Verstärker der bereits beim Leisehören „liefert“

  • Ein Lautsprecher hat so was wie eine "Ruhereibung". Er braucht also was um sich aus der Ruhelage zu bewegen. Genau das ist bei Latstsutsprechern mit hohem Wirkungsgrag geringer. Auch Hörner haben einen sehr guten Wirkungsgrad.

    Hmmm... Würde ich so pauschal nicht unterschreiben wollen. Der Wirkungsgrad ist ja in erster Linie mal davon abhängig, wie groß die Membran in Relation zur abgestrahlten Wellenlänge ist. Parameter wie Magnetkraft und sowas sind da nur unter ferner liefen. Nun geht aber gerade im Baß eine große Membran auch mit großer bewegter Masse einher und auch mit einer absolut gesehen recht hohen Rückstellkraft (bezogen auf die Membranfläche relativiert sich das vielleicht wieder auf ein vegleichbares Niveau wie bei "Kleinlautsprechern"). Nun hätte ich da was diese "Ruhereibung", wie Du es nennst, bei so großen Schüsseln so meine Bedenken: wenn die Pappe da nur Bewegungen im Pikometerbereich vollführt, wie steht es da dann mit all den Nichtlinearitäten?


    Bernd Timmermans hebt ja öfter mal den Verlustwiderstand Rms hervor, der wohl (bezogen auf die Membrangröße) die Mikrodynamik dominieren soll. Rms sollte also möglichst gering sein und dürften mehr als nur ein oder zwei konstruktive Merkmale Pate stehen. Wirbelstromverluste im Schwingspulenträger werden oft explizit genannt, aber ich denke durchaus, daß da auch so Parameter wie Cms, Qes, Qms und damit auch Qts eine Rolle spielen dürften. So führen zum Beispiel große Magneten regelmäßig zu einem niedrigen Qes, welches wiederum Qts dominiert. Wird das Qes aber zu niedrig, kommen da regelmäßig Treiber dabei raus, für die Impulstreue ein Fremdwort ist. Frühere Scan Speaks waren da Paradebeispiele dafür. Wurden von der Sach- und Lachpresse über den Schelln-König gelobt, auch und gerade wegen der üppigen Magneten ("mehr" ist ja im High-End immer "besser"... ;) ), und konnten auch richtig tief runter (Orgelpfeifen) - wenn da aber mal einer auf ne Bass-Drum gestiegen ist, dann kam da statt eines BUMM!!! bestenfalls ein leises poc (die Oberwellen halt...). Nun ja, ich hab damals ne ganze Menge solcher Boxen gehört, keine einzige davon konnte Impulstreue im Bass... Heute baute Scan Speak auch Tieftöner mit erheblich höherem Qts >0,3.


    Gruß

    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • Hallo Zusammen

    Zum leise hören gehört an erster Stelle eine stille Elektronik.

    Die habe ich mittlerweile. Wirklich leise hören klappt bei mir allerdings erst wirklich, seitdem ich meine Lautsprecher vernünftig eingemessen habe (jetzt mit Dirac, vorher händisch). In den seltensten Fällen klappt das ohne. Da müssen schon Wechselwirkungen Lautsprecher/Raum perfekt stimmen, was in den seltensten Fällen der Fall sein dürfte.

    Alleine der Verstärker rettet da aus meiner Sicht nichts ……..

    LG

    Hans

  • PS rauschende und brummende Röhrenverstärker gehören definitiv nicht in die Liste der hilfreichen Gerätschaften

  • Hallo Reinhard

    Ja, ich wollte 4 identische Stereoendstufen für mein System. Da im Bass Leistung gefordert ist, musste der Rest zwangsläufig mitziehen. Im Mittel- und Hochtonbereich würden auch weniger als 10% der Leistung locker reichen, aber es funktioniert

    Irgendwas ist halt immer 😂

    LG

    Hans

  • Was ist denn eigentlich eine eine physiologische Lautstärkeeinstellung und welche modernen Verstärker haben sowas?

    Damit ist eben die schon erwähnte Loudness Korrektur gemeint. Früher gab‘s die immer dazu, welcher aktuelle Verstärker noch sowas bietet weiß ich leider nicht. Mit Bass+Höhenregler kannst du dir das aber auch selber einstellen.

    So sieht das z.B. bei einem alten NAD 3020 aus.

    IMG_7690.png

  • Könnt ihr Verstärker empfehlen, die explizit diese Fähigkeit aufweisen - also bei Zimmerlautstärke schon möglichst gut wiedergeben?

