Wieder einmal eine dieser Zufallsentdeckungen: In meiner Lieblingsbuchhandlung in Innsbruck lief mir vor ein paar Tagen "l'addio" über den Weg, die neunte Folge eines Riesenprojekts: Bis zum Haydn-Jahr 2032 will der italienische Flötist und Dirigent Giovanni Antonini mit seinem eigenen Ensemble Il Giardino Armonico und dem Kammerorchester Basel sämtliche 107 Haydn-Symphonien einspielen. Hinter "Haydn2032" steht eine Schweizer Stiftung. Gestartet ist das Vorhaben 2014, die ersten beiden Folgen - Antonini spielt die Symphonien nicht chronologisch ein, sondern thematisch geordnet - brachte Alpha nur als CD heraus. Seit "No. 3" gibt es auch eine sehr edel gemachte LP-Version. So weit, so gut. Dass es gerade schon etwas schwierig ist, von den jeweils nur 1000 gepressten LP-Ausgaben die Nummern 3 und 4 zu bekommen, will ich nicht beklagen, weil das meiner Schlafmützigkeit geschuldet ist. Irritiert bin ich allerdings von dem Umstand, dass die von mir in Österreich gekaufte "No. 9" schon wieder die letzte "Haydn2032"-LP zu sein scheint. Mit den Tonträgern ist das Projekt nämlich schon bei No. 14 angelangt, davon gibt es aber nur sieben Folgen auf Vinyl. Jetzt frage ich mich als Haydn-Freund und Klassikfan, ob es das schon wieder war. Oder ob die "Vinylfrequenz" bei "Haydn2032" einfach eine andere ist. Allein der gestalterische Anspruch spricht für das Vinyl: Jede Ausgabe wird von jeweils einem Fotografen der Agentur "Magnum" phantasievoll künstlerisch bebildert. Das kommt im LP-Format natürlich völlig anders als in CD-Größe. Gepresst wird von Alpha supersauber und praktisch ohne Knackser auf 180-Gramm-Vinyl. Den LPs ist die CD sowie ein Downloadcode beigefügt. Also noch ein Grund mehr, sich für durchschnittlich um die 35 Euro die schwarzen Scheiben zu gönnen, die grandios gut klingen. Beim Direktvergleich ist die CD nur zweiter Sieger. Wäre schade, wenn es bei den wenigen LP-Fassungen bliebe. Weiß hier jemand mehr? Gruß vom Hans