FLOs Reise mit dem Micro Seiki RX-1500

  • Guten Abend Florian,


    zumindest müsste das bei dir nun ein „G“ sein, eventuell durch den Messingteller aufgerüstet.


    So wie bei mir ;) , nur läuft mein RX1500 seit gut 20 Jahren völlig problemlos mit Keramikkugel auf einem Keramikspiegel im Ölbad.


    Funktioniert gegenüber allen Unkenrufen und setzte sich über gesteigerte Feindynamik vom Ursprung ab. Wie alles gewöhnt man sich daran und man müsste schon zurückbauen, um die Steigerung erneut zu erfahren. Mach ich aber nicht. :)


    Mit dem originalen RY1500-Motor habe ich nahezu 40 Jahre gehört. Letztes Jahr habe ich mich dann dazu durchgerungen, einen Dereneville-Motor zu kaufen.


    Wow, was für einen klanglich ausgeprägten Sprung das Laufwerk hingelegt hat, hätte ich so nicht erwartet.


    Da ich diese Woche den Motor an einen lieben Freund ausgeliehen hatte, kam der RY1500 wieder zum Einsatz. Der steht auch sonst wie gehabt links ohne Verbindung neben dem Laufwerk, das gehört sich aus optischen Gründen so und ist nur meine bescheidene Meinung.


    Und ja, so ein Downsizing öffnet dem geneigten Hörer die Ohren, sofort vermisste ich den Dereneville mit seinem ultrastabilen Lauf, der Festigkeit bei tiefen Tönen und der damit verbundenen Durchhörbarkeit bis in den Hochtonbereich hinein.


    Auch war unmittelbar eine leichte Hektik im Klangbild wahrnehmbar, der Raumklang erschien gemindert.

    So kannte ich den RY1500 und ich kann nur empfehlen, Rainers Motordose einmal auszuprobieren.


    Kostenintensiv ist die allemal, aber bevor man sich in teure Abenteuer mit Tonarmen und Tonabnehmer stürzt, ist das eine Überlegung wert.


    Ich wünsche Dir weiterhin viel Spaß mit Deinem Micro Seiki, ich werde kein anderes Laufwerk mehr kaufen, auch weil er mir durch sein zeitloses Design noch immer supergut gefällt.


    Viele Grüße aus Lobberich

    Stefan

    "Es ist schon alles gesagt worden, nur noch nicht von allen!" Karl Valentin

  • Wie oder wann geht es weiter?

    Jetzt!

    Die letzten Tage war Zeit bei mir leider Mangelware…

    Aber nun konnte ich bereits verschiedene Tonabnehmer probieren und meine ersten Schlüsse ziehen.


    Zuallererst, es ist ein Micro Seiki RX-1500G geworden, wie manche bereits gemunkelt haben.

    Der Zustand ist für ein 40 Jahre altes Gerät traumhaft gut.😊


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    Laut Web Recherche sind vom G in den 80er Jahren gerade einmal rund 25 Stück in Deutschland ausgeliefert worden:

    Micro Seiki RX-1500 G | Hifi-Wiki


    Als Unterschied zum normalen „D“ kam der „G“ immer mit dem externen Motorstand RS-1500 (6,6kg), dem Zusatzgewicht für die Zarge RW-1500 (6,6kg) und eben dem Messingteller (9kg).

    Aufgrund dieser Zusätze bringt das Laufwerk somit fast 40kg auf die Waage.


    Dadurch entstanden auch folgende Neupreise:

    Während ein RX-1500D damals bereits für rund 2200 DM zu erwerben gab, musste man für den RX-1500G bereits fast den doppelten Preis, 3750 DM auf der Ladentheke beim Händlers des Vertrauens lassen.


    Zuerst habe ich dem Laufwerk einen SME 3012R spendiert, zusammen mit dem Ortofon SPU #1E.

    Besonders in Punkto Klangfarben mag ich das kleine SPU sehr.


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    Du erste Scheibe aufgelegt, und zwar die Tron Reissue von Daft Punk.

    Und siehe da, das SPU erhält mittlerweile mehr Drive und eine besseres Timming im Klangbild.


