Ist neu inzwischen allgemein doch besser?

  • Moin Klaus

    Ob gebraucht oder neu kommt immer auf den Benutzer an und ob man Lust am schrauben hat oder einfach nur Musik hören will.

    Wie die neuen Modelle von innen ausschauen würde mich auch mal interessieren.


    Gruß : Matze

  • Klanglich macht es durchaus Sinn einen ordentlich gemachten Dreher neu zu kaufen. Vintage Tonarme & Teller mit Lagerschäden sind deutlich verbreiteter als man gerne zugeben möchte.


    Was mich aber bei Neu Drehern seit Jahren nervt ohne Ende: keine Halb- und Vollautomaten mehr. Selbst einfaches Abschalten ohne Anheben würde ja schon reichen. Allein schon deshalb sind für mich Neudreher nicht besser. Wenn ich mir z.b. den neuen großen Thorens anschaue und was der kosten wird und dann kratzt der Diamant die ganze Nacht in der Auslaufrille wenn ich beim Entspannen einschlafe. Da bleib ich bei meinem PS-X9, der klingt nicht so viel schlechter und schaltet ab.

    --- Ich höre hiermit und zwar das.

    Es gilt wie immer: das ist meine Meinung. Sie muss deshalb weder für andere passen noch erhebt sie Anspruch absolute Wahrheit zu sein.

  • Das deckt sich überhaupt nicht mit meinen Erfahrungen. Lagerschäden habe ich eigentlich fast niemals bei Vintage Plattenspielern gehabt. Und ich habe viele Geräte gerettet, die wirklich allerschlimmsten Umständen ausgesetzt waren. Die Strom geht Verkäufer auf Trödelmärkten gingen und gehen wahrlich nicht vorsichtig mit ihren Waren um. Da wurden Plattenspieler mal eben auf den Boden geknallt oder übereinander gestapelt, bis der ganze Stapel zusammenkrachte. Natürlich mit aufgelegten Plattentellern. Trotzdem waren meistens die Tellerlager völlig unbeeindruckt davon. Die sind idR stabiler, als man denkt.


    Gruß

    Andreas

    AAA Member mit Unmengen an altem Geraffel

  • Klanglich macht es durchaus Sinn einen ordentlich gemachten Dreher neu zu kaufen. Vintage Tonarme & Teller mit Lagerschäden sind deutlich verbreiteter als man gerne zugeben möchte.


    Was mich aber bei Neu Drehern seit Jahren nervt ohne Ende: keine Halb- und Vollautomaten mehr. Selbst einfaches Abschalten ohne Anheben würde ja schon reichen. Allein schon deshalb sind für mich Neudreher nicht besser. Wenn ich mir z.b. den neuen großen Thorens anschaue und was der kosten wird und dann kratzt der Diamant die ganze Nacht in der Auslaufrille wenn ich beim Entspannen einschlafe. Da bleib ich bei meinem PS-X9, der klingt nicht so viel schlechter und schaltet ab.

    Da werden sie geholfen:

    Tonarm End-Abhebung autom.
    AutomatischerT onarmlift bei LP-Ende
    www.bfly-audio.de


    IMG_7989.jpeg

  • Lagerschäden habe ich eigentlich fast niemals bei Vintage Plattenspielern gehabt

    Hmm:


    deine Definition Lagerschaden ;) : Tonarm bleibt sofort hängen trotz 5g VTF Rundnadel und der Teller dreht sich nicht oder leiert sicht- und hörbar bei Musik ohne lange Töne.


    Da gibt es glaube ich Grauzonen, wie man auch an den Messwerten meiner eigenen Dreher vor und nach Sanierung sehen kann. Ich hätte die auch vor der Sanierung als unbeschädigt deklariert....

    --- Ich höre hiermit und zwar das.

    Es gilt wie immer: das ist meine Meinung. Sie muss deshalb weder für andere passen noch erhebt sie Anspruch absolute Wahrheit zu sein.

