Hallo zusammen,
endlich finde ich die Zeit einige Details zum Übertrager SUT-1L zu erläutern und die Besonderheiten und Eigenschaften einer symmetrischen Verbindung einzugehen. Dabei möchte ich oft auftretenden Probleme bei der Integration von symmetrischen Quellen in unsymmetrische Anlagen behandeln und meine Lösungen dazu besprechen.
Als erstes möchte ich die Definition von Masse und Gehäuse/Abschirmung klären. In unsymmetrischen Verbindungen wird in der Regel die Abschirmung auch als Masseleitung verwendet, was dazu geführt hat, das man schon die Schirmung allgemein als Masse definiert. Und genau diese Definition führt immer wieder zu Missverständnissen und behindert uns bei der Behebung von Brummproblemen. Besonders deutlich wird das bei der Anbindung eines Plattenspielers an eine bestehende Anlage, wobei zu allem Überfluss selbst manche Hersteller das kleine 1x1 nicht berücksichtigt haben.
Zum einfacheren Verständnis habe ich eine PDF-Datei mit 5 Beispielen der Verbindungsmöglichkeiten erstellt und beigelegt. In all diesen Beispielen sind Masse und Gehäuse/Schirmung streng getrennt, und mit all diesen Beispielen lässt sich ein symmetrisch ausgeführter Übertrager an einen unsymmetrischen Eingang eines MM-Phono realisieren.
Bei all diesen Beispielen dient der Tonarm selbst als Abschirmung und hat keinerlei direkten Kontakt mit dem negativen Signalleiter des Tonabnehmers. Der Tonarm selbst wird per üblichem "Erdungsdraht" (Achtung, nicht Massedraht!) mit dem Gehäuse des Phonovorverstärkers, in unserem Fall des Übertragers, verbunden. Wir haben somit einem Potenzialausgleich zwischen den beiden Gehäusen, dabei hat das eigentliche Signal nichts zu suchen. So sieht es in der Regel bei unsymmetrischen Verbindungen aus. Bei symmetrischen Verbindungen - in der Regel XLR, alternativ (aber selten) Lemo oder ODU - findet diese Verbindung über die Abschirmung statt. Somit übernimmt der Kabelschirm die Funktion eines Gehäuses und eventuell auftretende Einstreuungen werden von beiden Signalleitern ferngehalten.
Beispiel 1: Cinchausgang am Plattenspieler/Tonarm auf XLR - der Erdungsdraht verbindet die beiden Gehäuse, Pin 1 der XLR Buchse ist direkt mit dem Gehäuse verbunden, und im Stecker liegt der Schirm ebenfalls auf Pin 1. Somit sind alle Bedingungen einer brummfreien (Erdfreien) Verbindung gegeben - der Schirm dient lediglich als Abschirmung, beide Signale (+ und -) laufen unter gleichen Bedingungen.
Beispiel 2: XLR-Ausgang am Plattenspieler/Tonarm auf XLR - die einfachste und bestmögliche symmetrische Verbindung, der Erdungsdraht wird überflüssig, die Verbindung von Tonarm und Verstärkergehäuse wird über die Abschirmung realisiert. Das funktioniert natürlich nur, wenn der Verstärkereingang auch entsprechend so konfiguriert wurde. Das ist leider nicht immer der Fall, weshalb ich meine angebotenen Kabel auch in diesem Fall mit einem "Erdungsdraht" ausstatte. So sind meine Kabel jederzeit auch mit Fremdprodukten verwendbar.
Beispiel 3: 5-Pol-Ausgang am Plattenspieler/Tonarm auf XLR - 5-Pol Verbindungen bieten die Möglichkeit die Abschirmung getrennt von den Signalleitungen zu führen. Somit ist eine Konfiguration mit XLR-Steckern problemlos möglich, und auch hier wird der Erdungsdraht überflüssig. Aus den bereits erwähnten Gründen (siehe 2:) statte ich meine 5-Pol/XLR-Kabel ebenfalls trotzdem mit einem Erdungsdraht aus.
Beispiel 4: Cinchausgang am Plattenspieler/Tonarm auf Cinch + mein RCA-XLR Adapter - dieses Beispiel ist eigentlich nicht empfehlenswert. Cinch selbst bietet nur 2 Pole, hat also keine Anschlussmöglichkeit die Schirmung getrennt anzuschließen. Eine Möglichkeit wäre, die Abschirmung per separater Litze einseitig am Eingangsseitigem Cinch-Stecker "hinten" herauszuführen und mit der Polklemme am Verstärkergehäuse anzuschließen. Übrigens ein guter Tipp für den Anschluss von MM-Tonabnehmern am Phonoeingang, weil es die Kabelkapazität drastisch vermindert. Für den Anschluss eines Übertragers mit symmetrischem Eingang jedoch ungeeignet.
Beispiel 5: 5-Pol-Ausgang am Plattenspieler/Tonarm auf Cinch - unter den bereits bestehenden Anlagen vielleicht die am häufigsten vorkommende Variante. Da der Cinch-Stecker keine Anschlussmöglichkeit für den Schirm bietet, ist die Verwendung des "Erdungsdrahtes" hierbei Standard. Nicht jeder möchte gleich seine bestehenden Cinchstecker "opfern" und auf XLR umrüsten. So ist mit der Verwendung unseres Adapters eine vollwertige symmetrische Verbindung zum Übertrager machbar.
Das wars fürs erste. Fragen bei Unklarheiten sind erwünscht, dafür habe ich den Beitrag in diesem Kanal angelegt.
Es folgen noch eine Abhandlung zum Ausgansseitigem Anschluss an den MM-Phono Eingang, Anpassungsmöglichkeiten an verschieden Tonabnehmer, bisherige Erfahrungen mit verschiedenen Tonabnehmern und Phonovorverstärkern.
Gruß
Matej