Warum werden Bandmaschinen nicht mehr gebaut?

  • Wenn ich das Gelesene richtig verstehe, dann dreht sich viel um gewollte/erzeugte Effekte

    Nein, eine Bandmaschine ist grundsätzlich kein Effektgerät, meine klingt Vor wie Hinterband völlig identisch, bis auf die gesteigerte Dynamik von 115db wie bei CD üblich, übliche Bandmaschinen ohne DBX kommen bestenfalls auf einen Wert um die 70 db.


    Vielleicht noch ganz kurz zu diesem DBX weil es hier ja auch um Bandmaschinen geht, vorraussetzung das diese Traumhaften werte erreicht werden ist eine hohe Bausteinqualität, mit Kassettenrecordern zbs gäb´s Probleme:


    Gebrauchsinformation des Herstellers aus der Bedienungsanleitung...


    zitat.."der Dynamische bereich bezieht sich auf den Kontrast zwischen den zartesten und lautesten Musikpassagen. Oft enthält ein Musikstück einen Dynamischen bereich bis zu 80 db, leider ist der dynamische bereich, der auf ein Tonband aufgenommen werden kann wegen des Eigenrauschens des Bandes und wegen des Signalpegels, den das Band ohne erreichen des Sättigungspunktes aufnehmen kann begrenzt. Auch bei dem besten Tonband ist der dynamische bereich auf etwa 70 db begrenzt, wegen dieser begrenzung des Aufnahmemediums geht ein teil der Dynamik und die Wucht der Musik verkloren.

    Die dbx Rauschunterdrückung dient zwei aufeinander bezogenen zwecken: Die relative stärke des Bandeigenrauschens wird reduziert und dadurch der dynamische bereich des aufgenommenen Signals wiedergewonnen. Dies geschieht durch eine Verdichtung der Eingangssignale auf die hälfte ihres ursprünglichen dynamischen bereiches, so das der gesamte bereich in die grenzen des Bandes passt. Bei der Wiedergabe werden die verdichteten Signale dekodiert und wieder auf ihren ursprünglichen Pegel erweitert.."


    Klar, ziemlich harter tobac, aber vielleicht ja ein ansatzpunkt für andere sich dem Thema Bandmaschinen doch mal zu öffnen oder näher auseinanderzusetzen, das man technisch durchaus Digitalem näherkommen kann zeigt dieses beispiel.


    Ok. Volkmar.


    Du benuztzt sie quasi als deine Soundmaschine um deiner Musik einen zusätzlichen individuellen Touch zu verleihen.

    Ja, auch!


    gruß

    volkmar

    AAA Mitglied

    ..die zeit wartet auf niemand (Ulla Meinecke 1991)

  • Hallo Andreas

    Warum schon wieder als negativ Beispiel Riemenangetriebene gute Laufwerke.

    Werden hier eigentlich nur Plattenspieler in Holzzargen oder ähnlichem akzeptiert?

    Auch die hier als heilige Kuh dargestellte Marke Thorens, hat schon Schwergewichte hergestellt.

    Z.b. Prestige sowie Referenz waren keine Leichtgewichte oder Reibradler.

    Ich finde das auch Menschen wie ich einer bin trotz viable für Bohrinseln, HIFI tauglich sind.

    Wolfgang

























    Marke Thorens, hat schon extreme Masselaufwerke geschaffen.

    ( Referenz, Prestige )

    Altohrhörer

  • Oft enthält ein Musikstück einen Dynamischen bereich bis zu 80 db

    Von mir aufgenommene sinfonische Musik hat von zartester Triangel bis vollen fff maximal knapp 50 dB musikalischer Dynamik. Kann sein, dass die Tschaikowskys Böllerschüsse meinen... ^^

  • Vielleicht hatten die Teac jungens damals in den 90ern ja "echte" Kanonen im Aufnahmeraum

    :meld: Achtung - Digitale Kanonen! Mit diesem Aufkleber warnte Telarc auf den LPs dieser Produktion aus dem

    Jahr 1979 vor den ernormen Dynamiksprüngen bei der Einspielung der 1812. Unter digitalen Kanonen

    verstand man damals noch die digitale Aufzeichnung echter Kanonen und den Wunsch diese in

    Originallautstärke in das musikalische Geschehen zu integrieren - und nicht etwas am Computer

    zusammen gebastelte Soundfiles.***Aus meinem kleinem Zettelkästchen


    Mit freundlichem Gruß aus dem Freistaat in der Nordsee


    Jürgen

    "Bewahre mich vor der Einbildung, bei jeder Gelegenheit und zu jedem Thema etwas sagen zu müssen"


    Theresia von Avila

  • Habe so eine 1812er CD-Aufnahme einmal als Test für meine damals neuen T & A Criterion 160 mit deutlich angehobenem Pegel abgehört: Ich dachte, mir fliegen (wie Münchhausen) die Kanonenkugeln direkt um die Ohren und befürchtete schon die gerade neu vom Hesteller aus Herford abgeholten Boxen gleich wieder zur Reparatur bringen zu müssen... Sie sind heil geblieben und erfreuen mich noch heute :)

    Mit besten Grüßen

  • Ja, so ein furchteinflösendes teil hatte mal in den 80ern auch mein Bruder mitgebracht, schon allein beim lesen der Kanonenschüsse in "realistischer Originalautstärke" erzeugte respekt und Ehrfurcht ^^


    :meld: Achtung - Digitale Kanonen! Mit diesem Aufkleber warnte Telarc auf den LPs dieser Produktion aus dem

    Jahr 1979 vor den ernormen Dynamiksprüngen bei der Einspielung der 1812.