    Generell kam aber der Klangeindruck dem RX-1500D sehr nahe.

    Eben die Gute Stabilität, wenig Resonanzen und Drive im Klangbild.


    Die RX-1500 Reihe ist eben wie ein guter Boden, auf dem man ein Monument aufbauen mag.🙂


    Nun Ich war aber so begeistert das ich nach einigen Platten die ich nebenher hörte, auf das Phasemation PP-200 wechselte.


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    Auch hier, Transienten scheinen mir besser und deutlicher wiedergegeben zu werden. Ebenso vermittelt der RX-1500G nochmal einen Tick mehr Ruhe und Stabilität im Klangbild.

    Die Klangsignatur ist die selbige zum RX-1500D, aber eben kleine Micro Information werden scheinbar nochmal besser abgetastet.


    Es scheint mir so, dass das erhöhte Massenträgheitsmoment durch den Messingteller zum Aluteller diese kleinen Vorteile ausspielt.



    Derweil schaue ich mich aktuell noch nach etwas Zubehör um, da werde ich wohl zeitnah auch noch detaillierter drauf eingehen.




    Mit freundlichen Grüßen,


    Florian




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  • Weil die Wirkung von Antiskating aus meiner Erfahrung bei einem Auflagegewicht von rund 2 Gramm aufwärts recht marginal ist.


    Ich persönlich nutze Antiskating daher oft nach Gusto.



    Bei der Justierung der R Arme bin ich ein großer Freund davon, den Arm über das Hauptgewicht in Balance zu bekommen. Über das Lateralgewicht stelle ich dann die benötigte Auflagekraft ein. Über die angegebene Skalierung kann man zudem rein durch ablesen dann die gewünschte Auflagekraft einstellen.

    Natürlich misst man nochmal nach, passt aber immer exakt.


    Selbstredend kann man das auch anders machen, ich persönlich bin aber ein großer Freund dieser Methodik. Und das ist der Grund, wieso die Gewichte stehen, wie sie stehen.



    Grüße,


    Florian

  • ...zu allen Punkten, nein! 8)


    MfG

    Robert

  • Weil die Wirkung von Antiskating aus meiner Erfahrung bei einem Auflagegewicht von rund 2 Gramm aufwärts recht marginal ist.

    Ich denke, dass Antiskating überschätzt wird und halte es nach den Abhandlungen von Herrn Lederman (Soundsmith) und Herrn Van Den Hul und komme so auf 1/3 der Auflagekraft.


    Übrigens finde ich den Micro Seiki wirklich spitze. Ich würde meinen Nottingham eigentlich nur durch einen noch größeren Nottingham ersetzen. Aber so ein Micro Seiki... Das ist schon was feines und auch vom Design her eine Ikone. Wirklich erstklassig!


    Viel Spaß damit!

  • Übrigens, ich habe für meinen RX1500 D mit separatem Motorstand und einem Tonarm CF-1

    1983 ganze 1.800,-DM bei HiFi-Lischper in Mönchengladbach bezahlt.


    Bestellt im September, rief mich Jochen Lischper im November an und meinte, dass ein Micro Seiki Mitarbeiter eine fehlerhafte Preiskalkulation durchgeführt hätte und der wahre Preis nun deutlich höher läge. :(


    Ich habe dann kurz interveniert und Jochen ging recht schnell auf den ursprünglichen Preis von 1.800,-DM ein.


    Zum Glück hatte er mir damals direkt den separaten Motorstand „aufgeschwatzt“. :)


    Ich denke, das war seinerzeit einschl. des Tonarm ein rechter „Schnapper“, insbesondere wenn ich mir die heutigen Preise anschaue.


    Grüße aus Lobberich

    Stefan

    "Es ist schon alles gesagt worden, nur noch nicht von allen!" Karl Valentin

  • Scheint auch ein ziemlich nachhaltiger Kauf gewesen zu sein. 40 Jahre sind eine ganz schön lange Hörzeit.

    Entspanntes Hören, Frank


    ] Vorhandensein von Musik - Zuhandensein von Klang [