High End Umsetzung nach EBU 3276!

  • Zum genussvollen Hören sind solche Räume übrigens imho weniger geeignet. Da kommt man doch schnell in den Analysier- / Seziermodus beim Hören und auch nicht so leicht wieder raus. Es sind halt Arbeitsplätze.

    Der Gegenpol hierzu ist das deutsche Durchschnitts-Wohnzimmer, die Wahrheit liegt wohl wie immer irgendwo dazwischen...


    cheers Ralf

    Ralf,


    danke für die Klarstellung der Begrifflichkeiten bezüglich Produktions und Masteringmonitore.


    Deine Beschreibung von Masteringräumen kann ich ein Stück weit verstehen.

    Wenn dort, eben so wie bei Sascha, der FG wie ein Strich ist und die Nachhallzeit ebenfalls recht linear und kurz ist, dann fehlt das "Falsche" was wir im Normalfall refernzieren.

    Wir hören bei einem Konzert auch mit akustischen Fehlern durch den Raum oder Hörposition. Deshalb muss es in einem Masteringraum fremd und anstrengend klingen.


    Letzlich entscheidet der Konsument ob es gefällt oder nicht. Verlässt man die Bedingungen eines Masteringraumes, einschl. Gerätschaft, so soundet man.

    Ist ja nicht schlimm. Beißt sich nur mit all den Werbeversprechen der Hersteller, die mit Klarheit, Detailreichtum usw. als erstrebenswerte Ziele operieren aber nicht erreichen. Das geht halt nur in einem Masteringraum.


    Gruß Uli

    Gruß Uli

  • Letzlich entscheidet der Konsument ob es gefällt oder nicht. Verlässt man die Bedingungen eines Masteringraumes, einschl. Gerätschaft, so soundet man.

    Ist ja nicht schlimm. Beißt sich nur mit all den Werbeversprechen der Hersteller, die mit Klarheit, Detailreichtum usw. als erstrebenswerte Ziele operieren aber nicht erreichen. Das geht halt nur in einem Masteringraum.

    Der mündige Konsument hat ja Ohren, die er bei einem Vergleichshören typischerweise mit dabei hat.

    Er hört sich dann 2 Komponenten, womöglich sogar in seinem eigenen Abhörzimmer, im Vergleich an und entschiedet, ob ihm die Verbesserung/Veränderung des Klanges das nötige Investment wert ist.

    Das in einem Mastering Raum der klangliche Unterschied womöglich größer / kleiner ausfällt, ist ihm erst einmal egal, da er dort nicht hören wird.


    Stattdessen ist er interessiert daran in seiner vorgegebenen Umgebung das für ihn idealer Ergebnis zu erzielen.

    Und angenehmerweise kommt man auch in einem normalen Wohnzimmer klanglich schon recht weit, wenn man ein paar basics beachtet.

    Insofern bin ich durchaus bei Dir , der Konsument entscheidet, was ihm gefällt.

    Der mündige Konsument weiss eben auch Werbeversprechen als genau solche einzuschätzen ;)

    Gruss
    Juergen

    HEIMSTATT DER MUSIK

    Veranstalter musikalischer Events,
    Händler für hochwertige audiophile Genussmittel mit analogem Schwerpunkt


    AAA- Mitglied

  • Letzlich entscheidet der Konsument ob es gefällt oder nicht. Verlässt man die Bedingungen eines Masteringraumes, einschl. Gerätschaft, so soundet man.

    Ist ja nicht schlimm. Beißt sich nur mit all den Werbeversprechen der Hersteller, die mit Klarheit, Detailreichtum usw. als erstrebenswerte Ziele operieren aber nicht erreichen. Das geht halt nur in einem Masteringraum.


    Gruß Uli

    Bzgl. Raum würde ich nicht ganz so schwarz-weiss sehen. Ein Wohnraum kann durchaus eine ansprechende Akustik besitzen, die Klarheit und Detailreichtum ermöglicht ohne jetzt die EBU 3267 vollkommen zu erfüllen.

    Leider steht dem oft die tradierte Vorherrschaft des anderen Geschlechts bzgl. aller Einrichtungsfragen entgegen.

    Wir Männer sollten HiFi einfach mal als Chance begreifen, verlorenen häuslichen Raum zurückzugewinnen :)


    Zum Sounding auf Consumerseite:


    H.F. Olson RCA: „Der Begriff „High-Fidelity-Wiedergabe von Klang“ bedeutet, dass der reproduzierte Klang greifbar ist Ich möchte, dass es sich natürlich anhört. Das Ideal bei der Klangwiedergabe besteht darin, den Menschen das gleiche Gefühl zu vermitteln, als würden sie direkt dem Originalton zuhören."


