Welche Lautsprecher eignen sich für wandnahe Aufstellung ?

  • Hallo,

    Ich möchte in meiner Anlage nochmal das Thema Lautsprecher angehen. Im Augenblick höre ich mit 25 Jahre alten Mission 754f. Diese sind 10cm von der Rückwand entfernt aufgestellt. Die Seitenwände spielen dabei keine Rolle. Neue Boxen würdengenauso plaziert.

    Ich habe von Sonus Faber eine große Box aus der Olympica Nova Serie angehört und war begeistert. Allerdings standen die Boxen gefühlt mitten im Raum.

    Hat jemand eine Idee was wandnah gut klingen würde oder hat selbst seine Lautsprecher wandnah plaziert ?

    Gruß Axel

  • Hallo Axel,


    ältere Naim Lautsprecher wie SBL und IBL waren für wandnahe Aufstellung konzipiert.

    Die alten Cabasse mit geschlossenem Gehäuse und den gestuften Fronten sollten dafür auch geeignet sein.


    Ansonsten: keine Bassreflex LS mit Ports hinten.


    Gruss,

    Dieter

    "Ich liebe den Geruch von Napalm am Morgen... ", Colonel Kilgore alias Robert Duvall, aus "Apocalypse Now", Francis Ford Coppola, USA 1979.


    Da LiTe is out 4ever - please stand by! ;)F.A.T. BESTELLTHREAD

  • Heco Pure 800.

    2cm von der Wand weg, Atemberaubender "TAUNUSSOUND" ;) :thumbup:


    Du solltest nach Lautsprecher schauen mit Bassrohr nach vorne, so wie:


    Canton Ergo 690 DC (aktuelle Serie)

    Die sollten auch gut klingen nahe an der Wand.

    Regelmäßige Stammtisch Treffen ìn Bamberg oder Forchheim


    Fränkische Grüße,

  • Ich wohne im Altbau und muss alles meiden, was in die Wand oder den Boden geht. Basslöcher nach hinten funktionieren bei mir nicht.


    Ich hatte von SF die Olympica II. Ein schöner, etwas gemütlicher (!) Lautsprecher, der den Bassdruck zur Seite abgibt. Das hat bei mir gut geklappt. Auch Focal Chorus, welche den Bass nach unten auf eine Bodenplatte leiten, hat gut funktioniert. Trotzdem haben beide in der Räumlichkeit profitiert, wenn sie etwas Platz von der Wand hatten. So luftig wie beim Händler quasi freistehend haben sie bei mir nie geklungen, ist aber schlicht dem Raum geschuldet.


    Jetzt habe ich Lautsprecher mit AMT (Air Motion Transformer) und backloaded Basshorn mit frontaler Mundöffnung. Das spielt sehr direkt nach vorne (deutlich direkter und schneller als die SF z.B.) und ist bisher am unkritischsten bei der Aufstellung.

  • Ach, vom Sound haben mir alle drei gefallen, auch wenn sie doch sehr verschieden waren. Die Focals gingen mit Schmackes nach vorne, die SF waren eher laid back und meine jetzigen CornuX von Hornkultur sind sehr direkt mit trockenem aber nicht übermäßigem Bass. Gemessen an Preis und Leistung waren die Focal für etwa 1/5 des Geldes ein Schnäppchen, auch wenn man ihnen nicht den höchsten Feingeist zusprechen würde, sondern eher gute Allrounder Eigenschaften.

  • Vielen Dank schonmal an alle für die Tips. Das vermeiden eines Bassrohres nach hinten werde ich auf jeden Fall beherzigen. Ansonsten sehe ich mir alle genannten Lautsprecher im Internet mal an. Die Blumenhofer sehen sehr interessant aus. Muss mal einen Händler suchen der die in der Vorführung hat.

  • Die Klipsch Heresy III (geschlossenes Gehäuse fuer den Bass, Hörner als Mittel- und Hochtonchassis) geht auch wandnah - tut dem Bass sogar gut. Braucht allerdings passende Elektronik - ich habe sie in den 2010ern mit Roehrenelektronik betrieben, fuer events - und manchmal, Je nach Raum, etwas Datenmaterial in der Mitte der Hornmünder für Mitten und Höhen..


    Gruesse


    Micha

    =->

    PS: Die Heresy I und II haben 'vernachlaessigbaren' Bass und zuviel Vintage im Klang, die Heresy IV ist meines Wissens Bassreflex und und muss frei stehen... die III ist ein wenig ein sweet spot dieser Klipsch-Serie... und sollte vorurteilsfrei angehört werden 8) ...

  • Das Vermeiden eines Bassrohres nach hinten werde ich auf jeden Fall beherzigen.

    Vermeide bei wandnaher Aufstellung generell Bassreflexrohre/boxen. Eine Box für die Wand sollte geschlossen sein. Auch ein Bassreflexrohr nach vorne ist zuviel, Bässe werden kugelförmig abgestrahlt.