  • Hallo Fenimore,

    den b-Fly-Audio gibt es in zwei verschiedenen Größen, je nach Höhe des Plattentellers. Günstiger ist der Safety Raiser von Audio-Technica (AT6006R) oder der Tonar The Q UP. Am billigsten ist der Automatic Tonearm lifter G7J3 FON4 aus China, den es in einer schönen Holzbox gibt. Für Freunde der Farbe Gold kommt der Mini Tonearm Lift in brass (99,95$) von Expressimo Audio in Frage. Den letzteren kann man sich unter Umständen extra anfertigen lassen, wenn es ein Problem mit dem Platz zwischen Armbasis und Plattenteller gibt.

    Mit den besten analogen Grüßen

    Prof. van Dusen

  • Seit Weihnachten spielt bei mir ein revidierter Dual 731q mit einem Transrotor Ucello Reference. Aus gesundheitlichen Gründen wollte ich einen Vollautomaten. Als zweiten Spieler besitze ich den Thorens 1601 mit dem TAS 1600. Der klangliche Unterschied an der LAB Melto 2 samt Übertrager von Phasemation 550 ist überraschend so gering, dass ich mich leichten Herzens von dem Thorens trennen möchte. Insofern muss Alt in meinen Ohren nicht schlechter als Neu sein.

    Liebe Grüße


    Robby


    Ein Tag ohne Jazz ist zwar möglich aber nur schwer erträglich.

  • Also mal einfach realistisch:

    Die guten Dreher von damals sind alle inwischen mindestens 40 Jahre alt. In der Zeit haben die meisten schon richtig was mitgemacht. Gelegentlich ist natürlich mal ein Dreher im Liebhaber- und Sammlerzustand dabei, da kann man dann einfach sorglos auflegen und genießen. Doch angesichts vieler Angebote die ich in der letzten Zeit so sehe, ist das bald eher die Ausnahme. Die Liebhaber behalten lieber ihre Schätzchen und verkaufen sie wenn, nur aus der Not oder aus Nachlass.


    Auch wenn die alten Dreher mindestens genauso gut oder teils "besser" als aktuelle Modelle sind, sind sie das nur im Topzustand. Meistens ist es aber so, das man nach einem Gebrauchterwerb erstmal selbst Hand anlegen muß, um den Dreher wieder auf Vordermann zu bringen. Nicht jeder kann das und bei machen lassen kommt man schon wieder in Preisregionen eines neuen Drehers.


    Der Markt bietet aktuell durchaus eine Vielfalt an, mit Hanpin und Technics gibt es sogar wieder Direktantriebe. Ansonsten Riementriebler in zig Varianten. Inflationsbereinigt sind diese Dreher auch nicht wirklich teurer als die damaligen. Einen alten Thorens Reference oder Prestige konnte sich damals auch nicht jeder leisten.


    Wer weniger Ärger und Verdruss haben will, ist mit einem neuen Dreher besser beraten. Hier kann man noch aufstellen, einstellen, auflegen, loslegen. Alle meine alten gebrauchten Dreher hingegen brauchten von mir erstmal eine Restauration um mit den aktuellen Drehern konkurrenzfähig zu werden, das ist zumeist schon ein erheblicher Aufwand.


    Das sollte man bei "früher war alles besser" im Hinterkopf behalten.


    Einige Beispiele, könnte ich kein Vintage aufbauen: Feickert Analouge, Technics, Linn, Thorens (ab Gunter Kürten), Clearaudio, Project bieten allesamt für uns noch leistbare Modelle an. Diese alle brauchen keinen Vergleich mit den besten Vintagedrehern scheuen. Scheuen? Ach ja, Scheu gehört natürlich auch dazu. ;)


    Diese Frage kann man also ganz nüchtern ohne hochkochende Emotionen beantworten.

    Gruß André
    Keine Emails mehr, nur PN. Emailfunktion ist deaktiviert.


  • das bezweifel ich stark das man so pauschal das ganze so abhaken wie du hier schreibst.


    Gerade bei gewissen Herstellern liest man doch , dass Drehtellerlager nur ein paar Jahre hält.


