Vorstellung nachgebauter Röhrenschaltungen

  • Einleitung:

    Nach etlichen, getesteten Transistorverstärkern bin ich bei der Röhrentechnik hängen geblieben.

    Nach meinem subjektiven Empfinden kann ich mit geeigneten Schaltungen stressfrei und ermüdungsfrei die Musik genießen und empfinde die Wiedergabe deutlich angenehmer.


    Aufgrund mangelnden Fachwissens bin ich auf die Recherche vorhandener Schaltungen im Internet angewiesen. Je nach Beschreibung oder Rezensionen anderer Nachbauer baue ich dann die eine oder andere Schaltung nach und teste sie an meinen Lautsprechern. Entweder gefällts oder wird wieder zerpflückt.


    Im Wohnzimmer laufen die alten Martion Bullfrog passiv.

    In meiner Räuberhöhle laufen in der Hauptkette Lolas mit Exodus Eckhörnern und am Schreibtisch der Hoch-Mittelton-Part der Exodus mit Openbaffle-Bass über dem Kopf.

    Die Bässe werden aktiv entzerrt und durch Class-D bis ca. 150HZ betrieben. Ab da übernimmt dann der jeweilige Röhrenverstärker bei passiver Trennung der Weichen.


    Da Erfahrungsberichte für mich bei der Entscheidungsfindung besonders wichtig sind stelle ich hier meine eigenen Erfahrungen rein um dem nachbauwilligen Leser die eine oder andere Entscheidungshilfe bieten zu können.

    Da ich jch nun schon einige Schaltungen ausprobiert habe, und noch ausprobieren werde, stelle ich die jeweiligen Projekte und meine Eindrücke hier vor.

    Es geht um rein subjektive Erfahrungen meinerseits bei eingeschränktem fachlichen Hintergund. Die Beiträge sollen lediglich unterhaltsamen Charakter besitzen und ggf. Interesse bei anderen Lesern mit ähnlichen Vorraussetzungen wecken.


    Fragen und Anregungen sind willkommen.

    Grundsatzdiskussionen oder Ausufernde fachliche Diskussionen bitte ich bitte ich z.B. als PM zu führen, da sie meiner Ansicht nach den LAIEN überfordern und aufgrund fehlender Nachvollziehbarkeit eher langweilen. Der besonders interessierte kann sich Detailwissen dann eigenverantwortlich anderweitig aneignen.

    Dem Unerfahrenden sei gesagt: Strom Ist gefährlich und u.U. tödlich. Jeder ist für sein Tun selbst verantwortlich.


    wird fortgesetzt...

  • Trion 34 von Jochen Wankmiller EL34:


    TRION 34 Mk II; von Jochen Wankmiller


    Gebaut wie auf der Website geschrieben mit einfachen Bauteilen von Conrad ohne Schischi.

    Als Übertrager und Trafo hat mir Herr Wankmiller Reinhöfer empfohlen.

    Als Röhren die STR EL34-B (leider nicht mehr gebaut) und die TAD 6SN7GT. Die 6H8C stellt eine günstige und gute Alternative dar.

    Eine ECC82 mit Adapter, wie an anderer Stelle gelesen, ist keine sinnvolle Alternative. Zumindest nicht ohne Anpassungen in der Schaltung.


    Der Verstärker ist wie beschrieben sehr gut nachbaubar.

    Der Klang ist stressfei und gibt auch nicht so gute Aufnahmen angenehm wieder.

    Dadurch kann er an anderer Stelle ggf. etwas zu soft werden.

    An allen Boxen gefiel mir der Verstärker sehr gut und verdrängte meine Transistoren.

    Mit Vorverstärker werden Ausreichende Pegel erzielt,

    Betrieben ohne Vorverstärker fehlte an den Lolas etwas Leistung. Hier brachte eine 6H9C (6SL7) den erhofften Pegel.

  • EL84 Compact


    Das nächste Projekt war zunächst der EL84 Compact von Loetstelle.net.

    Da bei "askjanfirst" Platinen zu haben sind ist der Verstärker extrem gut nachzubauen und recht vielseitig.

    Einzig die zu setzenden Lötbrücken erfordern etwas Logik.

    Wie der Name verrät lässt sich mit der platine ein sehr kompakter Vertärker fertig stellen. Es brauch lediglich einen Trafo und Übertrager.

