16 Zoll Tonarm selbst bauen und Überhang und Kröpfung bestimmen

  • Hallo Fred,

    Einen SME-Anschluss habe ich auch schon in das Rohr meines 12-Zoll-Schick-Clones eingebaut, das war mit dem mir zur Verfügung stehenden Werkzeug nicht einfach und präzise herzustellen. Auch musste ich das Rohr mehrmals abbauen und nachbiegen, obwohl ich mir zuvor eine ziemlich exakte Zeichnung angefertigt hatte über der ich die Kröpfung kontrollieren konnte. Mit nicht professionellen Mitteln halte ich eine Lösung mit geradem Rohr und Headshell mit zentraler Befestigung über der Nadel für einfacher herzustellen.

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    Viel Spaß bei deinem Projekt,

    Guido

    Hallo Guido,


    An eine solche Befestigung dachte ich auch schon, und Deine ist ja sehr flexibel in der Kröpfung justierbar, und leichter als eine Headshell mit SME Kupplung dürfte die auch sein.


    Dazu müsste ich nur das Tonarmrohr vorne abflachen statt es rund zu lassen.

    Bei Dir sind ja Kröpfung bzw Offset Angle und Überhang relativ einfach mit 1 Schraube justierbar.

    Sieht auf jeden Fall schon ziemlich gut aus 😉

    Weiterer Vorteil, Kröpfung und Offset Angle sind keine unterschiedlichen Winkel.


    Einziger Nachteil ist, es ist kein einfacher schneller Wechsel des TAs durch umstecken der Headshell möglich, aber das könnte ich vernachlässigen, obwohl sehr schade.


    Allerdings sollte mein erster DIY Tonarm auch nicht zu schwierig zu realisieren werden


    Beste Grüße Fred

    Thorens, SME, Elac, van den Hul, Shure, Accuphase und Musik wird zum Genuss

  • Offset Angle und Kröpfungswinkel für Headshell und Tonarm sind ja unterschiedlich

    Sicher? meiner Meinung nach ist das das Selbe...


    ich kann mit der Vinylengine ja nur den Offset Angle berechnen

    Du berechnest da den Winkel zwischen Tonarmlager-Diamant (=effektive Länge) und Tonabnehmer Längsachse. Das ist der Winkel, der bei der Tonabnehmerjustage alleine relevant ist.


    Was du jetzt zur TonabnehmerKONSTRUKTION benötigst, ist der Winkel zwischen Tonabnehmer-Längsachse und Tonarm-Längsache. Dafür relevant ist der Abstand der Nadel zur Tonabnehmer-Längsache. Damit würde ich zur Vernschaulichung eine Zeichnung/Skizze erstellen, und dann mit den Daten ganz exakt berechnen; mithilfe versch. Winkelfunktionen.

  • BTW: Wenn man schon einen Tonarm von Grund auf neu konstruiert, dann würd ich mr vorher ganz genau überlegen, für welche Geometrie man sich entscheidet.

    Die IEC-Geometrie mit den Nullpunkten 66/121 z.B., find ich nicht optimal. (Besonders für ältere, weiter nach innen geschnittene Platten). Ich persönlich würd mich da wohl eher für die Schön-Geometrie entscheiden...

  • Würde ich die Länge hinten halbieren, müsste ich das Gegengewicht verdoppeln. Der Arm würde doppelt so schwer. :(


    Ganz einfach. So kann ich mit dem kleinen Gewicht unten, was auf einer Gewindestange mit 0,5mm Steigung montiert ist genauestens die Auflagekraft einstellen. :)

    Mit so einem Riesen Trümmer von Gegengewicht wird das schwieriger. Warum stört dich die Länge? :/ Ich habe Platz. ;)


    Schöne Woche

    Grüße

    Klaus

    mein Geraffel ist nicht der Rede wert.


    Hifi, kein High End, MTB

  • Sicher? meiner Meinung nach ist das das Selbe...


    Du berechnest da den Winkel zwischen Tonarmlager-Diamant (=effektive Länge) und Tonabnehmer Längsachse. Das ist der Winkel, der bei der Tonabnehmerjustage alleine relevant ist.


