Warum DMM Pressungen besser sind...

  • Ja, theoretisch sind DMM-Pressungen überlegen. Nur funktioniert das aus unerfindlichen Gründen in der Praxis oft nicht so wie gedacht. Jedenfalls bevorzugen die meisten audiophilen Label aus klanglichen Gründen die klassische Folie. Woran das im einzelnen liegen mag, weiß ich auch nicht.

  • Ich habe eine 2 LP BOX SECHS TRIOSONATEN (BACH) die über DMM gepresst wurde. Allerdings steht ebenfalls drauf CAPRICIO DIGITAL und auf der Rückseite DIGITAL STEREO.... auch auf manch anderen LPs habe Ich schon die Aufschrift gesehen. Die wird warscheinlich digital augenommen worden sein (?).


    Ebenfalls kann Ich mich an eine BEATLES LP aus den 80igern erinnern, welche über DMM gepresst und "Digital Remastered" wurde.


    Ich nehme an, dass die Digital Technik sehr gefragt war und wer Wert auf guten Klang legte, hat nicht nur in DMM investiert sondern auch gleich in die Digital Technik.

  • Zitat

    [Ebenfalls kann Ich mich an eine BEATLES LP aus den 80igern erinnern, welche über DMM gepresst und "Digital Remastered" wurde.


    Eben diese grauenhaften LPs sind nun wirklich kein Argument für die Überlegenheit der DMM-Technik.

  • Möglicherweise hat DMM nur deshelb seinen zweifelhaften Ruf weil zur gleichen Zeit die Digitalmanie aufkam und die Abmischnungen und Remasterings auf "brilliant knackig" getrimmt wurden. Das muss nicht an der Technik selbst liegen, sondern kann auch mit den Klangvorstellungen der Toningeniöre und Produzenten zu tun haben.


    Ich kenne auch Blue Note DMM-Pressungen aus den 80ern die ziemlich dünn und kalt klingen, habe aber auch sehr gute Klassik-DMM-Pressungen gehört.


    Vielleicht hat DMM auch gar keinen Einfluss auf die Klangfarbe, sondern nur auf Dynamik und Präzision.

    Claude


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    Scheu Premier MkIII + SME309/Benz Ace L + Scheu Classic 12"/Denon DL103R


    Electrocompaniet ECP-1, Electrocompaniet EC4.7+AW120, Dynaudio Contour s3.4, AKG K1000+Audio Valve RKV

  • Hi,
    meine Erfahrung ist, daß DMM Aufnahmen über normale bis schraddelige Wiedergabesysteme besser klingen als vergleichbare, aber über 'gute' Anlagen deutlich verfärbt / künstlich rüberkommen.
    Habe aber keine Vergleichserien erhört, nur so ein Eindruck.
    tschau,
    Rüdiger

  • Zitat

    Original von jms
    Auf die Gefahr hin mich nun als "unwissend" zu outen: was ist denn eine DMM Pressung?


    Bei DMM wird nicht in die traditionelle Lackfolie, sondern sofort in eine Kupferscheibe geschnitten, aus der dann direkt der Stamper erstellt wird.
    Theoretische Vorteile:
    1) Der Produktionsprozess hat weniger Arbeitsschritte, bei denen sich Fehler einschleichen können.
    2) Es gibt weniger oder gar keine Probleme mit Vorechos.

  • Wenn sie auch eigentlich in das Forum "Musik" gehört, hierzu eine kleine Episode aus meiner ersten Vinyl-Zeit:


    Meine letzte je regulär in einem "Schallplattenladen" gekaufte Schallplatte war eine DMM-Pressung. Es handelt sich dabei um die Aufnahme des Oratorium "Paulus" mit Kurt Masur, Gewandhausorchester, Gundula Janowitz etc., aufgenommen 1986, Produktion VEB Edition Peters, Leipzig; erstanden von mir am 30. Juni 1990 (ein Tag vor der Währungsunion mit meinem letzten DDR-Geld) für 31,20 M in Dresden auf der Prager Strasse.


    Auf dem Cover dieser Platte steht das DMM-Logo: DMM Direct Metal Mastering
    Darunter steht: Digital recording .


    Also was denn jetzt?
    Kann man erst Digital aufnehmen und dann diese Aufnahme direkt (!?) auf Kupfer schneiden?


    Die Klangqualität ist übrigens ganz ok; geringes Grundrauschen, kaum Knistern u. Klirr, recht räumlich aufgenommen, aber leider mit stark komprimierter Dynamik.


    Unterm Strich ist dies ein schönes Stück Musik, aber keine Platte, welche qualitativ wesentlich besser als der Durchschnitt ist.


    Ciao Alfried

  • Zitat

    [Also was denn jetzt?
    Kann man erst Digital aufnehmen und dann diese Aufnahme direkt (!?) auf Kupfer schneiden?


