Ausprobieren.

Hör dir einfach mal ein paar Modelle an.

Ich empfinde es als völlig anders als Lautsprecher.

Ich mag es, über einen Kopfhörerverstärker zu hören mit künstlichem Übersprechen, bei dem die Musik dann nicht aus der Mitte des Schädels kommt, sondern von der Stirnebene.

So höre ich es.

Der komfortable Sitz ist die Hälfte der Miete.

Allermindestens eine halbe Stunde probieren. Besser eine Stunde.

Ich habe seit Jahren nicht mehr zu Hause mit Kopfhörern gehört. Für mich ist hören mit Lautsprechern einfach besser.

Hallo Uwe,

einen Kopfhörer solltest maximal als Ergänzung zu deiner Anlage sehen.

Ein bis zwei Alben und dann glühen deine Ohren, länger hält es kein Mensch aus.

Gute Kopfhörer ergänzen den Genuss. Es gibt durchaus Alben die über Kopfhörer Spaß machen. Wobei ja die allermeisten Alben auf die Wiedergabe über Lautsprecher abgemischt werden.

Dazu könnte es auch zig Meinungen geben.

Wenn schon Kopfhörer, denke ich, dann die großen Stax. Je nach Portmonnaie auch gebraucht.

Damit hält man schon ein, zwei Stunden genussvoll aus.

Ist aber auch kein Ersatz für LS-Wiedergabe.

Ich liebe es, über Kopfhörer zu hören. Mit den Jecklin Float geht das stundenlang.

Sind auch meine ersten Kopfhörer die mir authentisch genug klingen.

Mit Kopfhörern zu hören ist für mich immer erst eine Umstellung, ich muss mich einhören.

Was fehlt ist die körperliche Erfahrung die Lautsprecher liefern.

VG Olaf

Tztztz, kein Lautsprecher kommt an einen wirklich guten Top Kopfhörer, idealerweise mit passendem KH Verstärker, selbst dIe besten LS nicht, da müsste man schon ESL im Nahfeld auffahren, und nicht mal dann.

LS beeindrucken zwar vordergründig, die Raumklangresonanzen mit deutlich längeren Signalwegen und zig mehr Bauteilen machen aber alles wieder kaputt, ein KH Signal dagegen geht ohne umwege und ohne schädliche Raumklangreflexionen mit einhergehenden Klangverfälschungen direkt ins Ohr, auch fallen die Frequenzweichen weg.

Allerdings gibts die KH typische "im Kopf Lokalisation", das ist der gravierende nachteil an der Geschichte.

gruß

volkmar

Zitat von volkmar II

Tztztz, kein Lautsprecher kommt an einen wirklich guten Top Kopfhörer, idealerweise mit passendem KH Verstärker, selbst dIe besten LS nicht …

LS beeindrucken zwar vordergründig, die Raumklangresonanzen mit deutlich längeren Signalwegen und zig mehr Bauteilen machen aber alles wieder kaputt …

🙀 Sorry, aber das kann nicht unwidersprochen so stehen bleiben. Bei allem gebotenen Respekt, Volkmar, würde ich das für bare Münze nehmen, müsste ich mich (mit vielen anderen, nicht nur LS-Entwicklern) von Dir als mega blöd bezichtigt sehen, Musik stets ohne Kopfhörer genussvoll zu konsumieren.

Hmm... ich höre eigentlich auch zu 99% über Kopfhörer.

Das ist allerdings der Situation hier im Haus geschuldet. Ein älteres Gebäude, mit Holzdecken und direkt unter mir hat meine Enkeltochter ihr Zimmer.

Zum praktischen Teil.

An meinem Plattenspieler habe ich einen Trichord Dino MK3 PhonoPre angeschlossen.

Daran hängt ein Lehmann Black Cube Linear Kopfhörerverstärker. Der hat 2 Eingänge, an einem hängt der Dino, an den anderen könnte man dann den CD- Player anschließen. Bei mir ist er mit einem Receiver verbunden.

Die Kombination hat den Vor- bzw. Nachteil, dass man das auf die Ohren bekommt, was auf der Platte ist.

Der Kopfhörer ist ein Sennheiser HD 830. Meine Wahl viel auf dieses geschlossene System, weil ich bei dem offenen Vorgänger den Eindruck hatte, die Umgebungsgeräusche verstärkt wahrzunehmen.