    Also ist das vollkommen individuell und daher wird auch keine unserer Anlagen genau so ein zweites Mal vorkommen.


    cheers Ralf

  • Hallo Jürgen,


    auch da bin ich Stück weit bei dir. Wären wir hier nicht in der Rubrik Highend, so würd ich sogar komplett mitgehen.

    Kompromisse sollten in diesem Bereich aber völlig indiskutabel sein.

    In einem Wohnzimmer kommt man, wie du schreibst schon weit, wenn man keine kapitalen Fehler macht oder machen muss. Hat dann aber nix mehr mit Highend zu tun, denn da ist der erste Kompromiss schon gemacht worden.


    Wie es dem Highend Konsumenten in einem Masteringraum gefällt ist nicht wichtig. Das stimmt. Er sollte das aber kennen damit er überhaupt weiß wie es sich in seinem Hörbereich verhält. Als Vergleich - nicht als Referenz, denn sein Geschmack mag anders sein.


    Gruß Uli

    Gruß Uli

  • Ralf,


    sehe ich auch so. Im allgemeinen klares ja, volle Zustimmung.

    Hier geht es um Highend. Also keine Kompromisse, sonst hat man eine feine Stereoanlage die Hifi kann. Das kann dem Highend Begeisterten doch nicht genügen ;)


    Gruß Uli

    Gruß Uli

  • die gehörte "Wahrheit" und somit der Referenzpunkt eines Kunden findet immer in normalen Räumen statt, zB auf Konzerten in Kneipen , Clubs oder ähnlichem.

    Da wird sich die Akustik in seinem Wohnzimmer mit hoher Wahrscheinlichkeit diesem Referenzpunkt ähnlicher anhören, als ein nach Norm eingerichtetes Masteringstudio.

    Die Aufgabe des Mastering Ing ist es,
    dem Kunden eine Anmutung des Originals zu vermitteln.

    Er setzt dazu verschiedene den Klang beeinflussende Mittel ein.

    Dazu ist ein Raum notwendig, der den Einsatz dieser Mittel Zweifelsfall beurteilen zu können.

    Als Kunde mag ich hingegen das Ergebnis hören, welches mit eben Musik in Realitätsanmutung bieten soll.

    Dazu muss ich nicht auf die Ebene kommen, dass ich die Werkzeuge des Mastern Ing identifizieren kann.

    Kurzum, zum genußvollen Hören benötige ich kein Mastering Studio.

    Ich benötige den Klangeindruck eines solchen auch nicht, um meinen Hörraum zu beurteilen. Denn mein persönlicher klanglicher Referenzpunkt ist eben nicht das Mastering Studio, sondern das live Erlebnis in normalen KonzertRäumen.

    Gruss

    Juergen

    HEIMSTATT DER MUSIK

    Veranstalter musikalischer Events,
    Händler für hochwertige audiophile Genussmittel mit analogem Schwerpunkt


    AAA- Mitglied

  • Ich benötige den Klangeindruck eines solchen auch nicht, um meinen Hörraum zu beurteilen. Denn mein persönlicher klanglicher Referenzpunkt ist eben nicht das Mastering Studio, sondern das live Erlebnis in normalen KonzertRäumen.

    Gruss

    Juergen

    Das sehe ich anders.

    Beispielsweise sitze ich in der Tonhalle an einem minder guten Platz und höre das gleiche Konzert später nochmals auf Konserve.

    Ich ziehe die Konserve vor, wenn man sich die allgemeine atmosphäre des Konzertes wegdenkt. Mit allgemeiner Atmosphäre meine ich nicht das was gehört wird, sondern die Gesellschaft usw..

    Damit möchte ich sagen, dass das selbst erlebte Konzert für mich als Referenz auch nicht zu 100% taugt.


    Gruß Uli

    Gruß Uli

  • Beispielsweise sitze ich in der Tonhalle an einem minder guten Platz

    Da ich nur sehr selten Musik in einer "Tonhalle" geniesse, ist mein Bezugspunkt halt der Club, die Kneipe um die Ecke, in der es ein Live Konzert gibt.

    Zufälligerweise ist nun meine alte Stammkneipe, in der ich viele Konzerte genossen habe, mein Musik Zimmer, was es meinem an konditionierten Referenzklang natürlich vereinfacht über mein wiedergabe Equipment erkannt zu werden.

    Gruss

    Juergen

    HEIMSTATT DER MUSIK

    Veranstalter musikalischer Events,
    Händler für hochwertige audiophile Genussmittel mit analogem Schwerpunkt


    AAA- Mitglied

    Einmal editiert, zuletzt von shakti ()

  • Sehr schöne und interessante Diskussion mittlerweile - bitte weiter so, lese gespannt mit :thumbup:


    Musikalische Grüße

    Tom

    Is that what you wanted, Alfred?

