RIGID FLOAT " Erlebnisbericht II"

    Hi Zusammen,

    ich habe zwei RF-Arme einen 7" HA und einen 9" HA. Im alten Thread habe ich schon viele Erfahrungen mit den RF´s beschrieben. Lesen kann man den Thread ja noch, wenn auch geschlossen. Deshalb verzichte ich darauf alles nochmal aufzuschreiben.

    Und ich habe schon viele Systeme im RF gehabt und alle haben sauber gespielt egal welches Gewicht, egal welche Compliance. Die Konstruktion des Arms scheinen diese Parameter nicht wirklich zu interessieren. Bei mir laufen zum Vergleich ein Graham 2, Acoustic Signature TA1000 und ein Funk Firm FX.R. Auch keine wirklich schlechten Arme. Der Graham ist klanglich in etwa auf dem Level des RF auch wenn er ein klein wenig anders spielt. Aber für mich ist der RF auch der beste Arm in Summe aller Eigenschaften, den ich bisher bei mir hatte ... klanglich wie von der Handhabung.

    Aktuell habe ich ein Grado AEON3 im 9"er und ein DS-W3 im 7"er. Benzes, Lyras und Koetsus funktionieren im RF hervorragend, wie auch eine ganze Reihe anderer Hersteller, die schon bei mir waren. Auch kleine, "günstigere" Systeme laufen in dem Arm zur Hochform auf. Auffällig ist immer, daß man wirklich den Klangcharakter des Systems hört nicht den des Arms. Der RF zeigt alles sehr neutral und ist dabei ein ziemlich schneller Arm.

    Nennenswerte Unterschiede gibt es zwischen dem 7er und dem 9er eigentlich nicht. Der 7er ist eine Winzigkeit spritziger vielleicht, aber ob das gut ist hängt wohl eher vom System und persönlichen Geschmack ab. Zumindest kann man sagen mit dem 9er gewinnt man nichts Klangseitig. Da hängt es eher von der Aufstellung ab ob ein 7er möglich ist oder nicht. Eher interessant ist, ob der Arm die neuere Lagerversion 2 hat oder eben die Lagerversion 1 mit dem der RF zuerst am Markt war. Aber rein klanglich muss das Lager 1 nicht schlechter sein. Das hatte ich auch schon beschrieben hier im Forum.

    Wiedersprechen möchte ich dem Kommentar zum Nelson Hold Headshell und ich betrachte das nicht von der optischen Seite sondern rein vom Klang. Das NH ist ein ganz hervorragendes HS aus Alu. Es ist wirklich der passendste Allrounder für den RF, ein top HS! Und ich habe auch diverse Yamamoto hier ... das mit Carbon und das mit Schwarzholz. Und ich habe diverse TA´s bereits mit diesen HS´s quer getestet.

    Es kommt i.d.R. auf die Kombi des Materials von Arm, HS und Abnehmer an. Kombiniert man z.B. den RF HA, NH und DS, die ja alle aus Alu sind ist das zumindest nicht die optimale Kombination ... Alu - Alu - Alu = nicht gut!

    Besser ist hier z.B. das Yamamoto Carbon und noch besser / optimal ist das Yamamoto Schwarzholz HS in Verbindung mit den DS-Systemen am RF. Mit dem Carbon HS am RF werden die DS-Systeme (getestet bei mir 003 und W3) für mich einfach zu analytisch fast schon ein wenig technisch klingend. Irgendwie übertreiben die DS da ein wenig. Das Schwarzholz nimmt diesen für mich negativen Effekt völlig heraus. Das NH passt in der Kombi mit DS für mich am wenigsten. NH und DS ist bisher die absolut ungünstigste Kombi, die ich am RF ausprobiert habe!

    Völlig anders z.B. die Kombi mit den Grado Holzbody Systemen (getestet: Sonata, Reference, Master, The Statement und Aeon). Alle dieser Grados spielen mit dem NH klar am besten und da braucht man nicht lange Probe hören. Mit dem Carbon ist mir das besonders bei den großen Grados schon zu viel an Präzision und Detail Verliebtheit. Bei den kleineren Grados kann es Geschmäcker geben, denen das vielleicht gefällt.

    Mit dem Schwarzholz HS ist mir das dann aber auch schon zu viel Punch und Wärme, hier gibt es Unterschiede bei den Grados insbesondere dem Sonata 2, was ich auch schon im entsprechenden Thread ausführlich beschrieben habe. Dennoch bei den beiden großen Grados ist mir die Kombi Alu - Holz - Holz auch schon ein bissel too much in Richtung warm. Scherzhaft ausgedrückt kann man vielleicht so ein wenig "Röhren-Feeling" in die Kette bringen, wenn man so will ... könnte auch manchen Hörern Spaß machen ... mir nicht.

