Katsumasa Kusunose und die Erkundung der Jazz Kissa Kultur
Seit 2016 reist der japanische Autor und Fotograf Katsumasa Kusunose quer durch Japan, um die faszinierende Welt der Jazz Kissa zu dokumentieren. Über 600 dieser speziellen Jazz-Cafés und Bars sind über das Land verteilt, und Kusunose hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Orte zu besuchen und ihre Geschichten festzuhalten. Jedes Jahr veröffentlicht er sorgfältig kuratierte Ausgaben seines Magazins / Heftes, das sich der einzigartigen Kultur dieser Orte widmet, die tief in der japanischen Jazz-Szene verwurzelt sind.
Die Geschichte der Jazz Kissa (ジャズ喫茶)
Die Jazz Kissa, auf Japanisch „Jazz-Cafés“, entstanden in den 1920er Jahren, als Jazzmusik ihren Weg von Amerika nach Japan fand. Damals waren amerikanische Schallplatten äußerst teuer und für die breite Bevölkerung kaum erschwinglich. Aus diesem Grund wurden Jazz Kissa zu Orten, an denen die Gäste für den Preis eines Kaffees oder Tees Zugang zu dieser Musik erhielten. Besonders populär war der schwarze Jazz, der die japanischen Hörer mit seiner rhythmischen Komplexität und emotionalen Tiefe faszinierte.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Jazz-Kultur in Japan massiv unterdrückt. Schallplatten – insbesondere solche aus den USA – wurden von der Regierung beschlagnahmt und zerstört. Einige hartnäckige Besitzer schafften es jedoch, ihre wertvollen Schallplattensammlungen zu verstecken und nach dem Krieg ihre Bars erneut zu eröffnen. Nach 1945 erlebte die Jazz Kissa-Szene eine Renaissance, und die Liebe zum Jazz blühte wieder auf. In den 1950er und 60er Jahren wurden die Jazz Kissa zu Treffpunkten für Intellektuelle, Studenten und Musikliebhaber, die hier nicht nur Musik hörten, sondern auch soziale Verbindungen knüpften.
Heute gibt es immer noch über 600 Jazz Kissa in ganz Japan. Diese Bars und Cafés sind Rückzugsorte für Liebhaber analoger Klänge und bieten eine entspannte, fast meditative Atmosphäre, in der die Musik im Mittelpunkt steht. Diese einzigartige Kultur hat in den letzten Jahren sogar international Interesse geweckt – so zum Beispiel in Berlin, wo Jazz-Kissa-ähnliche Orte wie das Rhino oder die Bar Neiro eine neue, kleine Szene entstehen lassen.
Das JAZZ KISSA Magazin / Heft – Eine Hommage an eine lebendige Kultur
Katsumasa Kusunose bringt seine Liebe und Hingabe zu dieser einzigartigen Jazz-Szene in seinem JAZZ KISSA Magazin zum Ausdruck, das er seit 2016 veröffentlicht. Das Magazin ist in zwei Hauptformate unterteilt: Jahrbücherund Volumen-Ausgaben. Die Jahrbücher sind beeindruckende Fotobände, die in hochwertigem Druck produziert werden und eine visuelle Reise durch die Welt der Jazz Kissa bieten. In diesen Ausgaben finden sich kaum Texte – die Bilder stehen im Mittelpunkt und vermitteln die Atmosphäre dieser besonderen Orte.
Neben den Jahrbüchern gibt es die Volumen-Ausgaben, von denen bislang drei Bände veröffentlicht wurden. Diese Hefte gehen tiefer in die Materie und enthalten ausführliche Geschichten, Interviews und historische Einblicke in die Jazz Kissa Kultur. In diesen Ausgaben fängt Kusunose nicht nur die Essenz dieser Orte ein, sondern beleuchtet auch deren Bedeutung für die japanische Musikkultur und dokumentiert das Erbe dieser Szene.
Kusunosese Leidenschaft für dieses Projekt speist sich aus einer tiefen Bewunderung für die Jazz Kissa. In einem Interview erklärt er, dass seine Faszination für diese Cafés und Bars darin liegt, wie sie die Essenz des Jazz auf eine einzigartige Weise bewahren – als "Tempel der Musik", in denen das Hörerlebnis im Vordergrund steht. Diese Orte haben etwas Meditatives, und für ihn sind sie Zeugen einer jahrzehntelangen musikalischen Tradition, die in Japan überlebt hat.
Um diese Atmosphäre authentisch einzufangen, verwendet Kusunose seine Pentax K-70 DSLR, mit der er die Innenräume, Besitzer und Gäste dieser Jazz Kissa fotografiert. Seine Bilder sind intime Porträts dieser oft schummrigen, nostalgischen Orte, in denen die Zeit stehengeblieben zu sein scheint. Durch seine Fotografie und seine Texte möchte er die Schönheit und Bedeutung dieser Kultur mit der Welt teilen.
Der Import des Jazz Kissa Magazins nach Europa
Um diese einzigartige Kultur auch hier in Europa zugänglich zu machen, habe ich nun 35 kg an JAZZ KISSA Heften importiert, rund 20 Stück je Ausgabe. Rund 40% sind seit gestern (Release) allerdings schon vergriffen. Schnell sein, kann also von Vorteil sein.
Dank des gebündelten Imports kann ich die Hefte nun hier in Europa rund 25% günstiger anbieten, als wenn man sie einzeln direkt aus Japan bestellt – dies schont nicht nur den Geldbeutel, sondern auch das Klima.
Weitere Informationen zu den Heften findest du auf meiner Website:
Oder unter:
Cheers,
Flo