Die alte Platine Verdier und ein neuer Motor

  • Ich hatte vor Jahren den Motor der Platine eines Bekannten zur Überholung

    (quietschen) hier.


    Verbaut war:


    VEB EMH Baureihe 1170.2 und 1170.3


    Ich konnte den Motor damals leider nicht neu finden.

    Aber auf Kleinanzeige werden aktuell welche angeboten.


    Aus klanglichen oder anderen Gründen war der Motor

    von unten mit jede Menge Knetmasse (Fensterkitt?)

    welcher steinhart (ausgehärtet) war zugespachtelt.


    Meine Erfahrungen beziehen sich hier nur auf den Motor

    meines Bekannten. Es könnte sein, daß auch andere

    Motoren verbaut wurden.



    Gruß



    Andreas

    „Seltsam? Aber so steht es geschrieben …“


  • Kann man die Drehzahl des Fremd Motors stufenlos einstellen ?

    Und das Stabil ?

    Dazu gibt es ein externes Gerät, das das Rechtecksignal zur Ansteuerung des Motors generiert. Die Drehzahl kann feinfühlig eingestellt werden und ist absolut stabil.


    Dieser Philips-Motor ist in meinem Verdier Antrieb verbaut und war lange Zeit Standard.


    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/172626/

    Freundlichst
    Henry

  • Der Scheu Motor war nie Originalbestückung , das hat einer selbstgebastelt 😉

    LG Andreas

    Wer Rost nicht mag sollte IRON MAIDEN. Glück Auf !

  • an -> sören #42


    Bericht in den drei Le Audiophile Heften.

    Zum Bau der Ur- Verdier.

    Le Audiphile no.13/14/15:

    Realisation d` une platine de tres haute qualite

    Heft no.13 - Dec 1979

    Heft no.14 - Feb 1980

    Heft no. 15- Apr 1980


    Klaus Renner hatte im Hifi Exklusiv im Dec 80 über diese Ur-Verdier einen Bericht geschrieben. (Über das Win Lw und Cotter LW wurden auch berichtet!)

    Zu dieser Zeit gab es noch keinen deutschen Vertrieb.

    Diese Laufwerke hatten noch den alten Wechselstrom Motor und der Rund-Riemen ging auf den oberen Magnetring.


    Le Audiphile no.42:

    Retour sur la platine Verdier

    Beschreibt dann die Wiederauflage der PV mit der Granito Zarge im Jahre 1987 und der "neuen Philips Motoreinheit" wie sie bis heute gebaut wird. (deutsche und franz. Verdier)

    Die Polymer Zarge von A23 kam dann etwas später.


    Ob jetzt die PV von Mario von 1987 stammt oder bereits ein früheres Exemplar aus der Fertigung aus Frankreich (1980-84) ist, da bin ich überfragt. "Vermute aber stark" das es eine frühe PV ist, bei der die Motoreinheit nachgerüstet wurde.

    Eine weitere Ur- PV stand in Heidelberg die aus Südfrankreich beschafft wurde.


    So manche Ur- PV könnte eine ""spannende Geschichte erzählen""..!


    ;) :) ;)

  • Wieviele von der Urversion mit Wechselstrommotor gab es eigentlich?

    Die von KR hatte die Seriennummer #1.

    We learned more from a three minute record than we ever learned in school...

  • Soweit ich weiss, ist meine PV ein Exemplar aus der kleinen Serie, die Klaus Renner damals für den deutschen Markt aufgelegt hat. Es sind die genau diese Geräte mit dem dunklen Kunststein. Größe, Dicke und Material sind anders als bei denen vom Auditorium. Leider weiss ich das genaue Produktionsdatum nicht, es gibt auch keine Seriennummer. Ende 80er könnte auch sein. Es ist ein Philips-Motor verbaut.


    Ich bin gerade dabei, mir eine Baseline zu schaffen, damit ich hier etwas beschreiben kann für ein Publikum, das den Klang bei mir überhaupt nicht kennt. Es gibt hier nur drei aktive User, die meine Platine mal angehört haben (weitere sind nicht mehr aktiv).


    Tatsache ist, dass ich mit meinem PV-Motor insofern Glück gehabt zu haben scheine, weil dieser, obwohl zusammen mit der PV gebraucht gekauft (ich kenne die Historie des Geräts nicht), immer still und stabil gelaufen ist. Ob das Glück ist oder einfach Standard … leider haben andere Anwender mehr oder weniger Malessen mit ihrem Motor - ich halt nicht. Für den Wechsel des Pulley für Riemenantrieb musste das Gehäuse geöffnet werden. Drinnen sah es vollkommen unverbastelt aus.