Ich kann nicht bestätigen, dass ich den KH nach einiger Zeit leid bin.

Im Gegenteil, "verschwindet" er nach einer Weile und man merkt nicht mehr, dass man ihn trägt.

Ich höre jetzt mehr über KH als über Lautsprecher. Meine Anlage wäre vergleichbar mit deiner, nur von naim... Vieles wurde schon gesagt, aber folgendes noch nicht, wahrscheinlich weil es so trivial ist: Bei Lautsprechern steht die Musik im Raum, man bewegt sich darin. Man dreht den Kopf, die Musik kommt immer noch von dort, wo sie vorher war. Das entspricht unserer natürlichen Wahrnehmung, nichts bewegt sich, weil wir den Kopf drehen, uns bewegen. Das war die eine große Umstellung für mich und die andere war, dass über Kopfhörer das körperliche Empfinden der tiefen Töne komplett weg ist, ich höre über Kopfhörer einen extremen Tiefbass, aber der Rest des Körpers spürt das nicht. Ich habe ausprobiert, wie es ist, wenn ich KH und Subwoofer gleichzeitig benutze. Das bringt nichts, das passt nicht zusammen.

Trotz KHV mit Crossfeed höre ich alles genau zwischen den Ohren. Manche haben die Wahrnehmung von virtuellen Schallquellen vor dem Kopf. Das würde aber nichts daran ändern, dass sich diese virtuellen Quellen mit dem Kopf bewegen. Was über KH zu hören ist, kann mit der Anlage an Präzision einfach nicht mithalten. Es ist ein völlig artifizielles Hören, aber auch ein sehr konzentriertes Hören. Die Bühne ist leider nur so breit, wie meine beiden Ohren voneinander entfernt sind (hier wird durch die Crossfeed-Funktion die Auffächerung besser und die Überhöhung in der virtuellen Mitte abgeschwächt), man bräuchte fast ein akustisches Mikroskop, um das aufzulösen.

Und dann empfehle ich noch, den KH mittels entsprechender Tools zu linearisieren. Manch vermentlich großer Unterschied zwischen Kopfhörern, die so anders klangen, wird dann ziemlich klein.

LG

Ronald

Zitat von Heather

🙀 Sorry, aber das kann nicht unwidersprochen so stehen bleiben. Bei allem gebotenen Respekt, Volkmar, würde ich das für bare Münze nehmen, müsste ich mich (mit vielen anderen, nicht nur LS-Entwicklern) von Dir als mega blöd bezichtigt sehen, Musik stets ohne Kopfhörer genussvoll zu konsumieren.

Es geht ja gar nicht darum zu sagen das eine sei grundsätzlich besser wie das andere, die erreichbare Klangqualität mit LS ist Absolut gesehen selbstverständlich extrem hoch, aber auch mit bestimmten KH ist sie extrem hoch, ich sage ausdrücklich mit bestimmten, es ist definitiv dazu schon auch eine harmonierende, am besten massgeschneiderte KH/Verstärker Kombination nötig, ohne gehts nicht wirklich alles aus einem KH rauszuholen, ob Dynamisch oder EST, ausserdem ist das nur meine ganz eigene persöhnliche meinung, also gar nicht so wichtig, ich könnte ja auch unrecht haben.

gruß

volkmar

Meine Meinung zu KH habe ich schon mehrfach kundgetan - daher nur kurz:

ich könnte stundenlang mit KH hören (und mache das auch), ohne „das die Ohren glühen“…

Uwe / Dille

Was nutzt Du aktuell als Phono-Pre?

Und wie viele Ausgänge hat die Vorstufe?

Welchen TA verwendest Du?

Ich frage ganz konkret, da z.b. ein Solaris von AudioValve mit Phono-MM Eingang sowie drei weitere Line-Eingängen Deinen Dreher und CD-Player (das ist nicht nur ein CD-Transporter, sondern hat den DAC schon eingebaut?) eine mögliche Option wäre.

Und mit den Pre-Out des Solaris könntest Du auch Deine Aktiv-LS weiter betreiben.

Hatten den Solaris einige Jahre mit diversen KH (u.a. Stax SR-009) und war immer sehr zufrieden.

Wenn Du weitere Fragen hast - nur zu

Musikalische Grüße

Tom

Ich kann die hier schon getroffene Aussage "selbst ausprobieren" nur nachdrücklich unterstreichen.