    Das ist mir bei meinem NAD M33 sofort aufgefallen. Selbst ohne aktivierten Dirac Live spielt der sehr sauber auch bei sehr leisen Abhörpegeln. Meine vorherigen Verstärker litten wohl an der Crossover Distortion - The First Watt. Der M33 läuft auch sehr gut an wirkungsgradstarken Lautsprechern, u.a. AA Hörnern.

    Hauptsächlich werden hier wohl die Purifi Eigentakt Stufen ihr Potential zeigen.

  • Bei den meisten Class-AB Implementationen ist das bestimmt so: Link

    Ist das bestimmt so !?

    Nur stört das eigentlich Niemanden , der das nicht weiss


    Bemerkenswert ist doch , dass bei diesen ganzen kleinen britischen Vollverstärker - Naim , Linn , Exposure etc , siehe Test unten - mit dem Nicht-Geheimnis der niedrigen Ruheströme + hohen harten Übernahmeverzerrungen + frühe Bandbreitenbegrenung arbeiteten , und die audiophile Gemeinde ihnen einen besonders unvergleichlich-griffig- musikalischen Klang bescheinigte , welcher auch noch 30-40 Jahre danach bis zum heutigen Tag als unnachahmlich gilt .... !!!!???


    Wie man sieht , sind die audiophilen Laien-Argumente also völlig beliebig ...


    DSCI2333.jpg

    2 Mal editiert, zuletzt von mindfidelity ()

  • ich kann da auch wie Hans, das Korrektursystem Dirac Live Empfehlen...anbei ein Bild meiner Korrekturkurve für Hören mit Zimmerlautstärke mit ein bißchen mehr Bass (ca. 5 dB) für gehörrichtiges Hören.
    Erläuterung: gepunktete Line = korrigiert, durchgehende Line = Messergebnis ohne Korrektur

    Einfache Klangregler funktionieren da aber auch, dann allerdings ohne Korrektur der Raummoden


    Messkurve Geithain re LS.PNG

  • Danke für‘s Zeigen. Interessant wie schlecht der hier hochgelobte Exposure abschneidet.

    ich kann da auch wie Hans, das Korrektursystem Dirac Live Empfehlen...anbei ein Bild meiner Korrekturkurve für Hören mit Zimmerlautstärke mit ein bißchen mehr Bass (ca. 5 dB) für gehörrichtiges Hören.
    Erläuterung: gepunktete Line = korrigiert, durchgehende Line = Messergebnis ohne Korrektur

    Einfache Klangregler funktionieren da aber auch, dann allerdings ohne Korrektur der Raummoden


    Messkurve Geithain re LS.PNG

    Damit muß man sich aber auch eingehend beschäftigen wollen. Ich(und viele andere auch)habe mich letztendlich dagegen entschieden.

  • Danke für‘s Zeigen. Interessant wie schlecht der hier hochgelobte Exposure abschneidet.

    Damit muß man sich aber auch eingehend beschäftigen wollen. Ich(und viele andere auch)habe mich letztendlich dagegen entschieden.

    ......... ich kann die Beschäftigung damit nur empfehlen. Nach der Installation hat man die Bedienung in geschätzt einer Stunde intus. Die Bedienoberfläche ist bedienerfreundlich strukturiert und bei der Einmessung des Lautsprechers mit Dirac nimmt einen das Programm Schritt für Schritt an die Hand.

    Für mich ist MiniDsp mit Dirac die Beste klangliche Investition in Hifi seit über 40 Jahren.

    LG
    Hans

  • Triode 45 von Arkadi - Legat Audio


    Triode 45 als SET von Legat Audio (Arkadi)


    Übersichtliche 1,75 W, die schöner/besser nicht klingen könnten. Selbst an Nicht-Hochwirkungsgrad-LS klingen sie exzellent, von Live-Konzert Lautstärke mal abgesehen. ;)

    Freundlichst
    Henry

  • Fürs Leisehören: wäre der Soulnote A1 da eine Option, der man Aufmerksamkeit schenken sollte?


    Wegen der Lautstärkeregelung:


    „Der Lautstärkeregler ist kein klassischer Abschwächer über Widerstände, sondern nutzt symmetrische Relais. Das soll die Qualität bei niedrigen Lautstärkepegeln (bei vielen Verstärkern ein Problem) hochhalten. Da man in der Regel eher leise hört, ist dieses Problem nicht zu vernachlässigen.“


    Oder kriege ich das in den falschen Hals?