Die alte Platine Verdier und ein neuer Motor

  • Das wird nun erstmal nur eine freche Ankündigung…


    Ein Freund hat mir für eine Woche, in der er in Urlaub ist, seinen Motor von Dereneville geliehen.


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    Da er davon überzeugt ist, meint er energisch, ich müsste den Motor mal an meiner Platine aus den 90ern testen.


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    Deren Status ist, dass der Original-Motor bereits schon provisorisch an der Stelle steht, damit ich einen Riemen als Antrieb verwenden kann. Jahrelang hatte ich Faden und war damit zufrieden. Dann kam irgendwann die Idee, die Platine mit einem Flywheel zu betreiben (zwei Verdiers, so wie mancher Micro Seiki-Eigener, wollte ich nicht aufstellen…). Leider liefert ein Faden nicht genug Grip, um Teller und Flywheel auf die nötigen Geschwindigkeiten zu bringen. Mit Riemen wird der Grip zwar besser, es stellt sich dann aber heraus, dass der Verdier-Motor nicht stark genug ist, die Soll-Drehzahlen bei fast der Verdoppelung der Inertia zu erreichen.


    Ich werde voraussichtlich ab Sonntag damit beginnen, den DAE-01 CL zu testen. Zunächst wie er allein im Vergleich mit Original-Motor nur am Teller klingt: a. mit Riemen (Rundriemen liegt vor), b. mit Faden. Ein zweites Szenario wäre die Frage, ob der Dereneville es nun schafft, beide Massen auf Soll-Drehzahlen zu drehen.


    Leider ist dieser Motor, so wie ich ihn hier habe, in seiner Bauform für die Verdier reichlich ungeeignet. Viel zu niedrig und zu geringe Standfläche (es gibt ja auch andere Modelle). Ich habe daher einige Teile dazu erhalten, um den Motor auf die erforderliche Höhe zu bringen und ihn hoffentlich so zu fixieren, dass er an seinem Platz stehen bleibt und nicht von den Antriebsmedien zum Teller gezogen zu wird. Ich kenne das noch von den TW Acustic Motoren, welche gefühlt dreimal so schwer sind wie der DA-01 und dennoch von gewissen Riemenmaterialien über den Tisch gezogen worden sind. Aber das waren lustige Extremtests.


    Das Flywheel ist übrigens aus dem Vollen und ziemlich schwer. Die Füße unten sind zudem clever für das Leveling.


    Ich bin jedenfalls gespannt.

    Viele Grüsse,
    Mario


    It is good taste, and good taste alone, that possesses the power to sterilize and is always the first handicap to any creative functioning. (Salvador Dali)

    2 Mal editiert, zuletzt von solong ()

  • Ein zweites Szenario wäre die Frage, ob der Dereneville es nun schafft, beide Massen auf Soll-Drehzahlen zu drehen.

    logger, Mario!

    The music was new, black polished chrome. And came over the summer like liquid night.

  • Meine PV ist nicht flygewheelt, läuft momentan aber auch mit einem externen Papstmotor und Sperling-Riemen. Ich bin gespannt auf Marios (Achtung: kein Deppenapostroph ;) ) Hörbericht.

    Freundlichst
    Henry

  • Der Riemen ist lang (kann die Tage mal messen), aber kaum von Sperling. Muss nachfragen, woher. In meiner Community liehen wir uns so‘n Zeug immer aus.


    P.S. Meine, dass es Riemen von Micro Seiki sein müssten. Ob alt oder neu, frage ich nach.

    Viele Grüsse,
    Mario


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  • Danke, ich würde so einen Riemen gerne mal ausprobieren, die Versionen die bei Sperling angeboten werden erscheinen mir aber zu kurz für meine Aufstellung.

  • auf jeden Fall macht es schon mal Spass die Axiom Tonarme zu sehen.


    Bin gespannt, wie Dir der Dereneville Motor gefällt, hat schon einen eigenen Charakter.


    Gruss

    Juergen

    HEIMSTATT DER MUSIK

    Veranstalter musikalischer Events,
    Händler für hochwertige audiophile Genussmittel mit analogem Schwerpunkt


    AAA- Mitglied

  • Erst mal unvoreingenommen hören.

    Bin neugierig auf die Eindrücke.

    Habe den Motor schon an einigen Laufwerken gehört, aber noch nicht an der Platine.


    Gruss

    Jürgen

    HEIMSTATT DER MUSIK

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    AAA- Mitglied

  • Mal ein Größenvergleich:


    IMG_7173.jpg


    Augenblicklich ist das Wetter zu gut, um hier weiter zu fummeln. Ich gehe erstmal vor die Tür. Stay tuned.