Wir nehmen Klänge nicht nur mit den Ohren wahr, sondern auch über die Haut, über den gesamten Körper. Deshalb kann ein KH gar nicht das Klangerlebnis bringen, wie das Hören über LS.

Ich muss zugeben, dass diese oben getroffene Aussage für mich jahrelang nur bloße Theorie bedeutete. Da musste ich schon viel Zeit und auch leider noch mehr Geld investieren, bis es tatsächlich (viel) besser über LS als über KH klang.

An den Kauf eines KH-Verstärkers dürfte gerade bei deiner Kette kein Weg vorbei führen. Der KH-Verstärker sollte dann auch i.d.R. auf den KH abgestimmt sein, mit diesem harmonieren. (Keine Angst, gebraucht tut es vielleicht schon ein KH-Verstärker im zweistelligen Preisbereich.) Bei der Wahl des KH ist natürlich der Klang entscheidend. Mindestens genauso entscheidend ist, ob du den KH für längere Zeit auf deinen Ohren als nicht unangenehm empfindest. Ich selbst bin da sehr empfindlich. Hatte zunächst einen Jecklin Fload, doch konnte ich den Helm nicht länger als eine halbe Stunde auf meiner Birne ertragen, so gut er auch klang. Hingegen empfinde ich die größeren Stax als sehr angenehm, bin letztendlich jedoch beim "Altherrenkopfhörer" von Grado gelandet. Alles aber persönlicher Geschmack, persönliches Empfinden.

Einen KH-Verstärker kannst du entweder vor den Vorverstärker schalten (deine Geräte an einen KH-VV mit mehreren Eingängen anschließen, von dort aus dann in den VV) oder an einen fixen Ausgang, z.B. "Tape", hinter den Vorverstärker. Da hilft auch nur probieren, was besser passt, funktioniert oder klingt.

VG

Olaf

Hallo,

das Hören über Kopfhörer oder Lautsprecher ist und bleibt unterschiedlich. Das muss man wissen, wenn man mit Kopfhörer anfangen will.

Will man analytisch hören, dann wird das eindeutig eher mit Kopfhörern gelingen.

Allerdings ändern sich einige Dinge wie schon beschrieben. Neben dem Fehlen der Beschallung des Körper sollte man wissen, dass die Produktionen im allgemeinen für eine Stereolautsprecheranlage gedacht sind und daher spielt die Musik im Kopf und nicht davor.

Um stotzdem die Stereoillusion direkt in die Ohren zu bekommen aber die Musik vor und nicht im Kopf zu haben gibts mehrere Ansätze.

Es gibt einige wenige Produktionen die mittels Tonkopf einen " Ausgleich" versuchen. Doch die genormte Neumannrübe ist halt unterstellter Weise nicht genau dein Kopf und hat andere Ohren. Daher kannst du nur Glück haben oder bringt nicht den gewünschten Erfolg.

Ich halte auch einen Kopfhörerverstärker für sinnvoll. Hier gibt es Geräte mit Matrixfunktionen wie angel oder crossfeed. Diese Funktionen sind nach meiner Meinung schon schön, erreichen allerdings zumindest bei mir nicht die Musik vor den Kopf zu bringen.

Im digitalen Bereich der Studiotechnik gibt es schon jede Menge Presets die eine "Räumlichkeit" vor dem Kopf versprechen. Ohne sehr viel Geld zu lassen, sind meine Erfahrungen in dieser Richtung erfolgreich zu sein sehr limitiert.

Etwas besser wird es wohl mit dem Mini DSP Ears gelingen. Allderdings ist das schon etwas kosten intensiever und man braucht einige andere Geräte. Das Gerät erstellt einen RQ Filter, der nicht sonderlich genau ist, zumal die Messung nicht individuell mit deinem Kopf machbar ist.

Letzte Möglichkeit ist der Smyth Research A16 in Verbindung mit einem Studiobesuch beispielsweise in München. Dort im Studio wird ein entsprechender Filter hergestellt, der genau passt. Das Ergebnis ist für mich das beste. Kostet halt und der Filter ist nur für dich. Das Gerät macht meiner Meinung nach nur mit dem persönlichen Einmessen gute Ergebnisse.

