Class-A Verstärker (Transistor)

  • Wie ist das zu erklären? Wenn die Verzerrungen an der Last nicht mehr nachweisbar sind, so sind sie angeblich wieder hörbar, wobei die Hörschwellen für nichtlineare Verzerrungen aller Art seit Jahrzehnten gut erforscht wurden.


    In wie fern? Wie ist das in Bezug auf Laboruntersuchungen bzw. nachweisbare Eigenschaften zu erklären?

    Nadelimpulse und Entartungen von einem Sinus zu einem Dreieck spiegeln sich nicht nennenswert im THD+N Wert wider. Hohe Verzerrungen (1-3% können dadurch unhörbar bleiben bzw. sind nicht wirklich störend (sinusförmige Restverzerrung niedriger Ordnung) und extrem niedrige gemessene Verzerrungswerte (0,01% bis 0,001%) stören gehörmäßig u. U. sehr stark (nicht sinusförmige Restverzerrung) - siehe erstes Oszillogramm unter

    Class-B output stage with feedforward.

    oder die Diagramme Nr. 5,6,8 und 9 in post #2 unter

    Choosing of best sounding OP AMPs for the lowest possible THD+N -really the best Way?
    Choosing of best sounding OP AMPs for the lowest possible THD+N - really the best Approach ?? First some extracts from the rubric "Integrated Opamps and their…
    www.diyaudio.com

    Sinusförmige Restverzerrungen sieht man unter dem gleichen Link im Diagramm Nr. 3,4 und 10 - bei dieser Kurvenform der Restverzerrung spielt es keine nennenswerte Rolle, ob der THD+N Wert 0,0001% oder 1% beträgt.

    Alle Diagramme wurden entnommen aus den Stereophile-Testberichten - die Verstärkermodelle sind in der Dateibezeichnung des jew. Diagramms erwähnt.

    Das dumme ist nun, das die massive Reduktion des THD+N Wertes durch massive Überalles-Gegenkoppelung bei einem Hörtest keine wirklichen Vorteile betr. besseren Klang bringt, da sich vorwiegend sinusförmige und nicht störende Restverzerrungen stark reduzieren, während nicht sinusförmige Verzerrungen wie Nadelimpulse sich zwar auch verändern, aber nicht reduzieren. Der Beweis ist leicht durchzuführen, indem man eine Endstufe in Class-AB mit 30-50mA Ruhestrom durch die Ausgangsstufe klassisch - also mit starker Überalles-Gegenkoppelung - vergleicht mit einer Ausführung mit gleichem Ruhestrom ohne Überalles-Gegenkoppelung (wie z. B. die Thule-Audio Endstufen aus der "Spirit" Serie).


    Diese Zusammenhänge wurden bereits in den 50er Jahren publiziert - gerieten aber wieder in Vergessenheit, was dazu führte, das die Diskussionen betreffend Hörbarkeit von Verzerrungen zerfaserten und vielfach ins unsachliche abdriftete (wie z. B. die Aussage, "das Ohr ist das beste Meßinstrument" usw.).

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

  • In meiner Hi-Fi Geschichte habe ich mit sehr vielen class A Endstufen Musik gehört,


    Von Nelson Pass waren dies die ersten quadratischen monos bis später die verschiedenen Aleph Mono Varianten dieser Schaltung. Spielten sehr schön und sind mir klanglich nachhaltig im Gedächtnis geblieben.


    Mit die besten class A monos, die ich bis jetzt hören durfte waren die Gryphon monos, einfach toll. Auf Grund dieser Klang Erfahrung habe ich mir dann Mitte der 90“er Jahre 2x Gryphon Antilion Stereo Amps gegönnt, um das Maximale aus meinen damaligen Infinity Betas rauszuholen.mein Zimmer war damals auf jeden Fall immer warm….


    Später spielten dann auch ein paar aktuellere Pass class A Amps bei mir, zB an Triangle Magellan Lautsprechern, diese blieben mir aber nicht so nachhaltig im Gedächtnis.


    Vom Preis / Leistungsverhältnis gefielen mir die frühen Threshold monos oder auch die diversen Iterationen der 100‘er Plinius Baureihe.


    Speziell letztere würde ich heute immer noch empfehlen, gebraucht bekommt man sagenhaft viel Klang fürs Geld.


    Meine Erfahrungen mit den großen Krell monos Waren leider ambivalent, da zwar fein im Klang, aber leider immer mal wieder mit teuren Defekten.


    Gruss

    Juergen

    HEIMSTATT DER MUSIK

    Veranstalter musikalischer Events,
    Händler für hochwertige audiophile Genussmittel mit analogem Schwerpunkt


    AAA- Mitglied

  • ach herrje


    Toni

    LG Toni


    Der Horizont vieler Menschen ist wie ein Kreis mit Radius Null.