    Nein, bei den Grado Holzbody´s ist eindeutig das NH das beste HS für mich. Die meisten der bei mir getesteten Systeme sind eigentlich am NH sehr gut bis optimal aufgehoben. Man könnte es so differenzieren. Wenn alle drei dieser Komponenten aus Alu sind, dann ist ein Versuch mit einem HS - vermutlich egal welchen Herstellers - aus einem anderen Material halt Erfolg versprechend. Damit das weit auseinander liegt vom Material habe ich mich für Carbon und Holz HS entschieden. Eventuell könnte noch ein Versuch mit einem Titan HS interessant sein oder natürlich noch anderer Materialien.

    Über die Jahre rückblickend gehe ich persönlich davon aus, daß es einfach günstig ist, wenn Arm, HS und System einen Materialmix abbilden. Ob das nur zwei oder auch drei Materialien sein sollte kommt auf den Versuch an. Für mich ist es fast sicher, daß es einfach ungünstig ist, wenn dieses Schwingungssystem nur aus einem Material ist. Der Grund für diese Beobachtung ist, daß gleiches Material gleiche Resonanzfrequenz hat. Und bei unterschiedlichen Materialien sich die Resonanzen an der/den Kontaktstelle/n eben brechen und sich das günstig auf das gesamte Resonanzverhalten im Arm-System auswirkt.

    Einen Brumm habe ich bei keinen RF bisher feststellen können im Übrigen und ich erde das Kabel immer am RF, damit ist bei mir immer Ruhe in der Kette.

    Highfidele Grüße,
    Jürgen

    „ Eher interessant ist, ob der Arm die neuere Lagerversion 2 hat oder eben die Lagerversion 1 mit dem der RF zuerst am Markt war.“

    Habe ich schon öfters gehört. Beruht das auch auf Fakten oder eher Hörensagen?

    Was sind denn nun die Unterschiede?

    gruß joachim

    Hi Joachim,

    natürlich beruht das auf Fakten. Oder was willst Du mit deiner Andeutung sagen? Sonst würde ich das alles ja so nicht hier schreiben ...

    Ich habe darüber lange mit Volker Kühn (Blackforrest Audio) gesprochen, der den Arm ja entscheidend mit geprägt hat letztlich und hier nach Deutschland ursprünglich importiert hatte in den ersten Jahren. Damals hatte ich den 9"er gebraucht gekauft und der ging einfach nicht. Deshalb hat wohl hier auch jemand sehr schlecht über den Arm berichtet.

    Nur war der erste Nutzer nicht in der Lage zu erkennen ob und wo das Problem war mit diesem Exemplar und auch nicht Willens dem auf den Grund zu gehen. Der Händler, der ihn damals verkaufte und wieder zurücknahm im Übrigen auch nicht - sehr schwach. Das war kein guter Service dieses ehrenwerten Hauses, völlig ungeprüft und unbesehen diesen Arm weiter zu verkaufen. Wohlgemerkt bezeichnet sich jener Händler als FACHHÄNDLER ... ein Schenkelklopfer mal wieder. Nicht Blackforrest Audio, denn Hr. Kühn ist mit mir zusammen dem Problem damals auf die Spur gekommen.

    Jenes Exemplar ist wohl bei mir gelandet und ich konnte den anfangs auch nicht zum Laufen bringen obwohl das trivial einfach ist. Aber ich habe entgegen dem Vorbesitzer nicht aufgegeben und bin letztlich mit dem Arm und allen Versuchen dazu zu Herrn Kühn gefahren. Nach Begutachtung sagte er mir, daß der Arm nicht gehen könne, weil etwas nicht mit dem Lager stimme. Und er hat ihn letztlich nach Japan zurück gesendet.

    Komplett entkernt und quasi neu aufgebaut kam er dann zurück. Er erzählte mir, daß es eine kleine Charge gab, die ein paar "schlechte" Lager hervor brachte. Praktisch alle dieser Arme wurden per Rückruf umgerüstet, so daß es nun keine dieser Exemplare mehr im Markt geben dürfte. Dabei hat er mir erzählt, daß die erste Lagerversion ein wenig anfällig für Mikrophonie sei. Und ja das ist tatsächlich so.

    Kann jeder schnell ausprobieren zu Haus. Einfach mal vorsichtig an das Chassis, Arm oder ein Teil in der Nähe klopfen. Wenn das deutlich in den Lautsprechern zu hören ist hat man wahrscheinlich das Lager in der ursprünglichen Version. Bleiben die Lautsprecher in normalem Rahmen stumm hat man die neuere Lagerversion. Außerdem zeigte er mir im A-B Vergleich wie sich das neue Lager anfühlt.