    AAA-Mitglied


  • Die Aufgabe des Mastering Ing ist es,
    dem Kunden eine Anmutung des Originals zu vermitteln.

    Da möchte ich widersprechen. Die Aufgabe ist es eher, aus dem angelieferten Material ein für die vermeintliche Zielgruppe passendes Produkt zu erstellen.

    Und - diese Zielgruppe sind und waren nie irgendwelche Audiophile. Die sind in diesem Kontext eher eine laute Minderheit. Musik wird heutzutage ja kaum mehr wirklich bewusst gehört, sondern läuft nebenbei und muss sich hier durchsetzen. Im Auto, in der U-Bahn über InEars, beim Sport, in der Kneipe, innerhalb der Playlists der Streamingdienste, etc.

    Es geht also darum, um jeden Preis in diesem Falle durch maximale Lautheit Aufmerksamkeit zu erringen. Man geht nicht mehr davon aus, dass die Zielgruppe zuhört, sondern dass man sie zum Zuhören bringt.

    Das war übrigens schon zu Blue Note Zeiten in den 50ern/60ern nicht viel anders.

    Wer sich dafür interessiert, sollte einfach mal einen Vergleich der weitgehend unbearbeiteten TonePoets zu einem originalen Van Gelder BlueNote-Vinylmastering machen. Letzteres ist um ein Vielfaches lauter und zudem stark komprimiert und das war mit Sicherheit auch die Intention des Produzenten, der das Mastering ja bezahlt.

    Schlecht sind beide Masterings nicht, deutlich unterschiedlich aber auf alle Fälle.


    Das eigentlich Paradoxe daran ist, dass man mit der Digitaltechnik eigentlich eine deutlich erhöhte verfügbare Dynamik gegenüber Vinyl hätte. Dies wird aber letztlich nur dafür genutzt alles auf Maximalpegel und -lautheit zu bringen, was bei Vinyl halt technisch einfach nicht geht.

    Im Endresultat ist die Dynamik einer Vinylplatte aktuell derjenigen des durchschjnittlichen Digitalmaterials sogar oft überlegen...


    cheers Ralf

  • Die Aufgabe des Mastering Ing ist es,
    dem Kunden eine Anmutung des Originals zu vermitteln.

    Er setzt dazu verschiedene den Klang beeinflussende Mittel ein.

    Gruss

    Juergen

    Ja, muss er wohl auch. Besonders wenn es eine Studioproduktion ist. Dann gibts kein Original.


    Zufälligerweise ist nun meine alte Stammkneipe, in der ich viele Konzerte genossen habe, mein Musik Zimmer, was es meinem an konditionierten Referenzklang natürlich vereinfacht über mein wiedergabe Equipment erkannt zu werden.

    Gruss

    Juergen

    Das ist bestimmt klasse wenn man seine Stammkneipe einfach kauft und darin sein Musikzimmer einrichtet. Wie man sehen kann hast du in dem Raum den du gezeigt hattest auch akustische Bauteile eingebracht und damit den damaligen "Kneipenklang" deinem Geschmack angepasst.


    Soweit zum Original.


    Ist auch egal, Hauptsache es gefällt.


    Gruß Uli

    Gruß Uli

  • Das ist bestimmt klasse wenn man seine Stammkneipe einfach kauft und darin sein Musikzimmer einrichtet. Wie man sehen kann hast du in dem Raum den du gezeigt hattest auch akustische Bauteile eingebracht und damit den damaligen "Kneipenklang" deinem Geschmack angepasst.


    Soweit zum Original.


    Ist auch egal, Hauptsache es gefällt.

    naja, im Original gab es immer so 30 bis 50 menschliche Diffuseren/Absober, die für die Reduzierung des Nachhalls gesorgt haben.

    Da ich diese Menge Mensch nur noch zu workshops im Hause habe, musste ich künstlich Abhilfe schaffen, vdh gibt es nun auch akustische Bauteile :)

    und da auch eine Kneipe keinen konstanten "Originalklang" hat, komme ich mit dem aktuellen Klang ganz gut klar, zumindest erkenne ich "mein" original ;)

    vor allen Dingen, wenn die Musik über zB alte JBL, alte Tannoy usw spielt.

    In der Kneipe kamen früher zB auch EV Sentry III zum Einsatz.

    Gruss

    Juergen

    HEIMSTATT DER MUSIK

    Veranstalter musikalischer Events,
    Händler für hochwertige audiophile Genussmittel mit analogem Schwerpunkt


    AAA- Mitglied

  • Die Aufgabe ist es eher, aus dem angelieferten Material ein für die vermeintliche Zielgruppe passendes Produkt zu erstellen.

