindung" ist auch öfters mal zu finden, und mit Sicherheit gut. Obwohl es hier zu störenden Phasenverschiebungen kommen kann.


    Wie schon gesagt, das Abtastsystem ist ja wirklich eine symmetrische Quelle. Diese asymmetrisch zu verwenden gleicht einer Sünde.


    Und sicher, es geht nicht nur um den Brumm und auch sind die "Reste" sicherlich noch störend, sein sie auch noch so klein. In unserer heutigen Welt, ist ja alles voll mit "digitalem Noise", das Handy, der Funkmast, das WLAN das PowerLAN. Ein Wuder das man das so gut hinbekommt.


    Auch das Thema Abschirmung ist ja ein Großes. Und auch, das ein Trafo, mit seinen beiden Enden, unterschiedlich mit der Abschirmung koppelt....


    Mir ist es auch immer ein Greul, sehe ich wie Windungen um geschaltet werden. Ich hatte früher mal einen Denon SUT verändert. Ich habe den Schalter (low / high und pass) entfernt, das wat ein völlig neues Gerät.


    Nein, auch hier denke ich, es wäre zielführender ein wirklich symmetrisches Konzept durchzusetzen, also mit geerdeter Mittelanzapfung, und dafür weniger Variation in der Übersetzung. Evtl. denkst du auch noch mal darüber nach.


    Ich hatte früher mit dem Ortofon T2000 mit rund 50 - facher Übersetzung einen 100 Ohm Abtaster mit gutem Erfolg (na ja, es geht noch besser!) betrieben. Macht dieser doch aus 47 KOhm nur 15 Ohm am System. Eine Änderung auf 330 KOhm wirkte Wunder.


    Ich denke, man sollter eher die 47 KOhm umschaltbar machen, als die Übersetzung.


    Wie dem auch sei, was immer da rauskommt, ein "Sau - Interessantes - Thema".


    LG Winnie.

  • Guten Morgen hoerohr


    Da Tonabnehmer-Spulen und Übertrager beide automatisch symmetrisch sind, sehen ich an dieser Schnittstelle kaum Probleme (TA-Spulen frei von Spieler-Chassis).


    Im Übertrager, die RC-Kombination?


    Es wird erst interessant vom Übertrager (symmetrisch) auf PhonePre (un-symmetrisch).


    Was schlägst du vor, wohin geht der XLR-Schirm?

  • Hallo zusammen,

    es kann weitergehen, diesmal mit dem Ausgang. Und hier gibt es eh nur zwei Optionen - symmetrisch per XLR (oder andere symmetrische Stecker, z. B. LEMO oder ODU) oder Cinch. Die Bestückung des Ausgangs mit XLR reicht vollkommen aus und bietet alle möglichen Optionen. XLR Stecker sind im Vergleich zu hochwertigen Cinch-Steckern ja geradezu billig, und dazu noch oftmals besser.


    Hier die Zeichnungen:

    Doku_Verkabelung_Ausgang.pdf


    Fall 1: XLR auf XLR - ist in der Regel völlig unproblematisch, eventuell kann bei manchen Exoten ein Problem auftreten wenn die Konzeption von Masse und Gehäuseerdung am MM-Phonovorverstärker nicht sachgerecht ausgeführt wurde. In diesem Fall hilft dann wieder die bei RCA übliche Erdungslitze. Beide Kabel-Ausführungen sind bei mir erhältlich, ansonsten gibt es mittlerweile normale, aber trotzdem hochwertige, XLR-Kabel wie Sand am Meer.