    Leider ist der Website-Eigner unerwartet verstorben und die die Website ist offline. Über Waybackmaschine sollte sich die Anleitung noch finden lassen.

    Alle benötigten Bauteile gibt es bei askjanfirst.

    Als Röhren hatte ich günstige EL84RSD und ECC82RSD eingesetzt.

    Der Verstärker ist sehr vielseitig und kann als Triode oder Pentode verschaltet werden.

    Eine Gegenkopplung hatte ich seinerzeit aus Unkenntnis nicht verbaut würde Versuche damit als unbeding lohnenswert einstufen da mir die Pentode zu giftig war.

    Bauteile, Rinkerntrafo und Übertrager hatte ich von askjan. Die Übertrager waren ATRA0288 mit primär 4K/5,2K. Aus dem Bauch heraus sind mir die geschweissten Kerne der ATRA0288 unsympatisch, was nicht heißt, dass die Dinger schlecht sind.

    Über eine entsprechende Kombination der Prim. und Sekundärwicklungen sind sie auf jeden Fall sehr vielseitig und es können viele andere Schaltungen ausprobiert werden auch über die 4k/5,2k hinaus.


    An den Lolas gefiel mir der Verstärker weder als Pentode noch als Triode besonders gut.

    An der Exodus hingegen als Triode etwas besser als der Trion und verrichtete eine Zeit dort seinen Dienst.

    Eine gute EL84 Alternative ist die Russische 6P14P.

    Als Treiber: JAN Sylvania 6189 (schrill), über Adapter: ECC88 (schrill) und 6SN7 (sehr aufgeblähte Tiefen). Die einfache RSD gefiel von den getesteten am besten.


    Netztrafo und Übertrager sind vielseitig in anderen Schaltungen einsetzbar (dazu später mehr).

  • 6S45P-E


    Bei jogi hatte ich beim Stöbern vor längerer Zeit die Schaltung von von Carsten Rauth gefunden:


    https://www.jogis-roehrenbude.…Carstens-SE/6s45pe-se.htm.


    Die Einfachheit der Schaltung hatte mich seinerzeit fasziniert und spasshalber hatte ich seinerzeit die paar Wiederstände und Röhren mal geordert.

    Bei den Drosseln und Übertragern und Trafo hingegen hatte ich die Investition für ein reines Spassobjekt jedoch gescheut. Und so verschwand der ganze Klimbim für einige Jahre in der Versenkung.


    Dunkle Winterabende und Bastellaune: Da war doch was - na klar!

    Das Eisen des EL84 passt doch. Ok - nur eine 10H Drossel anstatt 2en aber Versuch macht Kluch.


    Sehr schöner Verstärker. Klingt sehr angenehm und ohne Härte, wenn auch kein Auflösungs oder Leistungswunder.

    Macht an der Exodus Laune.


    Mittlerweile steckt das Eisen wieder in einer EL84 aber hat Spass gemacht.

    Bei Gelegenheit werde ich auf jeden Fall auch die Schaltung von Papa Björn noch testen.


    Aufgrund des angenehmen Klanges hatte ich die 6S45P-E auch mal in einer Vorverstärkerschaltung getestet aber das hat gebrummt wie hulle.

    Einmal editiert, zuletzt von ta-bert ()

  • Trioden-SE mit der Röhre PCL805 von Frank Kneifel


    Trioden-SE mit der Roehre PCL805 von Frank Kneifel


    Noch immer in Bastellaune zwei zusätzliche Löcher in das Sperrholzbrettchen gebohrt auf dem ich den 6S45P-E gebaut hatte.


    Übertrager ... na klar! die ATRAs aus dem EL84. Ebenso der Netztrafo.

    Einige Bauteile hatte ich noch da. Die fehlenden Wiederstände und Elkos hatte ich bei einer anderen Bestellung vorsorglich mitgeordert.

    Röhren hatte ich noch gebrauchte ECL805 hier, somit musste ich kein Brimborium mit der Heizung veranstalten da diese (im Gegensatz zur PCL805) sich mit 6,3V an der Heizleitung begnügt.

    Der monetäre Invest hielt sich daher in Grenzen und trübte den Spieltrieb nicht.


    Erst mal ein paar Wiederstände durchgebraten bis ich dem Fehler auf die Spur kam: Eine der betagten Röhren war hinüber. In der Grabbelkiste hatte ich noch eine, mit der war dann Ruhe.