    Nimm mal einen alten Dual731q oder noch älter... Der ärgert dich vielleicht wegen sonst was, aber Lagerprobleme ?! Kennen die nicht.


    Selbst wenn du als Technik Laie für 500 - 700€ bei eBay einen Restaurierten Technics kaufst. ( gibt es ja diverse Anbieter)


    Für das Geld bekommst du keinen neuen Plattenspieler der nur annähernd an diese Qualität ran kommt.


    Und mit so ein Gerät hast du auch keinen Ärger und auch keinen zu erwarten.

    Regelmäßige Stammtisch Treffen ìn Bamberg oder Forchheim


    Fränkische Grüße,

  • Nimm mal einen alten Dual731q oder noch älter... Der ärgert dich vielleicht wegen sonst was, aber Lagerprobleme ?! Kennen die nicht.

    Das ist in der Pauschalität sicher etwas mutig formuliert. Nur mal so ein völlig hypothetisches Beispiel: einen den haben die Kinder des Besitzers durchaus auch mal zum draufstehen verwendet, der Besitzer weis das nicht :-). Lagerprobleme hat der dadurch aus Sicht des Besitzers nicht entwickelt, zum glück der Kinder.

    --- Ich höre hiermit und zwar das.

    Es gilt wie immer: das ist meine Meinung. Sie muss deshalb weder für andere passen noch erhebt sie Anspruch absolute Wahrheit zu sein.

  • Das ist in der Pauschalität sicher etwas mutig formuliert. Nur mal so ein völlig hypothetisches Beispiel: einen den haben die Kinder des Besitzers durchaus auch mal zum draufstehen verwendet, der Besitzer weis das nicht :-). Lagerprobleme hat der dadurch aus Sicht des Besitzers nicht entwickelt, zum glück der Kinder.

    Wir pauschalisieren doch alle hier 8o


    Aber mal als Beispiel: mein Technics SL-M1 hat 340€ dafür bekommst du kein neu Gerät das nur annähernd die Qualität hat.


    Ich gehe davon aus, dass du mindestens die 2000€ hin Legen musst um was wirklich besseres zu bekommen.

    Damit ganz und gar unabhängig ob es Riemen oder Direktantrieb oder Klassisch / Bohrinsel.

    Rein die Verarbeitung und Langlebigkeit ist gemeint.

    Regelmäßige Stammtisch Treffen ìn Bamberg oder Forchheim


    Fränkische Grüße,

  • Wenn man einem SL-M1 mal die Dekorfolie von der Pressespanzarge sieht und die dünne MDF-Bodenplatte entfernt, findet man dort sicher keinen Plattenspieler der 2000€-Klasse vor.

  • Was mich immer noch für die "alten" Teile einnimmt, ist, dass es damals eben Industrieproduktion war. Wenn ich mir das Aluguß-Gehäuse eines SL-Q2 anschaue, ist das einfach aufwendiger als das MDF-Brett eines Pro-Ject. Ist halt wie der Vergleich zwischen einem Golf II und einem Morgan Roadster. Der Golf hat die Fertigungstechniken der 80er Jahre, der Morgan wurde in den 2000ern noch auf einen Eschenholzrahmen wie in den 30ern gedengelt.

  • Wenn man einem SL-M1 mal die Dekorfolie von der Pressespanzarge sieht und die dünne MDF-Bodenplatte entfernt, findet man dort sicher keinen Plattenspieler der 2000€-Klasse vor.

    Eckpunkte: Langlebigkeit, Verarbeitung, Qualität des Klanges ( was am ende zu hören ist), ja da steckt man ganz leicht fast alles unter 2k in die Tasche.


    Und wenn dir das Beispiel nicht gefällt nehme ich den:

    C.E.C. ST 930

    Je nach dem wann man diesen gekauft hat ... 20 - 30 Jahre alt.

    Dann musst du sicherlich jenseitz der 3000er Euronen suchen. darunter wirds eher lächerlich.

    Und das Gerät bekommst du für 700 - 1300€ derzeit bei ebay-kleinanzeigen.