    Fall 2: XLR auf Cinch - diesmal von Haus mit Erdungskabel. Wie man unschwer erkennen kann, wird die interne Masse in beiden Fällen als Schirmleiter genutzt. Bei der reinen XLR Verbindung klappt das, weil das Signal über die beiden symmetrischen Signalleiter immer noch erdfrei weitergereicht wird. Bei Cinch wird das negative Signal zusammen mit der internen Masse des SUT auf die Eingangsmasse des Phonovorverstärkers gelegt. Dabei wird das negative Signal zu Null (also Masse), die Signalspannung bleibt jedoch voll erhalten, weil die Differenzspannung zwischen positiven und negativen (jetzt Null) Signal erhalten bleibt. Dabei war mir wichtig diese Verbindung möglichst nah am MM-Vorverstärker zu legen damit das negative Signal wirklich nichts von der Abschirmung durchläuft.


    Damit zeigt sich die Bedeutung des GLP-Filters: das Signal bleibt auch auf der Sekundärseite soweit Massefrei, bis es auf den MM-Vorverstärker trifft.


    winvieh : auf deinen Beitrag (Nr.4) gehe ich heute Abend nochmal speziell ein.


    Gruß


    Matej

    Gewerblicher Teilnehmer

  • Hallo


    Für XLR Chinch liegt 1 (Schirm) auf 0 (Cinchmasse), keine gute Lösung.


    RC im PhonePre kann auch nicht vorausgesetzt werden. Im Prinzip wird hier für alles davor, Chassis-Masse auf Signalmasse gelegt.


    Beste Grüße


    Blasios

  • Hallo Winfried,

    Mir ist es auch immer ein Greul, sehe ich wie Windungen um geschaltet werden. Ich hatte früher mal einen Denon SUT verändert. Ich habe den Schalter (low / high und pass) entfernt, das wat ein völlig neues Gerät.


    Nein, auch hier denke ich, es wäre zielführender ein wirklich symmetrisches Konzept durchzusetzen, also mit geerdeter Mittelanzapfung, und dafür weniger Variation in der Übersetzung. Evtl. denkst du auch noch mal darüber nach.

    .....

    meine Version mit zwei Übersetzungen und Schalter sieht anders aus als früher üblich. Die zwei getrennten Eingänge sind direkt und ohne Schalter mit dem Übertrager verbunden, geschaltet wird nur die interne Verdrahtung, ob 24 dB oder 30 dB. Es kann somit auch nur ein Anschluss belegt werden. Der Schalter wurde speziell ausgesucht und geprüft, die Verluste sind verschwindend gering und sind messtechnisch nicht nachweisbar. Und natürlich wurde das auch klanglich beurteilt und für gut befunden. In der 24 dB Stellung wird auch die Mittelanzapfung genutzt.


    Ich habe mich für diese Version entschieden, weil ich so mit "nur" zwei Übertragern alles abdecken kann. Die M-Version (M=Medium, L=Low f. Impedanz) steht schon in den Startlöchern, mit 14 dB und 20 dB Anhebung. Bin gespannt wie sich mein Goldring Ethos und das Denon DL 103 daran macht. Das Ethos läuft zur Zeit auf 24 dB und liegt mit seiner Ausgangsspannung und seinem Innenwiderstand in der "sowohl als auch"-Zone.


    Ich hatte früher mit dem Ortofon T2000 mit rund 50 - facher Übersetzung einen 100 Ohm Abtaster mit gutem Erfolg (na ja, es geht noch besser!) betrieben. Macht dieser doch aus 47 KOhm nur 15 Ohm am System. Eine Änderung auf 330 KOhm wirkte Wunder.


    Ich denke, man sollter eher die 47 KOhm umschaltbar machen, als die Übersetzung.

    Genau daran arbeite ich an meinem Phono-Vorverstärker (das zweite Projekt f. 2023). Reine MM-Ausführung, 40 - 43 - 46 dB gain schaltbar, und 100 kOhm Eingangsimpedanz, durch Anpassstecker bis auf 10 kOhm runterteilbar. Ist preiswerter und weniger Störanfällig als ein Schalter.


    Gruß


    Matej

    Gewerblicher Teilnehmer

  • Hallo Blasios,

    ich bitte um Verständnis, da ich seit gut 35 Jahren symmetrische MC-Vorverstärker und Übertrager baue, und dazu öfters brummende Geräte zwecks richtiger Verdrahtung (Übertrager im speziellen, auch solche welche von "Fachleuten" verdrahtet wurden) zugeschickt bekam, dass ich zu diesem Thema auf stur schalte.