    Und - diese Zielgruppe sind und waren nie irgendwelche Audiophile. Die sind in diesem Kontext eher eine laute Minderheit.



    cheers Ralf

    Guter Punkt.

    Es gibt den ein oder anderen der sich tatsächlich noch Mühe gibt. Steven Wilson fällt mir grad ein.


    Ach ja die "neue Jazz at the Pawnshop" ist sicher ausschlielich für Klanghörer neu geschnitzt worden. Daher wohl 1000 Stck limitiert ;)


    Es gibt also die Ausnahme von der Ausnahme.


    Gruß Uli

    Gruß Uli

  • Stattdessen ist er interessiert daran in seiner vorgegebenen Umgebung das für ihn idealer Ergebnis zu erzielen.

    Der mündige Konsument weiss eben auch Werbeversprechen als genau solche einzuschätzen ;)

    Gruss
    Juergen

    Mehr lässt sich dazu eigentlich nicht sagen.


    Der Slogan der Mainstream Hersteller: Damit sie noch dichter am Original sind ... ist sowieso reserviert für Mediamarkt Kunden.


    Gruß

    Michael

  • Hi,

    Es gibt den ein oder anderen der sich tatsächlich noch Mühe gibt. Steven Wilson fällt mir grad ein.

    Alle geben sich in dieser Branche Mühe. Sie arbeiten aber im Auftrag eines Produzenten mit einer klaren Zielvorgabe. Der angepeilte Markt entscheidet.

    Um beim Beispiel BlueNote zu bleiben:

    Die Digital-Masterings von Bernie Grundmann sind ja nicht so grauenhaft schlec weil er's nicht kann, oder gerade keinen Bock hatte sondern weil er für Streaming-Dienste und die in Amerika populären Jazz Radios mastern sollte.

    Die unseligen 75er Blue Note Vinyl Reissues wurden dann aus Kostengründen direkt von diesen Mastern gezogen, weil man damals erstmal sehen wollte, ob überhaupt noch ein Markt für solche Reissues da ist.

    Nachdem offenbar ein Geschäft damit zu machen war wurden dann halt die beiden aktuell Besten der Jazz-Reissue-Branche Joe Harley und Kevin Gray eingekauft und die Classic- und TonePoet Serie geschaffen, da man erkannt hatte: Audiophiles Vinyl verkauft sich.


    Bernie Grundmann hätte das damals vermutlich genauso gut oder schlecht umgesetzt, hatte aber vor 10 Jahren eben einen ganz anderen Auftrag. Es ist halt nach wie vor eine Musikindustrie :) und keine Heilsarmee.


    cheers Ralf..

  • Einen wunderschönen guten Tag in die Runde.


    Ich bin dieser Sascha mir der seltsam anmutenden Anlage. ;)

    Jedenfalls habe ich soeben den Thread durch Zufall entdeckt und vollständig gelesen. Danke für den hier gewählten Umgangston!


    Nun zum Inhaltlichen. Hier steht sehr viel geschrieben und ich weiß nicht, wann ich die Zeit finde auf all das einzugehen. Ist das überhaupt gewünscht?


    Ansonsten, gerne auch direkte Fragen an mich hier im Thread, dann kann ich das einfacher beantworten.


    Liebe Grüße,

    Sascha

    Gruß Sascha


    Wahre Kunst bleibt unvergänglich!
    Ludwig van Beethoven


    Striptease ist Anatomieunterricht mit Musik.
    Frank Sinatra

  • Ansonsten, gerne auch direkte Fragen an mich hier im Thread, dann kann ich das einfacher beantworten.

    Hallo Sascha,

    da werde ich auf dein Angebot doch gerne eingehen.

    Du sagst in deinem Video, das eine wichtige Erkenntnis für dich ist, 'Ein Weg, ein Treiber' , vor allem im Mittel-Hochton-Bereich.

    Das sehe ich mittlerweile auch so, auch gerade bei Mitteltönern. Wie bist du zu dieser Erkenntnis gekommen? Hast du verschiede Prototypen gebaut, oder hast du viele verschiedene Lautsprecher aus Hifi- oder PA-Bereich in Ruhe hören können ?


    Deine Wahl eines 10"-PA-Mitteltöners für diesen Bereich kann ich auch gut nachvollziehen.

    Ich habe zwei Paar die mir sehr gut gefallen. Manchmal lasse ich sie auch einfach breitbandig ohne jede Beschaltung spielen. Nicht unbedingt linear, aber mich fasziniert das immer wieder.

    VG Jürgen