    Was du jetzt zur TonabnehmerKONSTRUKTION benötigst, ist der Winkel zwischen Tonabnehmer-Längsachse und Tonarm-Längsache. Dafür relevant ist der Abstand der Nadel zur Tonabnehmer-Längsache. Damit würde ich zur Vernschaulichung eine Zeichnung/Skizze erstellen, und dann mit den Daten ganz exakt berechnen; mithilfe versch. Winkelfunktionen.


    Hallo Jürgen,


    Das ist nicht der gleiche Winkel, was diese Zeichnung eindeutig zeigt bzw dieser Zeichnung zu entnehmen ist.

    Sorry für diese ungenaue Skizze, ist am Tablet nicht einfach, eine saubere Zeichnung zu fertigen ;)

    Aber zur Veranschaulichung sollte es reichen.

    Grob gesehen ist hier der Offset Angle ca 25⁰ und der Kröpfungswinkel bei ca 30⁰


    Identisch sind diese Winkel nur, wenn der Auflagepunkt des Diamanten genau mittig unter dem Tonarmrohr liegt, aber dann gibt es ja keine Kröpfung der Headshell mehr sondern nur direkt den Offset Angle.



    Offset Angle ist der Winkel zwischen Tonabnehmer Achse vom Auflagepunkt des Diamanten gemessen und Tonarmlager bzw Drehpunkt des Tonarms.


    Kröpfung ist ein anderer Winkel, der die Kröpfung der Headshell bzw den Knick des Tonarms darstellt.

    Der Kröpfungswinkel ist größer als der Offset Angle.


    Winkelfunktionen sind klar, daß ich die zur Berechnung brauche, jedoch habe ich keine Tabelle mehr mit Sinus, Cosinus, Tangens und Cotangens mehr zugänglich, und wie das genau zu berechnen ist, hat sich in meinem Wissen leider verabschiedet.


    Ich glaube aber, daß der Winkel ausreichend genau abzulesen ist, wenn ich eine Zeichnung angefertigt habe.

    Es ist ja auch so, daß ich einige Maße schon zur Winkelberechnung messen muss, um ein rechtwinkliges Dreieck zu bestimmen, denn nur im rechtwinkligen Dreieck haben die Winkelfunktionen Gültigkeit.

    Dann kann ich genau so gut direkt den Winkel messen.


    Beste Grüße Fred

  • Wäre so ein WT Tonarm nicht was schönes. :)


    IMG_5116.jpg


    Da kannst du gut mit der Länge hantieren.

    Hallo Klaus,


    dieser Tonarm ist wirklich sehr beeindruckend und sieht auch noch klasse aus, aber da ich weder Drehbank noch Fräse habe, werde ich so etwas wohl nicht hinbekommen.


    Ich vermute, der Tonarm ist in einem Ölbad gedämpft, oder wie hast Du das realisiert ?


    Welche effektive Länge und effektive Masse hat dieser Arm ?


    Beste Grüße Fred

    Thorens, SME, Elac, van den Hul, Shure, Accuphase und Musik wird zum Genuss

  • BTW: Wenn man schon einen Tonarm von Grund auf neu konstruiert, dann würd ich mr vorher ganz genau überlegen, für welche Geometrie man sich entscheidet.

    Die IEC-Geometrie mit den Nullpunkten 66/121 z.B., find ich nicht optimal. (Besonders für ältere, weiter nach innen geschnittene Platten). Ich persönlich würd mich da wohl eher für die Schön-Geometrie entscheiden...


    Hallo Jürgen,


    Schön hat ca 62 und 116,5mm für die beiden Nullpunkte.

    Genaue Werte müsste ich nachschlagen.


    Für meine beiden Tonarme habe ich eigene Schablonen erstellt

    SME Serie III mit Modified Headshell 66,138 und 120,734 mm

    TP 16 MK VI L 66,578 und 126,981 mm


    Früher habe ich für alle Tonarme eine Schön Typ 2 und davor die ältere Schön Schablone verwendet, die aber die gleichen Nullpunkte vorgibt.


