Aufrüsten Yamaha P-06

  • Hallo zusammen,

    ich habe meinen alten Yamaha P-06 reaktiviert. Ordentlich gereinigt und einen neuen Riemen hat er auch bekommen.

    Lohnt es sich in einen neuen Tonabnehmer zu investieren?
    Kann man da sonst noch etwas verbessern?
    Wo steht der Yamaha P-06 im Vergleich zu einem CEC BD-6000?

    Danke für Eure Meinungen

    Gruß Martin

  • Hallo Martin,

    noch Bedarf nach mehr Meinung?


    Ich habe selbst schon seit Jahren einen P-06 und den vollautomatischen Cousin P-320 im Keller liegen. Ich drücke mich aber davor, die Teile zu überholen, ist halt unwirtschaftlich, da kaum jemand so einen Yamaha haben möchte.

    Ich habe an den Dingern aber nicht viel auszusetzen. Der Tonarm ist steif und solide, der kleine Gleichstrom-Motor läuft leise und störungsarm, die Kunststoffzarge ist hinreichend resonanzarm, Lager anständig, nichts klapperig oder problematisch.


    Ein Plattenteller mit etwas mehr Masse könnte den Gleichlauf verbessern, die Haubenscharniere machen oft Ärger und die Optik ist halt nicht so umwerfend. Von der technischen Qualität aber kann der Yamaha es locker mit jedem aktuellen Einsteigerplattenspieler aufnehmen.


    Das originale CG-7700 (N-7700 ist die Bezeichnung der Nadel) ist ein lediglich umgelabeltes Audio Technica AT-91, ein sehr einfaches System und seit Jahren der preiswerteste Magnet-Tonabnehmer überhaupt auf dem Markt. Das Yamaha spielt sauber und kräftig, die Nadel sollte man aber schon alle 300 bis 500 Stunden tauschen. Ich hätte allerdings keine Skrupel, am Yamaha auch höherwertige Tonabnehmer zu montieren.


    Der CEC-BD-6000 ist 10 Jahre älter als der Yamaha und hat mehr als das doppelte gekostet. Der bietet mit seiner großen Holz-Zarge und dem langen S-Tonarm mehr für's Auge. Für wirklich besser - hinsichtlich der zu erreichenden Klangqualität - halte ich ihn aber nicht.


    Grüße, Brent

    Gewerblicher Teilnehmer

  • Moin und willkommen Martin

    Sofern du wie Brent schon erwähnt hat , keinerlei wirtschaftliche Interessen verfolgst , sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt . Neben den üblichen Geschichten wie Aufrüstung des Systems kann man auch optisch einiges machen .


    Ich beschäftige mich beruflich mit Produkten aus Massivholz und da bieten solche kleinen Hobbyprojekte für mich immer auch die Möglichkeit mit Sachen zu experimentieren , die ich dann unter Umständen auch im Gewerbe nutzen kann .


    Derzeit hab ich mir gerade einen kleinen Technics zu Brust genommen , einen SL-DD3 , kleiner Direkt Antriebler mit T4P Arm , nix dolles aber ebenfalls gut genug , um mit aktuellen Einstiegsplayern bis 400€ locker mithalten zu können .


    So sieht der original aus :

    28072017_Technics_SL-DD3_01.jpg

  • Könnte man da nicht gleich ein Subchassis bauen und da den Technics draufstellen?

    Nur so ne Idee...


    Gruß

    andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • Könnte man da nicht gleich ein Subchassis bauen und da den Technics draufstellen?

    Nur so ne Idee...


    Gruß

    andreas

    Hi Andreas , ich bin nicht so der Freund von Subchassis .

    Die Unterbauzarge ist zweiteilig , einmal eben der Außenrahmen aus Massivholz mit umlaufender Nut , der Technics wird so wie auf den Originalboden aufgelegt und liegt in der Nut , verschraubt mit den Punkten , wo normal die Gerätefüße befestigt sind .


    In dem Holzrahmen ist eine Absorberplatte mit Sandfüllung versenkt eingebaut , wo dann die höhenverstellbaren Füße von unten dran verschraubt sind .


    Gruß Klaus

  • Und das ist das derzeitige Zwischenergebnis

    Das ist echt super, gefällt mir außerordentlich. Ganz nebenbei beherbergt der kleine Technics im Grunde den Antrieb der aktuellen 1210er Generation. Der Arm ist auch nicht schlechter als die älteren Arme auf den Technics-PS. Nur eben ohne Höhenverstellung und mit fixer Auflagekraft und Antiskating. Da ein großes T4P rein und der sollte auch in erheblich höheren Gefilden problemlos mithalten können. Mit der Zarge dann natürlich noch viel besser ;)

  • Das ist echt super, gefällt mir außerordentlich. Ganz nebenbei beherbergt der kleine Technics im Grunde den Antrieb der aktuellen 1210er Generation. Der Arm ist auch nicht schlechter als die älteren Arme auf den Technics-PS. Nur eben ohne Höhenverstellung und mit fixer Auflagekraft und Antiskating. Da ein großes T4P rein und der sollte auch in erheblich höheren Gefilden problemlos mithalten können. Mit der Zarge dann natürlich noch viel besser ;)

    Da ist das EPS 30 von Technics drauf und für den Anfang hab ich eine Analogis Nadel mit Nude Diamant und elliptischem Schliff angedacht , die liegt bei knapp 50 € und ist erstmal angemessen . Wenn mich mal der Hafer stickt , gibts auch noch was von Jico .


