Demagnetisieren von Tonköpfen

  • Das Demagnetisieren hat ja etwas Woodoohaftes an sich, zumindest wenn man sich den Bewegungsablauf ansieht. Man schaltet die Drossel im grossen Abstand zur Maschine ein, bewegt sie mit Ausholender Bewegung über die Maschinenteile - ohne diese zu Berühren - um dann die Drossel wieder in ausholender Bewegung von der Maschine zu entfernen, bevor man sie ausschaltet. Für einen Aussenstehenden sieht das so aus, als wenn Harry Potter den Zauberstab schwingt. Wie das schwingen zu funktionieren hat, war und ist immer wieder Diskussionsthema, zumindest bei Newbies. NAGRA wäre nicht NAGRA, wenn es dafür nicht eine einfache technische Lösung gäbe: MAG

    Einfach auf die zu demagnetisierenden Teile legen, ein paarmal ein und ausschalten, fertig. Das langsame runterfahren des Magnetfeldes erledigt die Elektronik. Ich konnte noch so ein Teil für meine T-Audio ergattern.


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    AAA Mitglied;

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  • Wenn man sich das Diagramm von NAGRA ansieht, erhält man auch die notwendige Information wie man korrekt mit einer manuellen Drossel Demagnetisieren soll: Drossel in die Nähe des Tonkopfes bringen, Einschalten, dann langsam entfernen, Ausschalten. 3-4 mal wiederholen, fertig. Dafür gibt es an der BERNSTEIN Drossel auch die Taste zum Einschalten. Also nicht schon mit Abstand einschalten, sondern erst direkt am Tonkopf.



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    AAA Mitglied;

  • Hi,


    anbei die Beschreibung zum Degaussing meiner guten alten Tektronix P6042A AC und DC Strom-Probe.

    Es ist grundsätzlich egal, ob durch mechanisches Bewegen oder durch elektrische Schaltungstechnik gearbeitet wird.

    Wichtig ist die Änderung der Amplitude der Oszillation am Objekt.

    Bei der P6042A -von 1969 der alte Knochen und tut immer noch so empfindlich wie neue Proben- wurde der Speicherkondensator C65 auf die Betriebsspannung aufgeladen.

    Beim Einschalten des Degaussing wurde der Kondi als Versorgung des Oszillators um die beiden Transistoren Q73/Q79 aufgeschaltet.

    Mit seiner Entladung sank dessen Betriebsspannung und damit die Amplitude des Oszillators.

    Die Ausgangsleitungen A und I des Oszillators führen zur Spule im Tastkopf.

    Jene Spule, die im normalen Betrieb die Sensorspule für die AC-Strommessung ist und durch die gleichzeitig auch der DC- und LF-Strom von einem Hall-Element fliesst.


    Die Schaltung des Oszilllators selbst ist also recht banal und auch problemlos selber baubar.


    jauu

    Calvin




    Degaussing Oscillator 01.jpgDegaussing Oscillator 02.jpgDegaussing Oscillator schematics.JPG

    ..... it builds character!


    gewerblicher Teilnehmer

  • Hallo,

    schau mal hier :


    Grüße,


    betamax

  • Dort steht „langsam hochfahren“. Das ist nicht das, was NAGRA macht, da wird schnell hochgefahren. Auch die Schaltung von Calvin hat einen maximalen Einschaltimpuls. Ich gehe davon aus, dass sich mangels Expertenwissens da etwas falsches in die Handhabung eingeschlichen hat, was man unter „urban legends“ subsumieren könnte.

    AAA Mitglied;

  • Hi,


    Tektronix schreibt ja explizit in ihrem Text, daß der zu entmagnetisierende Kern kurz in die Sättigung getrieben wird und der exponentiell abfallende Oszillatorstrom (10kHz, 200ms) den im Kern ´gespeicherten´ magnetischen Fluss bedingt durch des Kerns Hysterese abbaut.

    Tektronix ´muted´ sogar den DC- und LF-Teil der Schaltung, damit nach dem Ende des Degaussing beim demuting keine Transienten auftreten.


    jauu

    Calvin

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    gewerblicher Teilnehmer