SME 312/309-Headshell-gleich?

  • Grüß' Euch,
    ischäddomolefroch an die Experdde:
    Sind die Headshells von SME 312 und 309 identisch und daher auch beliebig untereinander austauschbar?


    Laut SME-Datenblatt differieren die Kröpfungswinkel folgendermassen: 309 = 23,2°, 310 = 22,6°, 312 = 17,3°.
    Ebenso der Überhang: 309 = 17,0mm, 310 = 16,5mm, 312 = 12,6mm.


    Bei PhonoPhono zB. gibts Ersatzheadshells für alle 3 Arme, mit jeweils unterschiedlichen Bestellnummern, die laut telefonischer Auskunft von Phonophono unterschiedlich sein sollen, eben wegen des differierenden Kpöpfungswinkels.


    Erscheint mir logisch, da sich die großen SME-Arme ja nur in einer Ebene verschieben lassen und der kröpfungswinkel nicht einstellbar ist.


    Im Rahmen einer Tausch- und Probieraktion hat nun ein Freund mein SME 312-Headshell mit montiertem AT33PTG auf seinen 3500 SME-Arm-9 Zoll (Raeke) geschraubt, problemlos eingestellt, klingt hervorragend, tasted problemlos 100 mikron ab.
    Im Gegenzug hab' ich mein Lyra Argo auf sein 3500er Headshell vom 9"-Arm geschraubt und auf meinen SME 312 montiert. Bei der Montage fiel auf, daß der Nadelträger des Systems nicht genau in der Flucht steht nach SME-Schablone, sondern von vorne gesehen der Nadelträger leicht nach rechts abweicht. Würde ich als falschen Kröpfungswinkel definieren. Der Nadelträger läßt sich auch durch Verschieben des Arms im möglichen Bereich nicht in die Flucht bringen. Außerdem stimmt dann auch der Überhang nicht mehr. Also das System nach Deckung des T-armumrisses mit der Schablone eingestellt, Überhang stimmt.
    Ergebnis: Abtastung locker 90 mikron, vorher mit Originalheadshell warens immer nur 70. Klanglich einwandfrei, eher etwas besser, stimmiger als vorher.


    Wir haben später die Headshells aufeinander gelegt, sie erschienen nach Augenmaß identisch. Auch durch nachmessen mit dem Messschieber habe ich keine Abweichungen feststellen können. Mein Freund meinte, laut Auskunft von Transrotor wären die Headshells sowieso identisch.


    Nach meiner Meinung müssten eigentlich die Löcher in der Headshell zur Befestigung des Tonabnehmers geringfügig verschoben sein, um die unterschiedlichen Kröpfungswinkel zu erzeugen. Messen konnte ich es allerdings nicht, oder ich habe Tomaten auf den Augen.
    Und durch das Verschieben des Armes ändert sich ja nicht der Kröpfungswinkel, oder?


    Weiß jemand die Wahrheit?


    Gruß
    Peter

    :D 8) :rolleyes:

  • Hallo Peter,


    Zitat

    Und durch das Verschieben des Armes ändert sich ja nicht der Kröpfungswinkel, oder?


    Kröpfungswinkel und Überhang sind zwei Seiten der korrekten Justage. Wenn es stimmt, stimmt an beiden Punkten die Nadelstellung. Auch beim SME. Hat man den Überhang perfekt eingestellt, passt z.B. auf der Schön-Schablone auch der Kröpfungswinkel, nur kann man den eben nicht gesondert justieren, sondern man kann an dem Punkt nur quasi noch mal überprüfen, ob der Überhang tatsächlich o.k. ist.


    Zur eigentlichen Frage bzgl. der Headshells kann ich leider nix Genaues sagen, könnte mir aber vorstellen, dass am SME durch die enorme Variationsbreite der Langloch-Justierung, mehrere Wege nach Rom führen, d.h. abbweichende Kröpfungswinkel in einem gewissen Maße ausgeglichen werden können.


    Viele Grüße


    Dirk

    Streamen ist wie alkoholfreies Bier...scheint erstmal richtig zu sein, am Ende fehlt aber das Entscheidende.

  • Hallo Dirk,


    Zitat

    Kröpfungswinkel und Überhang sind zwei Seiten der korrekten Justage. Wenn es stimmt, stimmt an beiden Punkten die Nadelstellung. Auch beim SME. Hat man den Überhang perfekt eingestellt, passt z.B. auf der Schön-Schablone auch der Kröpfungswinkel, nur kann man den eben nicht gesondert justieren, sondern man kann an dem Punkt nur quasi noch mal überprüfen, ob der Überhang tatsächlich o.k. ist.


    Der Zusammenhang Kröpfungswinkel/Überhang ist schon klar. Bin allerdings der Meinung, daß bei korrekter Justage mit der jeweils dem Arm(hier SME 312) beigelgten Schablone eine Nachprüfung mit der Schön-Schablone zu leicht differierenden Werten führt. Stimmt der Überhang exakt, ist der Kröpfungswinkel leicht abweichend, etwas zu groß.
    Das liegt wohl daran, daß SME bei den großen geraden Armen eine etwas andere Geometrie benutzt, soviel ich weiß.
    Aber da jede Einstellung sowieso immer nur ein Kompromiss ist, stelle ich inzwischen SME-Arme nach beigelegter Schablone ein und gut ist, in der Regel auch klanglich.