    Hallo Jürgen,


    Gibts den Aufkleber noch, wäre doch ganz interessant den hier mal zu zeigen ;)


    gruß

    volkmar

    AAA Mitglied

    ..die zeit wartet auf niemand (Ulla Meinecke 1991)

    Einmal editiert, zuletzt von volkmar II ()

  • Gab's nicht auch von AUDIO und / oder der STEREO Test CDs mit besagtem Kanonenschuß?

    Musikalische Grüße von Udo L.

    Technics 1200 MkII mit Kabusa TD-1200 an Lite Phono • Diverse TAs • Tascam 122 MkIII • PreSonus Central Station • Neumann KH 120II • Marantz PMD340 • Tascam SS-CDR250N • MOTU 1248 • Funk CAS-2 v.4 ••• und AAA Mitglied

  • Die Böllerschüsse konnten nur ganz wenige Tonabnehmer/Armkombinationen abspielen, ohne aus der Rille zu springen.

    Hallo Andreas,

    die Platte war bei vielen ein Test, die meisten Systeme / Arme scheiterten, wenige schafften es, teilweise nur mit erheblich mehr Auflagekraft.


    Es wurde auch mal ein Foto der Rille veröffentlicht: da wurde irgendwie rückwärts geschrieben. Eigentlich etwas, was nie vorkommen sollte. Bilder wurden in einer HiFi - Zeitschrift veröffentlicht. Ich habe so was leider auch nicht mehr.


    LG Peter.

    Mein Phonozweig besteht aus:

    Thorens TD1601 mit TP160, Audio Technica ART-20 und

    MK Analogue SUT-1M auf MM-PH-AMP.

  • Kanonen auf Platte als Tonabnehmerkiller oder auf sonstigem Musikmedium brauche ich nicht wirklich.

    Die kann doch eh nicht annähernd realistisch wiedergegeben werden.


    Ich weiß das, weil ich als Mitglied des Jugendvereins bei uns im Dorf bei Hochzeiten daran beteiligt war, mit Schwarzpulverkanonen zu schießen. Die wurden mit einem elektrisch per Traktorbatterie beheizten Draht gezündet. Der an der Zündanlage hat manchmal einen Ohrenschutz getragen. Alle anderen nicht.
    Die Familie der Brautleute haben für Wein gesorgt und natürlich wurde das Schießen auch durch eine Spende bezahlt. Manchmal wurde auch Unfug getrieben, wie z.B. eine Hand voll Schwarzpulver ins Feuer geschmissen. Oder ein kleines Stück Stickel mit vorne rein gestopft und nicht nur Papier. Gestopft wurde mit einem Stahlstempel und einem Hammer.


    Die Kanonenschüsse klangen sehr satt und trocken.

    Mit einem Stück Pappedeckel und einem Magnet ist das nicht hin zu bekommen.

    Entspanntes Hören, Frank


    ] Vorhandensein von Musik - Zuhandensein von Klang [

  • Gibts den Aufkleber noch, wäre doch ganz interessant den hier mal zu zeigen

    Hallo Volkmar,


    ich kann Dir nur meine Platte zeigen :sorry:


    1812 Front Box AAA.JPG


    1812 Front AAA.JPG


    1812 1 AAA.JPG


    1812 2 AAA.JPG


    1812 Back Box AAA.JPG


    Mit freundlichem Gruß aus dem Freistaat in der Nordsee


    Jürgen

    "Bewahre mich vor der Einbildung, bei jeder Gelegenheit und zu jedem Thema etwas sagen zu müssen"


    Theresia von Avila

  • Kann sein, dass die Tschaikowskys Böllerschüsse meinen... ^^

    80 dB ... das schafft nicht mal Mahler mit den beiden Hammerschlägen im 4. Satz seiner 5. Sinfonie. Mal abgesehen davon, dass die wenigsten sich solche Dynamik leisten können, ohne dass ihnen die Nachbarn aufs Dach steigen.

    Was die in #107 angesprochenen Mondpreise angeht, hier ein Beitrag von Mark Levinson, den einige vielleicht schon seit den 1970er Jahren kennen, und der zugegebenermaßen selber an dieser Entwicklung nicht ganz unbeteiligt ist:
    https://www.headphonesty.com/2…fia-tactics-luxury-audio/

    Grüße, Peter

  • Dieser spezieller Rauschminderer [dbX] ist übrigens kein profaner allerwelts Dolby sondern interagiert neben der extremen Rauscharmut auf basis einer deutlich gesteigerten Dynamikebene bei Aufnahme (Dynamikbereich: 115 db/1000Hz Spitzenpegel) unglaublich oder? wissen die allerwenigsten, hab´s bis vor kurzem selber nicht gewusst […]

    Dabei hatte ich das dbX schon in den mittleren 1980er im Technics-Cassettendeck, und ja, der Effekt war enorm, nicht einmal Dolby C HX Pro 10 Jahre später konnte da mitreden.


    Weshalb wohl auch Tascam in seinen besseren Cassetten-Multitrackern ausschließlich auf dbX als Rauschreduzierung setzte. Wenn ich so mit Nostalgie an meinen treuen Porta Two denke, wie viele Sachen ich darauf aufgenommen habe … da war die Kompatibilität auch eher drittrangig, denn die 8 Spuren auf Compact Cassette mit 9,5 cm/s Bandgeschwindigkeit ließen sich jenseits der Tascam-Welt eh nicht sinnvoll abspielen ;)