    Beim Übergang auf RCA, also unsymmetrisch, gilt es sich den hiesigen Bedingungen anzupassen. Und es gibt eine große Zahl von sehr guten MM-Phonoteilen, welche verdammt gut klingen, aber unsymmetrisch arbeiten. Unsymmetrisch (für MM) ist nicht per se schlechter als symmetrisch, es kommt darauf an was der Entwickler/Hersteller daraus macht. Ich kann dem Rest der Welt nicht diktieren wie sie ihre Geräte zu konzipieren haben.


    Das RC Glied im MM-Phono ist gestrichelt eingezeichnet, ist also keine Voraussetzung. Gleichwohl findet man das immer öfter, hat sich seit den Problemen mit Importgeräten (speziell aus den USA, 70er und 80er Jahre) mehr und mehr durchgesetzt. Die Geräte so gut wie aller namhafter Hersteller sind mittlerweile damit ausgestattet.


    Solltest du dir eine eigene Lösung selbst gebaut haben und vielleicht irgendwann einen Übertrager von mir probieren (oder gar kaufen) möchtest, werde ich selbstverständlich auf deine Ansprüche eingehen.


    Gruß


    Matej

    Gewerblicher Teilnehmer

  • Die zwei getrennten Eingänge sind direkt und ohne Schalter mit dem Übertrager verbunden,


    Das RC Glied im MM-Phono ist gestrichelt eingezeichnet, ist also keine Voraussetzung.

    Moin Matej,


    ja, ich denke, gute Eingangsbuchsen verwendet, ist wohl die beste Lösung.


    In der 24 dB Stellung wird auch die Mittelanzapfung genutzt.

    Ja, das bietet sich an. Immer, wenn zwei gleiche Wicklungen in Serie sind, kann der "Mittelabgriff" geerdet werden. Dann ist das richtig symmetrisch.


    Sind im Falle der höheren Übersetzung, oder der kleinen Impedanz beide Wicklungen parallel, so geht das leider nicht. Deshalb ja meine Anregung auf diese Betriebsart zu verzichten.


    ob 24 dB oder 30 dB.


    mit 14 dB und 20 dB Anhebung.


    weil ich so mit "nur" zwei Übertragern alles abdecken kann. Die M-Version (M=Medium, L=Low

    Hier, wie gesagt, meine Anregung, zwei Trafo's ( Medium = 24dB und Low = 14 dB). Die 6 dB ist doch NUR eine Verdoppelung, ich würde darauf gerne verzichten, bzw. der symmetrische Betrieb wäre bei mir höher angesiedelt.


    Eine Veränderung der Phono MM - Impedanz von 47 KOhm auf 100 KOhm, sind ja entsprechend 6 dB, bezogen auf den Abschluss des Systems.


    Dann lieber eine dritte Variante im Trafo (High = 30 dB), ung besser ist es.


    Das gestrichelte GLP2 - Glied im Phono MM / RCA ist (leider) oft nur eine Drahtbrücke. Und ein solches Glied ist oft zum Schutzleiter hin, eingebaut. Die Realität ist meist: Gehäuse an einer Stelle auf Signalmasse und ein GLP2 - Glied, niederohmig, hin zum Schutzleiter. Also unterhalb von 10 Ohm (wegen VDE).


    Man darf also gespannt sein.


    LG Winnie.

  • Moin Matej,


    ich habe heute Nachmittag in die Angebote aus China geschaut. Dort werden Symmetrische Varianten angeboten:


    RCA - Eingang und

    XLR - Ausgang,


    Also eher das Segment: preiswerter Plattenspieler und neue Verstärkertechnik.


    Ich sehe das genau anders rum:


    XLR - Eingang und

    RCA - Ausgang.