Wenn man ein Heimkino hat und auch dort Atmos via Kopfhörer hören will dann ist das kaum zu toppen.

Der Kopfhörer selbst einschl. passenden Kopfhörerverstärker ist sehr individuell auszusuchen. Er muss dir passen und nicht zu schwer sein. Ob In Ohr oder Overear, geschlossen oder halb oder was weis ich, das ist persönlicher Geschmack.

Um deinen Kopfhörer zu finden kannst du nur ausprobieren. Das möglichst nicht nur 5 Minuten.

Mit Kopfhörer kann man sehr gut hören, wenn man zum einen die "andere" Art akzeptiert und es von vorne herein nicht als schnöden Ersatz für die Lautsprecher betrachtet.

Gruß Uli

Zitat von hirnfried

An den Kauf eines KH-Verstärkers dürfte gerade bei deiner Kette kein Weg vorbei führen.

Das habe ich auch gemerkt, der Kopfhörer Anschluss an meinem Streamer war nicht zu gebrauchen und mein Vorverstärker hat überhaupt keinen. Ich bin bei einem Lehmann Linear gelandet.

Hallo Uwe, deine Kairn Vorstufe hat ja 3 Line Ausgänge und da Du nur 2 Endstufen hast, müsste ja ein Ausgang frei sein. Da könnte man dann einen guten Kopfhörerverstärker anschließen.

Wenn er richtig gut sein soll (und passend zu Deinem Linn-System) würde ich den Lejonklou Giella ∏ empfehlen, ein paar gute Kopfhörer dazu, z.B. Grado PS 500e und Du hast etwas, das Dein normales System übertrifft.

Uwe,

Dein "Problem" wurde schon früher besprochen. z.b hier:

Kopfhörer vs. Lautsprecher : Was ist Eure Welt? - Verstärker, Lautsprecher, Zubehör - Analogue Audio Association (analog-forum.de)

Als langjähriger "Sowohl-als-Auch-er" leiste ich mir den Luxus, sowohl eine sehr gute LS-Kette, wie auch den (bzw. die) passenden KH & KHV zu leisten.

Beides hat seine Vorteile, wobei ich aus praktischen Gründen zeitlich mehr Zeit vor den LS verbringe.

Mit KH höre ich, wenn echt tief in die Musik einsinken will .

Wie mehrfach erwähnt: NUR DEINE OHREN können entscheiden.

Zudem: Mein "Dogma" (bzw. das eines Schottischen HIFI-Herstellers ) :
"Source First" d.h.: Die Quelle (Phono, DAC, etc.) ist absolut matsch-entscheidend !

KH können gnadenlos ehrlich sein

Und mach bitte nicht den Fehler, so kurz mal an einer "Billig-Kette" reinzuhören - Du wirst frustriert sein...

Gruss

Urs

Zitat von rockythediscoking

Mit Kopfhörern zu hören ist für mich immer erst eine Umstellung, ich muss mich einhören.

Dann hast du womöglich kein so gutes KH Equipment, für meines hab ich bescheidene 3k ausgegeben, genauer etwa 3200 Euro.

Und bei mir ist es genau umgekehrt, der Kopfhörerklang ist das maß, an den LS Klang muss ich mich danach erst wieder gewöhnen, da macht auch meine Dynaudio Anlage im GTI keine Ausnahme, sie klingt göttlich, trotzdem kein vergleich, und wenn ich dann noch an Tom´s KH Gespann denke wird die das wahrscheinlich nochmals klar topen, kostet aber sicherlich auch einiges mehr wie meine

gruß

volkmar

Zitat von Urs

KH können gnadenlos ehrlich sein

Genau so mag ich es...

Guten Morgen,

ich möchte mich dem geschriebenen von Tom anschließen. Betreibe selber einen Stax L 700 an einem Audio Valve Solaris und kann stundenlang genussvoll Musik hören, sowohl analog als auch digital.

Ich empfehle mal eine sehr schöne Kopfhörerkette kennenzulernen um sich ein Urteil zu erlauben, z.B. Elektro- oder Magnetostaten an einem Röhrenamp. Die spielen herrlich offen und in einem gewissen Maße auch räumlich und man hört einfach alles! Da bleiben eigentlich keine Wünsche offen.

Das Hören ist definitiv anders aber nicht besser oder schlechter.

Gruß

Ramin