    Und ja da spürt man einen Unterschied, wenn man beide Versionen nebeneinander am Fingerling einmal anhebt. Was genau gemacht wurde weiß ich nicht mehr im Detail, aber die Mikrophonie Effekte wurden entscheidend reduziert. Sie spielen ja auch nur bei unglücklichen Aufbauten eine Rolle. Eine Umrüstung vom ersten auf das zweite Lager lohnt aber wirtschaftlich nicht. Auch weil es klanglich praktisch keinen Unterschied gibt, wenn man in seiner Anlage keine Mikrophonie Effekte bedingt durch den RF hört.

    Das ist bei mir auch nicht der Fall. Mein 7"er hat die erste Lagerversion und der 9"er ist praktisch wie neu nun mit der letzteren Lagerversion. Und ich höre wie schon beschrieben praktisch auch keine Unterschiede klanglich betrachtet.

    Das mein 7er - der Ältere - minimalst agiler ist kann nicht mit der Lagerversion zusammenhängen, denn ich bilde mir ein, wahrscheinlich ist es tatsächlich nur Einbildung, daß der 9er einen Hauch leichter zu bewegen ist, wenn man den am Fingerling in die Hand nimmt. Das würde ja aber dafür sprechen, daß der neuere Arm der agilere sein sollte, was aber klanglich nicht nachzuvollziehen ist.

    Also komme ich für mich zum Fazit, daß es klanglich eigentlich nichts ausmacht ob man die erste oder die zweite Lagerversion hat. Wie gesagt was im Detail gemacht wurde um die Mikrophonie Empfindlichkeit des ersten Lagerversion zu verbessern weiß ich nicht mehr genau. Aber es wurde mindestens wohl die Kabelführung und / oder das Kabel verändert glaube ich noch dunkel im Gedächtnis zu haben, aber genaues weiß ich nicht mehr.

    Jedenfalls kam damals nach ein paar Wochen ein Arm aus Japan zurück, der absolut neuwertig aussah und keinerlei Gebrauchspuren aufwies. Ich glaube auch, daß der bis auf Basis und Magnetkopf völlig neu war. Und wie immer aufgestellt, ein paar Minuten eingestellt und justiert und schon hat er bestens musiziert bis heute. So wie ich das von meinem 7er vom Beginn gewohnt war. Vielleicht hilft Dir das weiter.

    Noch einen Hinweis hatte mir Hr. Kühn mitgegeben, da ich ein paar Tage an mir selbst zweifelte bevor ich den Arm zum ihm brachte. Da hatte ich unter anderem auch mit der Menge an Lageröl experimentiert. Das könnt´ ihr bleiben lassen. Hr. Kühn sagte mir man soll genau die Menge an Öl aus der beigelegten Spritze einfüllen - nicht mehr und nicht weniger. Ursprünglich hatte er zwei Spritzen beigelegt beim Neukauf. Das wollte er einstellen, damit keiner mehr auf die Idee kommt mit der Ölmenge zu experimentieren, was wohl zu einigen unnötigen Supportanfragen führte.


    Highfidele Grüße,
    Jürgen

    Hi Jürgen,

    danke für die interessanten Hintergrundinformationen.

    Das ganze deckt sich mit meiner Vermutung, dass es sich um eine defekte Charge handelte und nicht um eine „neue“ Lagerversion.

    Grüße

    gruß joachim

    Du hast mich nicht richtig verstanden oder ich habe mich falsch und / oder missverständlich ausgedrückt oder Du hast nicht richtig gelesen.

    Natürlich wurde das Lager geändert! Herr Kühn sagte mir, daß man einige Änderungen vorgenommen hat. Dazu kam, daß eine Charge ein paar schlechte Lager hatte, di eman per Rückruf revidierte. Ob diese Charge zur Änderung des Lagers führte entzieht sich meiner Kenntnis. Aber das Lager wurde definitiv geändert.

    Moin zusammen,

    das kann ich nur unterschreiben. Ich betreibe zwei 9" RFs.

    Klanglich kann ich keine Unterschiede ausmachen.

    Bei der "Armbewegung" würde ich auch geringfügige

    Unterschiede erfühlen.

    slàinte mhath

    Peer

    Ich habe meinem 9 CB eine neue Basis gespendet und zwar ein volles Rundreisen aus Edelstahl mit drei kleinen Einbuchtungen die zur Aufnahme der Stifte dienen. Am Boden eine kleine nut mit eingelassenem o- Ring, die das ganze unverrückbar am Granittisch festhalten.

    Bombenstabil, aber vor allem noch besser und schneller im Klang, stimmen zb noch besser im Raum und randscharf. Ggü. der alten Basis vollalluminium plus Plexiglas ein deutliches Plus, hätte mir nicht in diesem Ausmaß vorgestellt.

    Des Weiteren interessiert mich der Unterschied zw. Carbon - Alurohr, und Praxiserfahrungen mit dem 13“ zoller. Hat den schon überhaupt einer gesehen?