    Hier im Forum ist ja mehr der hochwertige Dreher und eine gute MM - Phono (mit RCA!) vertreten...


    LG Winnie.

  • IMG_3394


    Ich habe mal meine Konfiguration gezeichnet:


    Links der Thorens 1601 am XLR - Ausgang, dieser ist über ein Ortofon XLR / RCA Kabel mit meinem K&K Trafo verbunden.


    Man sieht, die "Erde" wird am Trafo - Eingang mit der Signalmasse verbunden (im Ortofon - Adapter). Es darf also im K&K Trafo KEIN Jumper für den Eingang gesetzt werden.


    Die "Erde" ist separat zum Trafo - Gehäuse und dann zum Phono geführt. Im K&K ist der Kern auch auf "Erde", sowie auch das Gehäuse.


    Der Jumper für den Ausgang im K&K ist bei mir offen geblieben (ist leiser).


    Ich hätte alternativ auch den Thorens 1601 über RCA verkabeln können. Dann wäre der Jumper im Eingang ("Erde" mit Signalmasse) sinnvoll gewesen.


    Aber du verfolgst ja einen "richtigen" XLR - Eingang am Trafo. Das ist viel besser.


    LG Winnie.

  • Ach so,


    man könnte sich jetzt fragen, wie so ich XLR dort gemacht habe. Die RCA - Stecker am Trafo passen richtig gut. Ich verwende sonst gerne WBT Spannzangen, aber das Ortofonkabel sitzt sehr gut.


    LG Winnie.

  • Hallo Winfried,

    dann weist du ja was du zu tun hast ;) , es muss ja nicht gleich XLR sein, Mini-XLR tut es auch. Sind besser als man erwarten würde (Stichwort: Low-Mas Steckverbinder).


    Die direkte Verbindung mit Erde legt dir allen Müll aufs Signal, welcher sich so in Netz tummelt, in der Regel ab 6 kHz aufwärts, häufig mit einem starkem Knubbel bei ca 25 kHz.


    Gruß


    Matej

    Gewerblicher Teilnehmer

  • Müll aufs Signal, welcher sich so in Netz tummelt, in der Regel ab 6 kHz aufwärts, häufig mit einem starkem Knubbel bei ca 25 kHz.

    Moin Matej,


    ich habe meine Phono WLAN - fest gemacht. Hier war es die Heizung. Ganz unglücklich auf der Leiterplatte, so zwei Leitungen, knapp 15 cm nebeneinander, dazwische die drei Röhren. Also eine gute Antenne. Jeweils 0.1µF von unten an die Heizung, und da sie auf ca. 60 V hochgelegt ist, noch EINE Seite mit 0.1µF an Masse.


    Aber mein PowerLAN machte immer noch ein kaum wahrnehmbares Knaksen. Der digitale Müll ist gemein, der fügt sich nicht ein wie Rauschen, der stört.


    Das ging erst runter durch genau diese Verkabelung. Die war besser als RCA / RCA und Brücken im Primärkreis.


    Ich war in meinem Arbeitsleben in der Aromphysik tätig. Dort habe ich Strahlungsdetektoren gemacht, die funktionieren ähnlich einer Elektronenröhre. Die Strahlung wird in elektrisch gewandelt, und dann verstärkt. Also die Neutronen waren das Gitter.


    Dort haben wir vieles digitalisieren müssen. Es hab immer eine Unschärfe die größer als erwartet war (Gaußverteilung, breiter...). Wir hatten 100MHz 18 oder später 20 Bit ADC's. Addierte man zum Signal ein weißes Rauschen unterhalb ein LSB, also nicht zu sehen, dann wurde die Gaußverteilung schmaler. Ist bei uns Analogies ja auch so....


    Ach so, ich habe zwar immer im Büro überlegt, mußte aber leider nur zu oft feststellen, das es vor Ort, am EXperiment, ganz anders sein kann. Hochfrequenz nimmt komische Wege, oder sie findet immer einen Weg sich bemerkbar zu machen.


    LG Winnie.