    Viele Grüsse,
    Mario


    It is good taste, and good taste alone, that possesses the power to sterilize and is always the first handicap to any creative functioning. (Salvador Dali)

  • Mit dem passenden Unterbau, eventuell das gleiche Material wie bei Deiner Verdier, für den Motor und das Flywheel, dürfte das nicht nur optisch ganz hervorragend werden.

    Für mich ist der originale Motor einfach das (optische ) No-Go bei den Analoglaufwerken von Verdier.

    Ich bin auf jeden Fall auf Dein Endergebnis gespannt.


    VG Dirk

    Analog: Laufwerk DL2 + Analogschmiede TA 22.1 in 9,4" + Benz-Micro Wood L2,

    Verstärker: Berendsen Blue Edit. PRE1+PSU+PPRE1+ 2xES120

    Digital: Berendsen CDP1se, BLUE SOUND Streamer

    LS: Lithophon Cabaret2

    Kabel: Berendsen, Laurin, Holger Becker Silberkabel

  • Zitat

    (optische ) No-Go bei den Analoglaufwerken von Verdier

    Upps!! -> Ein optisches No Go??

    Für die damalige Zeit ist diese PV Motor Einheit schon ein Statment!

    Besonders was das Material angeht. Man schreibt damals das Jahr 1987!

    Das ist alles nachzulesen in "Retour sur la platine Verdier (Seite 72-75)" von Jean Constant Verdier himself im Le Audiophile Heft No.42 verfasst.

    Das sind ja jetzt nur 37 Jährchen her!


    Einig sind wir uns darin, das die PV von Mario schon eine sehr schickes Laufwerk darstellt.


    viele Grüße,


    Christian

  • Moin,

    ich habe bei einem Bekannten den Motor an seiner Nouvelle Verdier gehört/ gesehen. Mir ist da nichts Ungewöhnliches aufgefallen, ein schönes Setup. Ich finde gerade die Einfachheit in der Nutzung gut. Besser, als sich mit zig Fäden und Knoten beschäftigen zu müssen.

    Viele Grüße und viel Freude

    Alex

    technology won't save us

  • Um nicht missverstanden zu werden, der originale Motor der Platine Verdier ist ganz bestimmt nicht schlecht, dass sind andere Laufwerksmotoren aber auch nicht.

    Und wieso sollte der Derenville Antrieb, welcher schon einige andere Laufwerke noch mal deutlich nach vorne gebracht hat, bei der Platine nicht genauso funktionieren?

    Und jetzt zur Optik, wenn ein originaler Platine Motor gut aussieht, dann der erste, runde Motor von 1987. Dieser wurde aber im Laufe der Zeit durch den originalen Motor getauscht den wir alle als solchen kennen und eben dieses Design ist meiner bescheidenen Meinung nach, nicht ganz so gelungen. Das ist aber meine Meinung, jeder der damit zufrieden ist, soll das gerne auch bleiben.


    VG Dirk

    Analog: Laufwerk DL2 + Analogschmiede TA 22.1 in 9,4" + Benz-Micro Wood L2,

    Verstärker: Berendsen Blue Edit. PRE1+PSU+PPRE1+ 2xES120

    Digital: Berendsen CDP1se, BLUE SOUND Streamer

    LS: Lithophon Cabaret2

    Kabel: Berendsen, Laurin, Holger Becker Silberkabel

  • In der optischen Gestaltung fällt die Motoreinheit, im Vergleich zum Rest, einfach ab. Das ging auch schon 1987 gefälliger. Ohne Zweifel wird der Motor aber den Teller auf Drehzahl halten können.

  • irgendwann schwirrte mir auch mal der Gedanke an eine Platine Verdier durch den Kopf und zufälliger Weise hatte ich mir damals auch schon Gedanken um den Einsatz des Dereneville Motors gemacht.......

    vielleicht kann das als Inspiration für nen Ständer ;) dienen:


    Bildschirmfoto 2024-07-21 um 14.02.45.png


    VG

    Sascha

    The music was new, black polished chrome. And came over the summer like liquid night.

  • Mit dem passenden Unterbau, eventuell das gleiche Material wie bei Deiner Verdier, für den Motor und das Flywheel, dürfte das nicht nur optisch ganz hervorragend werden.

    Für mich ist der originale Motor einfach das (optische ) No-Go bei den Analoglaufwerken von Verdier.

    Ich bin auf jeden Fall auf Dein Endergebnis gespannt.


    VG Dirk

    Es geht nicht um die Optik. Keiner meiner Plattenspieler ist schön. Beim optischen Gesamteindruck einer PV ist die Optik des Motors vernachlässigbar. Wenn es bei einem Plattenspieler um die Optik geht würde ich zu einem anderen Exemplar greifen (unten ein Exemplar aus einem andern Thread).


    -- Joachim