    Und das nennen sie dann ihren Standpunkt.

  • Zitat

    Nadelimpulse und Entartungen von einem Sinus zu einem Dreieck spiegeln sich nicht nennenswert im THD+N Wert wider.

    Ein Dreiecksignal kommt auf 12% THD, und "N" spielt da überhaupt keine Rolle.


    Zwar verbringe ich als Ingenieur ca. 5 Stunden am Tag in einem Meßlabor (speziell für Audio & Video) , aber das was A.K. da irgendwie seltsam und gequält akademisch vorträgt, verschlägt mir dann doch die Sprache. ;)


    Wurde das etwa von einem Bot geschrieben?


    Fakt ist vielmehr, dass man sich mit der Gegenkopplung und den vor 50 Jahren erhältlichen Bauteilen und Vorgehensweisen mitunter Probleme durch dynamische Verzerrungen einkaufte, die seit >30 Jahren kein Thema mehr sind.


    Es soll mir mal jemand an einer "modernen" AB Schaltung die gefürchteten Übernahmeverzerrungen zeigen, die ich anscheinend laufend übersehe.

    Am Besten mit Größenangabe. Das wäre prima.

    Die verlinkten Bilder taugen durchweg nichts, da sie nicht skaliert sind, und das Verhältnis zur Grundwelle unbekannt bleibt. Es sind die üblichen Dramatisierungen.

    Teilweise muss man schon starke Nerven haben, um alles zu lesen ;)

  • Zitat

    das die Diskussionen betreffend Hörbarkeit von Verzerrungen zerfaserten und vielfach ins unsachliche abdriftete (wie z. B. die Aussage, "das Ohr ist das beste Meßinstrument" usw.).

    Stimmt das etwa nicht? :meld:

  • aber das was A.K. da irgendwie seltsam und gequält akademisch vorträgt, verschlägt mir dann doch die Sprache. ;)


    Wurde das etwa von einem Bot geschrieben?

    Teilweise muss man schon starke Nerven haben, um alles zu lesen ;)

    Ich weiß genau, das ich Recht habe.

    Wer meine Kommentierung als völligen Schwachsinn ansieht - einfach ignorieren.

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

  • So, immer wieder gibt es einen...


    Was würde sich eigentlich ändern, wenn ich Klangunterschiede plötzlich messen könnte, obwohl ich sie bisher nie gehört habe?


    Timing ist alles - it´s all about the timing.


    Just Listen!

  • Es soll mir mal jemand an einer "modernen" AB Schaltung die gefürchteten Übernahmeverzerrungen zeigen, die ich anscheinend laufend übersehe.

    Am Besten mit Größenangabe. Das wäre prima.

    Zunächst einmal: die heutigen Transistor Verstärker werden zu 99% im B Betrieb gebaut. Die geringen Ströme, die an den Emitter Widerständen eingestellt werden, sind mitnichten A/B-Betrieb. Die restlichen 1% sind dann reine A Verstärker.


    Jetzt zu den Übernahmeverzerrungen: Sehr gut vom Verstärker Guru Douglas Self in seinem Buch "Audio Power Amplifier Design Handbook" erklärt und mit Messungen abgebildet, inklusive Größenangabe. Und zwar sowohl für Ausgangsstufen mit Emitter Follower (EF) als auch für die Complementary-Feedback-Pair (CFP) Konfiguration. Siehe Seite 153 der vierten Edition.


    roland1000

    Keep calm. ;)


    Toni

    LG Toni


    Der Horizont vieler Menschen ist wie ein Kreis mit Radius Null.

    Und das nennen sie dann ihren Standpunkt.

  • Wäre schön wenn es jetzt ein paar schöne Class As in Mono oder Stereo zu sehen gibt mit paar tollen Beschreibungen.

    Richi

    An deiner Stelle würde ich doch erstmal deinen Mitmoderator Ronny fragen ob er dir nicht mal seine Pioneer ClassA ausleiht, die ja nach eigenem Bekunden lediglich rumsteht, um zu sehen ob der Sound etwas für dich ist.

    IMG_9029.jpeg

  • Schlösschen…

    Wäre schön wenn es jetzt ein paar schöne Class As in Mono oder Stereo zu sehen gibt mit paar tollen Beschreibungen.

    Richi

    Im Audiomarkt gibt es gerade mehrere Pass Os Amps, sind ein angenehmer Einstieg in die Welt der classA Endstufen. Würde zwar die bauähnliche Aleph V vorziehen, aber diese ist gerade nicht im Markt.


    Gruss

    Juergen

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