Richtige Dimension des Abtastdiamanten für Mono-Schallplatten

  • Liebe Forumsgemeinschaft,


    da ich mich demnächst mit dem Abspielen von Mono-Schallplatten beschäftigen möchte, ergeben sich für mich mehrere Fragen.


    1. Wie erkenne ich an Mono-Schallplatten mit welcher Rillenbreite (Mikrorille/Stereorille) sie geschnitten wurden, bzw. mit welchem Abtastdiamant können sie korrekt abgetastet werden (17 µm oder 25 µm)? Gibt es ein Produktionszeitraum oder "Stichtag", der als Hinweis dienen kann?


    2. Die meisten angebotenen Mono-Tonabnehmermodelle besitzen einen Abtastdiamanten mit einen Verrundungsradius von 17 µm (Spärischer Schliff). Welche Einschränkungen ergeben sich, wenn damit Mikrorillen abgetastet werden, aber auch umgekehrt, wenn mit 25 µm eine Rille in Stereobreite abgespielt wird?


    3. Aufgrund der Historie würde sich sicher ein konischer Schliff als Abtastdiamant anbieten. Bieten andere Schliffformen wie z.B. elliptisch Vor- oder Nachteile?


    4. Bauartbedingt gibt es auch bei den Mono-Tonabnehmern MC- und MM-Systeme. Gibt es hier Vorteile für die eine oder andere Bauweise beim Abspielen von Mono-Schallplatten?


    Herzlichen Dank für eure Beiträge.

    Herzliche Grüße Uwe

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Grille,


    aus meiner Sicht (es gibt hier noch mehr Experten) sehe ich das so:


    1) so gut wie alles aus den 50ern verfügt über die breitere Rille. Monoreissues und Platten aus den 60ern sind schmaler geschnitten.


    2) für 17er Verrundungen gibt es keine Einschränkungen. Sie sitzen in der breiteren Rille tiefer, was eventuell mehr Nebengeräusche bedeutet. Andererseits tastet ein zu großer Diamant nur ganz oben ab, sitzt also nicht richtig in der Rille.


    3) für Sammler bietet es sich an, beide Varianten zu besitzen. Ich bin ehr der Pragmatiker und besitze aus diesem Grund nur Mono-Tonabnehmer mit elliptischen Schliffen. Die passen überall rein und sind auch für Mono-Reissues optimal.


    4) nö, ist egal, genau wie bei Stereo-Platten. Bei mir sind es MI-Systeme. 😉


    Gruß

    Rainer

    AAA - Mitglied ... und das ist auch gut so. :)

  • Hier gibt es mittlerweile so viele Threads dazu, dass Du Dich prima informieren und verwirren lassen kannst.


    Rainer hat das wesentliche gesagt.

    Hier nur meine pers. Erfahrungen mit alten Monoplatten, RE besitze ich nicht :


    - Ortofon Om D25M spielt ein wenig verhangen und nicht sehr dynamisch

    - AT 3 LP ist da schon wesentlich besser

    - Denon 102 ist mein Liebling. Spielt sehr offen und mit richtig Attacke. Für Jazz und Pop das Ding für mich.

    Klassik dann doch lieber das AT3LP.


    Diese Systeme sind eher günstig und als Einstieg gut geeignet.

    Nach oben sind, wie immer, keine Grenzen gesetzt.

    Ach ja, mit diesen Systemen machen auch Ping Pong Stereos wieder richtig Spaß.

    "Völker, leert die Regale!" ;)

    Liebe Grüße

    Petti

  • Herzlichen Dank für eure Antworten.


    Meine Entscheidung ist zu Gunsten des AT 33 mono gefallen. Um mich in die Materie zu begeben, ist es zunächst sicher sehr flexibel einzusetzen (17 µm), auch in Anbetracht der "Pseudo-Stereoschallplatten". Später kann ich mich dann auch den Tonabnehmern mit 25 µm dimensioniertem Abtastdiamanten zuwenden.

    Herzliche Grüße Uwe

  • Da sind wir dann aber auch auf Deine Eindrücke gespannt.

    Ich bitte noch um Geduld. Zunächst musste ich mich noch dem Nagaoka JT-80 BK widmen.


    In den letzten Wochen habe ich erst einmal einen Großteil meiner Mono-Schallplatten (vorwiegend RCA und Decca) nochmals per US und durch 2-maliges Spülen mit einer KM gewaschen, um irgendwelche Artefakte ausschließen zu können. Danach werde ich mich den sonstigen Labeln widmen, besonders Philips und DGG.

    Herzliche Grüße Uwe

  • Alle meine Mono-Systeme haben 25 µm Rundnadeln. Und fast alle (EMT OFD 25, Ortofon type C und CA 25di) tasten nur lateral ab und zerstören Stereorillen -- lediglich mein Ortofon SPU Mono A hat auch eine vertikale Nadelnachgiebigkeit.


    Sogar mein repariertes Stereo SPU A von Ortofon hat 18 µm (frühere Versionen hatten 17 µm).


    Meine (überwiegend historischen) Mono-Platten höre ich mit 25 µm Mono-Systemen. Mono-Reissues höre ich nach Lust und Laune auch mit 25 µm Mono-Systemen oder mit dem SPU A oder auch einem DL 103. Viele Mono-Reissues haben eine geringere Rillenbreite als die historischen Mono-Platten, die aber für ein 25 µm System noch ausreicht.


    -- Joachim


    PS: die oben erwähnten Pseudo-Stereoplatten sollte man als Stereoplatten behandeln und keine rein lateral abtastenden Mono-Systeme verwenden (das ist wichtiger als die Verrundung)

  • Besten Dank für deine Ergänzungen und Konkretisierungen.


    Aus diesem Grund fiel meine Wahl eben genau auf das "AT 33 mono". Es ist sicher kein hoch spezialer Mono-Spezialist, aber von der Spulenanordnung her für die Abtastung von Monoschallplatten vorgesehen.

    Mit dem DL103 habe ich, sicher wegen seines konischen Schliffes, schon recht interessante erste Eindrücke sammeln können, was die Wiedergabe von Monoschallplatten betrifft.

    Herzliche Grüße Uwe