    Boxen für die wandnahe Aufstellung gibt es bei ATC. Entweder die Entry Serie

    SCM7 2-Way mini-monitor | ATC Loudspeakers

    oder die HTS on Wall Serie

    HTS7 On-Wall Loudspeaker | ATC Loudspeakers

    Hier mal der Frequenzgang einer geschlossenen Box, die für die Wandaufstellung optimiert wurde.

    IMG_7573.jpeg

  • Und natürlich auch die Trenner & Friedl Lautsprecher mit dem Bassreflex nach unten.


    Bei mir zuhause steht ein Paar Osiris beide wandnah, eine auch mit Nähe zur Seitenwand. Funktioniert tadellos.


    Zur Pharoah gibt es hier einen längeren Thread, in dem auch die Spezifika der (seiten-)wandnahen Aufstellung besprochen wird:

  • Grundsätzlich interagiert jeder Lautsprecher mit dem Raum, egal nach welchem Prinzip er arbeitet und wo er aufgestellt wird. Es wird immer eine Auslöschung im Bass geben, der Abstand zur Wand definiert lediglich, bei welcher Frequenz dies passiert. Das Baßreflexrohr hinten funktioniert deshalb nicht, weil der Helmholtzresonator (und genau das ist das Baßreflexrohr) dadurch komplett verstimmt wird. Das heißt, die Resonanz wird zu einer unkalkulierbaren Frequenz verschoben. Das Volumen zwischen Box und Wand wirkt dann wie eine Verlängerung des Baßreflexrohrs. Steht die Box komplett an der Wand kann es passieren, daß durch die bewegte Luft die Box von der Wand weggedrückt wird und je nach Aufstellung wieder zur Wand zurückkehren will - sprich, das Gehäuse "schnarrt" an der Wand. Hier wäre es besser, das Reflexrohr zu verschließen und die Box zu einer (nahezu) geschlossenen Box zu machen.


    Gruß

    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • Die meisten Tannoy spielen gut an der Wand, die Stenheim Alumine 2 kann das auch. Aber auch eine Graham 3/5 würde funktionieren.


    Vielleicht wäre ein Budget hilfreich, sonst empfehle ich noch LS von Martion.


    Gruss

    Jürgen

    HEIMSTATT DER MUSIK

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  • Und natürlich auch die Trenner & Friedl Lautsprecher mit dem Bassreflex nach unten.


    Bei mir zuhause steht ein Paar Osiris beide wandnah, eine auch mit Nähe zur Seitenwand. Funktioniert tadellos.

    Es gibt wiederum Hersteller die bei bassrohr nach unten davor warnen "wandnahe Aufstellung " weil der Bass sich Greisförmig ausbreitet.



    Ist wohl ähnlich zu den Ansichten "Bassrohr nach vorne" ich habe kein Problem weder Messtechnisch herausfindbar noch Hörbar.

    An andere Stelle wird davor gewarnt.

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    Fränkische Grüße,

  • Hallo zusammen,


    “Klipsch Heresy III” wurde ja schon genannt. Es geht aber auch die “Klipsch Heresy IV”, die eine Bassreflexöffnung nach hinten hat, jedoch gerade nahe an der Wand stehen sollte, so dass diese genügend Bass hat. Freistehend oder mit Abstand zur Wand schwächelt diese doch etwas im Bass. Trotz Bassreflexöffnung ist die untere Eckfrequenz nur mit 48 Hertz (bei -4 dB) angegeben.


    Insbesondere wenn mann dann noch den serienmäßigen Fuß entfernt und die Heresy IV auf Ständer stellt. Ich mag die Heresy IV sehr gerne, ein dynamischer Lautsprecher der Spaß macht.


    Die Heresy IV läuft bei mir zusammen mit einem Aktiven Subwoofer “REL T/5x” oder “REL Classic 98” an einem Vollverstärker “Atoll IN300” oder “Soulnote E2”, je nachdem in welchem Hörraum.


    Aber jemand, der sich eine Sonus Faber anhört und toll findet, wird sicher nicht an einer Klipsch interessiert sein, allein schon vom “Look” her. Oder täusche ich mich hier mit dieser Einschätzung?


    Gruß Stephan

    __
    Nemu

    3 Mal editiert, zuletzt von nemu ()

  • Aber jemand, der sich eine Sonus Faber anhört und toll findet, wird sicher nicht an einer Klipsch interessiert sein, allein schon vom “Look” her. Oder täusche ich mich hier mit dieser Einschätzung?

    Ausnahmen bestätigen die Regel.


    Ich hatte fuer einige Jahre Sonus Faber Guarneri Hommage UND Klipsch Heresy III "parallel" im Gebrauch - die Guarneris an Graaf GM-20, manchmal mit Tiefbassunterstuetzung durch K+H O810, die Heresy III in meinem "Labor" an diversen Eintaktern mit 300B, 2A3, WE-205F etc., manchmal mit Tiefbassunterstuetzung durch aktiven Ripol-Sub.


    Anderes Auftreten, aber aus beiden kommt Musik.


    Gruesse


    Micha

    =>

    PS: Ich habe die Klipschen immer noch - nur werden sie selten benutzt, seitdem Tannoy DMT-12 II im Haus sind.