    Ich will nicht damit sagen das die Alten Geräte besser sind, aber wenn ich Preis und Leistung als Maßstab ansetze. Sind die alten Geräte unschlagbar!

    Regelmäßige Stammtisch Treffen ìn Bamberg oder Forchheim


    Fränkische Grüße,

  • Und wenn dir das Beispiel nicht gefällt nehme ich den:

    C.E.C. ST 930

    Je nach dem wann man diesen gekauft hat ... 20 - 30 Jahre alt.

    Dann musst du sicherlich jenseitz der 3000er Euronen suchen. darunter wirds eher lächerlich.

    Und das Gerät bekommst du für 700 - 1300€ derzeit bei ebay-kleinanzeigen.

    Den habe ich mir gerade mal angeschaut. Da würde ich persönlich jederzeit einen neuen Rega Planar 3 vorziehen. Kostet knapp 900,-€ und klingt richtig klasse.


    Auch ich kann mich dem (optischen) Reiz eines Garrard oder TD 124 nicht entziehen. Den TD 124 habe ich in einer von Schopper überarbeiteten Version mit SME Arm besessen (teuer) und war ziemlich ernüchtert wie wenig er einem so unscheinbaren Rega Planar 8 entgegenzusetzen hatte.

    Daher sind solche Geräte für mich eher Liebhaberei als die ultimativen Klangmaschinen.

  • Die Rega vergleiche ich mit meinen SL-M1 und muss den vergleich nicht scheuen. Sondern die Rega müssen diesen fürchten ;)


    Die Geschmacksfrage sollten wir aussen vorlassen.

    Immerhin ist dieses Thema schon hypothetisch genung. :S

    Regelmäßige Stammtisch Treffen ìn Bamberg oder Forchheim


    Fränkische Grüße,

  • Ich kann dir leider nicht in all deinen angeführten Punkten zustimmen.

    Alte Plattenspieler die heute auch noch gut laufen, wurden doch in der Vergangenheit auch gut gewartet. Daher ihr guter Zustand. Das die Reparatur durch einen Fachbetrieb den Kaufpreis u.U. übersteigt kommt bestimmt mal vor. Ist aber nicht die Regel. Meistens halten sich die Reparaturkosten aber doch auch in Grenzen. Und Schrott gibt es allerdings auch bei gebrauchten Drehern neueren Datums.


    Ich habe für meinen gebrauchten Lenco L75/PTP6 (ohne Tonarm) 850€ gezahlt.

    Annähernd das Gleiche für einen überholten TD125 MkII.


    Also um einiges preiswerter als ein, in der Qualität vergleichbarer, neuer Spieler. Sogar zzgl. Tonarm. Und dann habe ich ein Gerät das auf jeden Fall qualitätsmäßig besser ist wie heutige Einstiegsplayer um die 2.000€.


    Den Erwerb eines alten Players , wie von dir suggeriert, immer mit eventuell zu erwartendem Ärger und Verdruss gleichzusetzen ist nicht fair. Das "aufstellen, einstellen, loslegen" galt auch bei meinen gebraucht erworbenen Drehern.


    Das deine erst mal eine Restauration brauchten ist doch deinen Auswahlkriterien zuzuschreiben. Du kannst sie anscheinend reparieren und bist dir der Kosten bewußt. Solltest du diese Arbeiten allerdings für dich, aus Spaß an der Freud', und nicht kommerziell machen, gilt doch eine Kosten- Nutzungsanalyse nicht.


    Die wenigsten reden hier von "früher war alles besser". Nur haben alte Plattenspieler eine nicht zu leugnende Existenzberechtigung um der Preistreiberei bei den neuen Modellen mal etwas Paroli bieten zu können.


    Für einen neuen Linn Majik LP12 in der Grundausstattung 4.400€ zu verlangen kann ich mir auch "infaltionsbereinigt" nicht erklären. Keiner meiner Gebrauchten hat soviel Geld gekostet, sind ihm aber klanglich zu mindestens ebenbürtig.



    Gruß

    Volker

    Wenn jemand ein Problem mit mir hat, kann er es behalten. Ist schließlich seins!