    Ich hatte somit eigentlich auch nie den Eindruck, ich bräuchte unbedingt einen anderen Motor. Das Konzept des Antriebs ist so einfach aufgegangen. Dass die PV so „schnarchig“ sei, wie immer mal wieder und neuerlich wieder aktuell auf YouTube kolportiert wird, konnte ich nie nachvollziehen. Alle relevanten Klangänderungen in meiner Anlage - auch in Richtung Dynamik - habe ich bei den anderen Komponenten hervorgerufen - nicht bei der Verdier.

    Allerdings hatte es schon einen interessanten Unterschied gegeben beim Umstieg von Faden auf Riemen.

    Und damit nahm das Veränderungsbegehren seinen Lauf… 8o

    Viele Grüsse,
    Mario


    It is good taste, and good taste alone, that possesses the power to sterilize and is always the first handicap to any creative functioning. (Salvador Dali)

  • Sehr viele gute Information hier zur Platine. :merci:

    Ich mal gespannt wie es weitergeht.


    Bei meinem aktuellen Plattenspieler (Scheu Diamond) hat sich

    Tapeband 1/8" als akustisch sehr gut heraus gestellt.

    Ein weiterer Vorteil ist, daß ich mir dieses selbst in alle Längen fertigen kann.


    Splicit Cassette Leader Tape 1/8"
    Splicit Cassette Leader Tape 1/8"; Cassette mit 2x 10 Minuten Vorlaufband; transparentes Gehäuse
    www.thomann.de


    Splicit Splicing Tape 1/8"
    Splicit Splicing Tape 1/8"; Länge: 25 m; Breite: 1/8"; Farbe: Blau
    www.thomann.de


    Splicit Tape Splicing Block 1/8"
    Splicit Tape Splicing Block 1/8"; Schneideblock für 1/8" Bänder; gefertigt aus hochwertigem Flugzeug-Aluminium; Führungskerben für 45° und 90° Schnitte
    www.thomann.de


    Nur mal so als Idee.


    Gruß



    Andreas

    „Seltsam? Aber so steht es geschrieben …“


  • Sehr viele gute Information hier zur Platine. :merci:

    Ich mal gespannt wie es weitergeht.

    Moin,

    es gibt ja oft sehr gute Informationen über bestimmte Geräte.

    Leider kommt dann aber auch irgendwie Neid und

    Zwietracht im Thread auf (besonders bei den Begriffen PV und LP12 feststellbar). 😫 Nachfolgend gibt es sogar einen 67seitigen Bericht

    über die PV, der leider seinen Altersruhesitz in der Schlossallee

    gefunden hat (könnte man ja auch evtl. wieder öffnen ?).

    Da sind auch mehrere gute Infos enthalten.



    Hoffentlich bleibt dann dieser Thread wenigstens erhalten.


    Gruß Thomas


    Wir schenken unseren Hunden ein klein wenig Liebe und Zeit. Dafür schenken sie uns restlos alles, was sie zu bieten haben. Es ist zweifellos das beste Geschäft, das der Mensch je gemacht hat.


    Roger Andrew Caras

    Einmal editiert, zuletzt von Thomas-OD ()

  • Den Bandantriebs-Vorschlag für die PV gab es ja auch schon vor ganz langer Zeit. Ein Grund weshalb sie nach 35 Jahren immer noch hier dreht (man sieht´s der Matte an) sind die vielen Variationsmöglichkeiten rund um die PV.


    image70.jpg


    Wer mag kann sich da so Vieles nach Gusto einrichten. Und immer variieren wenn der Spieltrieb überhand nimmt. Oder wenn man meint, dass es ab sofort mal wenigstens graduell anders tönen sollte.

    Jetzt will ich aber nicht weiter intervenieren sondern bin gespannt, was es für die alte PV mit "dem Neuen" zu berichten gibt.


    LG,

    Tom

  • Nee, Dirk wird nicht vom DC Motor im externen Gehäuse getriggert ^^, Dirk wird allerhöchstens davon getriggert das Dirk nicht richtig verstanden wird. ;)

    Schreibe ich eigentlich so unverständlich?


    Die Technik wird schon passen, aber die Gestaltung des Motorgehäuses ist nicht meine Tasse Kaffee.

    Da gefallen mir die Designs der von mir genannten Hersteller besser. Wenn deren technischer Ansatz auch noch die Performance steigert, ist doch für die Verdier Besitzer alles in Butter.