    Mir war der Klang zu anstrengend. Trion und EL84 Compact waren angenehmer und so wurde das Eisen wieder zurückgebaut.

  • Schön, dass den PCL805 noch jemand gebaut hat. Anstrengend fand ich den nicht, eher soft, dafür aber viel zuviel Verstärkung. Aber auch bei mir klang ein einfacher SEP EL84/E80cc Amp besser, vor allem mit stabilisierte Versorgung des Schirmgitters.

    Besten Gruß, Jürgen

  • RH84


    RH84 amplifier - revision 2
    After more than a decade since the original RH84 was designed, I feel that this 1st generation RH design could benefit from a revision upda...
    rh-amps.blogspot.com


    Übertrager hatte ich Röhren auch.

    Netzteil hatte ich von askjan den TRA400 geordert um mit GZ34 gleichrichten zu können.

    Die Drossel war ebenfalls von dort (10H) da ich seinerzeit das Netzteil des EL84Compact modifizieren wollte.

    Gebaut hatte ich auf MDF da sich Testaufbauten auf Brettern bei mir durchgesetzt hatten und Modifikationen gut umsetzen lassen ohne ein teures Metallgehäuse zu verunstalten.

    Leider hat auch der Netztrafo einen geschweißten Kern und wird im Betrieb gut warm.

    Wiederstände sind Metallfilm 1-3W Wima Koppel Cs, Standartelkos. nur die Kathodenelkos sind Elna Silmic II.

    Im Netzteil stecken Standartelkos parallel zu großen MKP. Also nix wildes.

    Röhren: EL84RSD und 6P14P klingen beide gut und in der Vorstufe hatte ich zunächst die12AT7WC von TAD verbaut.


    Der RH84 gefällt mir etwas besser (Straffer) als der EL84 Compact.

    Testweise habe ich Diodengleichrichtung versucht und konnte aufgrund der geringeren Verlustleistung der Dioden den Vorhandenen Ringkern verwenden. Einbußen im Klang konnte ich nicht feststellen.

    Das passte gut, denn so passte der RH84 in das Gehäuse des EL84 Compact.

    Aus Faulheit habe ich dazu die Schaltung aus dem Testbrett gesägt und ins Gehäuse geschraubt.

    Gleichzeitig hatte ich noch eine andere Zehnerdiode verbaut um eine 6P15P einsetzen zu können.

    Die günstigen 6P15P von ORZJeP sollen der Knaller sein (hatte ich irgendwo gelesen). Irgendwann gingen die mir aber auf den Keks. Zum Glück hatte ich damals aber auch welche von Reflektor geordert. Die klingen deutlich angenehmer.

    Auch die 6060 von Brimar stellte eine Verbesserung im Sinne von angenehmeres Klangbild gegenüber der 12T7WTC dar.

    Direkte Vergleiche zwischen 6P15P und 6P14P sind derzeit leider nicht möglich. Da werde ich bei Gelegenheit einen Schalter verbauen und nochmal testen. Die Schaltung soll eh in ein Wohnzimmertaugliches Gehäuse.


    An den Bullfrog und den Exodus gefällt mir der RH84 gut und ist aufgrund der Kompakten Bauform gut für den Schreibtisch oder das Wohnzimmer geeignet.

  • Schön, dass den PCL805 noch jemand gebaut hat. Anstrengend fand ich den nicht, eher soft, dafür aber viel zuviel Verstärkung. Aber auch bei mir klang ein einfacher SEP EL84/E80cc Amp besser, vor allem mit stabilisierte Versorgung des Schirmgitters.

    An den Lolas stimme ich Dir zu. Da fehlte einfach zu viel.

    Mit der Lautstärke musste ich aufpassen sonst begann es zu zerren.

    Der Fairness halber muss ich aber dazu sagen, daß die Röhren aus einer geerbten Grabbelkiste einer Freundin stammten und vermutlich mal aus irgendwelchen alten Fernsehern ausgebaut wurden. Somit dürften die einiges an Stunden auf dem Buckel haben und das auch noch unterschiedlich. Es dürfte also reichlich Drift in den Werten der Röhren vorgelegen haben.

    Es war erstmal nur ein Test um tendenziell einordnen zu können ob sich weitere Investitionen (z.B. neue Röhren) lohnen.