    Ich dachte, für den 16" Tonarm könnte man auch die Schön Typ 2 Schablone verwenden


    Beste Grüße Fred

    Thorens, SME, Elac, van den Hul, Shure, Accuphase und Musik wird zum Genuss

  • Das ist nicht der gleiche Winkel, was diese Zeichnung eindeutig zeigt bzw dieser Zeichnung zu entnehmen ist.


    Man kann beide Winkel als Kröpfungswinkel bezeichnen. Hab auch schon widersprüchliche Zeichnungen gesehen. IdR ist damit aber schon der Offsetwinkel gemeint, wenn man über Tonabnehmerjustage redet.

    So wie hier:

    https://www.connect.de/bilder/118662674/landscapex1000-c2/1justage-begriffserklaerung.jpg


    Man müsste sich vielleicht mal auf eindeutige Begriffe einigen, damit jeder weiß was gerade gemeint ist.....

    -ArmrohrKröpfung einerseits

    und

    -JustageKröpfung, andrerseits vielleicht......

  • Ich dachte, für den 16" Tonarm könnte man auch die Schön Typ 2 Schablone verwenden

    Hab ich keine Bedenken. Es wäre halt nur schön, wenn der Tonarm schon von vorneherein auf diese Geometrie ausgelegt wäre. Dann würde der Tonabnehmer nämlich ganz gerade unter dr Headshell sitzen. Nicht wichtig-aber halt "schön".

  • Würde ich die Länge hinten halbieren, müsste ich das Gegengewicht verdoppeln. Der Arm würde doppelt so schwer.

    Entscheidend aber ist die "effektive Masse".

    Da die Masse des Gegengewichts hier im Quadrat einfließt, würde sich die effektive Masse sogar vervierfachen....(?) Falls ich jetzt nicht komplett falsch liege

  • Der hängt in einem Dämpferöl, Viskosität glaube ich 100.000, müsste ich nachschauen.

    Die Länge ist knapp 14", mehr geht nicht, bekomme die Basis nicht weiter vom Dreher weg. :)

    Grüße

    Klaus

    mein Geraffel ist nicht der Rede wert.


    Hifi, kein High End, MTB

  • Entscheidend aber ist die "effektive Masse".

    Da die Masse des Gegengewichts hier im Quadrat einfließt, würde sich die effektive Masse sogar vervierfachen....(?) Falls ich jetzt nicht komplett falsch liege

    Hallo Jürgen,


    Was die Masse des Gegengewichtes im Quardat erzielt, weiß ich nichts dazu, aber warum sollte ein Tonarm eine möglichst hohe effektive Masse haben ?


    Irgendwann funktioniert kein TA mehr vernünftig, weshalb mittelschwere oder leichtere Tonarme da deutlich vielseitiger sind.

    Einen von Haus aus schweren Tonarm kann man nicht leichter machen, was die effektive Masse angeht, jedoch habe ich einen sehr leichten SME Serie III mit nur 4,5g effektiver Masse nachträglich "schwerer" gemacht, und nun spielt ein van den Hul The Frog hervorragend daran, obwohl dieser TA eine ziemlich niedrie Compliance hat, und der Arm sollte eigentlich nur mit TAs mit hoher Compliance verwendet werden, bzw wurde der SME Serie III explizit für TAs mit hoher Compliance konstruiert.

    Also ist ein Arm mit kleiner effektiver Masse sehr viel vielseitiger als einer mit hoher effektiver Masse.


    Beste Grüße Fred

    Thorens, SME, Elac, van den Hul, Shure, Accuphase und Musik wird zum Genuss

  • Hi,


    die Masse des GG geht nicht quadratisch in die träge Masse ein, sondern dessen Entfernung vom Drehpunkt.

    Daher hat ein schwereres GG näher am Drehpunkt weniger träge Masse als ein proportional leichteres, dafür proportional weiter Entferntes.

    Mit einem leichten GG, welches dementsprechend weit vom Drehpunkt entfernt ist, kann man schnell in den Bereich sehr hoher, bis zu hoher träger Masse kommen.


    jauu

    Calvin

    ..... it builds character!


    gewerblicher Teilnehmer