    VG Dirk (der sich aus diesem Faden verabschiedet)

    Analog: Laufwerk DL2 + Analogschmiede TA 22.1 in 9,4" + Benz-Micro Wood L2,

    Verstärker: Berendsen Blue Edit. PRE1+PSU+PPRE1+ 2xES120

    Digital: Berendsen CDP1se, BLUE SOUND Streamer

    LS: Lithophon Cabaret2

    Kabel: Berendsen, Laurin, Holger Becker Silberkabel

  • Nee, Dirk wird nicht vom DC Motor im externen Gehäuse getriggert ^^, Dirk wird allerhöchstens davon getriggert das Dirk nicht richtig verstanden wird. ;)

    Schreibe ich eigentlich so unverständlich?


    Ich korrigiere mich:



    1989 gab es dann schon den DC-Motor im externen Gehäuse dessen Design Dirk so

    triggert. ;)

    We learned more from a three minute record than we ever learned in school...

  • :thumbup:

    Danke, Du hast mich verstanden!

    1A Korrektur! ^^


    VG Dirk

    Analog: Laufwerk DL2 + Analogschmiede TA 22.1 in 9,4" + Benz-Micro Wood L2,

    Verstärker: Berendsen Blue Edit. PRE1+PSU+PPRE1+ 2xES120

    Digital: Berendsen CDP1se, BLUE SOUND Streamer

    LS: Lithophon Cabaret2

    Kabel: Berendsen, Laurin, Holger Becker Silberkabel

  • Einen Schritt weiter geht es.


    Vorab zum Motor von Dereneville. Ich habe diesen Motor, so wie er ist, geliehen bekommen. Er stammt aus einem Setup mit anderen Bedingungen der Aufstellung. Das Netzteil ist ein custom Teil, über das ich nicht mehr sagen kann. Ich werde den Motor nicht konfigurieren über die vorhandene Schnittstelle. Für den Fall, dass ich hier ein Potenzial nicht nutze, dann ist das eben so.


    Die Plattform, auf der meine Platine steht, besteht aus vier Teilen aus Panzerholz: eine Grundplatte, die auf dem USM aufliegt, darauf eine Schicht Dämpfungsmatten, darauf wieder eine Platte mit zwei ausgefrästen Ausschnitten links und rechts. Das Laufwerk steht somit auf dieser zweiten Platte, Motoren und/oder Flywheel stehen in den Aussparungen auf eingelegten Platten. Sie haben damit keine direkt Verbindung mit der Laufwerksplatte.


    Ein Anblick:


    IMG_7228.jpg


    Der erste Aufbau (nur Motor mit Nagaoka Riemen)


    Um auf die benötigte Höhe zu kommen, habe ich eine weitere Panzerholz-Platte und drei Stücke Waschmaschinengummiplatten übereinander gelegt. Besser wäre natürlich eine Positionierung mittig, aber ich werde hier an den Rand rücken müssen, weil ich gerade nur Riemen in einer Länge zur Verfügung habe. Mit Faden werde ich das optimieren können. Ideal wäre an dieser Stelle auch, den Motor auf eine massive Unterlage zu stellen und ihn evtl. darauf zu fixieren. Auf den Gummimatten ist das für mich etwas unverständlich leichte Gewicht der ganzen Motordose beweglich. Das ist nicht perfekt. Was das Gehäuse betrifft, so hätte ich mir tatsächlich eine massiv-metallene Bodenplatte gewünscht, um einen stabilen Stand mit tiefem Schwerpunkt zu haben. Ich habe aber gesehen, dass es auch eine Art Untersetzer für diesen Motorentyp gibt, der vielleicht genau dies erreicht.


    IMG_7231.jpg



    Aktuell sieht der Aufbau im Moment für den ersten Durchlauf so aus:


    IMG_7235.jpg


    Der Motor läuft vollkommen still und am Gehäuse lässt sich keine Vibration erfühlen. Ohne Messmittel wird man hier erstmal nichts zu Gehör kriegen.


    Der erste Anlauf wird mit dem Nagaoka-Riemen, der auch zuvor dran war, unternommen. Es ist klar, dass Riemen bei der Platine Verdier insofern herausfordernd sind, als dass diese nicht wie bei anderen Laufwerken ohne federnde Füsse stark gespannt werden können. Bei meinem ehemaligen Raven Laufwerk z.B. war das völlig unproblematisch. Der Motor läuft gemäß Anzeige mit 33,33 an. Mit dieser Einstellung am Motor müsste ich aber den Riemen viel stärker spannen, um auch den Teller auf diesen Wert bringen. Damit würde ich die ganze Zarge zum Motor ziehen. Das ist nicht klug bei der Verdier.