    Schlußendlich wollte ich da aber nichts mehr investieren und hab das Teil wieder zerlegt.

  • Mein erster Verstärker war der Nachbau der Mullard 3-3 Schaltung.

    Obgleich ich diese nicht verstanden hatte brauchte ich etwas für den Anfang. Frei verdrahtet und auf Anhieb gelaufen.

    Hat mir sehr gut gefallen, auch wenn die Verstärkung zu hoch ist.


    Ich habe über die Zeit von vielen Seiten gehört, dass die EL84 eine stark unterschätzte Röhre ist.... das mag stimmen.

  • DSC01689(1).jpg


    Hier mal ein etwas freier Nachbau einer SHINDO Aurieges L :P

    Das Verstärkerteil ist fast Original und klingt auch so, das

    Netzteil ist mit Thel Teilen aufgebaut. Deutlich kräftiger als

    das Vorbild, klingt aber auch deutlich straffer.

    Ist aber letztlich Geschmacksache.

    Gruß

    heinrich

    (Die Röhren sind günstige PCL86 wie beim Original)

  • Die Mullard-Schaltung liegt hier auch auf der Platte.

    Die EL84 ist eine tolle Röhre.

    Es gibt zuhauf Schaltungen, und das Preis-Leistungsverhältnis ist extrem gut zumal beim Eisen nicht in das alleroberste Regal gegriffen werden muß.

    Die Schaltung von Gillespie fand ich noch recht interessant, habe ich aber noch nicht nachgetüdelt.

  • Vorverstärker - einmal mit 5654 und einmal mit ECC82


    Die Hauptkette wurde zuletzt von einem Musical Technologie C1 Vorverstärker versorgt.

    Platinen vom Aikido Noval und Octal liegen hier noch teilbestückt rum ... bald ist Winter...


    Beim Stöbern im Netz wurde ich erst auf die Schaltung vom Audionisten aufmerksam und kurz danach auf den Remus Vorverstärker.

    Das meiste war vorhanden, nur ein ca. 200V Trafo musste geordert werden.


    Als erstes die Schaltung vom Audionisten.

    Nur eine Röhre im Signalweg fand ich ansprechend. Von den Versuchen mit dem 6L6 hatte ich ja noch 5654.

    Gedacht - gebaut:

    Ordendlicher Klang, Die Auflösung wurde besser und die Wiedergabe straffer als beim C1.

    Dadran mußte ich mich erst gewöhnen aber schlußendlich habe ich den C1 rausgetragen.

    Ein Wehrmutstropfen blieb aber: Brumm. Den habe ich auch ums Verrecken nicht wegbekommen. Die Heizleitung war gut verdrillt, die verdrillten Signalleitungen des provisorischen Aufbaus gegen RG316 getauscht - nix. Masseschleife gesuch - ggf. übersehen... was-weiß-ich.

    Über Adapter auch die EF86 probiert, Brumm blieb aber die 5654 gefiel klanglich besser (ja, Fehlanpassung - ich weiß).

    Spasshalber die 6S45P-E - Hui, die Brummt aber gewaltig in der Schaltung.


    Ich hatte Urlaub, die Freundin war in Schweden und Segelfliegen fiel aus wegen Wetter - blöd.

    Aber da war ja noch die Remus Schaltung.

    Die 10H Drossel mußte wieder dem RH84 entliehen werden, und so ging es erwartungsvoll ans Löten.

    ECC82 hatte ich nicht als baugleiches Paar hier - also Octalsockel und auf 6SN7 Pinout gelötet, denn die hatte ich paarig. Wenn der Kollege "Hoersen" ne ECC82 statt 6SN7 steckt warum ich dann nicht umgekehrt?

    Große Ernüchterung: Aufgedunsene Tiefen. Nix mehr mit der flinken und straffen Wiedergabe des 5654-Pre.

    ECC82 hatte ich nur einzelne JAN, RSD und S4A. Nagut, Versuch macht Kluch. Nur dafür ein Paar bestellen wollte ich nicht und als reiner Test in welche Richtung der Klang geht sollte es reichen.

    Adapter gelötet und gesteckt - es wurde etwas besser aber der Knaller war es nicht. Bässe immer noch weich und der Rest wurde nicht viiiel besser. Also konnte ich die Investition in ein Paar ECC82 sparen. Aber was ist denn mit der ECC99 bzw. 6N6?