    Hallo Alfried,


    Ich meinte mit "direkt" nicht den analogen Direktschnitt, bei dem es kein Mastertape gibt, sondern, dass der Umweg über die Folie vermieden wird. Bei Digital/DMM geht das also folgendermaßen: A/D-Wandlung und Aufnahme auf digitalen Tonträger (wahrscheinlich PCM zu der Zeit) - D/A Wandlung - Analoges Signal geht in die Schneidemaschine, die dieses direkt auf die Kupferscheibe überträgt.

  • Digital Recording ... das hört sich schon danach an, dass digital aufgezeichnet wurde ... und dann das wieder analog gewandelt hat um auf die Platte zu kommen - komischer Weg - da muss sich einem Analogie doch die Nacknehaare sträuben ...
    Wenn mans allerdings richtig macht dürfte man keinen Unterschied hören ... aber zu der damaligen Zeit???


    Ich hatte übrigens auch mal eine CD in der Hand auf der stand AAA :) Das was dann definitif ein "Tippfehler".


    Schönen Sonntag - und besten Dank für die Antworten.

  • Moin Moin.


    Ich habe angenommen, daß die Aufnahmen direkt geschnitten werden !?
    D.H.; Während die Musiker spielen wird sofort das Original (Kupfer-Masterplatte) geschnitten ?!
    Der Haken dabei ist allerdings, wenn sich ein Musiker verspielt kann man die Platte wegwerfen und muß noch einmal von vorne anfangen das Stück einzuspielen.


    Wenn ich hier auf dem Holzweg bin, sagt es mir bitte. Ich habe diese Info mal von einem RESON Mitarbeiter bekommen, bei denen einige neu eingespielte Platten angeblich so aufgenommen werden ?!


    G r u ß
    Heinz-Werner

  • Zitat

    [I]Ich habe angenommen, daß die Aufnahmen direkt geschnitten werden !?
    D.H.; Während die Musiker spielen wird sofort das Original (Kupfer-Masterplatte) geschnitten ?!
    Der Haken dabei ist allerdings, wenn sich ein Musiker verspielt kann man die Platte wegwerfen und muß noch einmal von vorne anfangen das Stück einzuspielen.


    Was Du meinst ist analoger Direktschnitt, nicht DMM. DMM bedeutet lediglich, dass der Umweg über die Lackfolie vermieden wird. Natürlich könnte man theoretisch auch einen Direktschnitt in DMM-Technik erstellen. Aber Direktschnitte werden seit Mitte der 80er kaum noch gemacht, und zwar aus dem oben von Dir genannten Grund. Deshalb waren ja auch die meisten Direktschnitte Jazz-Platten. Die Platten, die Reson vertreibt oder vertrieben hat (Classic Records) sind definitiv KEINE Direktschnitte.

  • Hallo Markus.


    Da kannste mal sehen was die Leute einem so erzählen ;(
    Alles ist nur Verkaufs-Strategie ?!
    Die Platte war seinerzeit übrigens eine Klassik-Scheibe.
    Und, RESON ist ja nicht gerade billig !!


    G r u ß
    Heinz-Werner

  • Zitat

    Original von Heinz-Werner
    Hallo Markus.


    Da kannste mal sehen was die Leute einem so erzählen ;(
    Alles ist nur Verkaufs-Strategie ?!
    Die Platte war seinerzeit übrigens eine Klassik-Scheibe.


    Mag sein, dass der Verkäufer nicht richtig informiert war. Aber diese Platten (ich vermute, wir reden von den Living Stereo-Reissues von Classic Records, die Reson vertrieben hat) klingen ohnehin so hervorragend, dass sie eine solche zusätzliche Werbung gar nicht nötig haben.


    Klassische Orchesteraufnahmen als Direktschnitt haben aus verständlichen Gründen Seltenheitswert. Mir fallen da nur die 3 bekannten Sheffield-LPs mit Erich Leinsdorf sowie ein paar Titel auf Crystal Clear ein.

  • Ja,


    mag sein, das der Verkäufer nicht richtig informiert war, was mich allerdings verwundern würde, da das seinerzeit ein Stand in der Schweiz war und der Mann diesem Verein angehörte ?!


    Naja, nicht´s desdo trotz kenne ich die Sheffield-LP´s auch und diese sind klasse.


    MfG
    Heinz-Werner

  • Um der Diskussion wieder eine eher technische Richtung zu geben noch ne weitere Frage.


    Wenn bei DMM also direkt in Kupfer geschnitten wird - und das auch als Live-Mitschniss realisiert weden kann, so muss das ja auch in "Real-Time" funktionieren. Mit welchem Wekstoff wird dann direkt in Kupfer geschnitten? Diamant?


    - ein wissenhunriger jms -