    Um es ausgleichen, muss der Motor schneller laufen (am Ende werden 38,19 am Motor zu 33,33 am Teller führen - immer in der Varianz der Riemenspannung!* ). Also vielfach auf die Plustaste gedrückt, um den Teller auf den gewünschten Wert zu beschleunigen. Es fällt sofort auf, dass sich die Beschleunigung merklich direkt auf den Teller überträgt. Die Verzögerung zeigt an, dass Schlupf und/oder Dehnung vorhanden ist, aber nicht zu viel. Die Tellerumdrehung messe ich mit dem Shaknspin. Ein Druck auf die + und - Tasten verändert die zweite Nachkommastelle. Es ist nicht so, plus 1 am Motor auch zu plus 1 auf dem Skaknspin führt. Aber, und das ist schon mal sehr interessant, ich kann mich mit den Tasten recht präzise an den angestrebten Wert auf dem Spin annähern. Je größer übrigens der Schlupf, desto mehr Verzögerungen bei dieser Aktion. Was dazu führt, dass es eine gerüttelte Zeit dauert, bis der neue Wert stabil ist. Und hier ist der zweite auffällig positive Punkt: der erreichte Wert auf dem Spin bleibt ziemlich stabil. Schwankt nur minimal um die zweite Stelle nach dem Komma. Mit dem originalen Verdier-Motor ist das Szenario schlicht weniger stabil und fummeliger einzustellen.


    Treffer:


    IMG_7234.jpg


    Tatsächlich stelle ich den Wert immer auf einer alten Platte, während sie abgespielt wird, ein. Ca. 0.2 - 0,3 muss ich da mehr gegenüber ohne Platte geben, um die Abbremsung durch die Abtastung zu kompensieren.


    Klanglich gibt es einen Unterschied. Ich kann und möchte diesen aber weiter verifizieren, bevor ich mich dazu äußere. Jetzt schon der erste Eindruck: es ist anders in seiner Gesamtqualität, nicht besser oder schlechter, nicht ein bißchen mehr hier, bißchen weniger dort. Wenn sich aber auch schon abzeichnet: die klanglichen Konsequenzen größerer Ruhe bei der Abtastung.

    Es gibt noch mehrere Stellen, wo allein nur der erste Aufbau etwas optimiert werden könnte (z.B. ist der Teller noch in Waage usw.).


    * Kann ich eigentlich einen konkret eingestellten Wert wie 38,19 als Default unter 33.33 speichern? Habe kein Manual. Weiss noch nicht, ob der Wert überhaupt gespeichert wird beim Neustart. Sobald ich den Geschwindigkeitswahl-Button drücke, ist der eingestellte Wert weg und der Standardwert wird wieder angewendet.

    Viele Grüsse,
    Mario


    It is good taste, and good taste alone, that possesses the power to sterilize and is always the first handicap to any creative functioning. (Salvador Dali)

    4 Mal editiert, zuletzt von solong ()

  • Folgende weitere Schritte sind geplant:


    - nur Motor mit original Rundriemen

    - nur Motor mit Faden

    - Motor und Flywheel mit zwei Flachriemen (evtl. Variante Motor/rund und Flywheel/flach)

    Viele Grüsse,
    Mario


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  • Hast Du nicht die Möglichkeit den Motor auf eine feste Unterlage - ggf. mehrere Schichten Panzerholz o.ä. zu stellen? Und dann die einzelnen Schichten und den Motor mit Würth Karrosserieknete oder blue tac gegeneinander zu fixieren? (Geht rückstandslos wieder ab!)


    So, auf den Gummimatten und nicht ausreichend schwer, bin ich im Zweifel.


    Grüße von Doc No

    "Das Volk hasst die Geniessenden wie ein Eunuch die Männer." Georg Büchner

  • Nein habe ich nicht. Ich habe auch nicht die Zeit, das alles zu besorgen, weil der Motor am Wochenende zurück geht.

    Ich könnte ihn mit Schraubzwingen fixieren…


    Außerdem bin ich der Überzeugung, dass die allermeisten Aussagen über irgendwelche Geräte mindestens einen Kompromiss dieser Güte zur Grundlage haben. Ich beschreibe vorsorglich.

    Viele Grüsse,
    Mario


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    Einmal editiert, zuletzt von solong ()

  • Kann ich eigentlich einen konkret eingestellten Wert wie 38,19 als Default unter 33.33 speichern? Habe kein Manual.

    ich würds dir gerne aus dem Gedächtnis heraus erklären, aber irgendwie ist "die Festplatte" dahin gehend gerade gelöscht....


    das manual... https://www.dereneville.de/src…als/BDA_DAE-01%20CL_D.pdf

    The music was new, black polished chrome. And came over the summer like liquid night.