    Gruß Klaus


    P.S. Gerade für Anfänger finde ich diese kleinen Technics Direkttriebler ganz hervorragend geeignet . Sehr einfacher Einstieg ins Hobby Schallplatte , keine unnötige Fummelei , Endabschaltung und über die Nadeln aufrüstbare Originalsysteme . Täte ich jedem Neugerät vorziehen .

  • Ist das nicht eher ein QD-3?

    Nö , ist ein DD-3 :) Auf dem zweiten Bild ist nochmal die innere Absoberplatte zu sehen , drei Lagen Multiplex , die mittlere Lage ist ein Hohlrahmen mit Quarzsand Füllung .

    Sinn der Sache ist eben nicht nur eine individuelle Optik , sondern auch die Möglichkeit den Dreher nicht unbedingt auf einem Wandregal platzieren zu müssen . Durch den Umbau wiegt er ca. 8,5 kg .


    DSC_0001 (1).jpgDSC_0002 (1).jpg

  • Erinnert mich an meine Phono-Sturm-und-Drang-Zeit im Erziehungsurlaub. Kind war ja meistens in der Kita.


    Da habe ich einem Technics SL-120 einen ähnlichen Unterbau zusammengeleimt. Nicht ganz grundlos, bei hohen Lautstärken begann die originale Bodenwanne mitzuschwingen und äußerte sich als hörbares Dröhnen.


    sl120.jpg


    Wenig später habe ich das nochmals mit einem SL-1500 II mit Transportschaden gemacht, wog danach das doppelte und hat - abgesehen von der Optik - richtig viel Spaß gemacht.


    sl1400.jpg


    Sorry für die schlechte Bildqualität, das war vor mehr als 20 Jahren und meine Kamera war alles andere als State-Of-The-Art.

    Gewerblicher Teilnehmer

    Einmal editiert, zuletzt von johnny.yen ()

  • Super , besten Dank vor allem für das obere Bild , da kann ich gleich mal sehen , wie sowas bei meinem SL1200 MKnix aussehen würde .


    Was hast du da genommen Brent , Birke Multiplex in Schichtbauweise ?


    Gruß Klaus


    P.S. Wo wir gerade dabei sind , hast du vielleicht noch zwei Hauben Scharniere für meinen rumfliegen , die hab ich leider nicht mitbekommen . Wenn ja gerne PN mit Preisvorstellung .

  • Super , besten Dank vor allem für das obere Bild , da kann ich gleich mal sehen , wie sowas bei meinem SL1200 MKnix aussehen würde .

    Der stand vor einer Weile bei Spring-Air zum Verkauf, da gibt es auch anständige Bilder. Einfach kurz googeln.

    Was hast du da genommen Brent , Birke Multiplex in Schichtbauweise ?

    Exakt. Die Idee stammte eigentlich von Norbert Mahler, heute Tonmechanik Berlin, damals Norma-Hylee-Tech. Die bauten Multiplex-Zargen für Garrard 301/TD-124 und Norbert hatte zwei Straßen weiter einen Laden für gebrauchte Platten und Hifi-Krams.

    hast du vielleicht noch zwei Hauben Scharniere für meinen rumfliegen

    Für den SL-120 garantiert nicht, für den SL-DD3 kann ich gern nachsehen. Falls ich welche finde, kannst Du die gern gegen Porto bzw. geschenkt haben.


    Jetzt wird's aber arg off-topic, sorry.


    Grüße, Brent

    Gewerblicher Teilnehmer

  • Jepp , für den SL-DD3 meinte ich . Kannst mir ja ne PN schicken , falls du welche findest Brent und ja , die dürfen auch ruhig was kosten :)


    Zurück zum Thema , dass ich hier den kleinen Technics gezeigt habe , soll ja auch kein Selbstzweck sein , damit man mir Beifall klatscht , sondern einfach für den TE auch was bringen , weil er eben fragte was man noch so machen könnte .


    Privat rein zum Spaß , geht da halt so einiges , diese kleinen Dreher aus den 70er/80er und 90er Jahren sind viel besser als manche glauben . Allemal genau so gut wie ein kleiner Project, Rega oder vergleichbares und dabei sind sie meistens auch besser ausgestattet .

    Nen Riemen umzulegen zum Beispiel nur um die Geschwindigkeit zu wechseln ging in der Zeit gar nicht und eine Endabschaltung war obligatorisch .


    Auch bei dem Yamaha kann man mit minimal Aufwand an der Optik schon was machen , Stichwort Kunststoff polieren . Die meisten dieser Dreher haben ja matte Oberflächen , was recht einfach und plastikhaft aussieht . Sowas lässt sich ohne Werkstatt am Küchentisch schon ändern . Gute Polierpaste beispielsweise von Rot/Weiß , ein paar weiche Tücher und dann kanns losgehen .


    Auch hier mal ein Beispiel aus meiner Rumpelkammer , ein einfacher Sharp RP-1144 , riemengetrieben , kein übler Tonarm , Oberfläche schwarz matt , halt günstig .

    Nach ca. 2 Stunden kann er aber auch so aussehen .


    DSC_0003 (1).jpgDSC_0004 (1).jpgDSC_0005.jpg

  • Danke für Eure Meinungen,
    ich werde dem Yamaha einen neuen Tonabnehmer spendieren.

    Ich denke da an einen AT-VM 95, der sollte von der Tonarmhöhe her passen.

    Die Idee mit dem Holzunterbau werde ich mir mal durch den Kopf gehen lassen.