    Jopp, schön straff bei etwas ausgewogenere Wiedergabe als die 5654 aber leider leichte Überschwinger bei tieffrequenten Anschlägen, dafür kein Brumm.

    Stillegen eines Kanals ohne Veränderung. Also liegt es nicht an einem zu schwachen Trafo.

    Nach vielem hin-und-her habe ich mich schlußendlich für den Remus entschieden. Die Überschwinger betreffen nur wenige Parts und hängen zum Großteil von der verwendeten Endstufe ab. Dazu an anderer Stelle mehr...

  • RH2A3


    Mit der 6L6 Schaltung von Jogi wurde ich anfangs nicht richtig warm: 6L6 - Übertrager


    Da ich jedoch mit dem RH84 sehr zufrieden bin hatte ich große Erwartung in die RH2A3 Schaltung gesteckt:


    RH2A3 – An Amplifier With a Twist!
    During the final development stages of the RH300B amplifier a similar schematics for use with 2A3 tubes has imposed itself as quite f...
    rh-amps.blogspot.com


    Jetzt mußte doch mal mehr Investiert werden, aber was solls - Die Schaltung ist bestimmt der Knaller.

    Nächtliches Bestellen ist doof - bei Reichelt verrutsche ich da grundsätzlich in der Spalte und bestelle mindestens einen Widerstandswert in Ohm statt Kiloohm.

    Diesmal ist mir das nicht passiert, hab aber auch ganz besonders darauf geachtet.

    Dafür aber bei BTB: Einen großen, schweren Hammond-Karton aus dem Paket gezogen - ganz schöner Brocken die 10H Drossel! Gabs da nix kleineres??? Doch gabs, kostet sogar nur knapp die Hälfte - Künstler.

    Trafo hatte ich ja noch den vom RH84 von askjan übrig. 270V könnte reichen sonst muss halt was größeres her - erst mal testen.

    Gleichrichtung über 5Z3 mit 18uF MKP Ladekondensator.

    Die Schaltung habe ich für die 1619 Röhre gelötet und die Lundahl Übertrager auf 5,6K verschaltet.

    Für die 10uF in der Heizleitung habe ich je 2 4,7uF Folien parallel geschaltet und der Kathodenelko Elna Silmic. Der Rest nix wildes.

    Das ganze direkt in ein Hammond Gehäuse - auf Umwege hatte ich diesmal keine Lust.

    Angeschlossen uuuuuund??? - Ernüchterung

    Weicher, brumseliger Bass mit heftigen Überschwingern bei sehr tieffrequenten Anschlägen und sehr weiches Klangbild mit wenig Mittelton.

    Die Endstufe mal über Nacht an gelassen aber keine Besserung.

    Ok - umgelötet auf 6L6 und den Lundahl auf 3K geschaltet, die Heizung auf 6,3V.

    6AR6 eingesteckt: Nöö, die ist zu soft.

    6BG6: Jetzt gabs Mittelton aber der Bass blieb scheiße.

    Die 500uF im Netzteil verkleinert: Der Bass wurde straffer, die Überschwinger blieben.

    Sinds vieleicht die Boxen? Lassen die Weichen untenrum was durch? Transe angehängt - nu ist es weg.

    Muss die Endstufe zuviel tieffrequente Leistung abgeben damit die in der Weiche vergbraten wird? Den 100nF vor dem Gitter stufenweise verkleinert. Joa, wird etwas besser aber insgesamt jetzt zu dünn, also auch keine Lösung.

    Ist es der Netztrafo? Ein Kanal stillgelegt, keine Besserung. GZ34 - keine Besserung, Diodengleichrichtung - keine Besserung,

    Google: Motorboating?

    RC-Glied in verschiedensten Dimensionierungen vor die Vorstufe gesetzt, auch RCRC - keine Besserung.

    Erst die ECC82 stillgelegt dann die 6SN7 - keine Besserung.

    Der letzte Strohhalm: Einfach mal die Pentodenvorstufe des 6L6 mit 6SJ7 reingelötet im Wisse, dass eine völlige Fehlanpassung vorliegt: Klang besser, Überschwinger stärker und Brumm.

    Traurige Erkenntnis: Mit Breitbändern vielleicht ein ordentlicher Verstärker aber an der Lola unbrauchbar.

  • Geplant ist jetzt eigendlich "nur noch":


    6L6:

    DIY Single-Ended (SE) 6L6 / 5881 Tube Amplifier

    Das wird hoffentlich ein Quickie, nur um zu sehen ob der 6L6 von Jogi bleibt oder dieser.

    Ein paar Widerstände und Elkos fehlen noch, der Rest ist noch aus anderen Schaltungen über.


    EL12N:

    Im Trion Threat und durch einen Beitrag von Xenakis im EL12N Threat bin ich neugierig geworden:

    Kleiner Verstaerker mit EL12, von Andreas Schwarz


    6S41S:

    6S41S Single-Ended Monoblocks (page 1) - Amplifiers - Lenco Heaven Turntable Forum

    Vier Zwischenübertrager und zwei dicke Drosseln - das geht ins Geld.

    Da scheue ich derzeit noch die Investition nach der schlechten Erfahrung mit dem RH2A3


    Die Hoffnung liegt erstmal auf der EL12N-Schaltung.


    Fortsetzung folgt...

  • Ok, den RH2A3 habe ich völlig falsch beurteilt. Aber der Reihe nach:


    6L6

    DIY Single-Ended (SE) 6L6 / 5881 Tube Amplifier


    Ja nee, nix mit Quickie.

    Erst mal den RH2A3 zerlegt.

    Den 270V Trafo, Röhrengleichrichtung und Ladekondi belassen.

    Die Siebkapazität deutlich gegenüber dem originalschaltplan verringert (220uF vor B+ und 2x68uF vor A+)

    Heizung 6,3V Wechselspannung mit 2x82Ohm auf Masse

    Den Rest wie im Schaltbild.

    Einschalten - Brummt wie Sau. Ok, die 6SJ7 habe ich bisher auch in anderen Schaltungen nicht Brummfrei bekommen. Gleichspannungsheizung würde ggf. helfen, aber erstmal 5654 über Adapter gesteckt und ... Ruhe ist.

    Musik - kommt.

    Jetzt aber der übliche Basstest: Auch hier wieder Verzerrungen wie beim RH2A3 - MIST!

    WORAN HÄNGTS???

    Ist die überdimensionierte Drossel der Übeltäter (die hing ja auch im RH2A3).

    Mit meinem beschränktem Elektrowissen versucht nen Widerstand zu rechnen um die Überspannung des Trafos unter Wegfall der Verluste durch Röhrengleichrichtung zu korrigieren. Angeblich sowas um die 480 Ohm.

    Ladeelko belassen 220ohm 330uF 220 Ohm 220uF für B+ ... Brummt wie Sau. Jetzt mit 2x480Ohm ist zwar Ruhe aber B+ liegt nur noch bei 275V.

    Leider sind im Schaltbild keine Spannungen angegeben aber vermutlich ist das viel zu wenig. Tippen würde ich so auf ca. 340V?

    Bass verzerrt immer noch. Hypex ausschalten - dann wirds besser.

    Auch der Jogi 6L6 verzerrt an der entsprechenden Stelle. Aber deutlich weniger.

    Je nach Röhrenvorverstärker mal mehr mal weniger. Liegt die Ursache doch beim Vorverstärker?


    Nu gehts also dort auf die Suche. Hat der VV zu wenig Kraft? Hilft ein 4-Kanalvorverstärker?

    Also umgestöpselt: Ein Kanal für einen Hypexkanal der andere für einen 6L6-Kanal für Mittelhochton - Verzerrt. Holzweg!

    Haben die VV-Röhren insgesamt zu wenig Kraft?

    Da liegt ja noch ein Minidsp 2x4HD in irgend einer Schublade. Angestöpselt, alle Filter usw. deaktiviert - und? ... Jopp, nu läuft es Verzerrungsfrei.

    Leider aber auch deutlich weicher da fehlt jetzt Schmackes!

    Also fehlt den Röhrenvorverstärkern (auch dem Komerziellen) offenbar Bandbreite oder Power oder beides - schade.


    Gut, wenn der Hobbyfundus breit gefächert bestückt ist. Manchmal liegen die Fehler doch woanders als vermutet.

    Ärgerlich nur, dass ich der Ursache erst jetzt auf die Schliche gekommen bin, nachdem ich den RH2A3 zerlegt habe und das Gehäuse jetzt nicht mehr Wohnzimmertauglich ist.


    Nu muss ich erst mal den neuen 6L6 wieder auf Röhrengleichrichtung und Drossel zurückbauen und intensiv gegen den Jogi 6L6 hören.


    Bauteile für den EL12 liegen hier aber erst mal muß ich den 2A3 wieder aufbauen und neu beurteilen.


    ...

  • Guten Abend


    Empfehlenswert ist die alte Schwarte von Richter „Radiotechnik für Alle“ aus den 60er. Da wird volkstümlich einiges erklärt, garnicht übel für Haudrauflosbastler und auch Experte.


    Beste Grüße


    Blasios

    Einmal editiert, zuletzt von Blasios ()

  • Haha, danke Dir 8o


    Ganz so Haudrauf wie es auf einige vielleicht wirkt ist es gar nicht.

    Auch brate ich nicht ziellos haufenweise irgendwelche Schaltungen zusammen sondern wähle die Schaltungen nach unterschiedlichen Ansätzen aus.

    Die unterschiedlichen Lautsprecher geben den jeweiligen Schwerpunkt der Schaltung vor. Daher auch die teilweise sehr gegensätzlichen Schaltungen (z.B. 6S45 und 6L6).

    Grundsätzlich folge ich dem Ansatz form follows funktion. Beim Löten halte ich mich an die Empfehlung von Frihu und versuche die Verbindungen möglichst kurz zu halten und die Bauteile direkt zu verlöten. Das sieht zwar wüst aus, erfüllt aber den Zweck.

    Anschließend bewerte ich ob die Schaltung grundsätzlich in die richtige Richtung geht oder nicht.


    Der EL84 Compakt war an den Exodus besser als der Trion, aber teilweise zu bissig. Daher der Richtungswechsel zu 6S45 und PCL805.

    Die 6S45 Schaltung war viel angenehmer zu hören aber es fehlten einige Details gegenüber dem EL84 Compact. Daher wurde der 6S45 wieder verworfen (auf die Schaltung von Björn bin ich erst kürzlich gestossen).

    Der RH84 wiederum war eine Verbesserung gegenüber dem Compact.

    Da das ganze auf dem Schreibtisch Platz finden muss sind für diesen Zweck die kompakten Röhren von Vorteil bei denen ich keine riesen Übertrager brauche und absolutes Highend brauche ich dafür ebenfalls nicht. Die EL84 scheint dafür ideal. Gut und Günstig.


    Für die Lolas sieht die Sache anders aus. Größe und Gewicht spielen kaum eine Rolle und der Fokus liegt bei einer besseren Wiedergabequalität jedoch in bezahlbarem Rahmen.

    Der RH84 spielt an den Lolas sehr gut aber der 6L6 löst etwas besser auf.

    Daher die Entscheidung in Richtung 6L6-Schaltungen, wobei ich die 6L6 gar nicht besitze sondern verwandte Röhren wie z.B. KT66, 6BG6, 1619, und 6AR6 einsetze.

    Im EL12N Thread bin ich durch den Beitrag von Xenakis auf die EL12 aufmerksam geworden. Was er dort schrieb weckte die Hoffnung, dass diese noch etwas mehr aus den Lolas herauskitzelt.

    In dem Zusammenhang wird dann oft die Frage gestellt was denn überhaupt vermißt wird. Etwas mehr Dynamik aber ohne dabei lästig zu sein.

    Auf glowinthedarkaudio bin ich z.B. auf den Gillespie Magnavox EL84 neugierig geworden. Nach kurzer Rücksprache mit dem Blogeigner scheint der zwar durchaus dynamischer als der RH84 zu sein könnte aber zu bissig sein. Daher lasse ich vorerst die Finger von der Schaltung.

    Der RH2A3 (mit 6L6 verwanten Röhren) sowie die EL12 scheinen für die Lolas noch Versuche wert zu sein.

    Den 6S41S kann ich noch nicht so richtig einschätzen. Daher bleibt der zwar im Hinterkopf, wird aber erst mal hinten angestellt.


    Leider sterben die Wissenden langsam aus und der Nachwuchs hat andere Interessen bzw. hört über Handy und Bluetooth.

    Bei mir im verein studiert einer Elektrotechnik aber Röhrenschaltungen sind da kein Thema mehr.

    Ein wenig Literatur habe ich zwar hier aber da fehlt mir teilweise die Nachvollziehbarkeit.

    Also läuft viel über try and error. Dass der ein oder andere Profi darüber schmunzelt stört mich nicht, dann dient es doch der Erheiterung.


    Der DIY Single-Ended (SE) 6L6 / 5881 hat heute morgen wieder seine Röhrengleichrichtung bekommen und B+ liegt jetzt bei 337,8V - also fast da wo ich die Sollspannung vermutet habe.

    Er spielt soweit ganz gut aber intensives Hören steht noch aus.

    Bei B+ von 275V lag er sehr nah beim Jogi 6L6 wobei jeder der beiden seine Stärken an ander Stelle hatte.


    ...

  • Yeah


    Theorielastigkeit verhindern nur unmögliche Projekte, stimmt nur unnötig bedenklich. Also weiterhin schöne Aktivitäten, deinerseit.


    Hier hadern 2 Senderröhren seit Jahren verbraten zu werden in SET, miese Kennliien, vielleicht mit einem flachen Übertrager und Ub an das oberen Ende in gefährliche Höhen.


    Und Mutti meint immer, was soll noch mehr Krempel, aber der Winter wird kalt und dunkel, da müsste was grell leuchten und Wärme geben.


    Beste Grüße


    Blasios

  • Guter Thread, ich überlege schon länger etwas selbst zu bauen, hatte vor 35 Jahren mal etwas Angefangen. Evtl. wollte ich den BTB-Bausatz nachbauen, da dort daws Gehäuse schon drin ist. Aber sehr warscheinlich wird es etwas mit einer Bekannten Röhre (EL34, KT88, 300B, 845...). Gibte es Schaltungen von den Shindo Vollverstärkern?

    Christoph

  • Soooo,

    (Wer soo sagt is noch lang net fettich)


    Leichte Verzerrungen gab es dann doch noch.

    Das betraf nur tiefe, kraftvolle Anschläge und verzerrte dann aber im unteren Mitteltonbereich.

    Hypex abgeklemmt alles sauber.

    Röhre abgeklemmt, Bass sauber.

    Nur ein Kanal Bass und ein Kanal Mittelhochton und es zerrt.

    Schlußendlich scheint der Hypex Amp der Übeltäter zu sein und fuhrwerkt trotz strikter Kanaltrennung im Röhrenteil rum.

    Der Teufel ist ein Eichhörnchen. Oder in diesem Falle ein Hypex Plateamp.

    Seit ich den Hypex rausgeschmissen habe und die olle Symasym für die Eckhörner nutze ist endgültig ruhe. Auch der Röhrenvorverstärker treibt jetzt alle 4 Kanäle ohne Probleme.


    Zwischen den beiden 6L6 Verstärkern gab es keine großen Unterschiede.

    Der DIY 6L6/5881 scheint ein wenig besser aufzulösen dafür scheint der Jogi 6L6 die Bässe etwas besser zu kontrollieren. Die Unterschiede scheinen aber minimal, so dass ich mich für den Jogi 6L6 entschieden habe.


    Den 6L6/5881 also zerlegt und den RH2A3 wieder aufgebaut.

    Und siehe da, jetzt spielt der richtig gut.

    Da steht jetzt wieder das obligatorische Röhrentesten und Vergleichen aus.


    Den EL12 habe ich angefangen. Der Übertrager müsste vermutlich 2k5 / 3k5 primär haben. Genau geht das aus der Beschreibung leider nicht hervor. 3k5 liegt hier noch aus dem Trion rum also nehme ich den.


    Derzeit stehe ich noch bei der Spannungsversorgung auf dem Schlauch:


    [Blockierte Grafik: https://www.jogis-roehrenbude.de/Leserbriefe/AndreasS-EL12-Amp/EL12.jpg]


    Ich benenne mal:

    A+ als [... CLC-Siebung (32µF/8H/100µF) für die Anoden- und Schirmgitterspannung ...]

    B+ als[... sowie ein RC-Glied 1,5 kOhm/10µF zur Entkopplung der Treiberöhre ...]


    A+ scheint soweit klar. Aber im Schaltplan hängt da auch die Treiberröhre dran.

    Aber wo führe ich dann B+ hin?

    Nach meinem Verständnis müsste das RC-Glied im Schaltplan zwischen Übertrager und dem 470k sitzen oder sehe ich da was falsch?