    Zitat

    Zur eigentlichen Frage bzgl. der Headshells kann ich leider nix Genaues sagen, könnte mir aber vorstellen, dass am SME durch die enorme Variationsbreite der Langloch-Justierung, mehrere Wege nach Rom führen, d.h. abbweichende Kröpfungswinkel in einem gewissen Maße ausgeglichen werden können.


    Da warte ich dann einfach noch ab.


    Werde heute abend die H-shells wieder tauschen. Hatte jetzt beim letztmaligen Nachprüfen den Eindruck, daß die Kontur der rechten abgeschrägten Außenkante des jetzt montierten HS vom 9°-Arm nicht genau mit der auf der Schablone übereinstimmt, sondern etwas schräger steht.
    Schaun mer mal, ich werd kurz berichten, wenns interessiert.


    Peter

    :D 8) :rolleyes:

  • Hallo Peter,


    hmmm, also ich habe mit der Schön-Schablone da eine andere Erfahrung gemacht, zumindest mit dem SME 3500. Man bekommt das zumindest mit dem Arm hin, dass es auf beiden Punkten (K/Ü) stimmt. Obwohl mir ja auch schon die Meinung untergekommen ist, Schön sei nicht optimal für SME.
    Mit dem 3009 improved und dem Shure V15 Type IV ist das allerdings so eine Sache. Allein das Spiel des Nadeleinschubs im System verhindert meiner Meinung nach eine optimale Justierung. Ich habe den Arm ja gerade ummontiert und war wirklich nicht sicher, ob das korrekt ist, klingt aber gut, keine Verzerrung o. Ä.
    Aber wie gesagt, wenn man einen 3500'er eingestellt hat, kommt einem so ein alter Arm irgendwie in der Justagemöglichkeit deutlich unpräziser vor. Auch, wenn man die Schrauben anzieht, verzieht es eventuell schon wieder ein wenig. (Klingt aber geil für's Alter und für's Geld.)
    Die SME-Schablone halte ich allerdings für eine Katastrophe, wenn man nicht den absolut korrekten Blickwinkel hat, dann war es das. Habe mal nur Spasses halber erst mit der Schablone justiert und nach nachgeprüft - Auweia! Und wenn die Headshells etwas abweichen, dann hast Du sowieso keine Chance mehr.
    Du solltst auf jeden Fall mit einer Testplatte den Erfolg überprüfen, denke ich.


    Viele Grüße



    Dirk

    Streamen ist wie alkoholfreies Bier...scheint erstmal richtig zu sein, am Ende fehlt aber das Entscheidende.

  • Hi Dirk,


    Zitat

    Du solltst auf jeden Fall mit einer Testplatte den Erfolg überprüfen, denke ich.


    Das hab' ich ja gemacht, mit Lyra-Argo locker 90 mikron.
    Vorher mit Original-HS vom 312er warens immer nur 70, bestenfalls gerade so 80 mikron.


    Aber wie gesagt, heute abend tausche ich nochmal die HS.


    Gruß
    Peter

    :D 8) :rolleyes:

  • So nochmal kurz, um das Thema zum Abschluß zu bringen.


    Auf meinem SME 312 sitzt jetzt wieder das Originalheadshell mit Lyra Argo, tastet 90 micron ab, klingt super (hab' wahrscheinlich beim Einstellen ein gutes Händchen gehabt und den richtigen Rotwein dabei getrunken).


    Aufgefallen ist, daß ich nach Montage des Lyra auf das Originalheadshell vom SME 312 das Gegengewicht etwas zurücknehmen mußte, ca. 0,2-0,3 g. Ein Nachwiegen der Headshells von SME 312 und SME 3500 (9", Räcke) ergab auch genau die Differenz von 0,2-0,3g, was das Räcke-Headshell schwerer war. Nochmaliges nachmessen der HS
    ergab keine Unterschiede, ich würde sie als identisch einstufen.


    Mein Fazit:
    Die Headshells von 312 und 309 sind identisch. Der Unterschied besteht in der Beschriftung und den damit unterschiedlichen Bestellnummern. Der Preis ist ja auch gleich. Unterschiedliche Gewichte würde ich unter Fertigungstoleranzen einordnen, was bei dem aufgerufenen Preis allerdings zu denken gibt.
    Also nix mit unterschiedlichen Kröpfungswinkeln und damit mal wieder die Feststellung, daß die ganze Einstellerei sowieso nur ein Kompromiß ist.
    Manchmal trifft man ihn halt klanglich besser, manchmal nicht so gut, aber man kann ja nach Gehör nachbessern und das zählt.
    Als Tuningmaß´nahme empfehle ich einen guten Rotwein, auch den nach Geschmack und Geldbeutel, die Auswirkungen sind sowieso ähnlich, außer am nächsten morgen und dann auch noch altersabhängig (Alter des Trinkers):rolleyes:


    Peter

    :D 8) :rolleyes: